Gut, dass dieser Schweineladen endlich mal auffliegt, schade für Gütersloh (hallo Norbert)! Diese industrielle Feischproduktion ist schon lange eine absolute Katastrophe, nicht erst seit Corona. Erstaunlich, dass die Politik trotzden noch so träge reagiert, der Einfluss der Agrarlobby ist scheinbar noch viel grösser als gedacht. Die grossen Konzerne, ,die Ketten mit ihrem Billigfleisch und auch wir als Verbraucher werden noch staunen! Ich bin da raus, Gemüse auf den Grill und fertig...
Zitat von 3-Rad im Beitrag #9Es gibt nur eine realistische Lösung.
Keines,oder nur noch ganz wenig Fleisch für alle.
Das würde aber bedeuten, das es Fleisch nur noch für gut Verdiener geben würde.
muss nicht sein. bei bekannten gibt es so einen metzger, der alles offenlegt - wo sein fleisch herkommt, wie seine bauern das vieh behandeln, wie die schlachtung verlaeuft und was vor und nach der schlachtung ins fleisch reingekommen ist. damit liegt der freilich deutlich ueber der fleischresterampe vom aldi und ist dazu noch normal gegen 14 uhr ausverkauft. es kommt halt bloss so viel fleisch rein von seinen bauern, und wenns weg ist, ists weg.
die bekannten, die da einkaufen, sind weiss gott keine gutverdiener, haben sich aber drauf eingestellt. fleisch ist zwei oder drei mal pro woche auf dem tisch. am sonntag ein anstaendiger rinz-, schweinz-, oder lammbraten (die reste davon ueber die naechsten zwei tage verwertet), unter der woche dann noch ein-, zweimal was anderes von ihm, so in der kategorie roulade oder geschnetzeltes. kontrastprogramm bei mir in der familie (ableger deutschland): mittagessen ohne fleisch ist nicht vorstellbar, abendessen ohne wurst ebensowenig. sieben tage die woche, und am sonntag nochmal besonders draufgelegt. beim einkauf im center muss dann natuerlich auch noch ein leberkaesweck auf die pratze, industriesemmel mit drin einer locker zwei finger dicken fleischscheibe - fuer einen euro. zur abwechslung ab und an bratwurscht statt leberkaes, zum selben preis. das sowas nur unter toenniesschen zustaenden vorwiegend aus schweinsschnauze und -rosette erzeugt werden kann, liegt auf der hand.
ich denk mal, so ist das im deutschen haushalt immer noch eher die regel als die ausnahme. und wenn ich dann hochrechne, was da fuer discounterfleisch und -wurst ausgegeben wird, dann steht da am ende des monats auch nicht weniger auf der rechnung als bei den anderen, die sich dreimal die woche am exzellenzfleisch atzen.
guternaehrer heisst also nicht automatisch nur gutverdiener.
So isses. Früher (die gute alte Zeit ) gab es nur am Wochenende oder bei Feiern Fleisch auf den Tisch. Seitdem die Tiere verramscht werden kann sich fast jeder täglich ein Schnitzel in die Pfanne hauen.
Das bei den Preisen die Qualität leidet sollte jedem Bewusst sein. Leider ist es eben so, dass das Fleisch nur im Endpreis billig ist - aber irgendjemand zahlt immer. Als erstes die Tiere, dann der Landwirt, danach die Belegschaft in der Schlachterei, dann der Käufer weil er minderwertiges Fleisch kauft (das auch Krank machen kann), dann die Gesellschaft weil für die Massenproduktion die Umwelt verseucht (Stichwort: Gülle) und unsere Gesundheit geschädigt wird (Stichwort: resistente Keime). Und dabei habe ich jetzt noch vieles unerwähnt gelassen.
Wenn es mit rechten (gerechten) Dingen zugeht müsste Tönnies jetzt eigentlich Pleite gehen, weil keiner mehr bei ihm kauft. Aber der Mensch verdrängt und bald ist es vergessen - auch weil Tönnies ja zusagt alles zu ändern.
Ich esse auch gern Fleisch. Wahrscheinlich mehr als es pc ist. Einerseits achte ich auf Qualität. Und zwar da, wo ich sie beurteilen kann*. Andererseits: So eine leckere Leberkässemmel... da kann ich auch schon mal Ja zu sagen und wenn das Ding lecker duftend durch die Nasenflügel weht, ist mir die Herkunft in dem Moment ziemlich wurscht.
Ich denke, insgesamt ein großes Problem ist es, dass Verbraucher die Qualität viel zu selten überhaupt beurteilen können. Und wenn ich das nicht kann, dann ist der Preis eben ein Kriterium. Von mir aus darf das Kilo gern einen Euro mehr kosten, wenn dieses Geld den Tieren und ArbeiterInnen zu Gute käme. Falls das dazu führen sollte, dass sich der ein oder andere dann nicht mehr so viel davon leisten kann, dann ist das auch in Ordnung.
