Die leidige , alte Diskussion der Umverteilung´. Ich gönne jedem 30 Euro Stundenlohn. Wenn es der Arbeitgeber bezahlen kann, bitte gerne.
Kann er aber meistens nicht. Nimm Deinen Bierbrauer: Führt er 30 Euro / Stunde ein, kostet die Flasche eben nicht mehr 1,- Euro, sondern 2,- . Nun kann jeder entscheiden, ob er noch (deutsches) Bier kauft. Zugegeben, etwas simpel. Und es bedienen sich immer andere mit, aber so in etwa geht das doch zu.
Fordern, gerne auch für andere, kann man leicht (Lokführer). Wenn man aber mehr zahlen muß (Bier, Bahn), ist die Freude , auch über eigene Lohnzuwächse übrigens, schnell dahin.
Den direkten Zusammenhang von Preis und Qualität habe ich mittlerweile begriffen. O.K., es gibt manchmal miese Qualität zu hohen Preisen, das kann passieren, aber gut Qualität zu niedrigen Preisen ist vergleichsweise selten.
Zugegebenerweise hat das 'ne Weile gedauert, bis ich das wirklich verinnerlicht habe ... mittlerweile kaufe ich aber lieber etwas teurer und seltener, aber dafür besser ein (Nahrungsmittel, z.B. - scheint mir auch optisch gut zu tun ...).
Ich verstehe nur nicht, warum das jetzt ausschließlich an den bösen Auftraggebern/Kunden liegt, daß man als arme Unternehmersau leider Löhne unter Existenzminimum zahlen muß, weil man sonst selber verhungert ...
Zitat Ich verstehe nur nicht, warum das jetzt ausschließlich an den bösen Auftraggebern/Kunden liegt, daß man als arme Unternehmersau leider Löhne unter Existenzminimum zahlen muß, weil man sonst selber verhungert
Eigentlich sind das völlig normale marktwirtschaftliche Zusammenhänge: Unternehmungen die sich nicht rechnen haben keine Daseinsberechtigung. Clevererweise haben es Unternehmer aber irgendwann geschafft sich Löhne subventionieren zu lassen, andernfalls würden Arbeitskräfte "freigestellt" ... dieses Geschäftsmodell ist mit den Hartz4-Gesetzen perfektioniert worden und damit(zumindest im Osten) eher Regel als Ausnahme. Weil sich in der Folge dann alle gegenseitig zu Tode sparen leiden zu allererst kleine und Kleinstunternehmen ... und genau diese Unternehmen haben jetzt(angeblich) ein Problem mit dem Mindestlohn.
Zitat Mir fallen wenig Tätigkeiten ein, die nur den Mindestlohn rechtfertigern.
Dir vielleicht - den Arbeitgebern fiel dazu aber ne Menge ein - nur mal so: in Sachsen Anhalt bekamen ein Drittel (!) der Arbeitnehmer bislang weniger als den aktuellen Mindestlohn!!
Und nun liest man andauernd was über kostenbedingte Entlassungen ...
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitat von Duck Dunn im Beitrag #2278Sagen wir mal so, wer arbeitet, wurscht ob mit Muskelkraft oder Hirnschmalz sollte von seiner Arbeit leben können. Darauf können wir uns ganz ohne Sozialromantik doch einigen oder?
edith: jedenfalls sollte er mehr haben als ein Harzer!
Oh jeeeee, da sind wir mal vollkommen einer meinung, wie konnte das nur passieren??? In meinen Augen ist der Mindestlohn jetzt noch zu niedrig, aber es ist ein Anfang.
Zitat ...warum jemand, der weder denken noch irgendwas können muss, gleich viel oder mehr verdienen sollte als jemand, der ne abgeschlossene Berufsausbildung braucht oder körperlich schwer schuftet, erschließt sich mir dann nicht...
Mir erschließt sich nicht, warum so jemand dann nicht deutlich mehr als achteurofuffzich Mindestlohn bekommen soll .
Tja, da sind dann wieder die Kunden und die Chefs gefragt.
Für mich einfach: Wenn ich mehr Geld habe, gebe ich es gerne für mehr Qualität und bessere Leistung aus. Wenn ich die Kohle aber nicht habe, dann muss ich billig oder gar nicht kaufen. ich verdiene wenig = ich kaufe billigen mist, weil ich mir das teure und hoffentlich gute Zeugs nicht leisten kann. Hab ich mehr im Geldbeutel kaufe ich auch mehr und besser = mehr Einnahmen für die Wirtschadt, mehr Steuereinnahmen usw.
Oder seht ihr das anders?
Übrigens, ganz einfach bei Wirtschaftsspielen zu sehen: drücke deinem Volk zu viel Steuern und Abgaben auf bei nem kleinen Verdienst und sie laufen entweder dir davon oder können nix mehr zahlen, die Wirtschaft sackt dadurch in sich zusammen, die Ausgaben für die Infrastruktur, Bildung, Gesundheit usw muss eingedampft werden, die Steuereinnahmen werden trotzdem weniger, du erhöhst die Steuern um die Kohle doch noch reinzukriegen, sie laufen dir davon oder können nix mehr zahlen..... Kann jeder gerne mal ausprobieren.
