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Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2014 09:31
Tag der Deutschen Einheit Antworten

Wie die Zeit vergeht !
Im November ist es 25 Jahre her, Berlin (West)im Ausnahmezustand.
Der Tag heute, naja, ein Kohl Jubeltag eben, aber bedeutungslos. Der wahre Feiertag liegt im November.

Für mich persönlich übrigens ein bedeutender Tag mit entscheidendem Einfluß auf mein Leben. Im Westen waren alle Pfründe vergeben, alle Posten besetzt und ich saß in einem Kreuzberger Hinterhof fest. Der Mauerfall eröffnete neue Chancen, die ich ergriffen habe. Schon im Frühjahr 91 habe ich im "Osten" gearbeitet, 96 dort ein Haus gekauft und seit 99 lebe ich hier.
Und wenn ich ehrlich bin, war ich zwar indirekt, aber doch mittelbar ein Vereinigungsgewinnler. Ich wollte hier nie hierher, bleiben wollte ich auch nie, aber so läuft eben Leben.

Gefeiert aber wird, wenn überhaupt, nicht heute, sondern am 9. November!

C4

Duck Dunn Offline




Beiträge: 35.244

03.10.2014 09:36
#2 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Stimme Dir zu!
Der wahre Feiertag müßte wirklich am 9. November sein, als das Volk auf der Mauer tanzte.
Dieser Tag heute ist ein reiner politischerFeiertag für die Parteienkaste

you`re never to old to rock n roll

visit:
www.bad-seed.de

piko Offline




Beiträge: 16.462

03.10.2014 10:29
#3 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Ich möchte mich hier stellvertretend für alle Ossis ganz herzlich bedanken, daß ihr uns vor 24jahren adoptiert habt ...
... und ich dadurch in den Genuß kam "richtige" Motorräder und nicht zuletzt die Krone der Schöpfung - die W - zu fahren.

piko

warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

Fondue Offline




Beiträge: 4.211

03.10.2014 10:36
#4 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Das mit den Motorrädern mag ja gut sein, aber den Köder des Umtausches der DDR-Mark hättet ihr ablehnen sollen. Somit seid ihr am 1. 7. 1990 durch ein Lockvogelangebot in die Arme des Kapitalismus gesegelt. Etwas mehr Überlegegungen wie man vom Kommunismus zu etwas Neuem hätte kommen können, wäre interessant gewesen. Aber das wollte Kohl sicher nicht, deswegen hat er mit DM gewunken.

Fondue

Serpel Offline




Beiträge: 47.356

03.10.2014 10:46
#5 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Außerdem lebt Zephyr jetzt in dem Bundesland mit den meisten und unsinnigsten Geschwindigkeitsbeschränkungen. Das hat er nun davon.

Gruß
Serpel, der selbst auch in so einem Land lebt

Luja-sog-i Offline



Beiträge: 16.357

03.10.2014 10:50
#6 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Licht und Schatten liegen dicht beieinander... Sisso!

Gruß
Monti

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piko Offline




Beiträge: 16.462

03.10.2014 10:54
#7 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Zitat von Fondue
Somit seid ihr am 1. 7. 1990 durch ein Lockvogelangebot in die Arme des Kapitalismus gesegelt.


Wem sagst du das?!
Primär ging es doch wohl um die Markterweiterung, dann um Alles was es zu verteilen galt und zuletzt vielleicht um das ver(w)irrte Volk ... und das gab's entweder als Klotz am Bein oder als zahlenden Konsumenten -je nach Sichtweise- gratis dazu ...

Aber hätte, wäre, wenn ... die Geschichte ist da ja (leider)gnadenlos.

piko

warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

Luja-sog-i Offline



Beiträge: 16.357

03.10.2014 11:04
#8 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Wo bekomme ich auf die Schnelle einen Fahnenmast her, den ich zur Feier des Tages mit 'nem "schwarz-rot-goldenen" Fetzen behängen kann (Ob nun janz nach oben oder nur auf Halbmast? Keine Ahnung...)

