jetzt komme keiner mit Königswelle, denn einen aktuellen Automotor mit Königswelle kenne ich nicht!
Ernsthaft, muß mich um Neuwagen kümmern, dabei sticht mir persönlich eine Marke mit eben jener "Steuerkette" im Motor ins Auge, zudem ist es auch noch die Marke mit den allerbesten Konditionen. (Eigentlich ist die Wahl dadurch sogar schon getroffen). Die anderen zur Wahl gestandenen Marken hatten alle Zahnriemen zur Nockenwelle...
Worauf ich nun hier hinaus will, aber welcher Nockenwellenantrieb -Zahnriemen oder Steuerkette- ist "besser", bzw. die Vor-und Nachteile hätte ich gerne aus berufenem Munde gehört.
Steuerkette hält m.M. nach wesentlich länger und kann u.U. rasseln, reißt eher selten, ist aber im Falle einer Reparatur teurer. Kann man diese Aussage im Grossen und Ganzen so bestätigen?
Dank und Gruß Monti
Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.
Ich glaube, das ist der falsche Ansatz. Ich gehe mal davon aus, dass du das Auto gewerblich brauchst. Dann würde ich mich mal drum kümmern, welche Kosten auf dich zukommen, wenn ein Zahnriemen gewechselt werden muss und in welchen Intervallen das nötig ist. Alternativ versuchen, rauszubekommen, ob bei dem anderen Motor Steuerkettenschäden bekannt oder gar üblich sind, was ich kaum glaube. Wenn Kette oder Riemen "außerplanmäßig" reißt, was ja doch eher unwahrscheinlich geworden ist, dürfte der Schaden je nach Motorkonstruktion ziemlich gleich teuer werden.
Da schon in den 70ern Steuerketten sehr lange gehalten haben, denke ich mal, dass die heute fast ein ewiges Leben haben. Zahnriemen finde ich zumindest dann blöde, wenn zum Wechseln der halbe Motor zerlegt oder gar der ganze ausgebaut werden muss - was es ja gibt.
Also eher eine Von-Fall-zu-Fall-Entscheidung und keine grundsätzlich systemische.
Falcone hat recht. Ein odentlich gewarteter Motor lebt mit Zahnriemen oder Steuerkette gleich lang. Wechselintervalle bei Zahnriemen liegen derzeit bei ~100.000 km bzw 5 Jahren. Da sollte man sich streng dran halten. Problematisch wird es bei Motoren, die verbaut sind (z.B. 2L Turbo von FIAT im Lancia Dedra integrale, der ja schon lange nicht mehr gebaut wird), weil dann der Aufwand extrem ist. Ein Blick in den Motorraum genügt meistens , um das abzuklären.
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
Eigentlich bin ich Kettenfan, aber mein Audi80 Benziner hab ich den Riemen das erste Mal bei 160tkm und 16Jahren gewechselt, ist an einem Nachmittag erledigt. Mein Bekannter BMW 3er E46 4Zylinder 120tkm Steuerkettenpanner verabschiedet, Austauschmotor 3Mille. Auch so kanns kommen.
Wenn der Zahnriemen reißt wird es teuer. Wenn die Steuerkette reißt wird es teuer. Alles was in diesem Bereich kaputgt geht kostet ziemlich viel Geld. Ich würde versuchen mir ein Bild über die gesamte Zuverlässigkeit des Fahrzeugs zu machen. Vielleicht gibts da spezielle Foren von Besitzern.
Gebranntes Kind scheut das Feuer, denn schon zwei Zahnriemenrisse erlebt, wovon einer glimpflich abging, da Motor ein Freiläufer war,d.h. kein Motorschaden entstand. (Volvo 740 Benziner) Der Zahnriemenriß bei einer anderen Automarke war der Tod des Motors. Zahnriemen keine 15000km drauf. (Citroen Xantia Diesel)
Wenn ich zum Zahnriemenwechsel (der doch häufiger als ein Steuerkettenwechsel vorkommt) den Wagen für einen Tag in die Werkstatt stellen muß, dieser Wagen dann einen Tag ausfällt, dann kann der Zahnriemenwechsel noch so günstig sein, denn damit hab ich nix gewonnen!
Die Entscheidung scheint immer klarer für das günstigste Angebot auszugehen.
Gruß Monti
Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.
Dann, würde ich mal sagen, ist was verbockt worden? Auch Zahnriemen haben mittlerweile eine ganz schön große Laufleistungstoleranz. Man muss sie aber auch nicht ausreizen.
Ich würde zumindest das "Problem" Zahnriemen versus Kette nicht als kaufentscheidend sehen.
Oder im Klartext: iss mir scheißegal, was da drin ist. Hauptsach die Kist löppt.
Gibt es eigentlich noch den guten Stoßstangen-Motor?
Zitat ...auch Zahnriemen haben mittlerweile eine ganz schön große Laufleistungstoleranz...
