Zitat von Falcone im Beitrag #3Ich hatte vor ein paar Tagen eine Situation, da habe ich anschließend drüber nachgedacht, was wäre gewesen, wenn das Mopped ABS gehabt hätte:
Falconette und ich fuhren Feldwege entlang, als ein Stück relativ steil ergab ging. Erst sah das gar nicht schlimm aus, dann stellte sich aber heraus, dass wir auf feines Geröll kamen. Da eine Rechtsknick vor uns war, war Bremsen angesagt. Das Hinterrad blockierte auch bei leichtem antippen sofort und auch vorne war es sehr kritisch, bremsen vorne war halt kaum möglich. Mit blockierendem Hinterrad bekam ich die Fuhre aber zum Stehen. ABS hätte nun aber meines Wissens die Bremse geöffnet und ich hätte in diesem Geröll-Gefälle-Stück nicht anhalten können - oder sehe ich das falsch?
Nein, ganz zum Schluß blockiert auch ABS - jedenfalls die von den Autos.
ABS oder nicht ist aus meiner Sicht wie der Unterschied "gute Bremse - schlechte Bremse". Mit der einen schafft man es, mit der anderen nicht. ABS kann auch nicht zaubern. Wenn der zu Verfügung stehende Bremsweg zu kurz ist, knallts.
Nur die Fehlbedienung mit Blockade und Sturz kann das ABS abwenden, aber die hast Du ja - wie beschrieben - selber souverän in den Griff bekommen.
Mir wär solch ein System zu kompliziert, ich laß lieber schon vorher ausrollen . . .
Bei den meisten Geländemaschinen, welche ein ABS haben, ist dieses zwecks Fahrens auf Schotter abschaltbar.
Der Grund ist, dass sich der Bremsweg mit ABS auf losem Untergrund verlängert! Das blockierende Hinterrad (also ohne ABS) führt aber dazu, dass sich ein "Keil" aus Geröll, Sand, Schotter vor dem Hinterrad aufbaut und so den Bremsvorgang "unterstützt".
Zitat dass sich ein "Keil" aus Geröll, Sand, Schotter vor dem Hinterrad aufbaut
und sich dann anschließend das Hinterteil vom Moped schön hebt wenn dieser überfahren wird ! wenn dies noch im steilen Teil der Abfahrt passiert kommt es evtl. zu einem Überschlag vorwärts... dann heißt es Beine auseinander und möglichst rasch von der Kiste trennen...
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Also ist die Sache weiter unklar. Piko, ich hab mich schon lange damit beschäftigt (und befürworte ABS), nur durch diese Situation kam ich ins Überlegen, was wohl mit ABS passiert wäre. Und da kam ich zu keinem schlüssigen Ergebnis. Aber damit stehe ich ja offensichtlich nicht alleine da. Ich muss mir wohl jetzt extra ein ABS-Motorrad kaufen und noch mal zu diesem Feldweg fahren
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.
Zitat von Falcone im Beitrag #19Also ist die Sache weiter unklar. Piko, ich hab mich schon lange damit beschäftigt (und befürworte ABS), nur durch diese Situation kam ich ins Überlegen, was wohl mit ABS passiert wäre. Und da kam ich zu keinem schlüssigen Ergebnis. Aber damit stehe ich ja offensichtlich nicht alleine da. Ich muss mir wohl jetzt extra ein ABS-Motorrad kaufen und noch mal zu diesem Feldweg fahren
Natürlich "kann" ein blockierendes Hinterrad hilfreich sein, aber nur mal zum Nachdenken:
das ABS regelt, vorne und hinten. Es gibt Verbundsysteme verschiedenster Art. Ich persönlich kann dem Verbundsystem nicht so wirklich viel abgewinnen, es sei denn, hinten wird "mit"gebremst, falls ich vorne den Hebel zieh, die umgekehrte Lösung ist wohl eher dem motorradfahrenden Autofahrer geschuldet, einfach reinlatschen und gut ist.