* Meine guten Einkaufsquellen: https://www.hof-soost.de/ Die haben zwar kein Bio-Siegel, aber alles, was dia im Internet steht kann ich bestätigen. Die Tiere können immer, wenn sie das wollen raus und haben mehr Auslauf als jedes durchschnittliche Kindergartenkind. Sie verkaufen Suppenhühner und lassen auch ziemlich viele Hähne auswachsen. Die haben dann ca. 4 kg und davon mache ich für eine 4-köpfige Famile 4 Mahlzeiten. 1 x panierte Schnitzelchen. 1 x geschmorte Keulen (und Oberflügel), 1 x Frikassee und dann ist noch genug für eine Suppe übrig.
https://www.gutes-vom-hof.sh/einkaufen-e...hof/wagnershof/ Sehr leckere Tiere... Die Öffnungszeiten sind so, dass man einen Einkauf bewusst planen muss. Aber irgendwie passt das auch ins Bild. Fahr ich mit geladenen Kühlaggregaten hin.
https://www.schlachterei-petersen.de/ Mit Stefan bin ich zur Schule gegangen. Das ist mittlerweile der einzige Betrieb weltweit, der nach ursprünglicher Rezept und Methode Original Holsteiner Katenschinken herstellt. Schweine aus kleinbäuerlicher Haltung, selbst von Hand gesalzen und geräuchert in einer Kate mit gestampftem Lehmboden, Lehmwänden und mit Reet gedeckt. Seine Aalrauchmettwurst ist allerdings mein Favorit. Aber mit den Discountern und Supermärkten vor Ort haben die es auch im schwerer...
Wenn man sich die Reklame aufm Dach von dem Schlachtbetrieb so anguckt, könnte man meinen, daß die Tiere so richtig gut gelaunt geschlachtet werden - so, wie die sich fröhlich lachend im Kreis drehen .
Wir essen ja schon länger nicht mehr so viel Fleisch und Wurst wie früher. Als Feinkost Albrecht Kunden kaufen wir da eigentlich nur Sachen, die ein "Gut Bio"-Label haben - aber was genau das bedeutet, weiß ich zugegebenermaßen auch nicht wirklich .
Bei uns gibt es keine Fleisch und Fleischprodukte, nur einmal im Monat gibt Bratwurst oder eine Hackfleischsoße. Damit kommen ich und mein Wanst gut klar.
Reisen wir oder gehen wir mal essen, dann ist Fleisch kein Tabu. Gyros, Döner, für mich ok.
Ich habe das nicht bewußt so gewählt, sondern bin in einen überwiegend vegetarischen Haushalt geraten, jetzt aber froh darüber, weil mir der Mißbrauch und das Leid von Kreaturen für überbordende menschliche Verschwendung schon lange gegen den Strich gegangen ist.
Der ist bei uns 2 Straßen weiter und schlachtet Dienstags. Da die Viecher auch schon mal ausgebüxt sind weiß ich das ganz genau. Der Christoph hat als Kind schon mal gezeigt bekommen wie aus einem Schwein eine Wurst wird.
Viel mehr sollten sich das man ansehen, wie ihr Essen entsteht. Vielen ist gar nicht klar, dass die komischen Lappen vorher ein Tier waren. Mir schon, daher habe ich auch gelernt, so viel wie möglich zu verwerten und auch gelernt, aus allen möglichen was gutes zu kochen. Es ist mir ein Graus, Fleisch und generell essen wegzuwerfen. Aber bei manchen ist der Bezug zum Essen auch seltsam. Da ist kochen ein sehr unbeliebter Zeitvertreib. Und so ne Bratwurst geht halt schneller als ne gemüs Pfanne zurechtzuschnippeln.
Ich ging noch zur Schule und wollte zum Schlachter, der damals auch Motorrad fuhr. Gehe in die Halle , da steht eine Kuh mit panischem Blick, das Bolzenschußgerät war gerade angesetzt worden. Peng. Die Kuh geht in die Knie, kippt um , zappelt, zuckt noch ein wenig. Ein Schnitt, Blut fließt in den Gully der Halle.
Unvergessen.
Danach nachdenken.
Vom Tode dieser Kuh konnten xyz Menschen essen. Wie viele Wachteln, Krabben, Hühnchen, Hasen usw müßten sterben, um die gleiche Menge Menschen zu sättigen ??
wir essen gerne Fleisch. Vorwiegend Rotes, möglichst Medium-Rare. Das gibt's, wenn man großes Glück hat, beim Biobauern auf dem Biomarkt Samstags ums Eck. Da steht man in der langen Schlange, nicht wissend ob man Erfolg haben wird. Bestellen kann man nur manchmal 4!! Eier (sonst kriegen zu wenige was ab) So geht das hier in der "großen Stadt" und ja, es kostet echtes Geld. Aber mit gutem Gewissen, denn der Mann verkauft nur seine eigenen Tiere und sein Schlachter kommt zu ihm Nachhause.
In Summe essen wir so alle 4-6 Wochen Fleisch, ab und an guten Schinken, dünn aufs Brot oder die Faust. Uns fehlt nix und mir läuft schon beim schreiben das Wasser im Mund zusammen....