Ich freu mich, dass ich mich endlich wieder auf'n Bock setzen konnte. W-Treffen midde Dose ist halt doch nicht das Wahre ... Inzwischen lässt sich sogar die Sonne etwas blicken. Darüber freu ich mich natürlich auch!
...darüber, daß ich meine 350 er DKW langsam in den Griff bekomme. Einen Zweizylinder Zweitakter, rund 60 Jahre alt, aber frisch restauriert.
Zu Anfang recht frustrierend, hatte der Motor gleich auf der ersten Testfahrt doch geklemmt. Bei rund 85 km/h. Der zu Rate gezogene Spezialist erklärte nur, bei 300 Kilometern Laufleistung sei der Motor eben noch nicht frei und eingefahren. Alukolben dehnten sich eben schneller als die Graugußzylinder, das werde schon noch.
Nun fahre ich also ein. Und es stimmt, das Ding wird immer leichtfüßiger. Mittlerweile habe ich rund 650 km auf der Uhr, kann nun auch mal länger 90 / 95 fahren, ohne das was klemmt. Man merkt, wie alles freier wird. Das macht Spaß und freut mich immens.
Wie war das früher mit dem Einfahren? Gleichmäßig langsam immer mehr Gas geben, bis der Motor einen lauteren, helleren Klang bekommt, schnell Kupplung ziehen, eine Weile im Leerlauf laufen lassen und dann wieder langsam Gas geben. So sich immer kurz vor dem Festgehen entlangtasten, bis der Motor frei ist
Ich freu mich, dass es momentan grad trocken ist und ich eine feine kleine Drahteseltour zur Quelle gemacht hab. Richtung Passo Nota. Zurück mit 10 Litern auf'm Rücken gehts dann immmer flotter. Und der Tee schmeckt mit diesem Wasser und dem blitzeblanken Teesieb nochmal so gut!
Auf der Rückfahrt von der Nordschleife ist mir das jetzt auch mal passiert, dass ich beim Linksabbiegen ums Haar von einer Dose abgeräumt werde.
Ich komme (bei Reil an der Mosel) die B49 lang und möchte in die L105 nach links abbiegen. Sehr übersichtliche Verkehrssituation und von weitem erkenne ich einen blauen Sharan, der links in der L105 steht und allem Anschein nach meine Vorfahrt abwartet, bis er an der Reihe ist. Er könnte locker noch raus fahren, weil weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen ist. Kurz bevor ich den Wagen zu meiner Linken passiere, fährt der im ungünstigsten Moment los und mir bleiben zwei Möglichkeiten: bremsen mit Kollision oder nach rechts ausweichen mit ungewissem Ausgang.
Seltsamerweise bin ich bereits auf Ausweichkurs mit heftigem Zug am rechten Kabel, ohne überhaupt nachzudenken. Die einzig richtige Reaktion, wie sich herausstellt: durch den aufheulenden Motor erwacht der Lenker aus seinem Dornröschenschlaf und steigt auf die Bremse, was mir Gelegenheit gibt, den Haken ohne Feindberührung zu schlagen.
Da die Aktion kein Kavaliersdelikt mit paar Schrammen im Ergebnis gewesen wäre, sondern eher ein veritabler Unfall mit Genickbruch, wäre ich dem VW hinterhergefahren und hätte den Lenker gestellt, um mit ihm ein ernstes Wort zu reden, wenn der einfach weiter gefahren wäre.
Aber das war gar nicht nötig. Die Fahrerin (ja, es war eine Frau ) öffnet das Fenster und entschuldigt sich mit rotem Kopf wiederholt und immer wieder und macht dabei einen richtig fertigen Eindruck. Mein aufkeimender Ärger weicht schlagartig Mitgefühl und ich muss sie beruhigen, damit sie nicht auch noch anfängt zu heulen.
Ich weiß nicht, wie es der Gesetzgeber sieht, aber ich bin gegen eine weitere Verschärfung der Lärmgrenzwerte bei motorisierten Zweirädern ...
Zitat von Serpel im Beitrag #11633Ich weiß nicht, wie es der Gesetzgeber sieht, aber ich bin gegen eine weitere Verschärfung der Lärmgrenzwerte bei motorisierten Zweirädern ...
Gruß, Serpel
Da latschte mir mal eine Mudder mit zwei Kinnern an den Händen auf die Fahrbahn.
Für eine Vollbremsung muss man bei der ollen Gummikuh richtig Gewalt anwenden. Ich dacht', hoffentlich hält der Bowdenzug das aus - er hat. Und die beiden Reifen waren am Wimmern.
Wir standen buchstäblich voreinander und die die Muddi sacht zu mir: "Oh, Tschuldigung, ich hab' Sie gar nicht gehört!"
Na ja, bei 50 km/h im Vierten hört man auch fast nur das Klickern der Kipphebel ...
Der Spruch war natürlich 'ne Steilvorlage. Ich sach: "Da seh'n Se mal - immer diese lauten Motorräder ...!"
Ich war nur heilfroh, dass nix passiert war.
Ein andermal - ich war auch gemein und rollte bei Ortstempo im Gefälle im 5. Gang eine Straße hinunter - wieder fast nix zu hören.
Eine ältere Dame marschierte - auch ohne zu schauen - auf die Straße zum gegenüber liegenden Supermarkt. Nun war das derart vorhersehbar, dass ich mit einer ganz normalen Zielbremsung zum Stehen kann.
"Schön guten Tach - würden Sie auch mal schauen, bevor Sie auf die Straße geh'n?"
Da hätt' ich sie beinahe doch noch auf dem Gewissen gehabt, so ist die vor Schreck zusammengefahren ... .
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.