Dazu müssten schon eine recht starke Nutenbildung stattfinden. Die Nuten äußern sich eher in einer rupfenden und/oder nicht sauberen Trennung der Kupplung. Bei dir werden vermutlich nur die Federn erlahmt sein. Ganz typisch ist dabei - wie du beschreibst - das Durchrutschen bei höherem Fahrwiderstand, also in den oberen Gängen und bei steigender Drehzahl/Drehmoment. In der Regel halten die Beläge ziemlich lange, die Federn hingegen sind eine Schwachstelle. Solltest du wirklich Nutenbildung am Korb feststellen, kannst du das mit einer Feile glätten.
NB: Es gibt für die W650 von TRW stärkere Federn (Datenbank), die aber auch höhere Handkräfte am Hebel verlangen. Die halten dafür auch "ewig". Die Federn der W650 und die der W800 sind aber leider unterschiedlich lang, die der W650 passen also nicht. Ich weiß nicht, ob es inzwischen passende verstärkte Federn für die W800 gibt, die vor einiger Zeit von Louis angebotenen passen wohl nicht.
Behelfsmäßig kann man erlahmte Federn auch durch das Unterlegen jeweils einer Unterlegscheibe vorspannen. Beispielsweise, wenn einem so etwas im Urlaub passieren sollte.
Das mit den Unterlagscheiben ist eine gute Idee . Müssten dann aber idealerweise aus Edelstahl sein, nicht dass die Federn mit der Zeit die weichen U-Scheiben zerrupfen.
Heute habe ich den Kupplungswechsel mal mit dem Ölwechsel kombiniert. Aktueller Kilometerstand meiner W800 Baujahr 2014: 15281km
Kleiner Einschub am Rande: Der Ölfilter "Champion COF 203" vom Louis hat 1 Gwindegang mehr, als der originale Ölfilter von Kawasaki und lies sich weniger hakelig einschrauben. Den nächsten Ölfilter hole ich daher wieder vom Louis, nicht von Kawasaki.
Die alten Kupplungsfedern hatten noch eine Länge im entspannten Zustand von 43,9mm. Grenzwert laut WHB: 43,5mm, also waren die fällig.
Durch die abgenudelten Federn hatte das Kupplungspaket über die Jahre unter Last zu viel Spiel, wodurch im Kupplungskorb schon ansehnliche Nuten vorhanden waren. Ich habe die Nuten mit einer Schlüsselfeile etwas nachgearbeitet und die oberen Kanten etwas angefast, da hier schon ein leichter Grat vorhanden war.
Die Reibscheiben hatten allesamt noch ein Maß von 3,05mm und die Stahlscheiben lagen bei 1,6mm. Also hier alles im grünen Bereich. Mal schauen wir lange das jetzt hält...billiger Mist
ZitatDie alten Kupplungsfedern hatten noch eine Länge im entspannten Zustand von 43,9mm. Grenzwert laut WHB: 43,5mm, also waren die fällig
Nun ja, im Grunde sind die ja noch um 4mm innerhalb der Toleranz, hätten eigentlich noch gut funktionieren müssen. Aber sie zu tauschen war sicher nicht verkehrt.
Es ist zwar richtig, was Serpel sagt: Die originalen W650-Federn taugen nicht viel, aber ob das auch für die geänderten W800-Federn gilt, vermag ich nicht zu sagen.
Was heißt malträtieren... Das reicht schon, wenn man viel durch Stadtverkehr fahren muss. Dauernd die Kupplung betätigen zu müssen lässt halt die Federn schneller ermüden. Und wenn manche selbst nach 100.000km keine Probleme haben, dann sind diese vielleicht einfach gemütlicher unterwegs