gestern habe ich dieses edle stück käuflich erworben. eine dnepr bj 92 mit 750ccm china-motor. der vorbesitzer hat, nachdem innerhalb von 3000 km der originalmotor zweimal verreckt ist, den china-kracher eingebaut. als dann nach weiteren 2000 km ein veritabler kabelbrand dem vortrieb einhalt gebot, hat er entnervt das handtuch geschmissen. nun ist dieses edelbike in meinen besitz übergegangen. mal schauen, ob sie vor dem winter wieder flott gemacht wird ...
Angefügte Bilder:
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Zitat von martin58 im Beitrag #1[...]ein veritabler kabelbrand dem vortrieb einhalt gebot, [...]
alle drei kabel verbrannt?
viel spass damit... freund hat ne dnepr was auch immer... ganz eigenes völkchen das... naja, auf jeden fall wird mit dem orginal motor nicht wirklich viel gefahren... und eh man auf bmw umrüstet, kann man ja besser den o-motor alle 3tkm grundüberholen
... ist gut - ein Grund, den Kabelbaum von Grund auf neu zu machen !
pelegrino, der nach bestandener Motorradführerscheinprüfung seinerzeit mit dem Kauf eines Russen-/Chinamotorrades kurz geliebäugelt hatte, aber dann verdächtig viele Annoncen gefunden hatte, im Stile von:
"Russen-/Chinesenkrad günstig zu verkaufen, 2000 Km gelaufen, Motor generalüberholt!"
und der das zuerst für'n Druckfehler hielt ...
"Wird mal wieder Zeit für 'n neuen blöden Spruch hier." pelegrino
Der Motor an sich ist nicht schlecht. Nur die russische Mangelwirtschaft mit schlechtem Material und die zeitweise nicht bezahlten Arbeiter im Dneprwerk waren großteils nicht sooo motiviert bei der Herstellung.
Es gibt durchaus auch relativ zuverlässige fahrzeuge. Die verkauft aber niemand für 2 Mille.
Aber das weiß der Martin auch alles selbst. In Grunde seines Herzens möchte der Kerl basteln und immer nahe der Verzweiflung sein.
Wenn ich (übrigens sehr gerne)Berichte über die Mongolei,Sibirien-einfach entlegene Gefielden,anschaue- wundere ich mich immer über deren Fahrzeuge.Bei uns als extrem unzuverlässig geltend und dort kurven die in den gottverlassensten Gegenden rum.Und gerade dort bräuchte man doch bestes Material... Bin gespannt,wie es Martin ergeht.
Mittlerweile soll es ja bei den Urals besser sein, aber die Alten Chinamotoren haben so ihre Fertigungstoleranzen. Gerüchten zu folge passt eigentlich kein Teil bündig aufs andere und nur weil der Zylinder in seiner Ovalität am OT mit dem Kolben perfekt harmoniert, heisst das noch lange nicht, dass am UT nicht aureichend Spiel für ein gediegenes Percussion-Solo vorhanden ist. Die materialqualität schwankt wohl auch. Alu wird aus recycelten Kaugummipapieren geschmiedet, beim Eisenhaltigen Metall kann China anscheinend auf einen Berg billig erstandener AlfaSuds zurückgreifen. Schraubenlängen passen selten zu den Sacklöchern, macht aber nix, da sowohl Gewinde als auch schrauben so weich sind, dass sich das irgendwie angleicht. Dichtungen werden mit der stumpfen Nagelschere aus Reisstrohmatten geschnitten und die elektrischen Komponenten sind eine optimierte Kopie von LUCAS Originalen: Die Chinesen haben sich ganz genau informiert, wofür LUCAS berühmt und bekannt ist, und haben das Ganze zuverlässig und reproduzierbar gemacht... Sind natürlich alles nur Gerüchte und Legenden.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt so zu sehen, wie sie ist.
bei der rumpel weiss ziemlich genau, auf was ich mich einlasse. es handelt sich um eine der legendären inlands-dnepr. die sind in den 90ern für den russischen markt zusammengenagelt worden und zeichnen sich durch abgrundtief schlechte qualität aus. zu erkennen sind die teile an den lackierten felgenringen. die export-versionen waren wohl geringfügig sorgfältiger verarbeitet und hatten verchromte felgenringe.
ein interessantes detail am rande sind die schweissnähte der inlandsmöhren. am beiwagenrahmen meines gefährts sind tatsächlich einige nähte zum durchschauen, d. h. der schweisser hat wohl zu lang draufgehalten und ein loch ins rohr gebrutzelt. es soll auch mopeten gegeben haben, bei denen die rahmennähte nur rudimentär vorhanden waren und ohne nachschweissen beim ersten ausritt auseinandergefallen wären. der große vorteil meiner maschine besteht darin, dass sie bereits einige tausend kilometer ihre grundsätzliche befähigung zur fortbewegung aus eigener kraft bewiesen hat und eine deutsche zulassung hat.
und so schlecht, wie dünnling schreibt, sind die china-motoren wohl nicht. jetzt kommt es im wesentlichen darauf an, dass ich die zeit finde für die erforderlichen arbeiten. der letzte winter hat mich ja auch völlig überrascht und zum vorzeitigen verkauf des geplanten wintermopeds geführt.
edit: von 2005 bis 2011 hatte ich ein 2004er ural gespann. das teil ist 20000 km gelaufen ohne große probleme. lediglich der rost hat nach 5 wintern ordentlich zugebissen, so dass ich es verkauft habe. aber insgesamt war ich mit der zuverlässigkeit sehr zufrieden!