Bis auf den Entenbürzel und den hohen Amilenker ein bildschönes Motorrad. Allerdings auch nicht ganz billig, für die grüne Z900 gibt es wohl ein Wertgutachtem i.H. von € 11.500. Im schlechten aber kompletten Zustand für kleines Geld leider schwer zu bekommen.
Gibt es Zeitgenossen hier, die sowas schon mal gefahren haben? Wie fährt sich so ein Eisenhaufen eigentlich im Vergleich zu ganz modernen Maschinen?
Zitat Gibt es Zeitgenossen hier, die sowas schon mal gefahren haben?
Zeitgenössisch ja.
Damals war es einfach die Wucht, die Leitung kaum vorstellbar und ich war zutiefst beeindruckt. Ein gleichaltriger Freund bekam sie von seinen Eltern geschenkt, da er Leukämie im Endstadium hatte und es sein ganz großer Wunsch war. Er verlieh sie auch großzügig und so durfte ich das eine oder andere mal damit fahren und lernte das Motorrad bald besser kennen. Danach habe ich nie wieder Japaner gefahren bis 1999 zum Kauf der W Und Vierzylinder finde ich immer noch langweilig.
Zitat Wie fährt sich so ein Eisenhaufen eigentlich im Vergleich zu ganz modernen Maschinen?
Schwerfällig, Träge, die Bremsen wirken stumpf und zäh, das Fahrwerk hat ein Eigenleben und die reifen wirken eher schmierig. Da wird fahren eher anstrengend. Die Hausstrecke bekommt auf einmal eine ganz andere Linie, die Bremspunkte verrutschen und die Kurven müssen mit mehr Kraft gefahren werden. Der Motor wirkt rau und grad wenn du größere Motoren gewohnt bist haut dich die Leistung nicht unbedingt vom Hocker, das können dann 600er Motoren heute locker toppen. Wenn du nur moderne Maschinen fährst und auf einmal wieder auf so einen Eisenhaufen steigst merkst du dass du arbeiten musst. Aber wenn du dann mit diesem Ding unter vollem Körpereinsatz das gleiche Tempo fährst wie gewohnt fühlt sich das viel schneller und brachialer an.....
magicfire (die zwischen modernen Sportlern, Triumph Tiger und Alteisen Marke CBX1000, Bol´dor und Katana hin und her springt...)
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
so eine original 900er wie auf den Bildern ist in jedem Fall kein Projekt, wer so was jetzt umbaut ist plem plem (schon alleine weil jede Änderung den wert dramatisch in den Keller rutschen lässt, außerdem ist es natürlich ein Zeitzeugnis)
...aber wenn sie zum Fahren nun mal zu hässlich ist? Man kann ja versuchen, das alles rückbaubar zu gestalten - als Wertanlage weggestellte Mopeds gehören irgendwie in ein Banker-Forum, finde ich...
Ich finde, da reguliert sich von selbst. Der Ankaufpreis einer perfekten oder auch nur sehr guten Z900 ist so hoch, dass die anschließend kaum jemand umbauen wird. Und dagegen, sich eine alte, ohnehin schon verbastelte und überholungsbedürftige im eigenen Stil aufzubauen, spricht doch gar nichts. Es gibt diese Dinger ja immerhin haufenweise. Selten ist anders.
Also eie Z900 ist schon was feines. Um es mit modernen Motorrädern zu vergleichen... da liegen schon Welten zwischen. Es ist halt 70er Jahre Technik. Ein Freund von mir hat die 900er und die 1000er jahrelang gefahren. Dann kam ein böser Unfall und er hat alles verkauft was 2 Räder hat. Heute macht er so Selbstfindungslehrgänge in der Eifel.
Wir haben für die 900er mal vor Jahre eine Marving 4-1 nachgebaut. Motormäßig ist die Z auch heute noch ganz flott zu bewegen. Das Fahrwerk bedarf aber einiger Veränderungen um Up to date zu sein. Um einen Bezug zur "W" hinzubiegen... Vergleiche mal eine Yamaha XS650 mit einer "W". Dann weißt du was ich meine. Alles ein wenig rustikaler.
