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Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 1.645 mal aufgerufen
 Allgemeines Forum
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manx minx Offline




Beiträge: 11.143

25.03.2015 06:41
#16 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Zitat
Mannmann, Männer können ganz schön bekloppt sein !



ne?

danke fuer die blumen!

W-Hanns ( gelöscht )
Beiträge:

25.03.2015 08:40
#17 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Im April 1980 habe ich mein erstes Motorrad bei Tempo Müller in München gekauft. Das war eine SR 500. Der 17. Juni war damals noch Feiertag und ich habe mit meinem Bruder die erste große Tour gemacht. Wir fuhren von München über Innsbruck und Bozen an die Adria in der Nähe von Jesolo. Leider war die Rückfahrt total verregnet. Ab Verona war Dauerregen und weil wir als harte Männer keine Regenkombis hatten, waren wir entsprechend nass. Das Wasser lief in die Nähte der Handschuhe und unten sturzbachartig wieder hinaus. Spezielle Motorradstiefel hatten wir nicht, wir benutzten BW-Knobelbecher, die Vibram - Sohlen hatten. Die Beine der Lederhosen waren zu eng, sodaß wir sie in den Stiefeln tragen mußten. Das Wasser lief also an den Beinen entlang in die Stiefel und blieb dort. Nach Tourende schütteten wir geschätzt einen halben Liter Wasser aus jedem Stiefel weg.
Grüße
Hanns

Wilwolt Offline




Beiträge: 609

25.03.2015 10:36
#18 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

1985 bin ich mit 'nem Kumpel im Urlaub gewesen, irgendwo Zelten in Meck-Pom. Er mit einem tchechischen Tatran-, ich mit dem Berliner Roller. Auf dem Heimweg riss sein Gasbowdenzug; natürlich direkt am Vergaser. Ersatz war nicht dabei, nur das nötigste Werkzeug mit und wir hatten noch ca. 70 km vor uns. Also die Leerlaufschraube an seinem Roller bis auf Anschlag reingedreht, so dass die Karre im Stand permanent Vollgas lief, und auf die Autobahn ausgewichen. Die Strecke haben wir dann mit ca. 30/40 km/h gemeistert. Als wir wieder in Halle waren, gab es jedesmal verwunderte Blicke, wenn wir an einer Ampel halten mussten und der Tatran vor sich hin brüllte. Aber zu Hause angekommen sind wir

Brundi Offline



Beiträge: 33.229

25.03.2015 11:15
#19 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Mein absolut eindrücklichstes Motorraderlebnis war die erste selbstgefahrene Nordschleifenrunde, hatte ich ja damals beschrieben..

Und dann war da noch die Tour vom Stilfser Joch nach Bremen. 1006 Kilometer am Stück. Die Dame im Hotel "Tibet" war abends noch so freundlich mich daruf hinzuweisen, dass der Pass am nächsten Morgen ab 8 Uhr für den motorisierten Verkehr wegen einer Fahrradveranstaltung gesperrt ist. Also wurde aus dem Abendessen mit Serpel eine abgekürzte Veranstaltung und es hieß, früh schlafen gehen, damit man ausgeruht ist für den nächsten Tag. Leider hatte ich nur Sommerhandschuhe, morgens war es auf dem Pass aber noch arg kalt


Die ersten 500 Kilometer bin ich noch ziemlich gemütlich und unbeschwert durch die Gegend gezuckelt.
Danach ging es dann auf die Autobahn. Was folgten waren 500 Kilometer Vollgas und davon gute 300 Kilometer im Regen. Da hieß es nur noch "Augen zu und durch" - ich klappe bei solchen Gelegenheiten die Soziusrasten aus und lege die Füße darauf - sozusagen rückverlegte Fußrasten. Dann gaaanz flach auf den Tank legen und über die BAB durch den Regen sausen.
Mit Kaffee- und Pinkelpausen - morgens so gegen 07:45 Uhr los und abends gegen 20:39 Uhr zuhause, patschnass, durchgefroren und doch hochzufrieden.

