...und das ist auch gut so, wie man in Berlin wowereiten würde.
Teurer Quatsch für ein paar Ehrgeizlinge in Sport und Politik, bezahlt durch den Steuerzahler. Dafür massiver Nerv im TV. Ich bin sehr stolz auf kühle, hanseatischen Köpfe, die das verhindert haben.
Am meisten freut mich die Einschätzung am Ende des Artikels, daß das möglicherweise auch Einfluß auf eine sinkende Präsenz von Sport im TV haben könnte.
1,2 Milliarden von Hamburg 6,2 Milliarden vom Bund ----------------------------- 7,4 Milliarden für ein kurzes Brot und Spiele? Wahrscheinlich eher wesentlich mehr, man kennt diese Berechnungen der Spezialisten.
Bitte dieses Geld ins Gesundheitssystem investieren, in Schulen, in Kindergärten. Da hat ein Jeder etwas davon.
Gruß Monti
-------------------------------------------------- "L’État, c’est moi! (Der Staat bin ich!") Sonnenkönig Ludwig, aber was der kann, kann ich schon lange...
Ich finde es vor allem ein Zeichen an die Funktionäre der Sport- und anderer Verbände, dass man so langsam deren heiß geprießenes "Produkt", das sie verkaufen, plötzlich nicht mehr haben will. Jedenfalls in der Form, in der Gigantonomie, zu der sie (und andere Vor-Ausrichter) die Spiele gemacht haben.
Aber ich denke auch, dass gerade die Hamburger gebranntes Kind sind, was Großprojekte, deren "prognostizierten" Kosten und deren mittelfristigen Sinn angeht.
susu
___________________________________________________ Sie würden sich wundern, wie teuer es ist, so billig auszusehen. Dolly Parton
Wenn man sieht, wie sich HH schon bei der Elbphilharmonie einen abbricht, wie wäre das erst bei der Ausrichtung Olympischer Spiele geworden?
Außerdem, es ging doch erst um die Bewerbung. Hamburg hätte auch bei einem positiven Bürger- entscheid wohl kaum den Zuschlag erhalten, wenn man sich die Mitbewerber anschaut.
Jedenfalls bin ich froh über das Ergebnis der Abstimmung.
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Das nächste Mal gibt es keine Abstimmungen mehr... Bei solch "unerwünschten" Ergebnissen.
Gruß Monti
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Normalerweise stehe ich ja solchen Sport-Großereignissen auch eher skeptisch gegenüber, vor allem jetzt auch vor dem Hintergrund der enormen Bestechlichkeit in alle Richtungen beim Sport. Auf der anderen Seite hätte das - wie man an der Finanzierung ja auch sieht - einen mächtigen Wirtschaftsschub für Hamburg gebracht, vom Imagegewinn gar nicht zu reden. Aber derzeit regiert in den Menschen die Verzagtheit, graues Wegducken, kein Mut zu irgendwas. Unsere Gesellschaft wird von besitzstandwahrenden Hosenschissern bestimmt. Das macht mir viel mehr Sorgen.
Wie wäre es, wenn diese Summen für den "Breitensport" investiert würden? Nicht für den Hochleistungssport, für "höher, weiter, teurer", mit den bekannten Auswirkungen?
Wenn ich den Ausdruck "Imagegewinn" nur höre, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf,denn aus so manchem gedachten "Imagegewinn" wurde ein großer "Gesichtsverlust".
Verzagtheit? Allerdings bin ich "verzagt" über Tricks und Mogeleien, über Vetternwirtschaft und dem Denken "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren". Mag ich einfach nicht!
Gruß Monti
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Ein paar Zelte für die Athleten aufs Tempelhofer Flugfeld, keine Werbung, kein Eintritt und kein puffverwöhnter "Funktionär". Am Ende den Lorbeerkranz auf´s Siegerhirn, das war´s.
Zitat von Falcone im Beitrag #8Normalerweise stehe ich ja solchen Sport-Großereignissen auch eher skeptisch gegenüber, vor allem jetzt auch vor dem Hintergrund der enormen Bestechlichkeit in alle Richtungen beim Sport. Auf der anderen Seite hätte das - wie man an der Finanzierung ja auch sieht - einen mächtigen Wirtschaftsschub für Hamburg gebracht, vom Imagegewinn gar nicht zu reden. Aber derzeit regiert in den Menschen die Verzagtheit, graues Wegducken, kein Mut zu irgendwas. Unsere Gesellschaft wird von besitzstandwahrenden Hosenschissern bestimmt. Das macht mir viel mehr Sorgen.
Martin!
Ich kann deinen Standpunkt gut nachvollziehen und denke weitgehend genauso! Aber: Wenn eine Stadt ihre Bewerbung abgegeben hat, ist sie gefangen und den Vogaben und Vorstellungen des Veranstalters ausgeliefert. Da werden vorhandene Sportstätten abgelehnt, weil sie den Anforderungen nicht entsprechen. Da werden neue Sportstätten aus dem Boden gestampft, ein olympisches Dorf hochgezogen und alles genau so, wie man sich das beim IOC so vorstellt. Schaut euch doch bitte mal die Geschichte von Garmisch-Partenkirchenan. Und die haben nur die Ski-WM 2011 ausgetragen!
Dazu ein klares NEIN ist meiner Meinung nach das richtige Signal. Wir müssen alle lernen, dass solche Grossveranstaltungen auch unter Nutzung vorhandener Stätten auf kleinerer Flamme gekocht werden können und nicht jeder den Putin machen muss!
