Zitat Rauswerfen führt auch meistens nicht dazu, dass er wach wird, sondern verschlimmert die Situation.
Aber dafür hat Mama und die anderen Blagen endlich Ruhe! Und der Spezel wird zwangsläufig seinem Schiksal ins Auge sehen müssen. Ob zu Hause oder in einer Hartz IV - Bude. So kann die Familie aber wieder ein normales Leben führen.
Das Problem ist, daß es da ein enges Netz von Co-Abhängigkeiten gibt und daß die sich igendwie arrangiert haben. Alles, was von außen kommt, macht die Situation erstmal noch schlimmer.
Zitat von magicfire im Beitrag #23Das Problem sehe ich eher in der Mutter. .......Sie muß aufhören ihren gewaltbereiten und eventuell drogensüchtigen Sohn zu schützen weil sie ihm so jede Chance nimmt aus seinen Fehlern zu lernen und sein Verhalten zu ändern. Warum denn auch, Mama wird ihn immer wieder aufnehmen, füttern, beschützen und verteidigen, sei es aus Angst oder weil sie ihn liebt und dem "armen Kleinen" vor den Folgen seines Verhaltens schützen will.
Warum will sie nichts unternehmen? Entweder aus Angst oder aus falscher Liebe.........
Liebe Magierin,
weder noch, das richtige Wort dafür heißt : Scham !
Ansonsten bin ich mit Deinen Ausführungen über die Mutter-Kind Beziehung absolut einverstanden
Du hast geschrieben die Mutter von dem Typen will nichts unternehmen. Der Typ selber will an seiner Situation nichts ändern. Also ist der Leidensdruck weder bei der Mutter noch bei dem Typ so stark das sie ihr Leben in andere Bahnen lenken wollen. Da kann man nichts machen sondern so hart das klingt muß man hilflos zusehen. Eine Anzeige bei der Polizei würde meiner Ansicht nach gar nichts bringen ausser einen Haufen Ärger für alle Beteiligten.
Ich hab sowas grade im Freundeskreis erlebt. Mein bester Freund hat seit ca 10 Jahren mehr oder weniger erfolgreich daran "gearbeitet" sich mit Alkohol und Dope zugrunde zu richten. Wir haben alle versucht mit ihm zu reden - zwecklos! Nach und nach haben sich alle zurückgezogen, weil seine Veränderung einfach nicht zu ertragen war. (...und das war nicht nur einfach ein Kumpel für mich, sondern ein Freund mit dem ich über alles reden konnte und der mir wirklich SEHR nah stand!)
FAZIT: Wenn jemand sich nicht helfen lassen will - in deinem Fall sowohl die Mutter wie auch der Sohn, dann KANNST du Ihnen nicht helfen!!! Was man vielleicht noch machen könnte, ist der Mutter die Wege zeigen, die sie gehen könnte, (Selbsthilfegruppen, Gruppen für Co-Abhängige, Beratungsstellen...) gehen muss sie selber!
Ansonsten ist das ein massiver Eingriff in das Leben anderer - das Leben für das sie sich nun mal entschieden haben! Hilfe anbieten - JA, Hilfe überstülpen - NEIN!
"Wir können sie nicht alle retten!" das war einer unserer Grundsätze in der Ausbildung...
Nordlichtgrüße Caro
...ach ja...mein bester Freund hat übrigens grad die Kurve gekriegt. Er zieht von hier in den Süden, hat da nen Job angenommen, fängt an seine Schulden zurück zu zahlen, und lässt die Finger vom Alk! Ich freu mich wahnsinnig für ihn - was ich ihm auch gesagt habe - auch wenn er jetzt erstmal wech is! Die kurve hätte er glaub ich nicht gekriegt wenn das "System" hier weiter bestanden hätte...
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Einstein)
Zitat von Telethommy im Beitrag #38 Siehst Du Thomas anfangs war noch die Rede von Haschisch, jetzt ist die Rede von ihm als Junkie !
am anfang war nur von drogen die rede ohne das gesagt wurde was (es wurde illegales vermutet, sonst würde ja auch eine Anzeige von vorherein blödsinnig sein) die aufspaltung, auch im umgang, je nachdem was es denn sein sollte, kam durch die ungenaue angabe am anfang. - erst lesen dann "FETT" meinung ablassen
Ist natürlich auch das richtige Thema für ein Motorradforum, wo jeder alles besser weiß ("...Drogenkonsum ist strafbar...").
Davon abgesehen: Solange sich jemand nicht helfen lassen will, macht auch der beste Therapeut nichts. Stichwort Hilfe zur Selbsthilfe. Wer den Schritt gehen möchte: Drogenberatung gibt es unverbindlich in so ziemlich jeder Kommune, und i.d.R. bekommt man dort von den Sozialarbeitern auch keinen Stempel auf die Stirn gedrückt. Das Soziale System in D bietet durchaus brauchbare Angebote, nur den ersten Schritt muß man schon selbst tun. Dazu braucht es jedoch die Einsicht des Betroffenen.
Zitat von Wännä im Beitrag #36das richtige Wort dafür heißt : Scham !
Naja, bestimmt auch! Ansonsten halte ich es da eher mit Ulf
Zitat von Ulf im Beitrag #34Das Problem ist, daß es da ein enges Netz von Co-Abhängigkeiten gibt und daß die sich igendwie arrangiert haben.
Ja richtig, und wenn Ulf schreibt "irgendwie", dann setze ich nochmal an: auch die Co-Abhängigen sind durch ihre Scham an diese Verhältnisse gebunden.
Dazu ein einfacher Test: versuch die Leute, den Abhängigen selbst, oder seine Umgebung auf das Thema anzusprechen. Na, was passiert ? Schon bei der Überwindung der eigenen Hemmung, sowas anzusprechen, wird die treibende (bzw. lähmende Kraft) deutlich. Wenn das aber glückt, kommt zur Antwort garantiert: "Alles in Ordnung, bei uns gibts keine Probleme !".
Scham ist ein Affekt, der bewußt nur extrem schlecht gesteuert werden kann. Die Psychologen sagen, dieses Gefühl wird nur noch von der Todesangst übertroffen, was die Vermeidung bestimmter Dinge anbelangt. Selbst "normale" Angst überwindet der Mensch leichter, als seine Scham.