bin gerade auf einen Artikel in der aktuellen MOTORRADNEWS (9/2012)gestoßen (ist nicht gerade meine Lieblingszeitung, aber billig, für zwischendurch aufm Klo oder so schon brauchbar). Jedenfalls gehts da um diese Yamaha XT 1200 Z Super Tenere. Die schreiben zu den Bremswerten: " blablabla 40m aus Tempo 100 mit ABS blablabla Vorausgesetzt man reißt ausschließlich am Handhebel und lässt den Rest das Integralbremssystem regeln. Zusätzliche Betätigung des Fußhebels überfordert jedoch das System und verlängert den Anhalteweg im Notfall um einige Meter." Technik, die begeistert, oder? Eigentlich aber gar nicht lustig, find' ich. Ist das Ding dann nur für Vollautomatik-Rollerfahrer gedacht, denen das Nur-Mit-Der-Hand-Bremsen in Fleisch und Blut übergegangen ist? Oder gibts da einen Kurs, wo man das lernt, mit Garantie für den Ernstfall? Klar ist die vordere Bremse effektiver, aber ich denke, die meisten bremsen doch automatisch hinten mit, oder? Also ich zumindest, und ich möchte sowas nicht haben, wo man im Notfall auf keinen Fall die Fußbremse berühren darf! Daß so ein G'lump überhaut eine Zulassung kriegt. Mit erschütterten Grüßen
Ich nehme mal an, das hat damit zu tun, dass bei getrennter Betätigung die automatische Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad außer Kraft gesetzt oder zumindest (ungünstig) beeinflusst wird. Bei Betätigung von nur einem Hebel kann das System rechnergestützt optimal zwischen vorn und hinten regeln und kann so noch Meter gut machen. Ich meine, das war bei meiner RS selig ebenso. Und die Einhebel-Betätigung lernt man nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr schnell sehr zu schätzen.
Ansonsten ist die XT 1200 Z-Bremse vom Feinsten. Also kein Grund zur Klage oder gar Beschwerde.
Ich hatte vor ein paar Tagen eine Situation, da habe ich anschließend drüber nachgedacht, was wäre gewesen, wenn das Mopped ABS gehabt hätte:
Falconette und ich fuhren Feldwege entlang, als ein Stück relativ steil ergab ging. Erst sah das gar nicht schlimm aus, dann stellte sich aber heraus, dass wir auf feines Geröll kamen. Da eine Rechtsknick vor uns war, war Bremsen angesagt. Das Hinterrad blockierte auch bei leichtem antippen sofort und auch vorne war es sehr kritisch, bremsen vorne war halt kaum möglich. Mit blockierendem Hinterrad bekam ich die Fuhre aber zum Stehen. ABS hätte nun aber meines Wissens die Bremse geöffnet und ich hätte in diesem Geröll-Gefälle-Stück nicht anhalten können - oder sehe ich das falsch?
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.
Zitat ABS hätte nun aber meines Wissens die Bremse geöffnet und ich hätte in diesem Geröll-Gefälle-Stück nicht anhalten können - oder sehe ich das falsch?
das bremst halt so das es gerade nicht blockiert auf diesem Geröll ! und mit blockierendem Hinterrad kann man auch mal ruckzuck schneller werden wenn es richtig steil bergab geht...
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Zitat das bremst halt so das es gerade nicht blockiert auf diesem Geröll !
Das ist eigentlich genau das, was ich wissen wollte. Ist das wirklich so?
Zitat und mit blockierendem Hinterrad kann man auch mal ruckzuck schneller werden wenn es richtig steil bergab geht...
Zweifellos richtig, kurzzeitig habe ich das zu spüren bekommen.
Relativ positiv habe ich das Uralt-ABS meiner BMW ja mal bei der völlig vereisten Tauernabfahrt kennen gelernt: Das regelte heftig zwischen zu und auf, das Gespann wurde nicht schneller - aber auch nicht wirklich langsamer. Bis zum Stehenbleiben habe ich lange gebraucht. Ich weiß aber nicht, inwieweit ich ohne ABS besser dran gewesen wäre. Wahrscheinlich nicht. Ein modernes ABS ist da gewiss noch viel leistungsfähiger.
