die W800 ist ein schönes Motorrad zum Dahinrollen in Altväter-Manier, aber wenn es darauf ankommt, braucht man auch ´mal Speed. An meiner W beobachte ich zunehmends Leistungsverlust, unten rum merkt man es kaum, spiegelt sich bei zunehmneder Geschwindigkeit wieder. Hatte vor 2 Jahren beeits ein 14er Titzel montiert, aber die Maschine wird immer träger, habe ich das Gefühl. Höchstgeschwindigkeit liegt bei höchstens 150 km/h, nach langem Anlauf und halb liegend. Ansonsten keine Probleme, sie springt gut an, normaler Sprit-Verbrauch, Inspektionen nach Plan, Luftfilter sauber. Aktuelle Laufleistung 20000 km.
Mit dem 14er Ritzel ist die Maschine im Anzug und der Beschleunigung agiler. Vor allem in den Bergen macht sich das bemerkbar - allerdings leidet die Endgeschwindigkeit darunter bzw. wird sie nach "hinten raus" zäher.
Deine angegebenen 150km/h scheinen mir allerdings wirklich etwas wenig. Ich kann das bei der W800 nicht wirklich beurteilen - ich fahre eine W650 mit 50PS. Eine 50PS Maschine sollte in der Endgeschwindigkeit bei rund 170km/h liegen (plus/minus) aber die 2 PS Unterschied sollten nicht soviel ausmachen.
Gerry, da muss ich dir widersprechen. Mit dem kleineren Ritzel verbessert sich die Beschleunigung über den gesamten Drehzahlbereich. Die Nenndrehzahl wird so auch im 5. Gang recht schnell erreicht, was mit der originalen Übersetzung allenfalls nach langen Anlauf und leicht bergab möglich ist. Insofern ist die Originalübersetzung die "zähere". Da der W800-Tacho auch wie der der W650 vorgeht, entsprechen 150 km/h auf dem Tacho nur ca. 140 realen km/h. Und das ist ganz eindeutig zu wenig. Da hast du recht.
Leider lässt sich aber aufgrund der wenigen Angaben keine Ferndiagnose stellen. Körpergewicht, Größe, Bekleidung und Lenkerhöhe, ggf. auch Scheibe und Koffer, wirken sich bei der W aber schon deutlich auf die Endgeschwindigkeit aus. Motorseitig sollte vielleicht mal nach dem Fehlerspeicher geschaut werden. Ist das Ventilspiel korekt? Öffenen die Drosselklappen vollständig? Auch eine verschlissene oder zu straff gespannte Kette oder gar schleifende Bremsen (das wird es ja wohl nicht sein?) kosten natürlich Leistung.
ich vergaß zu erwähnen, dass ich einen Speedohealer montiert habe, der gem. Navi für eine recht genaue Tacho-Anzeige sorgt.
Meine Körpergröße 183 cm, ca. 90 kg, keine Koffer, normaler Lenker (BJ.2012), Kette ok (Seitenständer ca. 35 mm Durchhang).
Das mit den Ventilen ist tatsächlich ein Punkt, an den ich auch schon dachte. Bei der letzten Inspektion (12tkm) bei A*** in GF wurden 8(!) Shims ausgetauscht, was selbst den Chef verwunderte und die Rechnungskosten hochtrieb. Vielleicht ist hier etwas schief gegangen? Rückblickend gings von da an bergab, aber man fährt ja auch nicht immer Vollgas...
Ob der Fehlerspeicher je ausgelesen wurde kan ich nicht sagen, werde ich aber demnächst einmal machen lassen. Kann man selbst die Drosselklappen-Öffnung checken?
Ok, dann kann es also an Bekleidung, Ausstattung und am Fahrer nicht liegen. Bei den Drosselklappen bin ich etwas überfragt, weil ich keine W800 hier habe. Aber sie müssen bei Vollgas um 90° öffnen. Das müsste man eigentlich von außen an deren Welle sehen können, ob sie darin behindert werden (vermutlich musst du die Blenden abschrauben). Ich hoffe, @Ulf kann dir dazu was sagen.