Grüße
Brundi

W-Hanns ( gelöscht )
Beiträge:

25.03.2015 12:01
#20 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Brundis Nonstopfahrt vom Stilfser Joch nach Bremen hat mich an meine längste Fahrt erinnert: Juli 1981 Quimper in der Bretagne - Weingarten ca. 1000 km. Los gings morgens um 8 Uhr, angekommen bin ich in der Nacht um 01 Uhr. Dabei war wettermäßig alles dabei von Sonnenschein über Hagelschauer bis zu Dauerregen im Schwarzwald. Der war besonders schlimm, weil das Visier von toten Mücken übersät war und auf der Bundesstraße entgegenkommende Autos sehr geblendet haben. Ich hatte damals an meiner Kawa einen 24 l Tank von ES montiert. Das erste Mal habe ich in Le Mans nach 400 km 24 l getankt, also hatte ich ein Riesenglück, dass mir das Benzin nicht ausging, denn der Tank hatte keinen Reservehebel am Benzinhahn. Solche Erlebnisse kann sicher jeder erzählen, der länger Motorrad fährt! Also erzählt!!!
Grüße
Hanns

Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

25.03.2015 14:28
#21 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Meine kürzeste Tour:

17 Jahre alt, in Friesland friesiert man sein Moped, bis der Arzt kommt. Landestypisch eben.
Meine Heulboje kränkelt mal wieder, da kommt "dicken Schnido" gerade recht. Der kann am meisten reparieren und weiß, wer wo welche Teile billig hat. Im Nachbarort Rahrdum soll es was billig geben. Nix wie hin.

Natürlich will er mir bei der Gelegenheit gleich mal seinen Mördermotor vorführen, den GS 75 cm³ Geländemotor von Zündschlapp, riiiieeeesen Drehmoment und Leistung ohne Ende.
Wir handeln etwas in Rahrdum, dann soll er mich nach hause fahren.

Vom friesieren hatte ich ja schon gesprochen, ohne dabei die Kehrseite zu erwähnen: Sicherheit braucht kein Mensch, eine Bremse reicht doch wohl, oder?! Usw usw. Angeschliffenes Bremsgestänge? Egal, man hat ja zwei Bremsen.
Helme? Höhö, wie sollen einen da die Weiber erkennen und wohin mit der coolen Mundwinkelkippe?

Die Wohnstraße ist vielleicht 200 Meter lang und endet stumpf auf einer Querstraße, dahinter Bebauung.
200 Meter sind gut für einen Kurzsprint, der den "Mördermotor" mal so richtig vorführt.

Schon ist die Straße fast aus, da hämmert "dicken Schniedo" kraftvoll souverän in die Fußbremse. Das dünngeschliffene Gestänge gibt ob des wütenden Trittes sofort auf und bricht ab. Nun krallt Schniedo den Zangengriff in die Handbremse, bevor es gar zu eng wird.
Das überfordert den aus Kostengründen montierten Schraubnippel nun doch etwas und er kapituliert ebenfalls feige.

"Füße runter", brüllt Schniedo merkwürdig aufgewühlt und vier Sohlen raspeln elternfreundlich über Betonpflasterstraße auf den lustig bunten Eisenrohrzaun zu. Wen interessiert da noch der vorfahrtsberechtigte Querverkehr?
Der Einschlag ist heftig, aber ich lerne körperlich ausufernde Fahrer als leibhaftige Airbags für solche Situationen sehr zu schätzen.
Nun ist uns aber doch die obligatorische Kippe aus dem Hals gefallen, als wir maikäferlike auf dem Boden krabbeln. "Scheiße!" Mehr gibt´s nicht zu sagen. In Friesland redet man nicht so viel ...

Das Vorderrad hoppelt jetzt etwas und auch der Neigungswinkel der Gabel ist etwas steiler geworden. Fällt aber kaum auf, mehr als die Hälfte der Zündapps in der Gegend haben diesen Winkel aus unerfindlichen Gründen.

Sicherheit, pah! "So´n Schiet brukt wi nich (oder watt?)!

C4

be. Offline




Beiträge: 2.926

25.03.2015 19:59
#22 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Zitat von manx minx im Beitrag #11
. . . hab ich mir dann doch mal gedanken gemacht, was ich hier eigentlich mache . . .


wenn sich mir diese frage stellt, bin ich eigentlich schon
drüber + manchmal kommt dann noch die zweite:
wie lange wird es wohl dauern bis mich hier einer findet.

be.