Jau, stimmt: beim Dieselelch (Intervall 120000) hab' ich den erst bei etwa 160000 getauscht ... hat was Nervenkitzeliges für so Leute wie mich, die ansonsten kein Lotto, oder sonstige Glückspiele machen ...
und wenn ich mal Rentner bin, liebäugle ich mit der Anschaffung eines alten DKW Juniors - da beschränkt sich der Nervenkitzel auf den Mindestfüllstand des Öltanks der Getrenntschmierung ...
"Erfahrung ist der Name, den jeder seinen Irrtümern gibt." (Oscar Wilde)
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Vertrauen in eine Steuerkette höher ist als in einen Zahnriemen. Vor allem Opel hat Ende der 90er einiges zu diesem Misstrauen beigetragen. Ich kann mich an einen Tigra erinnern, dessen Riemen bei 40000 km gerissen ist. Wechselintervall war damals 60000 km! Opel hat einen neuen Motor gezahlt. Die Qualität der Riemen und besonders auch der Spann- und Umlenkrollen wurde in den vergangenen Jahren stark verbessert. Nur wenn es heißt: Wechsel bei 90000 km sollt man dies auch tun! Ignoranz wird hier halt teuer! Bei meinem A2 habe ich - ganz nach Wartungsvorschrift - alle 30000 km einen Blick drauf geworfen. Vor zwei Wochen habe ich die ersten Risse entdeckt und das Teil ausgetauscht - nach 80000 km und 10 Jahren.
Zum Thema Kette: Der VW-Dreizylinder hat Kette (Kommt immer gut, wenn die selbsternannten Experten fragen: ist da der Zahnriemen schon gewechselt?) und wie man in diversen Foren lesen kann und ich aus Erfahrung bestätigen kann: Lieber einen Zahnriemen. Und dann haben wir noch einen Multivan VR6, dessen Kette bei 110000 km getauscht wurde. Hat halt fürchterlich gerasselt. Und das alles bei schonenender Fahrweise auf Langstrecke.
Fazit: Ich hätte kein Problem mit einem Zahnriemen. Soll's ein gebrauchtes Auto sein, bei dem angeblich der Zahnriemen schon gewechselt wurde, würde ich das überprüfen und mir im Kaufvertrag (!) bestätigen lassen!
Zitat ...kommt immer gut, wenn die selbsternannten Experten fragen...
Ich hatte mal einen Opel Rekord, und damals überhaupt keine Ahnung davon, mit einem verdächtigen Geräusch vom Motor. Ein Bekannter, der immer alles wußte (der ist später Lehrer geworden ...), hatte mir gesagt, daß das 100%-ig die Stirnräder seien, daß Geraüsch kenne er genau, seine Frau hätte das an ihrem Rekord auch gehabt (er hatte damals keinen Führerschein, und auch noch nie 'n Auto gehabt). Der Rekord seiner Frau war ein A-Rekord, mit Stirnrädern, und meiner ein C - mit Steuerkette. Das Geräusch war aber noch kurzer Zeit weg, und der Motor Totalschaden .
"Erfahrung ist der Name, den jeder seinen Irrtümern gibt." (Oscar Wilde)
Moin, ich stelle mir gerade vor wie der Monti mit dem Autoverkäufer die Vor- und Nachteile der Steuerkette ausdiskutiert ... natürlich nur wenn der Verkäufer die Unterschiede überhaupt kennt ...
Das Gesicht möchte ich sehen ... ein Auto nach der Antriebsart der Nockenwelle auszuwählen ist ja eher selten ... die Auswahl beschränkt sich generell auf Metalliclack ja/nein, Lederausstattung ja/nein oder Klima/Radio ja/ja ...
Vielleicht überzeugt ihn der kompetente Autoverkäufer aber auch vom geschmeidigeren Lauf eines Zahnriemens ... wer weiß?!
FIAT war ja mal so schlau, aus werbetechnischen gründen der Livestyle-Kundschaft ein- und dasselbe Auto einemal für Mädchen, und einmal für Jungs anzubieten (Brava und Bravo), also ähnlich geschickt wie Pampers-Girl und/oder -Boy ... vielleicht sollte man deshalb tatsächlich wahlweise Autos mit Riemen und/oder mit Muschi - äh, Kette oder so, anbieten ...
"Erfahrung ist der Name, den jeder seinen Irrtümern gibt." (Oscar Wilde)
Tja, ich kann den Monti verstehen. Ich hasse diese Zahnriemen, die mich schon reichlich Knete gekostet haben. Am meisten beim LT. Inzwischen sind die Laufleistungen höher. Trotzdem finde ich die Steuerkette sympathischer, weil sie im Normalfall (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) ewig hält. Jedenfalls war Steuerkette bei meinem seligen /8 nie ein Thema. Und für den Motor gabs beim Verschrotten noch gutes Geld. Ich würde immer zur Kette greifen, wenn ich die Wahl hätte.