Zitat Ich habe das Gefühl (bzw. merke es ganz deutlich), dass ich viel schneller und vor allem anhaltender friere als früher. Und das trotz hervorragender Klamotten. Aber während der Fahrt ist noch soweit alles in Ordnung, aber ich kühle doch aus und vor allem hinterher werde ich stundenlang nicht mehr warm. Das macht keinen Spaß.
wenn was keinen Spaß mehr macht lässt man es bleiben ! was gibt es da zu überlegen ?
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Zitat von Falcone im Beitrag #17Tja, sieht ganz so aus, als gibt es hier bald ein Gespann weniger ...
na das hätt ich ja vorletztes we gleich mitnehmen können... was wir an unsinnigen km vergurken... soll ich dir herrn lehmann auch gleich profilaktisch mitbringen, oder wie?
Moin, das mit dem Gespann fahren ghat verschiedene Aspekte. 1. Alter. So'n Stützrad ist für manchen älterren Fahrer nicht so schlecht. Es müssen heute ja immer richtige Brocken her. Da passt es ganz gut, wenn die LV was hergibt. Das Problem kommt beim Auf- und Absteigen, das ist manchmal ja umwerfend. Man sieht es vor jeder Kneipe (auch vor dem Trinken) 2. Spass. Ich z.B. fahre seit 1954 fast immer Gespann. Gespann entspannt.Man sieht mehr als beim Brettern (die Phase hatte ich auch, wie jeder).Mehr Platz für Gepäck und für einen Hund. Als ich nach Beendigung meines Arbeitslebens wieder ein Motorrad wollte, war es automatisch mit SW natürlich. In den letzten Monaten habe ich mehrere Anläufe unternommen, Probefahrten gemacht, vorzugsweise mit Guzzis. War Alles nicht mehr so der Kick. Zu viel Plastik. Nicht mehr mein Ding. Liegt bestimmt auch an Punkt 1 - ich bin jetzt 76. Alles schon mal gehabt. Gespann ist wie ein Virus. Man hat's oder nicht. Und ausserdem: wer die Wahl hat, hat die Qual.
Seit ich 18 bin habe ich immer (mindestens) ein Gespann. Trotzdem fühle ich irgendwie, dass ich nicht so richtig zu den in der Wolle gefärbten Gespannfahrern gehöre.
Ein Gespann war für mich von Anbeginn an Mittel zum Zweck. Der erste Zweck war, im Winter sicherer fahren zu können, vor allem auch zum Elefantentreffen oder auch zur Schwarzpulver-Rallye. Ein weiterer Zweck war, trotzig den Eltern und anderen Spießbürgern zu beweisen, dass es auch ohne Auto geht. Auch ein Zweck war, das muss ich zugeben, dass ich dazugehören wollte. Gespannfahrer waren so was wie die Königsklasse der Motorradfahrer: Ein Gespannfahrer grüßt nicht, eine Gepannfahrer wird gegrüßt. Gespannfahrer waren auch die, die immer und zu jeder Zeit ihr Motorrad völlig zerlegen und wieder zusammenbauen konnten (zumindest damals - und auch nicht alle). Das fand ich toll. Mit Motorrädern im Kreis rumfahren oder gar denen dabei zuzuschauen (Motorradrennen), fand ich hingegen nie toll.
Irgendwann wurde ich dann schon etwas selbstbewusster und dann blieben nur noch zwei Gründe: Das sichere Fahren zu schlechten Witterungsbedingungen, vorwiegend im Winter, und der Spaß, den es bringt, so ein asymmetrisches Fahrzeug flott zu bewegen, auch das wieder vorwiegend im Winter, bevorzugt auf verschneiter Straße.
Letzteres ist leider sehr selten geworden. Dafür sind die schlechten Wetterbedingungen meist auch vom zerstörerischen Salz begleitet.
Was mich nie dauerhaft gereizt hat, ist beschaulich mit dem Gespann durch die Landschaft zu gondeln. Da offenbaren sich dann alle Nachteile eines Gespannes: Das Fahren wird zur Arbeit, der Seitenwagen ist lästig und auch die vielzitierte Vereinigung der Nachteile von Auto und Motorrad sind auf einmal präsent.
Wenn irgend möglich bevorzuge ich das Solofahren. Es ist für mich die dritte Dimension, die Schräglage und damit das Austricksen der Fliehkräfte, die das Motorradfahren ausmacht. Das bietet kein Sportwagen, Cabrio oder eben auch kein Gespann. Fliegen könnte noch schöner sein. Aber das kann ich leider nicht beurteilen.
Irgendwann wird mein Alter nicht mehr wegzudiskutieren sein. Dann kommt wieder ein weiterer Grund für ein Gespann hinzu.
Aber solange ich das Bein noch über das Heck eines Sportlers kriege ...
Stimmt Alles, ist sehr vielschichtig und sicher auch vom Temperament abhängig, ich komme aus dem Norden. Mein VAter hatte schon ein Gespann, wenn ich das auch nur von Bildern kannte, es war Krieg. Du hast Redcht: manchmal vermisse ich das Schwingen durch die Kurven, das ist ähnlich dem Fliegen (habe ich 15 JAhre gemacht), das ist aber durch die 3.Dimension viel viel schöner. Ich war mit meinem Guzzi-Gespann bis in Teheran. Hab mich über den SW ot gefreut und ihn oft verflucht. Egal- schön war's.
Zu Anfang war ´s exotisch. Den ersten Beiwagen habe ich aber damals nie an die RT 250/2 gebracht. Dann kam die 250er BMW ergänzend zum Solokrad. Das war der Keim. Seitenwagen an die Guzzi, schon mußte ich nicht an jeder Ampel Rennen fahren.
Losgelassen hat mich das nie, es gab immer wieder ein Gespann : MZ, Rollergespann von Heinkel, W Gespann, Dnepr und die Rennjahre mit den Kneelern.
Heute fahre ich mehr als selten, aber wenn, dann frage ich mich jedesmal, warum ich das nicht viel öfter mache. Mein Dilemma ist eher, daß ich weder gerne dreckige Fahrzeuge fahre , noch gerne putze. Besonders nicht diese winkligen Gespanne. Dazu kommt die Auswahl an Fahrzeugen, die ich immer wieder gerne mal fahren möchte. Dagegen stehen dann die wenigen schönen Tage ...
Ganz wichtig aber auch das Gefühl: Wenn ich wollte, könnte ich. Jetzt, sofort. Wäre das letzte Gespann vom Hof, würde was fehlen.
Für mich ist Gespannfahren was völlig anderes als normales Motorradfahren, wegen der Schräglage und dem Austricksen der Fliehkräfte, wie Falcone ja schreibt. Ich käme nie auf die Idee, das miteinander vergleichen zu wollen oder gar in Konkurrenz zueinander zu sehen. Gespannfahren würde mich reizen als Ersatz fürs Auto im Winter, nicht als Ersatz fürs Motorrad. Wenn ich alleinstehend wäre mit einer großen Garage, könnte ich mir so was aber gut vorstellen.
Schraub doch mal ein anständiges Beiboot an das Motorrad (statt deiner olle Kiste), dann macht Gespannfahren doch gleich viel mehr Spaß! Die Auswahl ist doch riesig.