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Dieses Thema hat 53 Antworten
und wurde 4.019 mal aufgerufen
 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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PepPatty Offline




Beiträge: 8.730

19.05.2016 09:26
#46 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

Das ist wohl wahr, aber das musst Du auch aushalten können ohne eine Krise zu kriegen.
Und die Geräuschkulisse ist sicher auch "eindrucksvoll"...

Grüße PepPatty

on2wheels Offline




Beiträge: 64

07.09.2016 21:45
#47 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

Soooo, hatte ich vergessen, bin ja noch gar nicht zuhause. Sorry!

Teil 8: Von Vesoul heim ins Schwobaländle

Die letzte Nacht der Reise wieder im Premium-Segment der Übernachtungsmöglichkeiten verbracht


Das letzte mal französisches Baguette mit Marmelade zum Frühstück, die Lust auf ein genetztes Holzofenbrot wird langsam größer.

Das letzte mal eine Tagesetappe mit annähernd 500 Kilometern. Mit 10 PS durch die ganzen Vogesen bis nach Hause. Wird ein langer Fahrtag, schätz´ich mal.

Die etwas langweilige Ebene südlich der Vogesen weicht schnell hügeligem Gelände, und schnell geht´s den Col du Ballon d´Alsace nach oben.



Natürlich sind die Vogesen immer eine Reise wert. Nah der Heimat ist dieses grandiose Stück Natur quasi mein zweites Wohnzimmer, nach über 30 Motorradjahren kennt man da jeden Winkel.

Diesmal jedoch, nach den Eindrücken der gesamten Reise, kommen mir die Col´s hier vor wie kleine Hügel, alles wirkt so klein und gemütlich.

So ähnlich muß sich Frodo Beutlin nach seinem Abenteuer bei der Heimkehr ins Auenland gefühlt haben

Den d´Alsace wieder runter....


.....geht´s noch über den Grand Ballon und einem unvermeidlichen Abstecher über den Col de Hundsrück (wie liebe ich diesen kleinen Pass)


weiter in Richtung Munster.


Munster, kleiner Ort der Störche.

Jedes mal, aus den Vogesen kommend, noch einmal am Place du Marché vor der Kirche die Sonne geniessen.

Noch einen Flammkuchen, einen Cappuchino und ein bisschen "Savoir Vivre", bevor einen der kalte, deutsche Arbeitsalltag wiederhat.

Den Storchen beim Klappern der Schnäbel und den Mademoiselles beim Klappern der High Heels zuschauen. Warum kann die Zeit jetzt nicht stehenbleiben

Auf geht´s, das letzte Teilstück in Angriff genommen. Die Heimat ruft.

Zuvor noch Beweise, daß es den Storch wirklich gibt


Weiter Richtung Colmar. Einer von hunderten Kreisverkehren. Baustelle, frisch asphaltiert.

Seltsam, ist der Asphalt noch so weich? Schwammig, das ganze.

***Fuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuck***


Tut das jetzt noch Not?

Anhalten, Gott sei Dank Pannenspray dabei. Hat meinem Kumpel und mir, übrigens unweit von hier, vor ein paar Jahren auf seiner VTR die Heimfahrt gerettet.

Anhalten, rein das Zeugs, entgegen meiner sonstigen Art die leere Dose hektisch in die Pampa gepfeffert, auf das laufende Mopped drauf und los.
Verteilen, die Pampe muß im Schlauch verteit werden. Schnell!

Auf den Schlauchlosen der VTR vor ein paar Jahren hat´s bis heim gereicht, nun wird´s nach zwei Kilometern schon wieder weich im Vorderrad

Was lernen wir daraus? Pannenspray und Schlauchreifen funktioniert nicht!

Also, einen Parkplatz vor einem der typischen französischen Einkaufszentren angehalten. Was erspähen meine müden Augen?
Ein Reifendienst direkt daneben

Fermé le Lundi!! Merci beaucoup

Also einen heranfahrenden Motorradfahrer angesprochen, als Sozius mit ihm zwei in der Nähe liegende Motorradgeschäfte abgeklappert, zwei weitere Dosen Pannenspray gekauft.
Ich möchte ihm noch danken, daß er seine Mittagspause für mein Weiterkommen geopfert hat!

Pannenspray rein, Dose hektisch...............es reicht genau die 2 Kilometer bis zum Motorradgeschäft!

