Gibt es irgendwelche grundlegenden Erkenntnisse, also etwa Ergebnisse von Prüfstandsläufen darüber?
Oder anders und am konkreten Beispiel gefragt:
Hat etwa ein 1,0-Liter-Dreizylindermotor mit ca. 75 PS eine kürzere Lebensdauer als ein 1,3-Liter- Vierzylinder mit rund 100 PS, wenn man eine leistungsspezifisch vergleichbare Belastung voraussetzt?
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Läuft das nicht auf einen Vergleich von Äpfeln und Birnen hinaus? Um einigermaßen vergleichen zu können, müssten die beiden Probanten vom selben Hersteller stammen, bis auf die Zylinderzahl identische Bauart aufweisen und auf dem Prüfstand identisch belastet werden - oder doch eher im Verhältnis 3:4 belastet werden? Wie hättest du es denn gerne? Später dann in der Praxis müssten die Motoren im gleichen Auto stecken. Was ja aber durchaus angeboten wird.
Ich befürchte, da kannst du keine Regel aufstellen. Auf die Belastung und Haltbarkeit haben dann doch der Fahrer, die Nutzungsumstände, der Einsatzbereich und ggf. auch noch die Wartung viel größere Einflüsse.
Und noch eine Frage zu so einer Überlegung: Wer kauft ein Auto, um es dann bis zum Motorversagen zu fahren? Meist wird es doch aus ganz anderen Gründen wieder gegen ein anderes ausgetauscht. Ist so eine Überlegung wirklich von Relevanz?
Außer natürlich theoretisches Interesse. Das sei natürlich unbenommen.
Danke - das war schon mal gut. Ich hatte nur gehofft, dass es hier irgendwelche Vergleiche unabhängiger Institutionen gibt.
Anders gefragt:
Ein Vierzylinder läuft im allgemeinen ruhiger als ein Dreizylinder, auch wenn man dem etwa mit einer Ausgleichswelle gute Manieren beigebracht hat.
Hat nicht allein dieser gewisse Nachteil Auswirkungen auf die Lebensdauer, etwa durch einen erhöhten Verschleiß an den Kolbenringen etc. und damit früher einsetzendem Ölverbrauch?
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
In dem von dir genannten Vergleich wohl eher nicht. Anders sähe es eventuelle aus, wenn zwei Motoren mit identischem Hubraum einmal als drei- und einmal als Vierzylinder gebaut würden. Für einen Vergleich müsste man die Bedingungen reduzieren: Also erst mal festlegen, ob der gleiche Gesamthubraum zum Tragen kommen soll. Dann dürften keine schwingungsmindernden Maßnahmen wie Ausgleichswellen vorhanden sein. Wie soll das Verhältnis Bohrung/Hub aussehen usw.? Es sind einfach zu viel Faktoren, die einen Vergleich in der Praxis unrealistisch und in der Theorie halt nur theoretisch werden lassen. Wenn es dir jetzt um die Wahl des Motors deines zukünftigen Autos geht, dann würde ich an die Sache ganz pragmatisch rangehen: Was ist mir im Auto besonders wichtig? Da zählen sicher Verbrauch, Leistung, Durchzugsstärke, Laufruhe etc dazu. Und danach dann den Motor wählen.
Eine ganz andere Herangehensweise verfolge ich: Für meine Entscheidungsfindung hat die Gestaltung des Innenraumes eine hohes Gewicht, insbesondere des Armaturenbretts. Denn da werde ich künftig die meiste Zeit davor sitzen und draufschauen. Und das muss ich ertragen können. Erst dann kommen die anderen Faktoren - die natürlich auch wieder alles umschmeißen können.
ZitatIch bin der Meinung, je mehr Leistung und Hubraum, desto geringer die benötigte Drehzahl, desto geringer der Verschleiß.
Demnach müsste so ein 5,5-Liter-AMG-Motor mit 600 PS so ziemlich das haltbarste Aggregat sein, weil es kaum Drehzahl braucht? Ich glaube, hier funktioniert bei den von dir zusammengestellten Verhältnissen was nicht.
Der Grundgedanke war, vielleicht einen Skoda Citygo zu kaufen, weil ich diesen Straßenfloh von der Raumökonomie einfach genial finde, zumal er beim NCAP-Test auch noch fünf Sterne davongetragen hat.
Ein Peugeot 108 sagt mir nach den genannten Kriterien nicht so sehr zu.
Alternative und Grund meiner Frage war, ob man etwa mit einem TOYOTA Yaris 1,3 nicht besser bedient wäre. Ölverbrauch etwa bei einem Motor mag ich überhaupt nicht.
Wobei dem Yaris wieder die Pfiffigkeit des Gesamtkonzeptes von Up/Citigo abgeht.
