Dass Benzin Rückstände beim Verderben / Verdunsten hinterlässt, wissen wir alle.
Was nach dem Verdunsten von ca. 10 - 14 Liter (im Verlauf mehrerer / vieler Jahre) übrigbleibt, konnte ich in den letzten Tagen lernen / sehen / erfahren.
Estrella, 2408km, äusserlich Staub und "etwas" Flugrost. "Blind" gekauft, nach ca. einem Jahr abgeholt... War aber vom Vorbesitzer NIE zugelassen worden, Vor- Vorbesitzerin hat sie "irgendwann" (Ende 90er Jahre??) abgemeldet (oder auch nicht..., Papiere geben keine Auskunft, Vorbesitzer war nach zwei Schlaganfällen körperlich und mental "erheblichst" eingeschränkt...)
Tankdeckel- Schloss war NICHT gängig bzw. nach tagelanger Vorbehandlung mit WD40 / Caramba und Gummihammermassage zu öffnen. Rest- "Sprit"- Brühe, braun- schwarz, völlig geruchlos bzw. eher faulig- dumpf riechend, nach Abbau des Benzinhahnes (der war nicht gängig): ca. 20- 30ccm.
Nach Tausch des Tankes incl. Benzinhahn, und Abbau des Vergasern sowie Montage einer Batterie sprang der (mit WD40und Öl vom Zylinder her vorbehandelte) Motor ohne Vergaser bei der 2. Umdrehung mit "blind" dosiertem Äther an und lief... Nach Anbau eines funktionsfähigen Vergasers und Ersetzen "Kontrolle / Korrigieren" des Reifenluftdruckes erfolgreiche Probefahrt, Öl- Ölfilterwechsel. Bremsen mit wohl 18 - 19 Jahre alter Flüssigkeit funktionsfähig.
Sorry, langer Vorspann...
"Ur"- Vergaser abgebaut, dabei nicht gewendet. Haupt- und Leerlaufdüsen schwarz verkrustete, nicht mehr zu erkennende Gebilde. Schwimmerkammer abgenommen, ca. 5mm bernsteinfarbige, zähe "Masse" am Boden, gewendet innerhalb 2 Tagen wie Honig verlaufen. (Reste werden sich innerhalb weniger Wochen mit Benzin / Bremsenreiniger lösen lassen...)
Nach mehrtägigem Einweichen in Benzin weiterhin Benzinhahn im Bereich der Normal- und Reserveabflüsse mit zäher, braun- schwarzer Masse zugeklebt. Beim Zerlegen im Inneren des Hahnes ALLE Kanäle mit braun- schwarzer Masse zugestopft. Lässt sich nur mit kleinem Schraubenzieher und Draht "herauspopeln"... M.E. "Totalausfall", aus reinem Interesse wird er ebenfalls "eingeweicht". O-ring der Unterdrucksteuerung und Dichtscheibe sind schwarze, zähe, klebende Gebilde.
Was aus dem äusserlich "top erhaltenen" Tank wird, weiss ich nicht. Kann mir gut vorstellen, dass der nach Entfernung der schwarz- braunen klebrigen Spritreste und Rostbeläge nach einer umfassenden Reinigung und PROFESSIONELLEN!! Innenbehandlung (nix KREEM WEISS oder KREEM ROT...) problemlos funktioniert... oder eben wegen Rostes in sich zusammenfällt.
Schade, dass ich (noch) keine Fotos hochladen kann. (Habe auch keine gemacht.)
Aber glauben dürft Ihr es trotzdem...
Werde bei Gelegenheit berichten. Ob s und wie s weitergegangen ist...
(Da kann man / frau sich ja ungefähr vorstellen, was bei einem "echten, originalem, unverbastelten" "Garagenfund" auf ihn / sie zukommen kann...)
Im Grunde kannst du froh sein, das du japanische Bauteile hast. Bei einer MZ, der es ähnlich ergangen war, konnte ich hinterher durch die Schwimmerkammer nach außen schauen. Wie ein Sieb.
Zitat von Falcone im Beitrag #5Im Grunde kannst du froh sein, das du japanische Bauteile hast. Bei einer MZ, der es ähnlich ergangen war, konnte ich hinterher durch die Schwimmerkammer nach außen schauen. Wie ein Sieb.
bei der bmw wanderdüne ging das auch, also das nach draussen schauen
Mit Ausnahme der Düsen und des Haupt- Düsen- Stockes ist der Vergaser innen TOP! Nach Reinigung auch die Schwimmerkammer- Innenseite. (War ja wohl kein "Belag- und Kalk- bildendes" Kondenswasser dabei - "reinstes Sprit - Destillat" also).
Ich hatte ja auch keinerlei Versuche gemacht, den Siff VOR der Zerlegung "aufzulösen".
Irgendwann einmal hat scheinbar der völlig zugesetzte Benzinhahn die weitere "Zufuhr" von verdorbenem / eingedicktem Sprit verhindert und so weiteren Schaden / Dreck vom Vergaser ferngehalten.
Der Sprit hat sich schon sehr gewandelt. In jungen Jahren bin ich öfters mal nach Frankreich gefahren, um dort billig Oldtimer einzukaufen. Die Kisten standen meist seit Jahren ungenutzt in irgendeinem Hinterhof und das Benzin hatte schon diesen eigentümlichen Geruch, den wir damals immer als Hexenpisse bezeichneten. Aber trotzdem sprangen die Autos damit noch an und es wurden auch keine Korrosionsschäden dadurch ausgelöst, wenn sich nicht gerade Wasser unten im Tank abgesetzt hatte.
Heute achte ich sehr darauf, vor jeder längeren Standzeit den Sprit abzulassen.
ALs ich vor ca. 6 Jahren die alte Zündapp erbte, stand die unbenutzt mind. 3 Jahre in der Garage. Der Tank war habvoll mit Zweitaktmischung. Nach zwei Tritten war die an und lief ohne Probleme. Den Versager habe ich später mal abgebaut, weil der Choke öfter klemmt, da warn unten nur ein paar kleine Krümmel drin. Eher so wie Fliegendreck. Werner
Wenn wir das Eis schon nicht brechen können, wie wärs wenn wir es ertränken ?
Arbeitet die Ölindustrie mit der Autoindustrie zusammen, machen gemeinsame Sache?
Du lieferst aggressiven Sprit und wir bauen weiterhin Spritschlucker, so hat jeder was davon. Die Autos halten nicht so lange, dafür bauen wir die spritfressenden Drecksschleudern weiter.
Schon wieder so ein "Verschwörungstheoretiker"...
Gruß Monti
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Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken! Erich Kästner