Eigentlich ist das Problem solcher Gremien ein ganz profanes.
Irgendwann gab es mal was echt wichtiges zu regulieren. Also wird so ein Gremium ausgelobt, Mitarbeiter unterschiedlicher Stellen zusammengezogen und man beginnt mit der Arbeit am Problem (häufig streitet man sich aber so sehr, dass es nur Kompromisslösungen gibt, die eigentlich keine Lösung des Problems darstellen.
Im Idealfall wir das Problem gelöst... aber das Gremium und seine Mitglieder, die lauern latent im Hintergrund und hoffen auf eine neue wichtige Aufgabe. Mit etwas Glück findet die sich auch. Aber irgendwann kommt keine neue Aufgabe und nun nimmt das Grauen seinen Lauf.
Das Grrrrrrrrrremium sucht sich eigenständig Regulierungsziele.
Und manchmal auch gänzlich ohne Lobbyarbeit kommen dann solche Ideen ans Tageslicht wie Wöchentlich zum TÜV (OK da gab's auch Lobbyarbeit) oder Regelungen zur Gurkenkrümmung, Bananenfarbe, Rosinenminderqualtätsakzeptanzgrenze.
Als besonders lesenswert kann ich da die ersten Publikationen des IFZ empfehlen. Deren Praxismodell zur Ermittlung der Begebenheiten beim Kurvenfahren, ein Sahneschnittchen.
Nehmen wir mal an, der Verkehrssicherheitsrat stellt tatsächlich fest, dass eine solche Geschwindigkeitsbeschränkung angebracht wäre (was durchaus denkbar ist), dann müsste ja erst noch mal das Verkehrsministerium oder eine Mehrheit der Länder der gleichen Meinung sein. Dann tagt der Bund-Länder-Fachausschuss darüber. Da werden dann Fakten, insbesondere die Fakten der Kosten, auf den Tisch kommen, und da wird die Luft dann schon dünn. Denn so eine flächendeckende Geschwindigkeitsbeschränkung kostet richtig Geld. Ich gehe mal davon aus, dass man schnell zu dem Schluss kommen wird, dass es wirklich wichtigeres gibt. Und so wirklich populär waren generelle Geschwindigkeitsbeschränkungen hier im Lande noch nie. Ob das der CSU so gefällt?
Zitat von Falcone im Beitrag #26Aber der Vekehrssicherheitsrat ist halt nicht Dobrint. Der kann erst mal viel fordern
Und der Dobrindt selbst kann auch viel fordern, weil: Da hat's ja noch den Seehofer!!!
Und zu den Kosten: Da wo du Optimist, bin ich Pessimist: Weil die Beschilderung zu viel kostet, limitieren wir generell auf 80! Und wenn die Straße wirklich breit genug ist, stellen wir halt 100 auf.
80 wäre doch ohnehin inkonsequent, denn LKW über 7,5t dürfen auf diesen Straßen ja auch nur 60 ... ein Verkehrssicherheitsexperte der seinen Job ernst nimmt, müßte eigentlich zwecks Vermeidung unnotiger Überholvorgänge und damit zugunsten eines ausgewogenen Verkehrsflusses für ein generelles Tempolimit von 60 plädieren.
Zitat von Falcone im Beitrag #32Simma wieda auffem Stammtisch, Zephyr?
Leider nicht wirklich.
Zugegeben, bundesweit wäre das etwas komplizierter, aber wenn sowas erstmal auf dem Tisch ist, wird das genau nach diesem Schema vorab schon mal für einzelne Strecken vorauseilend so festgelegt. Von Lokalpolitikern, die die Gremien der Landkreise (Ämter, Polizei; Bauträger und Politik) dabei durchaus beeinflussen und danach stolz "ihre Leistungen" präsentieren.
Oder auf Landesebene , in Brandenburg Tempo 70 auf Alleen, mittlerweile dank des brandenburger Verkehrshampels (-Ministers) weitgehend durchgesetzt.
Tempo 130 auf Autobahnen? Offiziell nach wie vor unbegrenzt, aber wo geht das noch? Vorauseilender gehorsam der Autobahnbehörden ...
@all: Eins habt Ihr vergessen, die Schilder Lobby ( Schilda )
Sitzen bestimmt einige in besagtem Ausschuss, die widerrum irgendwie die Verkehrsminister bezuschussen, einen neuen Ausschuß für neue Schilder mit 80 kmh zu kreiren.
Erinnere mich noch an den Schilda Streich, jedem Autobahnparkplatz ein Namensschild zu geben. Ich sag nur, Millionenaufträge
Ja, es ist ein Kreuz mit dem Stammtisch, an dem man weiß: Nirgendwo kann man mehr schnell fahren, weil es ja kaum noch Autobahnabschnitte ohne Begrenzung gibt!
"12.845 Kilometer Autobahn sind in Deutschland bis 2012 gebaut worden (da es immer in beide Richtungen geht, stehen 25.690 Kilometer zur Verfügung), und nach einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sind 65,5 Prozent davon tatsächlich unlimitiert."
Zitat ...jedem Autobahnparkplatz ein Namensschild zu geben...
Klasse Idee war das - da sind echte Highlights bei !"
Hier ist zum Beispiel der Parkplatz Brunsberg an der A2, gleich bei mir um die Ecke - ich frag' mich immer, ob man da zum Pinkeln erst irgendwo 'raufklettern muß ... .
Zitat Radfahrer sollen ja auch nur noch mit maximal 1 Promille besoffen fahren dürfen. Und an das Geschrei, als hier mal 100 km/h eingeführt wurde erinnert sich kaum noch jemand.
Wieso man bislang mit 1,0 Promille noch ein balancefahrzeug (wie ein fahrrad ja bekanntlihc ist) fahren darf, ist mir eh schkleierhaft!
Und bei den Straßen, die da im Gespröäch sind, handelt es sich auhc nur um welche die weniger als sechs Meter breit sind - und da kann man auch heute schon oft keine 100 fahren.
Seies wegen des miesen Zustandes der Oberfläche oder shclicht wegen der Kurven ...
Und überhaupt: noch ist ja gar nix entschieden ...
Schotte
Edit: früher durfte man im Osten übrigens auf Landstraßen generell nur 80 fahren.
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Ich denke so wie das aktuell und konzertiert kummuniziert wird, sind die 80km/h schon so gut wie sicher ...
Interessant war die einleitende Begründung Pro80 gerade in den Nachrichten: "in modernen Autos würde man immer öfters durch die Technik(Smarphone, Navi etc.) abgelenkt ... wobei dann bei angenommenen 100km/h im Blindflug sagenhafte 27m/s zurückgelegt würden ... diese Distanz gelte es zu verringern"
Is klar, moderne Autos, rollende Festungen der Sicherheitstechnik, voller Knautschzonen, Airbags und Elektronik, taugen bestenfalls für 80, wo Opa in seinem ollen Taunus auf kriegszerschundenem Knüppeldamm noch mit 100 daherblattfedern durfte.