Das sollte mal jeder "Finanzexperte" ausprobieren. Immerhin weiß ich von einem Spieleentwickler, dass die Parameter für so ein Spiel identisch sind mit denen der Finanzbehörden und Wirtschaftsverbänden, die ständig so einen Mist ausrechnen für die Politik. Warum wird dann diese Billiglohnvariante als alleiniges Ziel gepredigt?
Zitat von magicfire im Beitrag #2288 die Steuereinnahmen werden trotzdem weniger, du erhöhst die Steuern um die Kohle doch noch reinzukriegen, sie laufen dir davon oder können nix mehr zahlen..... Immerhin weiß ich von einem Spieleentwickler, dass die Parameter für so ein Spiel identisch sind mit denen der Finanzbehörden und Wirtschaftsverbänden, die ständig so einen Mist ausrechnen für die Politik.
Könnte auch daran liegen, dass Kredite günstig sind wie nie und viele schlicht auf Pump leben. Dieses Geld wird fleissig ausgegeben und das erhöht die fließenden Steuern. Ebenso wie der Export. Ganz einfach nachzuvollziehen, kannste bei Sim City ausprobieren. Und immer mehr haben einen Job, auch wenn er mies bezahlt wird. Das erhöht ebenfalls die Steuern. Ok, viele müssen als Aufstocker finanziert werden, es werden so viele Lehrmittelgutscheine wie nie abgegeben (Auskunft eines Schiuldirektors an einem Gymi.), öffentliche Einrichtungen werden gecshlossen,w eil sie nicht mehr finanziert werden können, die Straßen werden nicht besser.....
So, jetzt haben andere Länder keine Kohle mehr, der Export bricht ein, weil keiner mehr kaufen kann. (oder die EU haut der deutschen Wirtschaft auf die Pfoten...) Und nu?
Die Frage ist ja nur, wo gehen im Moment die viele Steuern hin? Einnahmen sind ein Ding, aber wo bleibt das Geld? Und was ist, wenn festgestellt wird, dass sowohl die Steuereinnahmen, aber auch die Sozialzahlungen wi ez.B. HartzIV, SGBII, SGBIII, SGBXII, enorm steigen?
Es ändert nix daran, dass die Parameter identisch sind, mit denen die Wirtschaftsheinis und die Spieleentwickler arbeiten.
Zitat . Hab ich mehr im Geldbeutel kaufe ich auch mehr und besser
Wobei man natürlich auch bei teuren Waren durchaus mal Müll bekommen kann ...
Und die aktuelle Meldung heute: die Commerzbank verlagert (bislang vermutlich gut bezahlte) Arbeitsplätze aus Berlin, Frankfurt und Duisburg nach Halle in Sachsen Anhalt ... um Kosten zusparen ...
Zitat ...Deutsche zahlen so viele Steuern wie nie...
Und trotzdem kriegen die beim Finanzsenato... äh, beim Finanzamt hier, den Hals immer noch nicht voll:
vorgestern hab' ich 'ne freundliche Aufforderung bekommen, daß ich meine Steuererklärung 2013 unverzüglich, spätestens aber innerhalb von zwei Wochen einzureichen hätte - andernfalls droht man mir mit Zwangsgeldern nach § 328 AO, Schätzung nach § 162 AO, oder weitere Maßnahmen an.
Dabei bin ich ja noch mit der ESt-Erklärung 2010 noch nicht ganz fertig ... Blödbommel, diese Finanzfritzen !
Du siehst das zu negativ: Die wollen dir bestimmt gerne was zurückzahlen und möchten nicht, dass du zu lange darauf wartest. Das sind alles nette Menschen beim Finanzamt
Für mich einfach: Wenn ich mehr Geld habe, gebe ich es gerne für mehr Qualität und bessere Leistung aus. Wenn ich die Kohle aber nicht habe, dann muss ich billig oder gar nicht kaufen. ich verdiene wenig = ich kaufe billigen mist, weil ich mir das teure und hoffentlich gute Zeugs nicht leisten kann. Hab ich mehr im Geldbeutel kaufe ich auch mehr und besser = mehr Einnahmen für die Wirtschadt, mehr Steuereinnahmen usw.
Oder seht ihr das anders?
Da liegt vielleicht ein kleiner Denkfehler zugrunde: Auf Dich persönlich trifft das sicher zu. Erhöhst Du aber ALLE Einkommen gleichzeitig kräftig, werden auch ALLE Preise kräftig steigen, zumindest, wenn sie in D mit Lohnkosten behaftet sind. Mehreinnahmen für die Wirtschaft ja, Ausgaben aber auch. Eine Milchmädchenrechnung, fürchte ich.
Verdienen tun dabei vor allem die Steuer und die Sozialkassen, weil deren Beiträge steigen. Bei der Steuer sogar progressiv !