Zitat von Falcone im Beitrag #6... Bei den Drosselklappen bin ich etwas überfragt,...
ein zusätzlicher Blick auf die Sekundärdrosselklappen könnte auch hilfreich sein, denn was nutzt es, wenn die seilzugbetätigten Klappen komplett öffnen, die über Stellmotörchen betriebenen Klappen aber ihren ordnungsgemäßen Dienst verweigern. Das müsste doch mit einem Blick machbar sein (oder ist so etwas im Fehlerspeicher hinterlegt?)?
Ob's die Ventile sind, könnte eine Kompressionsmessung klären. Ersatzweise ist beim Einfahren was schief gelaufen, und die Kolbenringe haben schleichend nachgelassen. In beiden Fällen müßte aber eine geringere Kompression als ca. 10-12 zu sehen sein. Frag mal in der Werkstatt nach, ob sie das machen.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Ventilspiel würde ich mal ausschließen. Für echte 140 braucht die W ca 30 PS. So verstellt kann das Ventilspiel garnicht sein. Alles was zu einer niedrigen Kompression führt, würde sich vor allem bei niedrigen Drehzahlen auswirken. Obenraus tut sich da nur wenig.
Die Sekundärklappen finde ich auch plausibel. ich weiß allerdigs nicht, ob man die von außen kontrollieren kann. Vor allem, weil das während der Fahrt passieren müßte.
Nachtragen möchte ich noch, dass, kurz nachdem ich sie bekommen habe, bei 2200 km, die Königswelle leckte. Angeblich Montagefehler der Dichtung werksseitig. Jedenfalls hat A** aus GF sie getauscht. War angeblich sehr aufwändig. Vielleicht ist hierbei etwas passiert, was sich nun langsam bemerkbar macht...
man kann zwar mit der Köwe einiges verkehrt machen. Aber nichts, was danach langsam die Leistung reduziert. Jedenfalls nicht ohne eine damit einhergehende grauenhafte Geräuschkulisse. Das würde ich als Ursache auch ausschließen.
Meine Erfahrungen gehören vielleicht auf eine andere Baustelle- vielleicht aber auch nicht. Meine Grüne (frühes Baujahr mit der anfälligen Drosselklappenwelle) scheint gelegentlich so eine Variante des bekannten FI-Problems zu haben. Normalzustand ist: Ab 30 Grad Öl ist die Leerlaufdrezahl bei 1300-1400 und sie hat warm eine frisch-fröhliche Gasannahme mit leckerem Durchzug.
Dann gibt es aber auch die Momente -zum Glück selten- wo ich spätestens im Dritten nach dem Anfahren merke, dass etwas anders ist. Leerlauf geht nicht über 1100/min, nach Kurbel auf braucht es einen längeren Sekundenbruchteil bis sie zieht- und das ziemlich mäßig. Es fehlen gefühlt 10-15 PS. Beim letzten Mal ging kurz darauf das FI Licht an, dann wusste ich, woran ich war. Maschine aus , Kurbel 10 Mal auf und zu, FI aus, danach alles gut.
Heute, viele Wochen später, wieder so ein Start. Kein FI-Lämpchen leuchtet, aber zu niedrige Leerlaufdrehzahl, zähes Gas, schlechte Leistung. Das gleiche Spiel: Nach dem Supermarkteinkauf wieder 10 mal auf und zu, Pferdchen bestiegen und es galoppierte wie am ersten Tag. Der Unterschied zum bekannten FI-Problem ist, dass bei diesem das Lämpchen immer leuchtet und die Leistung komplett einbricht. Im anderen, meinen Fall geht sie nur zurück und meist leuchtet das FIL nicht.
Fühlt sich an wie Lufi und Auspuff zu plus PC5 deaktiviert. Keine Ahnung, wieso Pferdchen gelegentlich bocken muss. Ich kann nur vermuten, dass die Ursachen irgendwo da liegen, wo das FI-Lämpchenproblem auch her kommt, aus dem Bereich der Droklawelle.