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Haben moderne Alltags-Motoren wirklich noch merklichen Ölverbrauch? ich bin da als "Eher-kein-Neuwagen-Käufer" etwas überfragt, denke aber, die Wartungsintervalle geben darüber Aufschluss. Denn zwischen den Ölwechseln schaut heute doch niemand mehr nach dem Öl. Selbst meine alten Kisten hatten in den letzten Jahren einen zu vernachlässigenden Ölverbrauch. Insofern kann ich mir kaum vorstellen, dass es da Unterschiede zwischen Drei-und Vierzylindermotoren gibt, die eine Kaufentscheidung beeinflussen sollten.
Aber ich wäre - glaube ich - sowieso kein normaler Autokäufer. Ich nehme das ganze nicht ernst genug. Ich würde mir einen groben Rahmen stecken, was ich brauche, würde mir über Kataloge oder Internet mal schauen, was mit gefällt (Stichwort Armaturenbrett) und dann mal in natura anschauen. Wenn da nicht durch ein Bauchgefühl ein Habenwoll-Reflex entsteht, kaufe ich das Auto auch nicht. Vergleiche studieren erscheint mir heute sehr müßig, denn ich bewege das Auto weder an Grenzbereichen noch sind mit lieferbare Reifenbreiten wichtig. Wohl fühlen will ich mich darin und praktisch sollte es sein, also irgendwie eine Kombination aus beidem. Und im Endeffekt wird es dann doch ein ganz anderes Auto
Ach ja, Edit meint gerade noch: Unter den drei von dir vorgeschlagenen Autos könnte ich mich jedoch blitzartig entscheiden. Und zwar für den.
Da ich drei Kinder als Fahranfänger habe, finden sich in unserem leider immer größer werdenden Fuhrpark reichlich von den kleinen Flöhen.
Beim Ölverbrauch haben wir die schlechtesten Erfahrungen mit dem Vierzylinder eines renomierten Herstellers gemacht: Der 1,4er VW-Motor hat sowohl im alten Golf IV als auch in unserem Audi einen wirklich messbaren Verbrauch von ca. 1 Liter auf 4000 km. Dafür ist der Motor aber auch bekannt und läuft trotzdem ordentlich.
Die zwei Aygo und der eine C1, die ja alle den gleichen Dreizylinder hatten, hatten keinen messbaren Ölverbrauch. Dafür allerdings einen messbaren Kupplungs- verschleiß.
Der Dreizylinder in Polo und Roomster hatten wir insgesamt fünfmal und dort waren keinerlei Ölverbrauch und auch keine sonstigen Mängel festzustellen.
Ich glaube, dass die Motoren an sich heute die längste Haltbarkeit aller am Auto befindlichen Teile haben. Meistens geben im Lauf der Zeit Anbauteile wie Lichtmaschine, Anlasser etc oder elektronische Bauteile den Geist auf. Auch die Karrosserie, die ja die Witterung und die Fahrkünste des Besitzers auf die Ohren bekommt, ist wohl früher am Ende. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Halter kleinere Macken irgendwann nicht mehr ausbessern und diese sich deshalb im Lauf der Zeit "entwickeln".
Und schließlich der für mich entscheidende Faktor: Selbst die schlechtesten Motoren halten über eine längere Zeitspanne als der Wunsch des Besitzers, ein neues Auto kaufen zu müssen.
Jetzt verrate ich dir noch ein Geheimnis: Weist du, warum gebrauchte Autos aus dem VW-Konzern nach Jahren immer noch einen höhreren Wert haben? Weil die Kisten neu von Leuten gekauft werden, die mehr Geld in die Wartung und Instandhaltung (wie z. b. Ausbessern von Steinschlägen und Kratzern) stecken als die Käufer von beispielsweise französischen Autos. Hinzu kommt, dass die Verwendung anderer (teurerer) Materialien ein wertigeres Gefühl vermittelt (Stichwort Haptik). Das Hartplastik von einem Toyota Yaris hält mit Sicherheit so lange wie die Softlack- oberflächen der VW-Fahrzeuge, sieht aber nicht so hochwertig aus. Was es aber nur macht, wenn man die Oberflächen ordentlich behandelt. Unser A2 ist vom Vorbesitzer und von uns immer pfleglich behandelt worden. Deshalb sieht alles noch so wunderbar neu aus. Ich habe aber auch schon jüngere A2 mit deutlich geringerer Laufleistung gesehen, die richtig "abgegriffen" waren. Diesen Unterschied hast du beim Yaris nicht. Der sieht von Anfang an sch... aus und das bleibt so.
Fazit: Der Motor ist das Teil, dass dir am wenigsten Sorgen machen muss. Und Skoda (VW) hat die Steuerkettenproblematik inzwischen im Griff.
Serpel kann dir sicherlich etwas zum Schwingungsverhalten erzählen, für die Haltbarkeit ist das aber eher nur ein theoretischer Aspekt.