TsugumoHanshiro Offline



Beiträge: 180

26.03.2015 13:26
#23 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Zuerst dachte ich, ich hätte keine Geschichte. Bei allen heftigen Stories hier sind mir gleich drei eingefallen.
Die mit Abstand übelste geht wie folgt:

Ich sollte eingangs erwähnen, dass ich seit jeher einen miserablen Orientierungssinn habe, besonders wenn es um Navigation nach Karten geht. Technische Gerätschaft zur Hilfe für Motorradfahrer empfand ich bis letztes Jahr immer wie eine Hochleistungslaserkanone für Rückenschwimmer.
Es war vor exakt 7 Jahren (März). Zu meinem Führerschein vor weiteren 7 Jahren hatte ich die Er-5 der Fahrschule für 3000 Mark geerbt. Geniales Ding, ganz nebenbei. Aber als genannte Jahre vergangen waren, wollte ich mein damaliges Traummotorrad kaufen: eine schwarze SV650, Baujahr 99, die ich immer noch besitze. Wie auch mit (bald) meiner W konnte ich mich für Anbauten nie recht begeistern und so wurde ich erst nach langem hin und her fündig: Ein Laden in Göppingen hatte das Gewünschte in fast unverbaut. Ich wollte so eine Maschine schon länger, aber es war finanziell nie mit gutem Gefühl machbar. Allerdings hatte sich mangels Schotter über die Jahre die Ahnung eingestellt, dass ich das Vergasermodell wohl in diesem Leben nicht mehr fahren würde. Deshalb schlug ich bei der gebotenen Gelegenheit auf Gedeih und Verderb zu: Flugs machte ich den Probefahrttermin aus - noch im März.
Die Planung war von Frühlingsgefühlen geprägt: Von den drei möglichen Strecken (zwischen 250 und 300 Km) wurde nur die kürzeste (teils über Gammelstraßen führende) ausgedruckt und die gemeldeten -17 Grad Tiefsttemperatur in der Gegend verschwanden mit einem "Bis dahin bin ich längst daheim." im Hinterkopf. Abfahrt sollte nach einem Arbeitshalbtag so ab Mittag sein.
Hin war's ein Traum: Gemütlich schwamm ich ab 13:00 Uhr mit dem Verkehr durch regelrechte Sonnenbäder. Einzig die frickeligen Straßen und Rückabzweigungen würde ich wohl in der Dunkelheit niemals wieder finden. Aber das war ein Problem für viiiiel später. So kam ich mit wenig Verfahren nur eine knappe Stunde nach dem angepeilten Termin hin. Die Probefahrt war gleich so toll, dass es eher so 1 1/2 statt einer knappen Stunden dauerte. Danach noch etliche Schwätzchen über all die tollen Sachen, die der Verkäufer oder ich erlebt hatten, irgendwann den Vertrag unterschrieben und es war halb neun.
Schon auf dem Weg zur dringend nötigen Tanke mit meiner 'good old' ER-5 wurde schlagartig klar: Ich bin bereits im Niedrigsttemperarturbereich. Ach was, erst mal ab auf die Autobahn. Die Kälte fraß sich schon ab 80 in die Knochen, meine speziellen Winterhandschuhe schienen nicht zu existieren, das Winterpolster glich einer Eisschicht. An einer Änderung auf die Route über München (einfach laut Erinnerung: grade die Autobahn runter, 3/4 Kreis, 'rechts' nach Regensburg) kam ich nicht vorbei, denn mich auch noch im Finstern verfahren wollte ich nicht bei den Verhältnissen. Da ich keinen Plan hatte, musste ich aufpassen wie ein Schießhund, nicht falsch abzufahren. Bis kurz vor München bin ich einem Müllwagen hinterhergefahren, der gerast ist wie eine