Es ist so phantastisch wenn man sich nicht an “Pläne” halten muss, bzw. garkeine Pläne macht und einfach mal so gucken kann… Das ist wirklich was, das wir am meisten genossen haben. Dauerte bei uns nen Moment bis es uns vollumfänglich gewahr wurde. Das ist Reisen at its best!
Auf dem weiteren Weg nahmen wir noch das bekannte Onsen Tsurunoyu «die heisse Quelle des Kranichs» mit. Ein Thermalbad, dessen Geschichte bis in die Edo-Zeit (1603 – 1868) zurückreicht. Leider habe ich es verpennt dort mal nach den Übernachtungskosten zu fragen. Das Essen war absolut lecker und nicht teuer ...
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Weiter durchs Landesinnere in den Norden an den Towada Kratersee. Wieder ein traumhafter Campingplatz, diesmal sogar belebt.
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Dann besuchten wir Oma, allerdings nur für eine Nacht, denn am nächsten Morgen setzten wir nach Hokkaido über.
Im ersten Moment war ich ja von Hokkaido leicht enttäuscht. Hier war es ja genauso schwülwarm wie bisher ...
Aber das änderte sich am 2. Tag Endlich habe ich beim packen mal nicht geschwitzt! Ja es kam sogar tatsächlich vor, das ich an der Motorradjacke nicht nur die Knöpfe schloß (gute Lüftung), sondern auch den Reißverschluß.
Anders sah es beim Kollegen aus
In Toyako saßen wir mal wieder 2 Regentage ab besuchten das große Visitor Center und hatten im Erdgeschoß unserer Wohnung die perfekte Unterhaltung. Weiter ging es dann auf der Route 66 ...
Wir hatten Haboro als Ziel ausgewählt, dort sollte es einen Zeltplatz geben. Tja und dann gab es dort tatsächlich mal keinen. Es fing an leicht zu nieseln und wurde dunkel - das kann schon nerven!
Aber Bernd erinnerte sich am Ortsanfang ein paar Motorräder gesehen zu haben. Gab es da ev. auch eine Übernachtungsmöglichkeit? Hinfahren und fragen. Aber erst blieb uns mal der Mund offen. Wir traten ein, alles am essen und wir am staunen ob der Architektur ... Umgangssprachlich würde man sagen: Was ne geile Hütte ... (Cafe & Inn Kiri Kiri)
Das Wetter war weiterhin in Ordnung, also ging es am nächsten Morgen weiter. Ziel heute war Wakkanai, die nördlichste Stadt Japans. Wir hatten es fast geschafft, 10km fehlten noch, doch Bernds Motorrad streikte.
Da wir "getrennt" unterwegs waren, dauerte es etwas bis ich es merkte. Dann hieß es Fehler ausschließen. Sicherung war durch, etwas ändern, Sicherung wieder durch. Ich fuhr dann los neue Sicherungen besorgen. Irgendwann war er sich sicher den Fehler gefunden zu haben. Ab dann ging die Zimmersuche los, klappte aber recht zügig. Nur der Fehler war doch nicht gefunden, wie sich auf den 2km herausstellte. Am nächsten Morgen zog ich ihn samt Motorrad mit links in die Stadt. Ich ließ ihn dann bei Ronald und machte noch eine Tour an den nördlichsten Punkt Hokkaidos, Cape Sōya. Als ich zurück kam war die Autobatterie auf dem Gepäckträger befestigt und entsprechende Kabel mit Sicherung zum Motor gelegt. Wir konnten los. Ziel war natürlich wieder ... Cafe & Inn Kiri Kiri in Haboro.
Das Batteriesystem funktionierte locker über einen ganzen Tag, mußte halt jede Nacht geladen werden. Heißt mit anderen Worten, der Rotor ist wohl kaputt. Dadurch wird kein Strom geliefert und ohne den läuft das Moped nicht. Genaueres werden wir Anfang September sehen, bis dahin sollen sie in Hamburg sein.
Etwas südlich von Onishikaminatomachi strengten sich die Hausbesitzer besonders an um sich gegen die Winterstürme aus dem Norden zu sichern ... Später bogen wir in die Landesmitte ab.
