Ich schnalle mich nicht mehr an, außer, ich habe Extremes vor und WILL das.. Im Tagesbetrieb habe ich einfach keine Lust, mir mein "Wohl" oder Weh staatlich vorschreiben zu lassen.
Ich glaube, es kann sich kaum jemand vorstellen,wie tief diese Aversion gegen staatliche Gängelung bei mir sitzt. "Lever dood as Slaav", so die Grundhaltung meiner Ahnen.
Sachma, Stephan, was fährst du denn vierradgetriebenes? Den wunderschönen Golf etwa?
Einmal hatte ich einen 540er Dreher auf der Autobahn bei ganz dünner Schneedecke. Nachts. Die anderen schlichen alle so mit 30 km/h. Ich schwörte damals auf meinen endgeilen, frontgetriebenen Alfasud und überholte mit 50. Und schwuppdiwupp ging das Karussell los. Mit dem Heck voraus landeten wir - ohne irgendeinen Schaden - im Graben. Na klar musste ich mir von den meisten Autofahrern, die anhielten, erst mal anhören, dass ich zu schnell gefahren sei. Als wenn ich das nicht selbst gemerkt hatte. Nach dem Schreck (ich hatte einen guten Freund und Rallyepilot neben mir, der mir zeigte, wie ich mich zu verhalten hatte - nach von in den Gurt und Hände hinter'n Kopf) war ich total kuhl und fragte nur, ob man helfen wolle oder oberlehrern. Dann wurde der Alfasud wieder in Fahrtrichtung gedreht, und weiter gings - mit angepasstem Tempo. Ein anderes Mal, nachts auf'm Weg zum Dienst durch Bremerhaven bei satt Schnee hatte ich nur einen 360er geschafft. Puh, mitten im Ort kam das nicht so gut ... Das war mit'm R4, den ich für sehr wintertüchtig hielt. Aber es gibt halt Grenzen. Wenns richtig glatt ist reicht die Wölbung der Straße, dass selbst ein stehendes Auto abschmiert.
Am Golf scheiden sich nun mal die Geister. Es gibt sooo viele grottenhässliche Autos heute. Da fällt mir mit Sicherheit nicht als erstes der Golf ein. Guckt euch mal den BMW (ich glaube) X 1 an ... Da wird mir regelrecht schlecht. Von vorn wie von hinten.
Da fällt einem nix mehr ein.
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
19.01.2014 20:03
#37 RE: Angst im Trabant, freiwillig angeschnallt ...
Beim Auto gibt es (für mich) wenig Schönes. Aber das ist doch auch gar nicht so wichtig,solange es ein Zweckfahrzeug ist. Es soll seinen Zweck gut undmöglichst günstig erfüllen, fertig. Außerdem muß man die Karre ja nicht sehen,wenn man drin sitzt.
Über einen Enzo würdeich so nicht reden. Aber mit dem würde ich auch nicht mal eben zum Bäcker fahren.
Bei den Krädern ist es doch nicht anders. Die hübsche Phase endete schon in den 70ern mit der Z 900, von mir aus noch Z 1000 (ohne R). Deswegen konnte ja auch die W so einschlagen. In erster Linie muß ein Krad funktionieren, dann darf es auch unhübsch sein (Supersportler). Ist es hübsch, muß es nicht perfekt fahren (Retros). Beides in einem Krad gibt es für mich nicht, leider.
Nachdem hier von diversen Drehern und ähnlichem berichtet wurde - da habe ich auch noch etwas Nettes:
Anfang der Neunziger. Es gab mehrer Tage lang Glatteis, man hatte gestreut, es taute an, gefror wieder usw.. Am Vorabend schließlich hatte es stark geschneit. Als ich morgens losfuhr, war die Schneedecke kaum festgefahren. Einen knappen Kilometer ging es geradeaus, kein Problem. Ganz sachte schnürte ich mit ca. 40 km/h dahin. Eine Gefällstrecke mit etwa 4-5 % schloss sich an. Schon davor ging ich nur sachte vom Gas.
Aber das reichte schon!
Mitsamt einer Schneeschicht begann der Wagen auf dem darunter befindlichen Glatteis ganz allmählich nach links zu driften, unweigerlich Richtung Graben.
Sch..., so schnell wie möglich habe ich das Lenkrad bis zum Anschlag nach rechts gedreht und gehofft, dass die fast querstehenden Räder einen Wall aufhäuften. Das klappte auch, aber mit dem zu erwartenden Resultat, dass nun die ganze Fuhre nach rechts abging. Ich hätte einen Kurbelknopf am Lenkrad gebraucht. Diese Manöver gingen wohl zwei- oder dreimal hin und her - dann hatte ich ihn wieder.
Danach war ich derart wach, dass ich ein Weilchen brauchte, um von diesem Adrenalinpegel wieder herunterzukommen.
Bei Gegenverkehr hätte es unweigerlich geknallt. Die Winterreifen waren in dieser Situation auf der rutschenden Schneedecke machtlos.
Gruß, Caboose
. Das ist ja das Übel: Jeder schließt von sich auf andere und beachtet dabei nicht, daß es auch anständige Menschen gibt!
Heute früh Blitzeis, es regnet auf gefrorenen Boden. Nun konnte ich meine Trabbi- Erfahrungen nochmal prüfen. 15 Kilometer Anspannung.
Auf hoppeligem Kopfstein langsam kein Problem. Auf der Landstraße war es nicht möglich über 45 zu fahren. Die Unruhe kommt von der Hinterachse. Hier ist einfach zu wenig Gewicht, Motor und Fahrer hocken ja vorne. Der Motor produziert in den kleinen Gängen ein ständiges Schieberuckeln und regt die Hinterachse an, ein kleinsten Unebenheiten die Seitenführung unmerklich einzustellen.
Nun wird die Lenkung leicht, der Wagen entwickelt ein Eigenleben, beginnt hinten um die Vorderachse wegzugehen, fängt sich aber nach dem Auskuppeln schnell wieder. Das klappt so lange, bis man in überhöhte Kurven kommt. Da hatte ich das Gefühl, jederzeit zum Kurveninneren abrutschen zu können, egal, ob mit Heck oder Front zuerst.
Müßte ich den Trabbi weiter täglich fahren, würde ich mit einen 40 Kilo Zementsack hinten in den Wagen legen. Das dürfte ein deutliches Sicherheitsplus ergeben. So aber wird er heute für die Frostphase pensioniert.
Wo du doch genau weißt, wie sehr Stephan den Golf liebt!
Ansonsten ist es mir ziemlich schnuppe, wie die Karre ausieht. Hauptsache es fährt!
Übrigens, ich liebe meinen Golf auch, weil er mich immer schnell und zügig zu meiner Liebsten bringt
Im Ernst. Mehr Auto braucht eigentlich kein Mensch, 4 Leut ham gut Platz, Gepäck bringt man ordentlich rein, er bracuht relativ wenig Sprit, ist weder zu groß, noch zu klein, gut zu beladen, große Ladefläche durch umklappen der Rücksitzbank und die Schalter sind da wo sie hingehören, und das seit 30 Jahren, sodaß man alles findet.
Schau ich mir die Karren von heute so an, wieviel Elektromotoren da verbaut sind, sodaß ein ordinärer 3- er BMW schon 1,5 Tonnen wiegt, frag ich mich, wo eigentlich der wahre Fortschritt geblieben ist??
Das einzige Auto, das ich jemals oberaffengeil fand, war der Fiat Panda mit seinem Faltdach. Alles, was nicht in den Kofferaum passte, wurde durchs Dach ins Auto bugsiert!