Etwas warten noch, dann montieren die Jungs einen neuen Schlauch. Ich such´den Mantel höchstselbst mit schwäbischer Akribik nach einem eingedrungenen
Fremdkörper ab............nix! nada! rien! nothing! Mir bis heute ein Rätsel, was diesen Platten verursacht hat!

Es ist schon wieder später wie geplant, also, rauf auf die Bahn und die letzten Kilometer runtergerissen.
So schön die Reise war, ich möchte nach Hause.

Flieg, TU, flieg

Wie das mit den LKW und der TU auf der Autobahn in Wirklichkeit aussieht, könnt ihr ja im ersten Post nachlesen ;-)

Karlsruhe, Pforzheim, runter von der Bahn. Noch 30 Landstrassenkilometer bis nach Hause, die letzten von 4.000.
Die Guapa ist natürlich schon längst daheim, Germanwings sei Dank.



Diese Motorradreise wird mir, wohl mehr als alle anderen bisher, immer in Erinnerung bleiben.

Für mich war es "Die Entdeckung der Langsamkeit".

Fin

Ciao
Alex

PepPatty Offline




Beiträge: 8.730

07.09.2016 23:05
#48 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten


Danke schööön!!

Respekt vor Deiner Geduld!
Ein richtig schöner Reisebericht.

Grüße PepPatty

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.698

07.09.2016 23:21
#49 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

Diese Pannenspraynummer kommt mir mit
all seinen Vorkommnissen und Erkenntnissen
daraus sehr vertraut vor,.weil sie so ziemlich
ähnlich ablief auf einer meiner Touren mit
der W und ein ungelöstes Mysterium bis heute
hinterließ. Muss wohl nicht immer alles klar
sein beim Motorradfahren. Du hast jedoch
mehr Glück im Unglück erfahren als ich.

Wisedrum

w-paolo Offline




Beiträge: 25.139

08.09.2016 13:41
#50 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

Sehr stimmungsvoller Reisebericht.

Habe beim Lesen auch einige Déjà-Vu Momente gehabt, was jetzt Frankreich und die dort von Dir zurückgelegten Strecken angeht .

Aber auch was das Mopped angeht:
Habe mir nämlich zum Wiedereinstieg (nach 20-jähriger Motorrad-Abstinenz) die grössere Schwester
dieser 125er SUZUKI, eine GN 250 mit 17 PS gekauft, mit der ich während der ersten beiden Jahre
ca. 20.000 km zurückgelegt habe.

Und das nicht nur übers platte Land sondern auch kreuz und quer durch die Alpen.
War ein eher gemütliches Vorankommen, aber die Kleine hat alles wacker mitgemacht.
Es ist somit aus heutiger Sicht ein perfektes Wieder-Einstiegs-Motorrad gewesen.

Gruss Paule.

Es gibt nur einen Jahrhundert-Reifen !

knorri Offline



Beiträge: 1.584

08.09.2016 14:59
#51 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

....und mit der Schwester geht es morgen wieder zur Wuppenduro!

Wuppenduro.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Da reichen die 17 Pferdchen locker. Handlichkeit und Traktion sind die Zauberwörter....


Knorri

solmsbachtaucher Offline




Beiträge: 1.100

08.09.2016 21:18
#52 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

Danke,toller Bericht.Teilweise auch schon gefahren,alte Erinnerungen
hast du wieder geweckt.
Gruß Klaus

gerry Offline




Beiträge: 3.995

11.09.2016 08:15
#53 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

Sehr schöner Bericht.

Ja der Col du Hundsruck ist einer meiner Lieblingspässe im Elsass. (Müsste mal langsam wieder hin)

Gruß Gerry



zzzz

w-paolo Offline




Beiträge: 25.139

12.09.2016 15:38
#54 RE: Die Entdeckung der Langsamkeit - Hardcore-Version Antworten

Zitat
... ist einer meiner Lieblingspässe im Elsass.


Dazu fällt mir unbedingt der Col de Fouchy ein,
zwischen Lièpvre und Fouchy (ist zwar nur ein kleiner Pass, aber mit sehr leckeren Kurven).
Mündet fast automatisch vor dem Restaurant Diette in Fouchy (mit sehr leckerem Essen )

De Paulle.

Es gibt nur einen Jahrhundert-Reifen !

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