So einen bunten dreifarbigen Fetzen hab ich allerdings auch nicht...

Neee, dat wird nix, dann halt nicht!


Gruß
Monti

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gerry Offline




Beiträge: 3.943

03.10.2014 11:16
#9 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Zitat von Zephyr im Beitrag #1

Gefeiert aber wird, wenn überhaupt, nicht heute, sondern am 9. November!
C4


Zitat von Duck Dunn im Beitrag #2
Stimme Dir zu!
Der wahre Feiertag müßte wirklich am 9. November sein, als das Volk auf der Mauer tanzte.
Dieser Tag heute ist ein reiner politischerFeiertag für die Parteienkaste


Ich stimme Euch zu - der 9. November wäre aus vielen Gründen ein Nationalfeiertag - aber genau aus diesen Gründen wollen es die Politiker nicht.
Z.B.
9.Nov.1918 - Philip Scheidemann ruft die Deutsche Republik aus nachdem Wilhelm II zur Abdankung gebracht wurde
9.Nov.1923 - Der Hitler-Ludendorff-Putsch wird von der bayrischen Landespolizei blutig niedergeschlagen
9.Nov.1925 - Hitler gründet die Schutzstaffel (SS)
9.Nov.1938 - Progromnacht im Deutschen Reich

Der 9. November hat in der Deutschen Geschichte eine große Bedeutung - auch was noch weiter zurück liegt.

Aber mit diesen Terminen wollen unsere Politiker wohl nichts zu tun haben.

Gruß Gerry



zzzz

Swennie Offline




Beiträge: 15.185

03.10.2014 11:22
#10 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Zitat von piko im Beitrag #7

Zitat von Fondue
Somit seid ihr am 1. 7. 1990 durch ein Lockvogelangebot in die Arme des Kapitalismus gesegelt.

Wem sagst du das?!
Primär ging es doch wohl um die Markterweiterung, dann um Alles was es zu verteilen galt und zuletzt vielleicht um das ver(w)irrte Volk ...


piko



"Kommt die DM bleiben wir, kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr"

Vox populi ....

Luja-sog-i Offline



Beiträge: 16.357

03.10.2014 11:25
#11 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Die DM ist allerdings auch Geschichte...

Gibt es denn schon einen "Europäischen Feiertag", sodaß man den 3. Oktober streichen kann?

Gruß
Monti

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piko Offline




Beiträge: 16.462

03.10.2014 11:28
#12 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Genau Swennie ... am Ende hättet ihr die Hälfte des ver(w)irrten Volkes ganz ohne Markt am Hals gehabt?!

Die Wiedervereinigung war also praktisch Notwehr ...

piko

warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

Caboose Offline




Beiträge: 12.254

03.10.2014 11:33
#13 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Zitat von Fondue im Beitrag #4
Das mit den Motorrädern mag ja gut sein, ...

Fondue


Gschpässle - oder wie?

Das mit den Motorrädern - den realen Wert der
MZ-Motorräder haben die meisten nie zu schätzen
gewusst. Es waren durch und durch vernünftig
konstruierte Nutz- und Gebrauchsmotorräder, die
auch eine Menge Fahrspaß boten. Außerdem hat man
bei MZ schon richtige und grundsolide Fahrwerke
zu konstruieren und zu bauen verstanden, als die
Japaner das Wort noch gar nicht buchstabieren
konnten. Nur den ,Zweedaggder', den hätte man
doch frühzeitig gegen einen selbst konstruierten
Viertaktmotor tauschen sollen. Aber das Zweitakt-
Prinzip gehörte wohl in der DDR zur Staatsraison -
siehe PKW-Bau. Gewisse Unzulänglichkeiten wie die
zu harten Reifen und Antriebsketten, deren Rollen
abplatzten, lagen in der Mangelwirtschaft des
Staates begründet.