Sieh dir mal ganz pragmatisch die großen Hersteller an, in den Leistungsklassen bis um die 100 PS gibt es kaum noch Vierzylinder, selbst BMW mischt da inzwischen mit. Bei Mercedes bin ich mir nicht so sicher, ich weiß nur, dass die Mercedes-Laufkultur bei der neuen A-Klasse meiner Schwiegertochter und bei Dieters ca. 5 Jahre alter C-Klasse von einem anderen "Stern" ist, im negativen Sinne.
Meine persönlichen Erfahrungen? Unser Roomster (1,2 L Benziner, alte Generation Dreizylinder) hat nach ca. 85.000 km die Grätsche gemacht (durch Garantieverlängerung ein neuer Motor rein), der Dreizylinder TDI Roomster eines Kollegen desgleichen. In beiden Fällen lag es aber nicht am Konzept, sondern an der Konstruktion der Peripherie (Kat zu nahe am Kopf) bzw. an der mangelnden Wartung (TDI keine Inspektion, zu wenig Öl, 95.000 km). Trotzdem kommt jetzt wieder ein Dreizylinder in's Haus, genau der von dir angesprochene 1,0 L mit 75 PS, allerdings im Polo. Der neue kleine Hyundai i 10 meiner Frau ist zwar ein Vierzylinder (1,2 L), wäre aber genauso ein Dreizylinder, wenn die Leistung gestimmt hätte (und fährt sich übrigens sehr komfortabel, besser als der UP/Citigo, der es ansonsten geworden wäre). Haltbarkeit ist, meine ich zumindest, heutzutage eher eine Frage der sorgfältigen Konstruktion, und auf die hast du keinen Einfluss. Wobei ich persönlich Bedenken habe, das sind die kleinen aufgeladenen Motörchen, egal ob Kompressor oder Turbo, da ist jeder kleine Austausch eines solchen Aggregats schweineteuer.
Im Gegensatz zu Martin achte ich zuerst mal auf das Fahren an sich, die Geschwindigkeit wird mir schon irgendwie angezeigt und während der Fahrt sehe ich lieber auf die Strasse als auf's Armaturenbrett
Ja, da sind wir wirklich sehr unterschiedlich gestrickt
ZitatIm Gegensatz zu Martin achte ich zuerst mal auf das Fahren an sich
Wobei "das Fahren" ja auch eine Definitionssache ist. Eher komfortabel, eher direkt, eher schnell, eher über Land oder doch mehr in der Stadt? Sitzkomfort steht bei mir recht weit oben, sprich aufrechtes Sitzen ohne Rückenschmerzen bei guter Rundumsicht. Eine exakte, knackige Lenkung und eine gute, sportwagenmäßige Fahrwerksausführung ist mir nicht so wichtig. Macht sicher Spaß, aber ich kann nicht so gut fahren (oder traue mich nicht), dass ich das auskosten könnte, quasi Perlen vor die Säue. Leistung finde ich schon ganz nett. Jedenfalls mag ich schon mal flott überholen können und auch mal auf der Autobahn schnell unterwegs sein. Fast alle meiner bisherigen Autos haben mich da zu großer Zurückhaltung gezwungen. Damit kann ich leben, aber bei heutigen Fahrzeuggewichten ist ein Auto mit 90 PS leider eine lahme Ente. Ganz glücklich bin ich damit nicht. Kurz: Wenn ich schon einiges an Geld ausgebe, sollte es auch voran gehen. Ansonsten klein, praktisch billig. Stadt oder Land? Eierlegende Wollmilchsäue gibt es nicht. Eingegangene Kompromisse ärgern mich schnell mal. Beides in einem Auto ist schwer zu finden. Am liebsten hätte ich zwei Autos: Einen Hybrid-Stadtwagen, der aber schon einen größeren Einkauf verkraften können muss, und einen Überland-Grad Tourisme im klassischen Sinne, also ein schönes komfortables Reise-Coupé der gehobeneren Klasse mit einem schönen Ambiente.
ZitatIm Gegensatz zu Martin achte ich zuerst mal auf das Fahren an sich
Wobei "das Fahren" ja auch eine Definitionssache ist.
Nee, eher nicht, Definition hört sich so objektiv an. Ich würde da zu individuellen Vorlieben tendieren, ähnlich wie bei Farben. Und Gott sei dank gibt es ja für fast jeden Geschmack irgendetwas, der eine mag Kantn, der andere BMW, oder so ähnlich .
Zudem finde ich es gut (und teilweise auch hilfreich), verschiedene Ansichten und Vorlieben kennen zu lernen.
ZitatUnd Gott sei dank gibt es ja für fast jeden Geschmack irgendetwas
Na hoffentlich. Wenn Falconette in Pension geht, steht bei uns noch mal ein Autokauf an. Allerdings kein neues, denke ich. Aber ich habe so gar keinen Plan, was es werden soll.