auf der Suche nach Informationen zwecks geplantem Kauf einer W650 bin ich auf euer Forum gestoßen. Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich heiße Alex, wohne in Balingen am Fuß der schwäbischen Alb und fahre seit ca. 25 Jahren Motorrad. Angefangen habe ich mit einer Yamahe XJ 550 die in Kurven so gewackelt hat dass ich dachte irgendwann bricht sie in zwei Teile. Danach kam eine Guzzi LeMans 1000 als Caferacer Umbau ins Haus, damals mein absolutes Traummotorrad. Die besitze ich heute noch, aber mittlerweile fahre ich sie nur noch selten - sie ist mir auf längeren Touren einfach zu anstrengend geworden. Jetzt suche ich was Handlicheres und habe als Fan klassischer Linien die W650 gefunden. Wobei gefunden der Sache etwas vorgreift, denn gekauft habe ich noch keine. Das Preisniveau ist ja relativ hoch, daher hoffe ich, dass ihr mich mit ein paar guten Tipps versorgen könnt worauf ich bei der W650 achten muss, damit ich mein Geld nicht in den Sand setze und die "Richtige" finde.
Herzlich willkommen! Ich denke, darüber hinaus auftauchende konkrete Fragen können sicher allesamt hier beantwortet werden. Meiner Meinung nach solltest du vor allem die Gelegenheit finden, eine W mal etwas länger zu fahren, z.B. eine, die von einem Händler angeboten wird. Nur so bekommst du einen Eindruck von dem Motorrad. Von Seiten des Fahrwerks und der Bremsen ist bei der W auch nicht alles Gold. Eine bequemere Sitzposition als die Lehmann hat die W natürlich, die Federung ist aber deutlich weicher und sie liegt auch nicht so wie ein Brett.
Allgemein kann man aber sagen, dass eine gepflegt daherkommende W normalerweise keine Fallen oder versteckte Schwachstellen aufweist, ihre Zuverlässigkeit ist schon beeindruckend. Selbst eine W, die schon über 50.000 km runter hat, ist - wenn gut gewartet - problemlos für mindestens die gleiche Laufleistung gut. Manchmal vielleicht sogar der bessere Kauf als ein "Stehzeug".
In unserer Datenbank sind natürlich viele Probleme behandelt. Es ist aber bei weitem nicht so, dass diese nun alle auch auftreten. Im Gegenteil: Die meisten der dort behandelten Schäden sind die absolute Ausnahme.
Herzlich willkommen im Forum! Wie der Falcone sagte ist die W650 ein recht zuverlässiges Mopped. Meine hat auch schon die 100000Km problemslos überschritten. Wenn du echte W Fahrer offline kennenlernen möchtest gibt es den Stammtisch im Ländle. Jeden 3ten Samstag im Monat um 15:00 in deer Rabenscheune in Wiechs am Randen. Kuckst du hier: http://www.rabenscheune.de
die W 650 ist ein tolles Motorrad ( wird hier sicher jeder bestätigen ;-)
Die "Schwachstellen" die Falcone erwähnt hat, sind mit - wie ich finde - mit überschaubarem Aufwand zu verbessern OHNE, dass die wunderschöne Optik leidet.
Ich wohne in der Nähe von Stuttgart, wenn Du magst, kannst Du hier vorbeikommen und bei gutem Wetter auch eine Runde drehen ( ich werde mein Schätzchen aber nicht verkaufen)
Zum Preisniveau: ja es ist hoch, aber schöne Dinge sind eben teuer. Es sind aber auch immer wieder preis-werte W 650 im Netz. Nimm Dir Zeit und überlege Dir welche Ausführung DU möchtest ( mit oder ohne Kat; Dünn- oder Dickachser).
Viel Spaß bei der Suche! (Das meine ich wirklich so!)
Mann, Zyklop, du traust dich ja was ;-) Lass das bloß nicht die anderen lesen... Aber sicher, die W800 erweitert den Suchkreis, warum nicht. Es sei denn Du willst umbauen bzw. customizen. Nach kurzer Recherche auf mobile.de habe ich irgendwie den Eindruck die W800 ist teurer geworden, kann das sein? 2014 war meine 800er nur erwas teurer als eine gepflegte ca. 10 -12 Jahre alte 650er.
Mit 25 ist eine LeMans schon zu anstrengend? Im Guzzi-Freunde Forum sind viele über 60 dabei, die täglich ihre LeMans wetzen. Ich selbst fahre eine LM3 als leichten Cafe Racer (Agostini Rasten, Tommaselli Stummel, Alutank - das übliche), und sie ist das perfekte Kontrastprogramm zur W650. Allerdings fahre ich Touren lieber mit der Guzzi, und kürzere Strecken hingegen mit der W650: sie ist wendiger, muss nicht so in Kurven gedrückt werden, man sitzt aufrechter drauf, Kupplung und Gasgriff sind deutlich leichtgängiger, das Fahrwerk ist komfortabler/weicher...insgesamt einfach besser für den Stadtverkehr geeignet als unsre alten Tontis.
