Soooo, hatte ich vergessen, bin ja noch gar nicht zuhause. Sorry!
Teil 8: Von Vesoul heim ins Schwobaländle
Die letzte Nacht der Reise wieder im Premium-Segment der Übernachtungsmöglichkeiten verbracht
Das letzte mal französisches Baguette mit Marmelade zum Frühstück, die Lust auf ein genetztes Holzofenbrot wird langsam größer.
Das letzte mal eine Tagesetappe mit annähernd 500 Kilometern. Mit 10 PS durch die ganzen Vogesen bis nach Hause. Wird ein langer Fahrtag, schätz´ich mal.
Die etwas langweilige Ebene südlich der Vogesen weicht schnell hügeligem Gelände, und schnell geht´s den Col du Ballon d´Alsace nach oben.
Natürlich sind die Vogesen immer eine Reise wert. Nah der Heimat ist dieses grandiose Stück Natur quasi mein zweites Wohnzimmer, nach über 30 Motorradjahren kennt man da jeden Winkel.
Diesmal jedoch, nach den Eindrücken der gesamten Reise, kommen mir die Col´s hier vor wie kleine Hügel, alles wirkt so klein und gemütlich.
So ähnlich muß sich Frodo Beutlin nach seinem Abenteuer bei der Heimkehr ins Auenland gefühlt haben
Den d´Alsace wieder runter....
.....geht´s noch über den Grand Ballon und einem unvermeidlichen Abstecher über den Col de Hundsrück (wie liebe ich diesen kleinen Pass)
weiter in Richtung Munster.
Munster, kleiner Ort der Störche.
Jedes mal, aus den Vogesen kommend, noch einmal am Place du Marché vor der Kirche die Sonne geniessen.
Noch einen Flammkuchen, einen Cappuchino und ein bisschen "Savoir Vivre", bevor einen der kalte, deutsche Arbeitsalltag wiederhat.
Den Storchen beim Klappern der Schnäbel und den Mademoiselles beim Klappern der High Heels zuschauen. Warum kann die Zeit jetzt nicht stehenbleiben
Auf geht´s, das letzte Teilstück in Angriff genommen. Die Heimat ruft.
Zuvor noch Beweise, daß es den Storch wirklich gibt
Weiter Richtung Colmar. Einer von hunderten Kreisverkehren. Baustelle, frisch asphaltiert.
Seltsam, ist der Asphalt noch so weich? Schwammig, das ganze.
Anhalten, Gott sei Dank Pannenspray dabei. Hat meinem Kumpel und mir, übrigens unweit von hier, vor ein paar Jahren auf seiner VTR die Heimfahrt gerettet.
Anhalten, rein das Zeugs, entgegen meiner sonstigen Art die leere Dose hektisch in die Pampa gepfeffert, auf das laufende Mopped drauf und los. Verteilen, die Pampe muß im Schlauch verteit werden. Schnell!
Auf den Schlauchlosen der VTR vor ein paar Jahren hat´s bis heim gereicht, nun wird´s nach zwei Kilometern schon wieder weich im Vorderrad
Was lernen wir daraus? Pannenspray und Schlauchreifen funktioniert nicht!
Also, einen Parkplatz vor einem der typischen französischen Einkaufszentren angehalten. Was erspähen meine müden Augen? Ein Reifendienst direkt daneben
Fermé le Lundi!! Merci beaucoup
Also einen heranfahrenden Motorradfahrer angesprochen, als Sozius mit ihm zwei in der Nähe liegende Motorradgeschäfte abgeklappert, zwei weitere Dosen Pannenspray gekauft. Ich möchte ihm noch danken, daß er seine Mittagspause für mein Weiterkommen geopfert hat!
Pannenspray rein, Dose hektisch...............es reicht genau die 2 Kilometer bis zum Motorradgeschäft!
Etwas warten noch, dann montieren die Jungs einen neuen Schlauch. Ich such´den Mantel höchstselbst mit schwäbischer Akribik nach einem eingedrungenen Fremdkörper ab............nix! nada! rien! nothing! Mir bis heute ein Rätsel, was diesen Platten verursacht hat!
Es ist schon wieder später wie geplant, also, rauf auf die Bahn und die letzten Kilometer runtergerissen. So schön die Reise war, ich möchte nach Hause.
Flieg, TU, flieg
Wie das mit den LKW und der TU auf der Autobahn in Wirklichkeit aussieht, könnt ihr ja im ersten Post nachlesen ;-)
Karlsruhe, Pforzheim, runter von der Bahn. Noch 30 Landstrassenkilometer bis nach Hause, die letzten von 4.000. Die Guapa ist natürlich schon längst daheim, Germanwings sei Dank.
Diese Motorradreise wird mir, wohl mehr als alle anderen bisher, immer in Erinnerung bleiben.
Diese Pannenspraynummer kommt mir mit all seinen Vorkommnissen und Erkenntnissen daraus sehr vertraut vor,.weil sie so ziemlich ähnlich ablief auf einer meiner Touren mit der W und ein ungelöstes Mysterium bis heute hinterließ. Muss wohl nicht immer alles klar sein beim Motorradfahren. Du hast jedoch mehr Glück im Unglück erfahren als ich.
Habe beim Lesen auch einige Déjà-Vu Momente gehabt, was jetzt Frankreich und die dort von Dir zurückgelegten Strecken angeht .
Aber auch was das Mopped angeht: Habe mir nämlich zum Wiedereinstieg (nach 20-jähriger Motorrad-Abstinenz) die grössere Schwester dieser 125er SUZUKI, eine GN 250 mit 17 PS gekauft, mit der ich während der ersten beiden Jahre ca. 20.000 km zurückgelegt habe.
Und das nicht nur übers platte Land sondern auch kreuz und quer durch die Alpen. War ein eher gemütliches Vorankommen, aber die Kleine hat alles wacker mitgemacht. Es ist somit aus heutiger Sicht ein perfektes Wieder-Einstiegs-Motorrad gewesen.
Zitat ... ist einer meiner Lieblingspässe im Elsass.
Dazu fällt mir unbedingt der Col de Fouchy ein, zwischen Lièpvre und Fouchy (ist zwar nur ein kleiner Pass, aber mit sehr leckeren Kurven). Mündet fast automatisch vor dem Restaurant Diette in Fouchy (mit sehr leckerem Essen )