gesengte Sau. Aber ich brauchte den Windschutz dringend. Der Kälteschock auf der Aussenrundbahn um München war um so erbarmungsloser. Hatte ich mir schon vorher regelmäßig die tauben Hände wachkneten und teilweise unter die Achseln stecken müssen, so stieg der Rythmus deutlich an. Ich weiß heute nicht mehr, wie ich das mit der Gashand hinbekommen habe, aber da keine Schäden zurückgeblieben sind, muß es ganz gut geklappt haben. Konnte wohl das Gas mit Links festhalten !? Und endlich war Regensburg angeschrieben ! Aber, oh böses Erwachen: Es verschwand wieder von den Abfahrtslisten. Auf gut Glück und mit deutlichem Bauchgrimmen fuhr ich an einer Stelle ab, die einen Namen gelistet hatte, der vorher mit Regensburg aufgetaucht war. Tanken wurde auch zum Thema, wenn ich nicht riskieren wollte, nachher stehen zu bleiben. Da kam endlich eine Tanke direkt an der Straße ! Als ich zahlte, merkte ich, dass die Wärme nur langsam eindrang, aber in mir dafür ein immer stärkeres Schlappheitsgefühl weckte. Ich weiß bis heute nicht, ob meine Entscheidung, sofort weiter zu fahren, die richtige war, doch ich hatte furchtbaren Bammel, falsch gefahren zu sein. Tja, lacht mich ruhig aus, aber in meinem egozentrischen Kampf gegen diesen Alptraum kam mir nicht in den Sinn, den Tankwart nach dem Weg zu fragen - Gleiches galt für die Idee eine Stärkung zu kaufen. Alles um mich war zu Kulisse und Statisten verkommen... Zu meiner Erleichterung stand schon 500 m weiter ein Schild: "Regensburg 100 Km".
Es waren die einsamsten 100 Km meines Lebens. Im Stockdunkel, kein Gegenverkehr (!), überhaupt kein Fahrzeug, in unregelmäßigen Abständen von Entfernungsanzeigen durchbrochen. Die Kälte hatte mich schon derart durchzogen, dass nur noch die rüttelnden Muskeln meines kompletten Körpers mich vor dem Verlieren retteten. Mir war längst klar, dass ich beim Versuch einer 'Pause' wahrscheinlich einfach erfrieren würde - also weiter. Etwa 30 bis 40 Km vor meinem Heimat verstand ich endlich, was mir als Kind immer rätselhaft schien: Wie konnten in manchen Western Reiter vor Erschöpfung vom Pferd fallen ? Das war mit Sicherheit so eine Filmfantasie ! Mitnichten. Durch das gespannte Rütteln gegen die Kälte ging mir immer mehr die Kraft aus. Den Rest habe ich in einer Art Liegehaltung auf dem Tank verbracht, um weniger vom Wind getroffen zu werden. Statt Kraft schien mich der schiere Wille auf meinem Hobel zu halten. Ich hatte ziemlich Glück und bin irgendwie durchgekommen.
Daheim war's genau 12. Zum Glück kam mir kein Mensch entgegen, als ich mit steifgefrorenen Gelenken wie ein Orang-Utan aus einer 80er Vorabendserie, der sich in die Latzhose gebollert hat, den Weg in die Wohnung hatschte. Ich glaubte, rostige Scharniere statt Gelenken zu haben. Daheim musste ich erst taktisch Esszeug und Trinken um die Badewanne verteilen und mich im Wasser langsam an höhere Temperaturen gewöhnen. Dann kam eine Druckbefüllung mit Betriebsstoffen, während ich im Wasser kochte. Als genügend Hitze getankt war, musste ich sofort raus und ins Bett, um nicht in der Wanne einzupennen.
Diese Nacht erwartete mich der mit Abstand tiefste Schlaf, den ich bisher genießen durfte.

