Ich habe bei der W650 bisher nur einen Pickup gefunden. Der Motor fängt erst dann an, rückwärts zu drehen, wenn die Zündung erfolgt ist.
Aber ich kannte tatsächlich einen älteren Kollegen, dem es beim Ankicken einer XT500 dermaßen die Ferse zertrümmert hat, daß er von der Berufsgenossenschaft eine Teilrente bekommen hat.
es sind tatsächlich 2 Pickups, direkt hintereinander. Womöglich in einem Gehäuse, hatte ich noch nicht in der Hand. Ein Pickup dürfte 10° vor OT anzeigen, der zweite muss vorher aktiv werden. Beim Starten braucht das System einen statischen Schließwinkel.
ich habe auf der Ersatzteilseite nachgeschaut und du scheinst recht zu haben. Das sieht tatsächlich nach 2 Pickups aus. Das habe ich noch bei keinem anderen Motor gesehen. Ich habe eine Lima im Regal liegen und schau nochmal live nach.
ZitatAber ich kannte tatsächlich einen älteren Kollegen, dem es beim Ankicken einer XT500 dermaßen die Ferse zertrümmert hat, daß er von der Berufsgenossenschaft eine Teilrente bekommen hat.
Beim zurückschlagen die Ferse zertrümmert??? Wie kickt der den? Das klingt für mich auch nach afgeglitsch und irgendwo aufgeschlagen. Ich hab mir auch mal einen Zeh gebrochen, als mir beim Fahrrad die Kette vom Ritzel beim anfahren runter ist, ich von der Pedale runter bin und ich mit der Fußspitze voran in den Asphalt getreten habe.
Zur W: Das mit der Unterbrechung sobald sich die Kurbelwelle zurück dreht war eine Info von Kawa als die W damals vorgestellt wurde.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Ich freue mich schon auf die Kickstartergeschichten, die so in 20 Jahren erzählt werden. Vielleicht sind dann die ersten beim Antreten schon auf dem Eiffelturm gelandet.
ZitatZur W: Das mit der Unterbrechung sobald sich die Kurbelwelle zurück dreht war eine Info von Kawa als die W damals vorgestellt wurde.
Ja, diese Information kann ich bestätigen - sie müsste auch irgendwo nachzulesen sein. Die W hat tatsächlich zwei Pickups, einen "unteren" und einen "oberen", die auf zwei unterschiedlichen Ebenen auch unterschiedlich lange Impulse vom Polrad abnehmen. Insofern ist es also theoretisch ohne weiteres möglich, die Drehrichtung der KW zu erkennen und die Zündung zu unterbrechen. Ob dem wirklich so ist, weiß ich nicht. Ich habe aber noch nie erlebt, dass eine W zurückschlägt.
Das Zurückschlagen entsteht ja dann, wenn der Motor im Kompressionstakt gerade nicht genug Schwung hat, es über den Kompressions OT zu schaffen. Aber so dicht an den OT kommt, daß die Kerze schon zündet. Dann knallt es in die falsche Richtung. Das alles passiert aber bis zur Zündung in der normalen Drehrichtung. Beí den zwei Pickups kann ich mir eher vorstellen, daß sie durch den Versatz die Drehgeschwindigkeit der Kurbelwelle erkennen und bei zu langsamer Geschwindigkeit die Zündung aussetzen lassen. Aber das spekuliere ich jetzt nur.
Zitat von Ulf Penner im Beitrag #37Das Zurückschlagen entsteht ja dann, wenn der Motor im Kompressionstakt gerade nicht genug Schwung hat, es über den Kompressions OT zu schaffen. Aber so dicht an den OT kommt, daß die Kerze schon zündet. Dann knallt es in die falsche Richtung. Das alles passiert aber bis zur Zündung in der normalen Drehrichtung. Beí den zwei Pickups kann ich mir eher vorstellen, daß sie durch den Versatz die Drehgeschwindigkeit der Kurbelwelle erkennen und bei zu langsamer Geschwindigkeit die Zündung aussetzen lassen. Aber das spekuliere ich jetzt nur.
Klingt vernünftig. Auch kann ich mir vorstellen, dass man das so nicht erklären wollte und deshalb den "zurückdrehen" Pressetext verfasst hat, der auch ohne die "wann tritt ein Kickstarter zurück" Erklärung logisch klingt.
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ZitatBeí den zwei Pickups kann ich mir eher vorstellen, daß sie durch den Versatz die Drehgeschwindigkeit der Kurbelwelle erkennen und bei zu langsamer Geschwindigkeit die Zündung aussetzen lassen. Aber das spekuliere ich jetzt nur.
Bevor man an so ein Luxusproblem herangeht (Zurückschlagen), muss man zuerst etwas anderes beim Kickstarten lösen.
Gezündet soll bei 10° vor OT, damit der maximale Gasdruck kurz nach OT ansteht. Wenn bei 10° vor OT gezündet werden soll, muss die Zündspule bereits genügend Energie gespeichert haben (ca. 80 mJ). Der W650-Primärwiderstand der Spule hat ca. 3 Ohm. Damit die 80 mJ erreicht werden, muss die Induktivität mindesten 10 mH haben. Mit diesen Werten dauert es 17 ms, bis die 80 mJ an der Spule zur Verfügung stehen.
Mit einem Pickup ist das nicht lösbar. Außer man setzt die Spule ständig unter Strom und unterbricht (zündet), wenn der Pickup aktiv wird. Das belastet und tötet die Spule beizeiten. Mit einem zweiten Pickup kann man sich einen Schließwinkel nachbilden. Der erste Pickup kommt z.B. 50° vor OT und setzt die Spule unter Strom, der zweite (10° vor OT) zündet.
Beim Anlasser reicht ein Pickup. Man lässt die Kurbelwelle zuerst ohne Zündung drehen und ermittelt so die Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle. Damit kann man den Zeitpunkt berechnet, wann die Spule zugeschaltet werden muss.
Gut erklärt. Deswegen kann eine W650 auch schon auf der ersten KW-Umdrehung anspringen. Dann hätte man jedoch bei der W800/1 den zweiten PickUp weglassen können. Hat man aber wohl nicht, denn das Nachrüsten mit Kickstarter funktioniert ja wohl.
Ich habe von Elektronik nicht viel Ahnung, bin aber noch nicht so ganz überzeugt. Es gibt m.W. einige Motorräder mit elektronischer Zündung, die nur einen Pickup haben und sich ankicken lassen. Meine XS400 Kontaktzündung habe ich damals auch auf elektronisch mit einem Pickup pro Spule umgebaut und sie ist prima mit dem Kicker angesprungen.
die elektronischen XS400 Zündungen haben Hall-Sensoren und einen Trigger Rotor, keine Pickups. Pickups funktionieren induktiv, ergibt nur einen kurzen Puls. Als Schließwinkel unbrauchbar.