da geb ich Jörg recht - Reiten ist verdammt gefährlich. Genauso ist Skifahren gefährlich wenn man da abgeschossen wird. Ich würd meine Kinder auch mitnehmen - sind aber leider zu klein und die Größere ist unberechenbar (hat sie von der Mutter....bzw. ist halt ein Mädchen) bei solchen Aktivitäten. So ein Ural-Gespann wär sicher ne Alternative....aber die fahrn ja nie...
das muß jeder mit sich selbst ausmachen, ob er sein Kind auf dem Moped mitnimmt oder nicht. Ich möchte mir niemals Vorwürfe machen müssen wie: Hätte ich ihn/sie nur nicht mitgenommen, dann.... Diese Vorwürfe würde ich mir machen, ob ich oder ein anderer daran Schuld hätte, in erster Linie würde ich mir vorwerfen das Kind mitgenommen zu haben. Verhehlen will ich aber auch nicht, daß ich schon mal mit 20 - 30 km/h vorsichtig um unseren Block mit meinem Sohn gefahren bin, weil er und meine Frau so darum gebettelt haben. Das war aber auch die Ausnahme.
was ich noch vergaß...bei all diesen sportlichen Aktivitäten hat kaum ein Kind richtige Klamotten an. Zumindest ein Rückenprotektor und ein vernünftiger Helm wwär ja schon was. Die Ritter sind ja früher auch in einer Rüstung geritten...
Und was ist wenn Du Dein Kind im Auto mitgenommen hast, und irgendein Bekloppter rauscht Euch beim Einscheren hinten rein, Auto dreht sich in Gegenverkehr und selbiger knallt Euch voll in die Seite,auf der das Kind sitzt? Fiktion? - mitnichten, gerade letzte Woche einem Freund von mir passiert. (Die Kleine wird wahrschl. nicht überleben.)
Sagst Du Dir dann: Na ja nicht so schlimm, sie war ja im Auto und eigentlich sicher. Ich hätte es nicht ändern können.
Ich glaube nicht- die Vorwürfe, die Du Dir dann machst, sind nicht anders, als wär´s mit dem Motorrad passiert.
Und schon sind wir wieder beim Thema Einzelhaft...
Weil die Vorwürfe, die man sich macht, werden der Situation entsprechend immer die selben sein.
In Antwort auf: schon mal mit 20 - 30 km/h vorsichtig um unseren Block
wie sah es da mit der schutzkleidung aus ????
ich will jetz nicht unterstellen das du nicht vorsichtig warst, aber du hast wohl kaum aus diesem anlass vernünfike klammoten gekauft, oder ?
wenn man abgeschossen wird ist die eigene geschwindigkeit meist nicht wirklich relevant.
ich halte es für sicherer zu sagen "ja wir machen es - aber richtig" - soll heißen ohne Jacke und hose mit protektoren, stiefel, motorradhandschuhe und vernünftigen helm kommt kim keinen einzigen meter hinten auf das motorrad. das ganze sehe ich auch als erzieherische maßnahme, da sie das bewustsein hat, dass motorradfahren und schutzkleidung zusammengehört - auch später wenn sie selber fahren sollte
Und wenn auch alles im Eimer ist, so bleibt uns doch der Eimer
Oftmals ist gerade das, was Spaß macht, mit ein wenig Risiko verbunden. Aber muß ich denn immer gleich den Teufel an die Wand malen und gleich mit dem Schlimmsten rechnen? Dann müßte man sein Leben lang mit Ritterrüstung ausm Haus gehen?! Meine Tochter reitet UND fährt bei mir aufm Motorrad mit. Mit welcher Begründung soll ich´s ihr denn verbieten? Weil was passieren kann? Dann kommt die Gegenfrage: und wenn Du´s alleine machst, ist es dann weniger gefährlich,Papa? Bis jetzt ist Gott sei Dank noch nichts passiert und ich hoffe, es bleibt auch zukünftig so. Ausschließen kann man natürlich nichts, aber soll ich ihr deswegen beispielsweise das Radfahren verbieten?
1. Haben wir unsere Kinder alle sehr gerne. Wir würden sie also nie einem zu hohem Risiko aussetzen.
2. Wenn etwas passieren soll, passiert es. Es sind schon Kinder an Spahgetti erstickt. Würdest du ihnen also nur Suppe geben ?