Von der TS 250/1 bin ich damals auf auf die kleine
BMW umgestiegen. Vom Fahrwerk her, aber auch von
der Handschrift des Maschinenbaues fanden sich ver-
blüffende Parallelen.

Entsetzt umgefallen bin ich nach dem Kauf einer SR
500. Das war kein Fahrwerk, sondern Müll. Erst mit
KONIS und WIRTH wurde die Maschine fahrbar. Und
selbst heute noch mutet KAWASAKI mit der W den
Kunden ein Fahrwerk zu, das 30 Jahre zuvor schon
von dem der MZ ETZ 250 in der Fahrstabilität klar
übertroffen wurde. Auch ein Grund, dass ich bei
meiner fast 40 Jahre alten BMW geblieben bin und
die W 800 abgelehnt habe.

Derartige Relationen wollen viele natürlich nicht
wahrhaben. Es soll sogar Leute geben, die dieses
indifferente Fahrverhalten der W gar nicht bemerken.

Zum Thema DDR-Motorräder ist allerdings anzumerken,
dass die Leute verständlicherweise auch etwas anderes
haben wollten als nur den EinheitsTyp Zschopau.

Zitat von Fondue im Beitrag #4
... aber den Köder des Umtausches der DDR-Mark hättet ihr ablehnen sollen. Somit seid ihr am 1. 7. 1990 durch ein Lockvogelangebot in die Arme des Kapitalismus gesegelt. Etwas mehr Überlegegungen wie man vom Kommunismus zu etwas Neuem hätte kommen können, wäre interessant gewesen. Aber das wollte Kohl sicher nicht, deswegen hat er mit DM gewunken. Fondue


... hättet ihr ablehnen sollen.


Das kann auch nur jemand schreiben, der sich in die
Auswirkungen der DDR-Mangelwirtschaft nicht einmal
ansatzweise hineinzuversetzen vermag.

Die Leute hatten die Schnauze voll, und zwar restlos
gestrichen. Man sah die vermeintlich heile Westwelt
nur im Fernsehen und musste noch aufpassen, dass
die Kinder bei der Frage der Lehrerin zur Uhr in
der Nachrichtensendung, die die Eltern sahen, die
richtige Antwort gaben. Die Frage lautete: "Hat die
Uhr Striche oder Ziffern?"

Sollten die Leute jetzt noch ein Experiment mit einem
wirklich demokratischen Sozialismus und offenen
Grenzen wagen? Das war in Anbetracht der Tatsache,
dass die DDR in jeder Hinsicht am Ende war, wohl etwas
zu viel verlangt.

"Kommt die D-Mark, bleiben wir hier, kommt sie nicht,
geh'n wir zur ihr!"

Kein anderer Satz beschrieb die Situation besser.

Ein enormer Strom von gelernten DDR-Bürgern in
Richtung Westen setzte ein, und zwar wieder einmal
von den jungen und hochqualifizierten Leuten. Der
Osten drohte ein weiteres Mal auszubluten - nur dass
man diesmal keine Mauer mehr hochziehen konnte und
wollte.

Also blieb doch nur, den Osten Deutschlands quasi zu
übernehmen und dort die Leute mit der D-Mark zu
beglücken. Das ist zwar auch von Kohl, aber vielmehr
noch vom nachvollziehbaren Verhalten vieler Leute
aus dem Osten bewirkt worden.

Allerdings wäre es nicht nur als hypothetisches
Gedankenspiel, sondern auch als realer Versuch
interessant gewesen, einen zweiten deutschen
freiheitlichen Staat quasi als Konkurrenzmodell zur
Bundesrepublik zu haben, einfach um zu schauen,
was man durchaus hätte besser machen können als
im Westen - unabhängig von jeglicher Ideologie.

Eine schöne Theorie, die praktisch nicht umsetzbar
war.

Gruß, Caboose
.