So einen Müll mache ich nicht mehr, auch wenn ich mich am nächsten Tag wie neugeboren gefühlt habe. Wenn ich dran denke, bin ich noch heute froh, ohne Erfrierungen überlebt zu haben. Andererseits ist die SV schon eine verdammt gute Maschine, die mir durch diese Geschichte von Anfang an noch mehr an's Herz gewachsen ist. Irgendwie war mir grade danach das arme versalzene Ding, mit dem ich auch morgen in der Arbeit sein werde, mit dieser Geschichte zu feiern, auch wenn ich die Fahrt auf der ER-5 erledigt habe.

Ist lang geworden, sorry. Nach einigem Überlegen habe ich mich heute entschlossen, diesen Textbatzen trotzdem hier reinzusetzen.

Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2015 10:24
#24 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Noch ein Stunt aus der Kreidezeit:

1972, meine klapprige Sport Combinette weckt Begehrlichkeiten.
So tönt Freund Miggi, schon reichlich Zweiraderfahrung zu haben und will fahren. Gutmütig rutsche ich nach hinten. Heißa, brausen wir die Landstraße lang, die langen Harre flattern unbehelmt lustig im Wind. Gut, die Ortseingangskurve war etwas eng, dann soll es 90 Grad links in die Siedlung gehen.

Miggi nimmt Gas weg, scheint aber bremsunlustig. "Junge, der hat´s ja echt drauf!", staue ich noch.
Dann kloppen wir uns funkenstiebend in die Kurve, durchbrechen klöternd die Hecke und kommen friedlich unter einem Apfelbaum zu liegen. Über uns zwitschern die Vögel fröhlich ein Spottlied.

Aufgerappelt, alles dran, Moped heile, Hecke mit Loch und Furche im Rasen.

Die Tür des Wohnhauses öffnet sich, heraus tritt der Sohn des Hauses, vom Geklöter aufgeschreckt, ein alter Mann, mindestens 25 Jahre alt , Afrolook, und schaut ernst. Wir erwarten das Donnerwetter.
Stattdessen fängt der schallend an zu lachen, greift um die Hausecke und zerrt einen Spaten ans Licht:
"Alles wieder eingraben und dann haut bloß ab!"
Schüttelt die Mähne und haut die Tür hinter sich zu.

Zur Strafe lasse ich den Expertenfahrer Miggi alleine schippen.
"Zweiraderfahrung", pah, aber nur auf dem Fahrrad.

Zur Strafe wird er später mein erster Mopedkunde.
Aber das ist eine andere Geschichte...

magicfire Offline




Beiträge: 5.762

27.03.2015 10:47
#25 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Auch noch was:

Nichtmehrganzsoklein-Magicfire hat mit 18 ihr Auto ohne mit der Wimper zu zucken gegen ein "Motorrad" getauscht: CX500C in Rot. Hässlich wie die Nacht, Fahrwerksfrei, Verzögerungshilfen (Bremse war da der falsche Begriff), natürlich offen mit satten 50 Ps und nahezu unzerstörbar. Gut, ich stolz wie bolle, immerhin fuhren die anderen wenns hochkam so supertolle Motorräder wie ne CB400N.

ich hatte an dem Freitag schlicht Pech und musste lange arbeiten und hinterher fahren. Also bekam ich von den Jungs eine Wegbeschreibung, eine kopierte Karte mit eigezeichnetem Weg, noch eine Straßenkarte mit nem Haufen Markierungen und Zettel für Notfälle, den guten Rat für die 160 km zwischendrin zu tanken und sie zogen feixend und grinsend von dannen.

Gut, endlich Feierabend, den selbstgebastelten Kartenhalter an den Kenker getüdelt, die Karte eingepackt, den Rest Gott sei Dank auch eingepackt und Abfahrt.

Ich schaffte es dann auch, mich nach den ersten 40 km total zu verfahren. ich gurkte also so durch die Gegend und hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich überhaupt muss. Ok, nachdem ich mir sichr war, dass ich falsch bin die Straßenkarte rausgezogen und nachgesehen.
Udo hatte mir im Umkreis von 100 KM um meinen Startort überall Kleberchen hingeklebt und mir genau aufgeschrieben, in welche Richtung ich üerhaupt muss. Dann hat er mir noch zusätzlich aus nahezu jeder Richtung eine kleine Wegbeschreibung aufgeschrieben, die mich zum Ziel führen sollte. Das einzige, was er nicht gemacht hat, war eine Farbspur über die Straße zum Ziel ziehen.

Nach seiner Beschreibung kamm ich dann auch endlich an und unter lautem Gejohle wurde als erstes mein Tacho inspiziert.
Die fiesen Möppe haben mir den Tageskilometer auf Null gestellt, weil sie wussten, dass ich da nicht rangehe, und gewettet, wie viele Kilometer Umweg ich fahre. Frustrierenderweise gingen alle acht davon aus, dass ich mindestens 100 km zuviel fahre.

