Durch Serpels Fahr- und Einstellversuche angeregt, habe ich mir mal genauer angeschaut und nachgemessen, was Wilbers mir im Frühjahr anlässlich des Federbein-Checkups hat angedeihen lassen. Da es ziemlich aufwändig bei der hauptständerlosen kleinen schwatten V ist, den entlasteten Zustand zu messen, habe ich es bisher gescheut und nur die Dämpfung eingestellt.
Das war ein Fehler, danke Wilbers!
In Zahlen:
N1: 50 mm N2: 80 mm
und das alles bei 135 mm Gesamtfederweg!
Abgeliefert hatte ich sie mit:
N1: 10 mm N2: 35 mm
also ziemlich genau bei den gewünschten 25% des Gesamtfederweges.
Ob man mit dieser Einstellung bei Wilbers meint, das unsensible Ansprechverhalten kaschieren zu können? Kein Wunder, dass der Scheinwerfer ziemlich hoch strahlt (letzten Oktober im Rahmen der Lichtwochen beim TÜV hier korrekt eingestellt). Konsequenz des ganzen: man kann sich auf nix verlassen, schön alles selber kontrollieren, die nächsten Einstellfahrten stehen ins Haus, natürlich fang ich wieder mit "labberig" an, auch wenn Martin das nicht befürwortet. Wenigstens vorn stimmt die Chose.
Zitat das bei dem ganzen hochpreisigen Gedönse der pyschologische Teuer=gut Efekt, die größte Rolle spielt.
Sicher im Grunde nicht von der Hand zu weisen. Zumindest unterstelle ich dem Normal-Motorradfahrer oft, dass er nicht in der Lage ist, den Unterschied zu merken. Der Profi hingegen merkt ihn sicher, ansonsten würde das gnadenlos offen gelegt. Und ich muss sagen, den Unterschied zwischen der R-Serie bei White Power und der schon wirklich nicht schlechten White Power Nomral-Serie der KTM merke ich deutlich. Auch merke ich den Unterschied zwischen den Ikons und den Wilbers-Classic bei der W, aber hier nur in besonderen Situationen, so dass ich sage, die Mehrkosten lohnen sich nicht.
Zitat natürlich fang ich wieder mit "labberig" an, auch wenn Martin das nicht befürwortet.
Jetzt aber nicht die Federvorspannung und die Dämpfereinstellung durcheinenderwerfen, bitte. Bei der Vorspannung fange ich auch mit "labberig", also weich, an.
Zitat Auch merke ich den Unterschied zwischen den Ikons und den Wilbers-Classic bei der W, aber hier nur in besonderen Situationen, so dass ich sage, die Mehrkosten lohnen sich nicht.
Falls meine Wilbers spürbar den Bach runter gehen, kommt mal was gescheites an die W.
An was für einem Image schraubst du denn da seit einiger Zeit, Norbert? Bei einem richtig guten, voll einstellbaren Fahrwerk kann man schon sehr viel in Richtung komfortabel weich oder sportlich straff jeweils richtig oder falsch machen.
Ich glaube, es wurde schon gesagt - gute Dämpfungseinstellung zeichnet sich durch einen weiten, linearen Verstellbereich aus. Meistens ist dieser aber auf wenige effektive Klicks beschränkt. Die Hauptaufgabe besteht dann erstmal darin, diesen schmalen Übergangsbereich zwischen "auf" und "zu" herauszufinden.
Ich hab gerade mit meinen Öhlins ein wenig herumexperimentiert. Eine korrekte Einstellung muss grundsätzlich nicht nur ein Nachfedern des Hecks vollständig unterbinden, sondern auch den Ein- sowie den Ausfedervorgang merklich verlangsamen. Einmaliges leichtes Nachwippen ist nur vorne erlaubt (und erwünscht).