.
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

03.10.2014 12:08
#14 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

Zitat von Fondue im Beitrag #4
Das mit den Motorrädern mag ja gut sein, aber den Köder des Umtausches der DDR-Mark hättet ihr ablehnen sollen. Somit seid ihr am 1. 7. 1990 durch ein Lockvogelangebot in die Arme des Kapitalismus gesegelt. Etwas mehr Überlegegungen wie man vom Kommunismus zu etwas Neuem hätte kommen können, wäre interessant gewesen. Aber das wollte Kohl sicher nicht, deswegen hat er mit DM gewunken.

Fondue

Moin Fondue,

freilich habe ich nicht die Kenntnisse der Finanz oder der Volkswirtschaft, aber ich glaube kaum, daß man die DDR-müden Bürger noch zu irgendetwas hätte motivieren können, so im Sinne von "Wir schaffen es !", "Unser Weg!", "Unser Aufstieg!" "Unser Jahresplan, jetzt neu, ausgearbeitet von Schweizer Bankspezialisten !"

Wir hatten seinerzeit in der Firma drei Ingenieure, die aus dem Osten kamen. Sozusagen frisch von der Wende zu uns.

Der eine war ein Verlierer des Systemzusammenbruches und hat regelrecht destruktiv gearbeitet, Sachen falsch gemacht, die wir alle wieder ändern mußten, hatte immer ne Ausrede und absolut Null Bock ! Er war dann auch nicht lange da.

Der nächste war ein sehr fähiger Fachmann, der tadellose Inspektionsberichte schrieb und dem niemand etwas vormachen konnte. Als er mal mit ein paar Bier zu viel in der Kneipe saß, fing er plötzlich an " Die Stasi war gar nicht so schlecht . . . und ich will meinen Trabbi wiederhaben" und schlimmeres ! Der Hitlergeburtstag kam auch dran. Wir haben ihn aus der Kneipe geschleppt (Gelsenkirchen) und waren froh, daß die Ruhrpötter damit umgehen konnten.

Der dritte war einfach nur super. Er ist auch mein Freund geworden, aber leider sehr früh mit 58 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Ich trauere noch heute um ihn und frage mich auf Baustellen oft: "Was würde Karli jetzt machen oder sagen ?"

Soviel zu meinen Erfahrungen, aber . . . . . alle hatten das System so was von satt und über . Niemand hatte mehr Bock auf den immer gleichen Mist. Die wollten alle erstmal n schönes Auto haben und sich nicht für jeden Scheiß irgendeine passende Ausrede zurecht legen müssen.


Der Karli war in der DDR Seemann gewesen, mußte also stabilste private Verhältnisse nachweisen, damit er überhaupt auf Übersee durfte. Während einer Seereise wurde kam die Wende und er erzählte, daß der Kapitän als erstes gesagt hätte: "und bitte, Leute, nennt mich nie wieder GENOSSE KAPITÄN!" Sie haben es dann extra gemacht und sich immer gleich entschuldigt .

Mit hat der Karli mal gesagt, der größte Mißwirtschaftskonzern, der in Deutschland pleite gegangen ist, sei die DDR gewesen. Falsches Geschäftsmodell, falsche Manager, schlechte Finanzierung, schlechte Unternehmensberatung (Sowjetunion) !


Hätte man vor 60 Jahren an dem "Modell" gearbetet, dann hätten vermutlich die Leute auch noch mitgezogen. Aber wer wollte das ? Die Manager haben doch alle nur auf ihrs geschaut und nicht das Gemeinwohl im Blick gehabt.


Gruß

Wännä

Duck Dunn Offline




Beiträge: 35.244

03.10.2014 12:15
#15 RE: Tag der Deutschen Einheit Antworten

@Monti: sieh's doch mal so! Grad Du als Revoluzzer, pfeiff auf den heutigen Feiertag und mach einfach den 9. November zu Deinem Feiertag, einem Tag, als das VOLK den Umsturz erzwang und erkämpfte und nicht die Bonner/Berliner Meschpoke

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