Es war vielleicht nicht genau der abgebildete Wagen, aber gleicher Typ, gleiche Machart.
Nichts gegen Hot Rods, aber bitte nicht mit H -Kennzeichen!
Das Fahrzeug, das mich geärgert hat, war ebenfalls ein Ford im Rat - Look, zersägt und gechoppt, fremde Maschine, große Reifen ohne jegliche Abdeckung und selbstredend mit innenbelüfteten Scheibenbremsen, dafür mit minimalistischem Sparauspuff und fehlender Motorhaube usw. . Natürlich mit H-Kennzeichen.
Nun sind ja H Kennzeichen gerade für historische Fahrzeuge gedacht. Diese müssen aber ein strenges Ritual durchlaufen, bei dem sie auf historisch korrekten Zustand und Verkehrssicherheit überprüft werden, um das Kennzeichen zu bekommen.
Historisch korrekt können dabei auch die "zeitgenössischen Umbauten" sein, also Umbauten , die in der Entstehungsphase der Fahrzeuge gebräuchlich und zeittypisch waren. Dazu ein paar Sicherheitsdinge wie Warnblinke und die Einhaltung allgemeiner technischer Vorschriften, fertig.
Innenbelüftete Scheibenbremsen und das fehlen jeglicher Radabdeckungen dürften dabei weder zeittypisch noch regelkonform im Sinne der Straßenverkehrszulassungsordnung sein.
Das dann mit H-Kennzeichen zu fahren, empfinde ich als dreist und auch als schädlich. Hier liegt für mich ein eindeutiger Mißbrauch der Sonderregelung vor. Fällt sowas auf, wird das H - Kennzeichen als solches wieder in Frage gestellt, alles verschärft usw usw. Diese Kasper führen so ein Auto vor und bauen es danach radikal um, geschützt durch Unkenntnis z.B. der Polizei (gerne auch bei tiefergelegten Käfern mit Schleifkontakten zur Fahrbahn so gemacht).
Für mich stellte sich die Frage, ob man sowas nicht fotografieren und der Zulassungsstelle zukommen lassen sollte. Prüfung, vorbei der Blödsinn. Mal ganz abgesehen von freistehenden Rädern ohne Abdeckung und deren Auswirkung bei Unfällen , Berührungen oder Regen...
Ich habe mich dagegen entschieden, sonst hätte ich dort Fotos gemacht und hier einstellen können, frage mich aber, ob das richtig ist. Denn die Szene dieser Bastelbuden mit Mißbrauchkennzeichen wächst enorm, ein TüVer hätte sicher 20 -30 Stück sofort stilllegen lassen können. Übrigens auch mit den roten 07er Nummern für Sammlungen historischer Fahrzeuge (ebenfalls nur nach Begutachtung nach obengenannten Kriterien).
Nicht mißverstehen, jeder soll bauen, was er will, und von mir aus auch mit einem 06er Kennzeichen fahren (das macht er dann eh nicht lange).
Aber bitte nicht die Ausnahmeregelungen für echte Oldtimer mit solchen Schwanzverlängerungen durch Mißbrauch im öffentlichen Straßenverkehr gefährden.
Abgesehen davon, daß hier sowieso zu viel reglementiert wird, bin ich völlig deiner Meinung! Irgendwann kommt so ein nichtssagender Emporkömmling auf den Gedanken das H-Kennzeichen wegen Mißbrauchs abzuschaffen und/oder neue Regularien einzuführen, die wiederum der Sache nicht dienlich sind, aber Hauptsache in vorauseilend Gehorsam neue Verbote, Gebote geschaffen.
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Wie Du schon geschrieben hattest: im Berliner Raum! - Da in der großen Stadt mag sowas ja verbreitet sein, hier hab ich auf nem Oldtimertreffen so ein Fahrzeug noch nicht mit einem H Kennzeichen gesehn ... jédenfalls kann ich mich an sowas nicht erinnern.
Kann aber sein, das aufd em Oldtimerteilemark sowas stand - da waren ja heuer auch diverse Hot Rods zu sehen, die meisten glaub ich aus Berlin.
Muß ich mal die Fotos sichten, was die für Kennzeichen hatten ...
... obwohl - ist ja eigentlich auch Wurscht ... oder?