Mit den im Handbuch angegebenen Dämpfungswerten geht letzteres zwar grundsätzlich klar, jedoch ist von einer Verlangsamung nicht mehr viel zu spüren (komfortabel), mit den von MOTORRAD angegebenen Werten hingegen recht deutlich (sportlich). Für mich sind das somit die Eckpfeiler, zwischen denen ich mich inskünftig bewegen werde. Da die Einstellung eine Sache von wenigen Sekunden ist, steht ausgiebigem Experimentieren somit nichts im Weg, aber ich denke, die sportlich straffe Einstellung werde ich mir nur auf der Rennstrecke geben - das Geschoß ist ohnehin schon straff genug.
Zitat Und ich dachte bei der Vorspannung gibt es nur einen korrekt einzustellenden Wert?!
Dann müsste der ja nicht einstellbar sein. Der Negativ-Federweg wird zwischen 25% und 33% empfohlen und selbstverständlich kann man da noch etwas experimentieren und man muss auch auf unterschiedliche Belastungen einstellen können. Manche Federbeine geben eine solche Feineinstellung ja auch gar nicht her, Ikon z.B. - und da nehme ich erst mal die weichere Version, die ich auf Touren auch bevorzuge, während ich z.B. bei der Scrambler eher etwas mehr vorspanne. Dazu kannst du über die Federvorspannun noch Einfluss auf die Fahrwerksgeometrie nehmen.
Zitat von Falcone... Manche Federbeine geben eine solche Feineinstellung ja auch gar nicht her, Ikon z.B. ...
richtig, bei denen merkt auch der Laie, dass sich etwas tut. Solo ohne Gepäck fahre ich damit ohne Fdervorspannung, Dämpfung auf 2, kommt Gepäck dazu, wird die Vorspannung um eine Raste und die die Dämpfung um einen Klick erhöht.
Bei den Wilbers ist das komplett anders (irgendwo gab es mal einen Bericht in MOTORRAD, in dem die Bandbreite der Verstellmöglichkeiten der verschiedenen Hersteller ausgelotet wurden, Wilbers lag ganz am Ende der Fahnenstange), Federvorspannung ist ein Akt ohne Kennzeichnung (mal so eben für 2-Personenbetrieb umstellen ist nicht), die Dämpfungseinstellung (Zugstufe) erfordert auch mehrere Klicks, um überhaupt ein Ergebnis zu erzielen, will heißen: die Anzahl der Klicks sagt nix über die Qualität der Dämpfer aus.
@Serpel: wie stellst Du denn die Federvorspannung in ein paar Minuten um, bspw. mit Monika auf dem Ring, dort ist doch ein komplett anderes Setup als auf den Alpensträsschen gefordert. Oder begleitet Dich da eine mobile Werkstatt
Zitat von Axel J@Serpel: wie stellst Du denn die Federvorspannung in ein paar Minuten um, bspw. mit Monika auf dem Ring, dort ist doch ein komplett anderes Setup als auf den Alpensträsschen gefordert. Oder begleitet Dich da eine mobile Werkstatt
Genau das habe ich auch gedacht ... ... als er in höchsten Tönen von seinem (noch)nicht eingestellten Spocht-Fahrwerk schwärmte ...
Zitat von Axel J@Serpel: wie stellst Du denn die Federvorspannung in ein paar Minuten um, bspw. mit Monika auf dem Ring, dort ist doch ein komplett anderes Setup als auf den Alpensträsschen gefordert. Oder begleitet Dich da eine mobile Werkstatt
Erstens ist meine SQ im Vergleich zu den MOTORRAD-Empfehlungen vorn deutlich zu tief und hinten eher zu hoch eingestellt, zweitens ist die Federrate bei einem Sportfahrwerk ohnehin relativ hoch, drittens ist die Dämpferanpassung eine Sache von Sekunden, viertens bringt der Kopilot durch den Tankgriff relativ viel Gewicht nach vorne und fünftens fahren wir zu zweit ja nicht im Renntempo.