3. Im Straßenverkehr sterben jährlich viele Kinder. Die wenigsten davon auf nem Motorrad. Soll ich ihnen nun also das Fahrradfahren verbieten, oder das draußen spielen ? Soll ich mich nun weigern, sie im Schulbus fahren zu lassen, weil dort die Kinder noch nicht einmal angeschnallt werden ?
4. Was iss mit anderen Risiken, Kinderf.ckern, Horrorfilmgschädigten und sonstigen Kranken ? Soll ich mein Kind einschließen ?
5. Was ist mit Treppen ? Weißt du, wieviele Kinder sich jährlich das Genick brechen, weil sie ne Treppe runtergefallen sind ? Oder wieviele dadurch lebenslang Krüppel sind.
Mein Fazit ist: Du kannst Kinder nicht vor Gefahren bewahren, du kannst ihnen aber lehren aufmerksam mit ihnen umzugehn. Und wenn ich als Vater einen bestimmten Fahrstil habe, geht der unterbewusst auch auf die Kids über. Ergo brauch ich mir später (wenn sie sowieso fahren, oder soll ich es ihnen bis 18 verbieten, damit ich mir keine Vorwürfe machen muß) weniger Gedanken machen, weil ich weiß, das zumindest sie das Fahrzeug beherrschen.
Übrigens, Vorwürfe wirst du dir immer machen, egal wie du gehandelt hast. Als ich 16 war hat ich nen guten Freund, wir waren seit der Einschulung in einer Klasse. So auch die 10 in ner Berufsfachschule in der Stadt. Wir haben fast jeden Nachmittag miteinander verbracht. Wir waren mitte in den Abschlußprüfungen, es war Juni. Im Juni kannste im Rhein-Main schon schwimmen gehen, und so haben wir uns von der Klasse im Waldschwimmbad in Rüsselsheim verabredet. Dietmar wollte aber mit seiner Freundin unbedingt an einen Baggersee zwischen Bauschheim (unserem Heimatort) und Ginsheim (Eulekatz´ Heimatort). Ich habe ewig an ihm rumgemacht, aber ich konnte ihn nicht umstimmen, er wollte zum "Gaul", so hieß der See, wegen des Baggerunternehmers.
Also ich nach Rüsselsheim, er zum Gaul. "Komm morgen bei dir vorbei, fahrn wir zusammen", waren seine letzten Worte zu mir. Als ich vom Waldschwimmbad zurückfuhr, kam mir der NAW entgegen, mit nem Affenzahn. Ich mir nix bei gedacht, komm nach Hause, und meine Mutter empfängt mich aufgeregt: Haste mitgekriegt, der Dietmar ! Ich nö, was. Dann erzählte sie mir die Story. Er über nen Feldweg gefahren, und wollte ne Landstraße überqueren. Wegen hoch stehender Frucht und tief stehender Sonne wohl n Auto übersehen. Das war es für ihn. 6.6.78, im Alter von 16 Jahren.
Was glaubst du denn, wie oft ich mir schon Vorwürfe gemacht habe, das ich nicht mitgefahren bin. Vielleicht hätt ich das Auto gesehen. Oder ich wäre prophylaktisch stehen geblieben. Vielleicht hätt ich ihn massiver überreden sollen. All das geht dir durch den Kopf, und ändern kannstes trotzdem nciht mehr.
Wenn wirklich mal was wäre, hängt er in dem Ding und kommt nicht raus. Für mich war Bedingung, daß er "satt" auf die Fußrasten kommt(steigt auch alleine auf). Rumhampeln tut er auch nicht. Also Kombi, Helm, stabile Stiefel und Handschuhe besorgt und ne 30km-Runde mit "Besprechnungspause" gedreht. Lief prima. Weitere Touren mittlerweile auch. Wenns klappt, feiert er seinen 9.Geburtstag beim W-Treff Einziges Manko: Wenn ich ihn dabei hab, fahr ich ohne Rückenprotektor. Hab den ProLife von Polo, der trägt doch etwas auf. Ohne kann er mich besser umfassen, und ich fühl genau, was er dahinten macht.
Spass machts schon, mit seinem Junior zu fahren, wenns ihm auch Spass macht....