Speziell W-spezifisch fällt mir eigentlich nur eine Sache ein: Der Scheinwerfer klappert gerne mal. Einfach während der Fahrt mal vorne drauf halten, falls du unnatürliche Geräusche vernimmst. Lässt sich mit Fensterdichtband oder ähnlichem beheben. Die ersten Baujahre mit silber-blauem oder Blut/Eiter Tank sind am weitesten verbreitet, was sich stark in den Preisen widerspiegelt. Falls du eine andere Lackierung möchtest, solltest du von vorn herein etwas mehr Geld einplanen. Solltest du dich nicht auf Vergaser und Kickstarter versteifen, sieh dich auch ruhig nach einer W800 um. Deren Mehrleistung könnte gerade bei Touren interessant sein, und preislich ist meist nicht mehr viel um.
Zitat von modderfreak im Beitrag #8 Solltest du dich nicht auf Vergaser und Kickstarter versteifen, sieh dich auch ruhig nach einer W800 um. Deren Mehrleistung könnte gerade bei Touren interessant sein, und preislich ist meist nicht mehr viel um.
Mehr Leistung, ja und nein. PS im Vergleich zu ersten W650, nein, sogar weniger laut Kawa. Mehr Drehmoment, das zudem früher seine Spitze erreicht, ja. Mehr Hubraum, ja. Das alles gilt für den Serientrimm. Preislich beginnen bis auf wenige Ausnahmen die meisten 800er bei 6.000€, 650er auch gut darunter. Wie fährt sich die 800er im Gegensatz zur frühen 650er? Ich finde satter durch den Hubraumzuschlag, man schöpft mehr aus dem Vollen, wobei meine Erfahrung nicht gänzlich unverfälscht ist. Welcher man den Vorzug gibt, eine Frage der Vorliebe. Such' dir was passendes aus, liebenswert sind beide!
ZitatDie ersten Baujahre mit silber-blauem oder Blut/Eiter Tank sind am weitesten verbreitet, was sich stark in den Preisen widerspiegelt. Falls du eine andere Lackierung möchtest, solltest du von vorn herein etwas mehr Geld einplanen.
Das Angebot an den ersten Baujahren ist höher, weil es so viele gibt und etliche davon schon eine höhere Kilometerleistung haben. Da sind dann auch günstige drunter. Bei identischer Kilometerleistung und Pflege ist eine W der ersten beiden Baujahre nicht billiger. Im Gegenteil: Der Kenner schätzt die Mehrleistung.
lass Dich nicht vom hohen Preisniveau der gebrauchten W's abschrecken. Weil die W im Normalfall sehr zuverlässig ist und keine Kinderkrankheiten hat welche zu kostspieligen Schäden führen musst Du nicht mit zukünftig unerwarteten Kosten rechnen. Abgesehen von dem Geld dass Du freiwillig reinsteckst.
Vielleicht findest Du ja auch eine gebrauchte W, bei welcher die üblichen Verbesserungen (Stahlflex-Bremsleitung, bessere Federbeine, progressive Gabelfeder) schon vorgenommen wurden. Man kann mit etwas Fleiss beim Suchen und mit Geduld eine W zu einem relativ moderaten Preis bekommen. Meine W, Baujahr 99 und beim Kauf (2012) mit 27.000km auf dem Tacho habe ich in einem sehr gepflegten Zustand für 3200,- bekommen. Zum gleichen Preis haben wir eine 99er W mit 17.000km auf dem Tacho vor 3 Jahren für meine Freundin bekommen und das Moped war äußerlich ein klein wenig ungepflegt aber technisch vollkommen in Ordnung.
Da kann ja nicht mehr viel schiefgehen mit so vielen Tipps :-) super! Von meinem Eindruck her bewegen sich die aufgerufenen Preise für eine gepflegte 650er derzeit um die 5000 € wenn sie unter 20.000Km gelaufen ist. Was wäre denn eurer Meinung nach eine mit höherer Laufleistung von z.B. 50.000Km noch wert, falls ordentlich gepflegt und unverbastelt?
Zitat von Alex im Beitrag #14 Von meinem Eindruck her bewegen sich die aufgerufenen Preise für eine gepflegte 650er derzeit um die 5000 € wenn sie unter 20.000Km gelaufen ist.
Zur Preisgestaltung habe ich über einen Verkauf Ende 2014 im Januar 2015 berichtet.
Aus heutiger Sicht war der Erlös zu gering. Meine blaue 99er im völligen Originalzustand mit unter 10 000 Kilometern würde ich jedenfalls heute nicht mehr so günstig weggeben.