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Als ich noch in Amt und Würden war, war die Hot-Rod-Szene schon während der Entwurfsphase der H-Kennzeichen präsent und hat auch darauf geachtet, dass die Hot-Rod-Kultur nicht zu kurz kommt. Es gab viele Diskussionen und Sitzungen dazu. Ganz knapp zusammengefasst gilt für die Hotrodder das gleiche wie für alle H-Kennzeichen-Fahrzeuge: Wenn der Umbau alt genug ist oder auch, wenn er identisch einem Umbau, wie er in der entsprechenden Zeit üblich und möglich war, gemacht wurde, dann sind auch Rods H-Kennzeichen fähig.
Weißt du, ob alles, was dir aufstößt, nicht vielleicht sogar eingetragen ist?
Das Bild ist im Link drunter, im Beitrag etwas runterscrollen.
Nein, ich weiß nichts über die Eintragungen, hätte aber im Zweifel den Besitzer zuvor befragt.
Allerdings halte ich es für ausgeschlossen, ein Fahrzeug ohne Kotflügel in D zuzulassen. Und Scheibenbremsen gab es vor dem Krieg auch noch nicht. Schon gar nicht innenbelüftet.
Beim nächsten Treffen spreche ich die Truppe mal an.
Zitat Diese Kasper führen so ein Auto vor und bauen es danach radikal um, geschützt durch Unkenntnis z.B. der Polizei
Ganz was Neues... Und ein anderer macht seinen Umzug mit 'nem Anhänger mit grünem Kennzeichen (steuehinterziehend). Und der nächste schraubt sich ein 6km/h Schild an Opas Trecker und holt die Kumpels (ordnungswidrig)zu 'ner Vatertagstour ab (mindestens). Während Vaddern auf dem leeren Parkplatz bei Famila nach Ladenschluss den Sohnematz Mopedfahren üben lässt (hochkriminell sowas).
ich weis nicht, ich habe genug vor meiner haustuer zu kehren, sauber wird es da nie, ich beneide dich/euch das du es schaffst vor andere leute tuer kehren zu wollen.
The internet works because a bunch of fluffy hippies talk BGP like each other.
wenn den die polizei hochnehmen will, weil er verpfiffen wurde, dann schreibt der sicher in seinem forum dazu, dass er es drauf ankommen laesst, das ganze gegen die staatsgewalt vor gericht auszutragen, bis in die oberste instanz, nachdem er bloss darauf gewartet hat, dass ihm die engstirnigen schirmmuetzen krummkommen, weil ihn irgendein uebereifriger ordnungmussein-kleinwagenfunktionaer angeschwaerzt hat, aber nachdem er und der club sichergestellt haben, dass da nix gegen die h-vorschriften verstoesst an dem teil, werden die buerokraten den staub der demut fressen muessen und der kleinwagenfunktionaer wird vor zorn seinen vorschriftenkatalog in stuecke beissen.
Es gibt keinen Grund für Besänftigungsversuche eines durchgeknallten Kleinwagenblockwartes: Es ist nämlich nichts passiert, außer daß ich nach Meinungen zum Thema gefragt habe. Die Frage ist auch deswegen an Inhaber dieser Nummern gerichtet, um Larifarigesabbel von Leuten zu vermeiden, die von nichts eine Ahnung haben, dafür davon aber sehr viel (nein Manx, hier bist Du nicht angesprochen).
Es geht dabei nämlich um deutlich meßbare Vorteile von Sonderkennzeichen für Oldtimer: H Kennzeichen zahlen einen einheitlichen Steuersatz um die 170 Euro pro Jahr, egal ob 100 cm³ oder 7,5 Liter Hubraum. Gerade bei großen Motoren ist das meßbar, vor allem, wenn die Motore ohne Kat daherkommen, wie bei Oldtimern so üblich. Dafür dürfen sie aber sogar in den Feinstaubzonen umherfahren.
Ähnlich ist es bei den roten 07er Nnummern: Einmal begutachtet, fahren die Oldtimer , ohne alle zwei Jahre zum TÜV zu müssen. Und das oft mit anderen Oldtimern auf einer Nummer, auf die beliebig viele Oldtimer eingetragen werden können, wobei aber nur für das stärkste Fahrzeug Steuer und Versicherung zu zahlen sind. Der Rest läuft kostenfrei mit.