Aber,
und jetzt komme ich zum Kern (Martins Problem): mir ist kein ABS bekannt, welches bis zum Stillstand regelt. D.h., irgendwann schaltet es sich sowieso ab. Die Frage ist: kann ich das Möppi soweit regelnd runter bremsen, bis diese Situation eintritt? Und da meine ich, ja. Zumindest, falls es mit dem blockierten Hinterrad so langsam wird, dass ich es noch/wieder beherrschen kann.
Axel
PS: in solchen Situationen versuche ich die Kiste über die Motorbremse im 1. Gang in den Griff zu kriegen
Zitat und sich dann anschließend das Hinterteil vom Moped schön hebt wenn dieser überfahren wird ! wenn dies noch im steilen Teil der Abfahrt passiert kommt es evtl. zu einem Überschlag vorwärts...
Das kannst Du vergessen. Aus eigener Erfahrung mit Enduros und steilen Auf- und Abfahrten im Gelände weiss ich, dass ein Überschlag nur durch ziehen der vorderen Bremse erfolgen würde. Und dies auch erst, wenn der Grip am Vorderrad grösser ist als der Anpressdruck auf das hintere Rad und der ist wiederum abhängig vom Schwerpunkt des Motorrades. Der Schwerpunkt wird durch steile Abfahrten nach vorne/oben verlagert und daher MUSS man den Hintern ganz nach hinten verlagern (auf den Rasten stehend) und allenfalls sogar mit blockierendem Hinterrad den Abhang runterrutschen. Gleichzeitig kann man mit dosierter Vorderbremse die Fuhre unter Kontrolle halten.
Dasselbe gilt übrigens für's Fahren in der Ebene (auf Schotter), also Hintern nach hinten, Hinterrad blockieren und mit der Vorderbremse bis zum Stillstand bremsen. Man kann das Vorderrad auch kurzzeitig zum blockieren bringen, kontrolliert und nur wenn's geradeaus geht Ist zwar genau das, was jeder verhindern will, aber im Gelände geht das wirklich und es ist erstaunlich, wieviel die Vorderbremse verträgt, ehe sie blockiert.
Auf dem Parpaillon hab ich mit dem Sportboxer die Erfahrung gemacht, dass ABS beim Bergabfahren über loses Geröll tatsächlich hinderlich sein kann, das heißt, schlechter bremst als ohne. Ich hab ’s dann abgeschaltet und es ging effektiv besser. Allerdings war der Unterschied nicht wirklich gravierend.
Wenn die Wegverhältnisse allerdings so extrem sind wie von Falcone beschrieben, kann es durchaus passieren, dass man "dank" ABS im Graben landet. Da muss man aber schon ganz schön semmeln und völlig unvorbereitet in eine solche Situation geraten.
Zitat Auf dem Parpaillon hab ich mit dem Sportboxer die Erfahrung gemacht, dass ABS beim Bergabfahren über loses Geröll tatsächlich hinderlich sein kann, das heißt, schlechter bremst als ohne.
Ich bin ja noch nicht wirklich Schotter erfahren und habe auch keine Vergleichsmöglichkeiten, aber brenzlige Stellen gibt es auf dem Parpaillon meiner Meinung nach nicht. Mit dem relativ lang übersetzen 1. gang der W ging das weitestgehend ohne zu bremsen. Da ließ sich auch prima lenken. Zumindest mit dem Heidenau K60 und der hat ja eigentlich eher ein Straßenprofil mit Geländeoptik.
Meines Erachtens hilft da weder ABS noch gepimpte Bremse... Mit M- Lenker ist halt schwerer lenken "alswie" mit Original- Lenker..., speziell auf Wald- oder Schotterwegen...
Eines ist klar: an der "Entwicklung einer kritischen Situation" ab 17:?? waren weder ABS noch gepimpte Bremse schuld... Sowas haben andere, ich auch schon mehrmals, auch schon geschafft / erlebt.
Hoffentlich hast Du? nix abgekriegt... Du weisst ja: Banalste Stürze können ernthafteste Probleme / Verletzungen auslösen...