Zitat von Falcone im Beitrag #73Wir hatten hier ja auch schon ausführlich herausgearbeitet, dass diese Freigaben nicht mehr notwendig sind. Wenn der TÜV einen deswegen nach Hause schickt und Nachprüfungsgebühren verlangt, ist die Intention offensichtlich. Die Freigaben habe die Hersteller sicher nicht aus dem Angebot genommen, weil sie - wie hier zu sehen ist - verkaufsfördernd sind und bei solchen unberechtigten Streitigkeiten natürlich auch hilfreich. Für eine verbindliche Auskunft sollte man daher eher beim Gesetzgeber nachfragen und nicht beim Frosch, dessen Teich man austrocknen möchte.
Nun für alle die wie Ich unsicher sind oder waren, Falcone hat recht. Es gibt keine Pflicht mehr für Reifenfreigaben, solange man sich im Rahmen der originalen Maße bewegt.
Ich habe es mir nun von 2 Prüfern, die jeweils bei Dekra und TÜV Süd arbeiten bestätigen lassen. Lasst euch also nicht von den Prüfern die anderer Meinung sind unterkriegen.
Danke, dass du das hier noch mal bestätigst. Es dauert halt immer eine ganze Weile, bis sich solche neuen Regeln durchsetzen. Ich will da nicht mal Vorwürfe in Richtung der Prüforganisationen machen, zumal die einzelnen Fahrzeugprüfer sich auch nicht unbedingt mit der Interpretation von Gesetzestexten auskennen und es dauert, bis die Rechtsabteilungen das Lehrmaterial angepasst haben. Ich kann von mir aber sagen, dass ich das kann, das war ja früher mein Job.
Nun, das ist halt nun mal die Basis, um überhaupt Reifen montieren zu können, die neu auf den Markt kommen. In Deutschland war es nun mal bis vor kurzem so, dass man für jeden Reifen auf der W außer den Bridgstone und Dunlop TT eine Freigabe braucht. Außerdem: wie soll ein normaler Motorradfahrer, der nur alle zwei Jahre neue Reifen braucht, irgendetwas Substantielles zu Eigenschaften und Qualitäten sagen können? Reifen kann man vollumfänglich nun mal nur im direkten Vergleich beurteilen. Wenn man sich über einen längeren Zeitraum an einen Reifen gewöhnt hat und gar nicht merkt, wie viel er von seinen ursprünglichen Qualitäten über die Abnutzung verloren hat, dann kommt einem jeder neu aufgezogene Reifen erstmal besser vor. Dazu kommen noch die verschiedenen Vorlieben und das Können der Fahrer sowie die persönlichen Erlebnisse. Ist einem ein Reifen mal weggerutscht (oder man glaubte das bloß), dann ist erst mal das Vertrauen hin, was dann in Aussagen mündet: "Die xy-Reifen kaufe ich nie wieder!". Die Reifentests in der MOTORRAD sehe ich daher schon als eine sehr gute Entscheidungshilfe an.
Zitat von woolf im Beitrag #79Gilt das auch bei Moppeds ohne EU Zulassung? Also BJ 98 z.B.?
Ich hatte doch gerade erst dahin verlinkt! Nein, es gilt nicht für Fahrzeuge ohne EU-Zulassung. Aber alle W haben eine EU-Zulassung. Für Fahrzeuge ohne EU-Zulassung gilt weiterhin: Wenn sie eine Reifenbindung haben, braucht man eine Freigabe bzw. Eintragung.
Hier der Gesetzestextauszug dazu. "Fall 2: Fahrzeuge ohne EU-Typgenehmigung oder veränderte Fahrzeuge Bei Fahrzeugen, die nicht EU-typgenehmigt sind (z. B. Genehmigung nach § 20 o. § 21 StVZO) oder an denen relevante Veränderungen, die Einfluss auf die Rad-/Reifen- Eigenschaften bzw. ihren notwendigen Freiraum haben, vorgenommen wurden, wird ein Reifen verwendet, der nicht in der ZB Teil I genannt ist. Beurteilung: Dies ist nicht zulässig. Die Betriebserlaubnis des Kraftrads erlischt gemäß § 19 Abs. 2 Nr. 2 StVZO, sofern kein Nachweis über die Zulässigkeit der Änderung gemäß § 19 Abs. 3 Nr. 1 bis 4 StVZO vorliegt oder die in den vorgenannten Nachweisen eventuell genannten Auflagen und Hinweise nicht beachtet wurden"
Zitat von Falcone im Beitrag #81Nun, das ist halt nun mal die Basis, um überhaupt Reifen montieren zu können, die neu auf den Markt kommen. In Deutschland war es nun mal bis vor kurzem so, dass man für jeden Reifen auf der W außer den Bridgstone und Dunlop TT eine Freigabe braucht. Außerdem: wie soll ein normaler Motorradfahrer, der nur alle zwei Jahre neue Reifen braucht, irgendetwas Substantielles zu Eigenschaften und Qualitäten sagen können? Reifen kann man vollumfänglich nun mal nur im direkten Vergleich beurteilen. Wenn man sich über einen längeren Zeitraum an einen Reifen gewöhnt hat und gar nicht merkt, wie viel er von seinen ursprünglichen Qualitäten über die Abnutzung verloren hat, dann kommt einem jeder neu aufgezogene Reifen erstmal besser vor. Dazu kommen noch die verschiedenen Vorlieben und das Können der Fahrer sowie die persönlichen Erlebnisse. Ist einem ein Reifen mal weggerutscht (oder man glaubte das bloß), dann ist erst mal das Vertrauen hin, was dann in Aussagen mündet: "Die xy-Reifen kaufe ich nie wieder!". Die Reifentests in der MOTORRAD sehe ich daher schon als eine sehr gute Entscheidungshilfe an.
Ja, wäre prima gewesen. Allerdings: Wann kamen denn die Reifenbindungen auf? Ich denke, bei europäischen Motorrädern dürfte man da nur in seltenen Fällen drauf stoßen. Oder liege ich da falsch? Die 90er-Jahre-Motorräder hatte ich nie im Fokus - und davor gab es die Reifenbindung nur in besonderen Fällen.