Zitat Übertragen auf andere Gebiete würde das ja bedeuten: - fröhliche Urlauber möchten gern umsonst fliegen und ich zahle eine "Luftverkehrsabgabe", obwohl ich nicht fliege - fröhliche Biertrinker möchten gerne täglich Freibier und ich zahle, obwohl ich kein Bier trinke - fröhliche Bordellbesucher...
aber geh, warum hoerst du denn da schon auf! mach weiter: - froehliche kranke moechten gern fuer lau geheilt werden und ich zahl in eine krankenkasse, obwohl ich nicht vorhabe, krank zu werden - froehliche autofahrer moechten gern neue strassen haben und ich zahl steuern, obwohl ich kein auto hab - froehliche abiturienten wollen gern studieren und meine steuern zahln fuer die unis, obwohl mir bildung am arsch vorbeigeht
fallen dir sicher noch mehr sachen ein. halt dich ran, das schaffst du!
Mein lieber MM,
ob ich in Urlaub fliege oder nicht, kann ich allein entscheiden, ob ich krank werde oder nicht, kann ich nicht entscheiden.
Wenn ich ein fröhlicher Autofahrer werden will, weiß ich vorher, daß ich KFZ-Steuer bezahlen muß, sobald ich das Auto zulasse und daß ich beim Tanken entsprechende Mineralölsteuer bezahlen muß. Wenn ich nicht bereit bin, diese Steuern zu zahlen, dann kaufe ich mir kein Auto und bin fertig damit. Es wird wesentlich weniger für den Neubau und die Instandhaltung von Straßen ausgegeben, als durch KFZ- und Mineralölsteuer eingenommen wird. Damit ist Dein Beispiel hinfällig.
Und zu Deinem Abiturientenbeispiel: Ich zahle meine Steuern vollständig. Die Steuerpflicht und die Steuerverwendung sind auch nicht Gegenstand meines Verständnisproblems.
Es dürfte wohl nicht schwer zu verstehen sein, daß es mir um die Einführung einer "Nahverkehrsabgabe" ging, die unter Anderem den Effekt haben dürfte, daß nach Einführung einer solchen Zwangsabgabe die Notwendigkeit einer sparsamen Mittelverwendung entfallen dürfte. Nach dem Motto: Reicht das Geld nicht aus, wird einfach die Abgabe erhöht.
Ich traue Dir durchaus zu, mich entsprechend richtig verstehen zu können. Wenn ich falsch liegen sollte, kannst Du mich gern belehren, denn ich hatte allgemein auf mein Verständnisproblem hingewiesen. Deine Verarschung jedoch kannst Du unterlassen - verarschen kann ich mich bei Bedarf durchaus selber.
na dann halten wir uns mal an einem beispiel fest, dem abiturientenbeispiel:
den froehlichen abiturienten wird das lustige studium dadurch moeglich gemacht, dass du deine steuern zahlst. ein feiner zug von dir. (also nicht das steuern zahlen an sich, denn da laesst papa staat dir ja wenig wahl, sondern das *klaglose* steuern zahlen) du zahlst brav, obwohl du persoenlich vom lustigen studieren der froehlichen abiturienten nix hast. und warum? da muss ich jetzt vermuten: - es dient dem allgemeinwohl: von den studierten hat die gesamte gesellschaft langfristig was, da die unsere wirtschaft durch innovation voranbringen und unsere gesellschaftlichen anforderungen (z. b. als arzt) befriedigen. - es ermoeglicht auch den finanziell schwachen die teilhabe am ausbildungsangebot, im einklang mit dem anspruch unserer gesellschaft, allen ihren mitgliedern die optimalen moeglichkeiten zur persoenlichen entfaltung zu bieten.
naja, und dann legen wir doch mal die nahverkehrskosten auf die steuer um, und dann schaumeramal, ob es da einen unterschied zur studienfinanzierung ueber die steuer gibt: - es dient dem allgemeinwohl: durch die erhoehung der attraktivitaet des oeffentlichen nahverkehrs wird ein rueckgang des motorisierten individualverkehrs erreicht, was sich wiederum in geringerer belastung der umwelt und geringerem verbrauch des hochwertigen rohstoffs erdoel niederschlaegt, der eigentlich zum verfeuern viel zu schade ist. - es ermoeglicht auch den finanziell schwachen die teilhabe am sozialen leben, im einklang mit dem anspruch unserer gesellschaft, allen ihren mitgliedern die optimalen moeglichkeiten zur persoenlichen entfaltung zu bieten.
drum hier noch schnell die rueckfrage, welches beispiel denn nun naeher am nahverkehr als dienst an der gesellschaft dran ist: mein studium-fuer-lau beispiel oder dein froehlicher bordellbesuch?
wie du richtig hervorhebst: verarschen koennen wir uns bei bedarf selber.
habe gerade Feierabend und antworte Dir gern auf Deinen Beitrag.
Wenn Du meinen ersten Beitrag zu diesem Thema gelesen hast, wird Dir vielleicht aufgefallen sein, daß es mir um das Verständnis und die Logik einer neuen, separaten "Nahverkehrsabgabe" geht, die die Gesamtkosten des ÖPNV auf alle Bürger verteilt und die Betreiber des ÖPNV sowohl von der Erhebung von Fahrpreisen, als auch von Subventionen aus den allgemeinen Steuereinnahmen freistellt. Für die Betreiber würde also zukünftig sowohl der Druck von Seiten der Fahrgäste, die Fahrpreise niedrig zu halten, als auch der Druck der Subventionsgeber, die Subventionen aus Steuermitteln so gering wie möglich zu halten, entfallen.