Edit sagt noch was zur Verzagtheit, dem grauen Wegducken und dem fehlenden Mut: Das ist doch nur zu verständlich, wenn man sich betrachtet, was wird, wenn die Menschen euphorisch "Hier" schreien. Unsere Verkäufer waren anfangs voller Elan bei der Planung der ersten "Familienfeste", weil man sich einfach Verkäufe davon versprochen hat. Was ist daraus geworden? Ein gratis Kinderbelustigungsnachmittag mit Freifressen und Freisaufen für die Eltern. Klasse. Und die Mitarbeiter stehen sich ein Wochenende lang die Beine in den Bauch und mimen den Clown. Das ist in kleinem Rahmen das, worauf die Menschen bei dem Thema Olympia keinen Bock mehr haben. Dazu: Jahrelange Baustellen, Verkehrschaos und Kontrollwahnsinn während der Spiele und Polit- und Sportprominenz im Blitzlichtgewitter.
Zitat von Zephyr im Beitrag #1...und das ist auch gut so ...
war auch mein erster Gedanke, mein zweiter sagte mir allerdings: dann bekommen wir noch mehr Fußballgelulle auf die Augen, und kosten tut der mit Sicherheit genausoviel, eher mehr
Ich habe dagegen gestimmt und freue mich deswegen, dass die Gegner eine Mehrheit erhalten haben. Gleichzeitig finde ich es schade, dass es keine Olympischen Spiele in Hamburg (und Kiel) geben wird. Wie das zusammengeht?
Wenn ich mir anschaue, was hier zuletzt an „Großprojekten“ angefangen wurde, dann habe ich eben meine großen Zweifel an der Redlichkeit der Argumente und Akteure. Die Elbphilharmonie wird - nach vorläufiger Planung - rd. 90 mal so teuer wie ursprünglich dem Volk mitgeteilt. Und die zwischenzeitlich abgegebenen Stellungnehmen klingen mir noch im Ohr. Bei der IGA (Internationalen Gartenausstellung) sind man gerade 15 % der geplanten Zuschauerzahlen gekommen. Ob das womöglich daran lag, dass eine normale 4-köpfige Familie mit über 100,- Euro zur Kasse gebeten werden sollte?
Wenn mir ein DOSB-Chef erzählen will, dass es schade ist, dass anscheinend Deutschland und der Olympische Geist nicht zusammenpassen, dann sollte er sich mal fragen, ob seine eigene Institution sich eben für diesen Olympischen Geist einsetzt. Das ist doch zu einer reinen Kommerz-Veranstaltung geworden. Die Ticketpreise sind so hoch, dass normale Menschen sich das nicht leisten können und das gros der Karten geht ohnehin an die Sponsoren, die damit für leere Ränge auf den Zuschauertribünen sorgen. Die Fernsehrechte sind an Private vergeben, die damit den fetten Reibach machen. Wo ist denn da der olympische Gedanke? Und dieser OSB agiert in Deutschland auch noch als e.V. und damit weitgehend steuerbefreit.
Meiner Meinung nach gäbe es nur die Varianten, solche Events gleich komplett unter wirtschaftlichen Bedingungen zu veranstalten. Dann tragen die privatwirtschaftlichen Unternehmen das Risiko und zahlen. Meinetwegen können sich McD, Sony und Co alle vier Jahre vom IOSC den Titel kaufen und Spiele durchführen. Mit den Geldeinnahmen könnte der IOSC dann Sport und Sportler grundsätzlich unterstützen, soch gegen Doping und für Völkerverständigung einsetzen.
Oder es ist eine gesellschaftspolitische Variante, dann aber bitte ohne Kommerz und Größenwahn. Eine von beiden Versionen würde ich unterstützen. Aber hier ist es doch wieder einmal so, dass die Allgemeinheit die Kosten und das Risiko trägt und der Nutzen doch eher fragwürdig ist.
Leid tut es mir für die Kinder und Jugendlichen, die sich darauf gefreut haben, hier mal selber in der Heimatstadt bei Olympia an den Start zu gehen. Für Sportvereine, die die Hoffnung hatten, bessere Sprtstätten zu erreichen usw.
Und anders, als es von den meisten dargestellt wird, sind nicht alle Nein-Stimmer feige und knauserig: Mich hätten die absoluten Kosten gar nicht abgeschreckt, aber wenn sich ein Erster Bürgermeister hinstellt und sagt, dass das die am besten gerechneten Spiel sind, gleichzeitig die Kosten für „Sicherheit“ aber nur mit einem Viertel derer von London ausgewiesen sind und er sagt, dass Hamburg garantiert nicht mehr als... zahlen würde, die Garantie-Erklärung des Bundes, der rd. 3/4 der Kosten übernehmen soll, aber noch nicht da ist, wie passt das zusammen???
Kleiner Nachsatz zu dem Ergebnis in Kiel: Die Stadt hat sich vor einigen Jahren „Sailing City“ auf die Fahnen geschrieben. Seit vielen Jahren schaffen die dort mit der Kieler Woche einen Spagat zwischen sportlicher Höchstleistung und parallel dazu Unterhaltung, Show und Fressmeile. Alles für die Zuschauer kostenlos. Parallel dazu haben sie initiiert, dass jedes Kind in Kiel segeln lernen kann. Und zwar nicht wie z.B. in Hamburg im schnöseligen Yachtclub oder einer kommerziellen Segelschulen, sondern zu sozialverträglichen Bedingungen und viel auch über den Schulsport.
Warum nur bricht denn nun für einige eine Welt zusammen?
Die Spiele finden statt, nur halt nicht in Hamburg, was sowieso nicht sicher gewesen ist, denn selbst bei einem "Ja" der Hanseaten wäre der Austragungsort Hamburg eher unwahrscheinlich. (So habe ich es zumindest verstanden)
Gruß Monti
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