Wenn du auf die Z stehst, dann gibt es auch eine alternative. Es gibt sehr schöne Umbauten von einer Zeyphr in dem klassischen Z900 Design. `Ist auch um einiges kostengünstiger. Ich würde eine Z900 auch nicht unbedingt auf Alltagstauglichkeit trimmen. So etwas sollte halbwegs original bleiben und gut. Zum Einreihen in seine Persönliche Sammlung und vieleicht mal 1000km im Jahr ideal. Du siehst ja was für "originale" mittlerweile für Preise aufgerufen werden....
Mein Ding ist mehr die 1100er Katana. Da Teil ist wirklich eine Sünde wert.
Die Gülle war mein letztes Umbauprojekt, ich halte nämlich eigentlich nichts davon, Oldtimer umzubauen.
Davon mal abgesehen, ist die Gülle ja nur sehr dezent umgebaut. Innerhalb eines Vormittags kann dieses wertvolle und seltene Kulturgut ersten Ranges quasi wieder in den Originalzustand zurückgebaut werden.
ich habe die Z900 auch gefahren - habe sie mit der Honda CB750 versucht zu vergleichen.
Die Z900 sprang auf dem Kick besser an .
Im unteren Drehbereich kam bei der Z mehr, als nur durch den größeren Hubraum zu erwarten.
Die Vorderbremse der Z hat besser gebremst.
Beide Maschinen sind im Serienzustand nicht gerade leise
Das Fahrwerk der Z erschien mir ein wenig handlicher. Richtig schnell und richtig Schräglagen bin ich allerdings nicht gefahren. Den "Frankensteins Tochter"- Effekt habe ich nicht ausprobiert.
Sonst noch: in der Stadt kriegt die Z schnell Temperaturprobleme. Ein Grund, warum man später auf Wasserkühlung mit Ventilator gegangen ist. Die CB läßt Stadtfahrt eher kalt.
Meine Begeisterung für die 900er baute sich auf der Begeisterung für die CB750 auf, die ich als kleiner Junge schon bestaunt habe. Das war dann später der Grund für den Kauf einer GPZ 900R, die allerdings mit beiden "Vorläufern" kaum noch was gemeinsam hat.
Die modernen Vierzylinder laufen als Einheit, wie eine Turbine. Die alten liefen noch als vier einzelne Motoren auf einer Welle. Der Unterschied ist zu spüren.
Ich hätte nichts dagegen, wenn Du sie kaufst - würde gerne mal wieder sowas bewegen , aber ich denke, wenn Du eine CB750 ergatterst, hast Du eher das Original und wirst mit dem Kauf vermutlich weniger Kummer haben. Die CB ist viel länger in dieser Form gebaut und verkauft worden. Die Z war eigentlich nur der Startschuß zu immer schnellerem, größerem Gerät.
Sehr interessant Wännä, scheinst auch schon alles gefahren zu sein!?
Vielleicht mache ich demnächst erst mal was für meinen Sohn zurecht, der ist jetzt 7 1/2 und an seinem 10. Geburtstag soll er mal mit sowas hier über den Feldweg fahren dürfen:
Für mich ein super Alibi wieder ein Mopped in den Keller zu bekommen. Bei ausschließlich für den Eigengebrauch gedachten Zweirädern verlaufen die Verhandlungen mit meiner Chefin zurzeit sehr zäh und wenig Erfolg versprechend.
Zitat Sehr interessant Wännä, scheinst auch schon alles gefahren zu sein!?
Nein,
absolut nicht. Mein Erfahrungshorizont beschränkt sich fast nur auf japanische Motorräder, etwas BMW und eine echte englische Lady. Von den Italienern hab ich überhaupt keine Ahnung.
Z.B. noch nie auf einer Moto Guzzi gesessen, geschweige denn, damit gefahren.