Udo hat dann auch gewonnen, er lag fast richtig. Ich habe knapp unter 160 km Umweg fabriziert, er hat 150 km gewettet. Die Zwei Kisten Bier haben wir dann doch alle zusammen geleert.

Für mich war die Erfindung des Navis ein Segen.......

__________________________________________________
www.motorradscheune-welling.de

Es gibt kein zufälliges Treffen. Jeder Mensch in unserem Leben ist entweder ein Geschenk, ein Test oder eine Strafe.

Falcone Offline




Beiträge: 112.430

27.03.2015 10:57
#26 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Erinnert mich an eine "Frühreise", die nach Amsterdam ging. Freund Hank hatte eine brandneue KS50 Sport, in Gold mit hochgelegtem Auspuff, ich nur meine alte klapprige 4,2-PS-Kreidler, bei der ich froh war, wenn sie es bis zur Schule schaffte.
Also beschlossen wir, die Tour zusammen auf seiner Zündapp zu machen. Lief auch alle prima, mit 80 km/h war man noch nicht unbedingt der Feind der LKWs auf der Autobahn, ja, es gab sogar einige, an denen wir uns vorbeischleichen konnten. Und Autobahn musste sein. Das gehörte einfach dazu. Auf der Landstraße fährt man schließlich nur mit dem Mofa.
Alles lief prima, der Kaffee in A´dam schmeckte gut, Die Meisjes waren nett, doch leider mussten wir bald wieder nach Hause. Damals gab es noch nicht die Schnellstraße zwischen Limburg und Wetzlar, also ging es auf der alten Landstraße bergab nach Weilburg hinein. In einer langgestreckten Linkskurve trug es die Zündapp nach außen. Eigentlich waren wir doch aber gar nicht sooo schnell. Die Zündapp erreichte den Randstreifen und ich, eingeklemmt zwischen Fahrer und dem Gepäckberg auf dem Denfeld-Träger, wurde doch etwas unruhig. "Hank," brüllte ich, aber er zuckte nur kurz und fuhr in einem langen, eleganten Bogen in den Straßengraben, haarscharf vorbei an einem dieser neumodischen Leuchtpfosten. Aber im Graben nahm er mitnichten Gas weg, sondern donnerte weiter in ihm entlang - ein typischer Schluchtenflitzer eben. Schon nach nicht mal 50 Metern - mir kam es endlos lang vor - kreuzte eine Feldweg unsere Schluchtenhatz, über den Graben geführt durch ein übel dickes Betonrohr.
Krach. Bumm. Stille. Aus die Fahrt.
Ich segelte in hohem Bogen über Fahrer und Feldweg und verschwand auf der anderen Seite im Graben. Und landete dort ziemlich weich.

Alle Knochen sortierend kletterte ich heraus, Freund Hank lag bäuchlings auf dem Feldweg, rappelte sich aber auch unverletzt wieder auf. Nur das arme Zündapple war vorne deutlich eingekürzt.

Den Hergang konnten wir uns beide nicht erklären, Hank hatte sowieso einen Blackout (und eine Gehirnerschütterung, wie sich später heraustellete), und so kamen wir zu dem Schluss, dass er nach dem anstrengenden Amsterdam-Aufenthalt schlicht und einfach fest eingepennt sein musste.

Sein Schwager holte uns und das Mopped dann in einem ausgeliehenen Bulli ab.

Grüße
Falcone

skoki d.e. Offline




Beiträge: 6.804

27.03.2015 11:23
#27 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Zitat
Ich habe knapp unter 160 km Umweg fabriziert




Oooch gar nicht so schlimm - es gibt ja welche im Forum, die noch mehr schaffen.

Ich sag nur : Essen - Westerwald.
Die kürzeste Strecke dieses Mitgliedes führte dann über Kassel

Skoki Wan Kenobi (JePi-Ritter)

"und les ich was Blödes - so denk ich nicht hin!"