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Auf den beiden linken Bildern sieht man unsere "Riders House" Unterkunft, 12,-€ pro Nacht. Anschließend ging es an den Kussharo See mit einem der schönsten Onsen unserer Reise. Abgelegen im Freien und kaum frequentiert.
zur Shiretoko Halbinsel. An der Nordöstlichen Küste gibt es einen heißen Fluß der steil den Berg "herunterfällt". Dort kann man, ähnlich der Onsen, in warmen Becken sitzen ... Leider war das Tal nach dem Winter noch nicht wieder gegen herabfallende Steine gesichert worden und somit der Zugang geschlossen. Ausserdem trieb sich dort gerade ein Braunbär rum, Sichtkontakt!
Also leider zurück und auf der Südwestlichen Küstenseite im Raiders House unterkommen und noch die Spitze der Halbinsel erkunden. Weiter über Kawayuonsen nach Noboribetsu. Wir müssen uns überlegen ob und wie wir, falls zusammen, nach Nagoya fahren (die Motorräder müssen dort wieder verpackt werden). Ich wäre gerne die ganze Strecke mit dem Motorrad gefahren, oder mit der Fähre, aber nicht halbe halbe wie es Bernd gerne würde ... Die ganze Strecke zu fahren ist ihm allein wegen dem Wetter zu viel, also nehmen wir die Fähre.
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Während ich am letzten Tag auf Hokkaido nochmal eine Rundfahrt mache, geht Bernd in ein Onsen. Auch die Fähre hat solch ein Bad mit großen Becken. Unglaublich, aber ausser uns beiden sind meist nur noch eine Handvoll Japaner dabei. Wir genießen es immer wieder und sind in den 40 Stunden Fährfahrt bestimmt 4-5 mal am "baden"
Dann heißt es die Motorräder wieder in die Gitterboxen stopfen und mit Shino und manx minx noch mal lecker Essen gehen. Falls sich jemand über Shinos Zurückhaltung wundert, sie hat das Spiel: Schere, Stein, Papier verloren und mußte als Fahrerin nüchtern bleiben - she was not amused! War ein toller Abend und auch von hier nochmal ein herzliches Dankeschön der aufgehenden Sonne entgegen.
Die anschließende Zugfahrt von Nagoya (nicht Nagayo ) nach Osaka, bzw. den Kansai Airport habe ich nochmal genutzt um ein paar "Überland" Bilder zu machen. Mit dem Motorrad bin ich ja selten stehen geblieben um einfach mal eine Ortschaft zu fotografieren. Am Schluß hat einfach auch nochmal eine kleine Getränkeauswahl gefehlt. (zumindest war die Buchseite noch nicht voll ) Meist waren es allerdings 2-3 Truhen voll ...
Zitat von Wambo im Beitrag #74Herzlichen Dank fürs Mitnehmen!
Aber wirklich gerne!
Saß gestern das erste mal seit Japan mal wieder mit meinem Kumpel zusammen - in einem Biergarten. Waren am klönen wer, was, wie erlebt hat. Wie man es aufgenommen hat u.s.w. Dazu erinnerte er sich/mich an eine Situation wo er überhaupt nicht verstand das ich so "cool" blieb:
Also die Anekdote am Rande: Wir kommen mit der Bahn am Flughafen an und bringen unser Gepäck zum Schließfach. Als ich den Koffer mit den ganzen Motorradsachen und sonstigem was ich in den nächsten 2 Wochen nicht brauche eingeschlossen habe, will ich meinen kleinen Rucksack schnappen und weiter ziehen. Der kleine Rucksack ist aber nicht da ... Den habe ich im Zug in der Ablage über den Sitzen liegen lassen, inkl. aller wichtigen Papiere wie z.B. Carnet de Passages und anderes. Prima. Auf Nachfrage erfahre ich, das ich zum entsprechenden Betriebsschalter gehen soll und die wiederum erklären mir an welchem Wärterhäuschen Fundgegenstände abgegeben werden. Auf dem Weg dorthin suche ich am Handy ein Bild des Rucksacks und zeige es dem dortigen Personal. Es ist jetzt eine Stunde seit verlassen des Zuges vergangen - und man übergibt mir freundlich lächelnd den in der Bahn liegen gelassenen Rucksack. Ich werde noch gebeten nachzusehen ob nichts fehlt und das wars ...
Hammer
Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet den Rucksack wieder zu bekommen, soweit "kennt" man Japan nach 3 Monaten schon, aber das er schon im Fundbüro abgegeben wurde bevor ich dort auftauchte ...