Falls Dir dieser Gedankengang mit den daraus erfahrungsgemäß resultierenden Folgen für die Kostenentwicklung nicht nachvollziehbar erscheint, so halte einen Moment inne und denke an die Rundfunkgebühren und die GEZ.
Wenn Du kein Interesse daran hast, mir die Logik einer "Abgabe" anstelle der bisherigen Mischfinanzierung (Fahrpreis+Subvention) zu erläutern, hättest Du meinen Beitrag einfach ignorieren können.
Wenn Du mir mit Deinen bisherigen Äußerungen sagen willst: "Halts Maul und zahl!" - dann hättest Du dies schreiben sollen. Ehrlich gesagt, hätte mich das weniger getroffen als Deine wiederholte Abwertung meiner Motivation.
Das ich mich persönlich von Dir verarscht fühle, verstehst Du offensichtlich nicht. Und was Du mit Deinem letzten Satz "wie du richtig hervorhebst: verarschen können wir uns bei bedarf selber" meinst, kann ich jetzt leider nicht verstehen.
Bin ich mit meiner Frage mehreren Personen auf die Füße getreten und sprichst Du für das Forum oder sprichst Du von Dir in der Mehrzahl?
Ansonsten nichts für ungut - hat sich hier eben während meiner Forumspause nichts wesentlich verändert.
ich bin ein unverbesserlicher grobdenker und hab dein eingaengliches posting
Zitat ich habe offensichtlich ein grundsätzliches Verständnisproblem mit dem "kostenlosen" oder "fahrscheinlosen" ÖPNV.
schlicht so gelesen, als ginge es dir um die subvention des nahverkehrs an sich (eventuell auch bis zur 100%-grenze) und nicht nur um die logik einer neuen, separaten nahverkehrsabgabe. und die nachfolgende gleichsetzung von oeff. nahverkehr mit freibiergier und puffbesuch erschien mir zu dem zeitpunkt des ersten postings auch ein bisschen unangemessen. drum meine hinterhergeschobenen weiteren gleichsetzungen mit der absicht, auf den gemeinnutzen hinter dem oeff. nahverkehr hinzuweisen, der bei freibier und puffbesuch vielleicht doch eher begrenzt ist. mit der absicht hab ich aber wohl danebengelangt, was sicher an der ungeschickten auswahl meiner beispiele lag. ich haette vielleicht eher fragen sollen, warum zum teufel ich mit meinen abgaben z. b. den staedtischen kinderhort mitfinanzieren soll, wo ich selber keine kinder hab und mir auch keine zuzulegen gedenke.
aber nu schluss mit den spitzfindigkeiten meinerseits, versprochen! statt dessen klartext: der oepnv dient dem funktionieren unserer gesellschaft auf lokaler ebene. der bus bringt omma pofels zum doktor und den kleinen guenter in die realschule. und jeder buspassagier mehr senkt zumindest potentiell das aufkommen im individualverkehr, was wiederum dem allgemeinwohl zutraeglich ist, details erspar ich mir. und wenn der bus fuer lau waer, dann koennte nicht nur guenter den bus nehmen, sondern auch sein klassenkamerad keanu, dessen alleinerziehende mama so klamm ist, dass es fuer das busticket nicht langt. und vielleicht wuerde auch guenters papa den bus nehmen, wenn es fuer ihn einsichtig waere, dass das wesentlich weniger kostet als mit dem opel corsa zum fabriktor. omma pofels hingegen ist das alles egal, denn die darf ja schon fuer lau fahren, was sie auch reichlich nutzt und sich freut.
dass es beim bus-fuer-lau-modell durchaus kritikpunkte gibt (z. b. ueberlastung des oepnv, weil keiner mehr die 200 m bis zum aldi noch laufen mag), ist unbestritten. mit freibier-und-puff-ueberspitzungen aber kommen wir kaum weiter. ein funktionierender oepnv ist ein beitrag zu einer lebenswerten gesellschaft, und je mehr leute ihn nutzen koennen, desto besser.
in dem sinne auch von hier ein nix fuer ungut. ist ja inzwischen klar, dass es nicht um die busbezahlung an sich geht, sondern um den strategisch extrem dummen vorschlag eurer lokalen jungpolitiker, das ueber eine separate abgabe zu finanzieren. die haben eben noch nicht gelernt, dass man sowas viel besser im allgemeinen steueraufkommen versteckt, so wie z. b. die immensen unterhaltskosten fuer das staedtische freibad.
und das "wir" bezog sich schlicht auf dich und mich. verarschen koennen wir uns doch beide recht gut selber
Zitat Ich hatte grad' eben eine Blitzidee für einen großräumigen, hellen Kinderladen in der Gütersloher City
Das lassen wir mal lieber.
Wir wollten unserem Kindergarten mal eine Vorlesekuschelcouch spenden. Das ist daran gescheitert, das weder ich, noch der Herstellen, noch der Stofflieferant eine Bescheinigung beibringen konnten, das der Bezugsstoff Schwer entflammbar ist.
Solche Stoffe werden bei normalen Möbeln nicht verarbeitet.
Gruß Norbert
Ich kann allem wiederstehen, außer der Versuchung.