Sid Offline



Beiträge: 647

27.03.2015 11:31
#28 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Hallo Ihr Lieben,
meine nasseste Tour
war beim W-Treff
die fahrt auf die Wasserkuppe
durch die Regenwolken
nach einer längeren Pause
im Restaurant,
sprangen alle W,s an
die meisten liefen aber nur auf einen Zylinder
bis wir unter 300 m waren
da liefen alle wieder normal.
Gruß
Sid

W-Hanns ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2015 13:03
#29 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Im Sommer 1984 fuhr ich mit einem Freund (BMW K 100) das erste Mal über den Gavia - Pass. Auf meiner Karte war die Straße als "gute Verbindungsstraße mit überregionaler Bedeutung" eingezeichnet. Dass sich dahinter eine sehr schlechte, sehr ausgesetzte und schmale Schotterpiste ohne Randsicherung verbarg, war uns nicht klar. Wir hatten uns auf die Tour schlecht vorbereitet. Als einige Kilometer hinter Bormio der Teer aufhörte dachten wir an eine unangekündigte Baustelle. Als nach weiteren Kilometern immer noch Schotter war, ist uns langsam das Licht aufgegangen, dass es unbefestigt weitergeht. Die Krönung war allerdings, dass uns oben als wir auf der Passhöhe als wir rasteten, ein Rennradfahrer (!!!) überholte.
Grüße
Hanns

Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2015 13:45
#30 RE: Eure ungewöhnlichste Tour ? Antworten

Mein erster Stoppie, oder wie das heißt.

Die Zündapp hatte , wie in den 60ern üblich, ein riesiges vorderes Schutzblech, das links und rechts tief über die Radflanken geformt war und ganz unten vor dem Krümmer in einem prächtigen Entenschnabel auslief.
Dieses massive Blechteil in Fahrzeugfarbe wurde von zwei neckischen Bügeln gehalten, an denen das Blech mittels vierer M5 Schräubchen aufgehängt war.

Mein täglicher Schulweg durch Jevers Innenstadt führte auch über ein paar derbe Kopfstein- und Klinkerpflasterstraßen. Eines Tages fiel mir auf, daß dort stets ein indifferentes Klappern von vorne zu hören war.

Die Untersuchung erbrachte, daß das Schutzblech in den Halterungen wackeln konnte. Wir haben uns darüber scheckig gelacht, als wir die dünngeriebenen ehemaligen M5 Schrauben gesehen haben, die auf rund 3 Millimeter abgerieben waren. "Hält doch, sitzt, paßt, wackelt und hat Luft", wie man in solchen Fällen immer so locker daher quasselte.
Bis ich es eines morgens mal sehr eilig hatte.

Also volle Kanne über Kopfsteinbuckel, die Zündapp mächtig aufgerissen. Dann ein dumpfer Schlag, das Hinterrad steigt, ängstlich am Lenker verkrallt begreife ich erstmal gar nichts.

Bis das olle Schutzblech kurz vor dem Überschlag mit Schmackes regelrecht nach vorne zwischen den Gabelholmen heraus katapultiert wird.

Nun klappt das Hinterrad wieder herunter, Dreck und Rostplacken stauben, ein paar lustige Hopser, dann das hinreichend bekannte Klappern, wenn altes Blechgeraffel über Kopfstein rutscht. Löchrige Jeans, Schultasche aufsammeln, den Schrott von der Straße raffen.
Verstohlener Blick: "Haben die Weiber was gesehen?" Schnell weg!
Das Schutzblech war merkwürdig verdreht, ab auf den Gepäckträger damit, zur Schule geeiert.

Die Untersuchung nachmittags ergab, daß nicht nur die Schrauben gedünnt waren, sondern auch die Bohrungen im Blech rostnarbig so groß geschliffen waren, bis das Bröselblech einfach auf das rotierende Vorderrad durchplumpsen und sich im Profil verzahnen konnte. Das Rad blockiert sofort, der Druck auf verbleibende Magerschrauben steigt schlagartig, bis das geschwächte Material abreißt und das Blech herausgeschossen wird.

Mir auch egal, ein hübsches Aluschutzblech war eher sportlicher anzusehen und nun gab es endlich einen Grund, es einzubauen ...

C4

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