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.
bei einem modernen ABS klappt das auf Schotter ganz hervorragend. Vorein paar Wochen war ich in den Vogesen auf einer route forestière in den Vogesen unterwegs und dann kam eigentlich genau die Situation, die du beschrieben hast, meine Karre hat einbandfrei gebremst, überhaupt kein Problem, wenn man auf ABS umsteigt muss man sich aber in solchen Situationen ein bischen daran gewöhnen, dass das ABS aufmacht und sich in diesem Moment nicht erschrecken, sondern einfach weiter bremsen, mittlerweile sind die Regelintervalle beim ABS so fein abgestimmt, dass man sich eigentlich keine Sorgen mehr machem muss
Es gibt garantier Situationen in denen ein ABS Sinn macht, wie bei Falcone auf Schotter.
Doof ist nur dass viele Neu/Wiedereinsteiger ABS für pure Magie halten und der festen Überzeugung sind damit können sie überall und jederzeit gefahrlos schnell fahren weil, sie können ja einfach überall gefahrlos bremsen. Das ABS richtet es ja schon.
Deswegen hab ich den ersten Unfall mitbekommen. Zu schnell ist zu schnell, da hilft auch kein ABS und der Typ hat sich echt gewundert warum er abgeflogen ist....(Gott sei Dank ist nicht viel passiert) Bei den Tempo mit dem der vor mir in die Kurve ist hat mich das kein bisschen gewundert.
@Falcone: ehrlich gesagt bin ich verwundert, daß du dich erst jetzt mit dieser (ABS-)Thematik beschäftigst ...
... Hobby der alte Crosserfuchs hat m.M.(Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!) nur teilweise Recht ... ein voll blockierendes (H-)Rad bremst bergab auf Schotter nämlich immer noch besser als ein an der Heftungsgrenze gehaltenes Rad, auch wenn es bergab selbst mit blockierendem Rad zu schnell werden kann ... u.A. aus diesem Grund ist das ABS an Enduros z.B. ja auch abschaltbar.
Zitat ein voll blockierendes (H-)Rad bremst bergab auf Schotter nämlich immer noch besser als ein an der Heftungsgrenze gehaltenes Rad,
das stimmt nicht ! glaube mir.....
ich habe das schon sehr oft an wirklich steilen Abfahrten selbst zu spüren bekommen ! das man sich da so weit wie möglich nach hinten legen muss ist eh klar und auf dem MTB verhält es sich genau so ! wir hatten mal hier so eine "Teststrecke" im Wald und jeder der neu war und mit uns Rad fahren wollte musste da runter... wenn die es nicht hin bekommen haben ganz am Anfang der Abfahrt das Hinterrad am drehen zu halten bei optimaler Verzögerung ist die Fuhre immer flotter geworden und es ging voll in einen Graben unten... ich rede hier von steilen Abfahrten mit guten Grip die man zu Fuß nicht mehr bewältigen kann bzw. nur noch auf dem Hosenboden nach unten rutschen kann...
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Zitat von Hobbyich rede hier von steilen Abfahrten mit guten Grip
Aha ... und jetzt lies nochmal den Beitrag vom Falcone ...
... aber ich sagte doch auch, du hast "teilweise Recht" ... es kommt nämlich nicht ganz unwesentlich auch noch auf's Reifenprofil an ... so ein richtig schöner neuer Cross- oder MTB-Reifen krallt sich blockierend natürlich wesentlich besser in lockerem Boden fest als ein glatter Straßenreifen ...
Mit ABS könnte man ja auch zusätzlich die Vorderradbremse betätigen - auch wenn es sicherlich einige Überwindung kostet. Zwei an der Haftgrenze bremsende Räder wären sicherlich besser als ein blockierendes Hinterrad, würde ich erwarten.
Zitat Aha ... und jetzt lies nochmal den Beitrag vom Falcone ...
schon klar !! das war ein erlebtes Beispiel von mir wo dieser Effekt sehr deutlich wurde ! das mit den Reifen sind dann noch die Feinheiten wobei Straßenreifen auf Schotter gar nicht mal so schlecht sind...
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....