Das sind wesentliche Vergünstigungen, die mit der "Pflege und Erhaltung technischer Kulturgüter" begründet werden. Dafür werden im Gegenzug aber eben auch Auflagen gemacht, wie Definitionen von historischen Zuständen, Begrenzungen von Umbauten usw, hinterlegt jeweils mit Oldtimergutachten für das betroffene Fahrzeug.
Natürlich schummelt jeder mal ein wenig, das ist menschlich und kann sicher auch im Rahmen toleriert werden.
Werden allerdings die Bedingungen massiv mißbraucht, spielt man den Gegnern unnötig Trümpfe in die grünen Krallen. So wird seit Jahren gejammert, der Anteil historischer Fahrzeuge werde immer größer, moderne Fahrzeuge hielten immer länger usw usw. Man könne sich zu Unrecht Zulassungsvorteile erschleichen. Eben erst wurde deswegen die Regelung verschärft, nachdem ein Oldtimer erst nach 30 Jahren diesen Status erreichen kann (zuvor schon nach 20 / 25 Jahren). Auf die Wechselkennzeichen seien kurz verwiesen.
Werden nun solche oldtimerfreundlichen Regelungen zu massiv mißbraucht, braucht es nur ein paar spektakuläre Fälle der eingangs beschriebenen Art, und eine Verschärfung der Regeln ist absehbar. Mich würde das mit einigen hundert Euro pro Jahr treffen, würden z.B. die Fahrzeuge auf roter Nummer wieder TÜV - pflichtig. Rechnet man für einen PKW rund 80 Euro pro Abnahme, wären das immer noch 40 pro Jahr im Durchschnitt, bei 10 Autos 400 /Jahr, bei zwanzig 800 usw.
Achtet mal darauf, wieviele vor allem völlig verbastelte Käfer oder Bullis ihr so auf den Straßen seht (Bengels in Kisten mit kleinen Rädern mit übermäßigem Sturz und tiefergelegt bis zum Abkotzen, dafür aber reichlich Müll auf dem Dachgepäckträger). Und dann schaut auf die Kennzeichen: Rot oder H.
Also ich mache mir da schon Gedanken, nicht ohne Eigennutz, zugegeben.
Sonst bist du doch auch immer so fleißig dabei, gegen irgendwelche Vorschriften zu verstoßen, nur weil sie vom Staat erlassen wurden und du dich gegängelt fühlst.
Deine Argumentation und Gedankengänge habe ich durchaus verstanden, aber dass so etwas ausgerechnet von dir kommt, finde ich interessant.
Gruß, Caboose .
. Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Zitat Es geht dabei nämlich um deutlich meßbare Vorteile von Sonderkennzeichen für Oldtimer: H Kennzeichen zahlen einen einheitlichen Steuersatz um die 170 Euro pro Jahr, egal ob 100 cm³ oder 7,5 Liter Hubraum. Gerade bei großen Motoren ist das meßbar, vor allem, wenn die Motore ohne Kat daherkommen, wie bei Oldtimern so üblich. Dafür dürfen sie aber sogar in den Feinstaubzonen umherfahren.
Das ist zwar richtig und doch wieder nicht.
Für einen Steuersatz von 192 Euro kannst du nämlich ein neues Auto mit 3,5 Liter-Motor zulassen, wenn es die aktuellen Abgaswerte einhält. Der vermeintliche Steuervorteil für Oldtimer ist also inzwischen schon wieder geradezu eine Luxus-Steuer geworden. Richtig ist natürlich auch, dass es ohne das H-Kennzeichen gar nicht mehr bezahlbar wäre einen großvolumigen, katlosen Oldtimer zu fahren.
Na ja, ich habe zwei Sportwagen von 1990/91. Der 3,4 Liter hat irgendeinen Kat, der 2 Liter Super Seven hat nichts. Das macht um die 700 Euro im Jahr, wenn ich mich recht entsinne. Die Anhebeung auf 30 Jahre trifft da ganz gut.
Zitat Hier liegt für mich ein eindeutiger Mißbrauch der Sonderregelung vor. Fällt sowas auf, wird das H - Kennzeichen als solches wieder in Frage gestellt, alles verschärft usw usw
dies möge stimmen...
aber ist das nicht mit anderen Dingen im Leben ebenfalls so wo Missbrauch einzelner zu diversen Neuregelungen führt ??
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....