Schreien, wimmern und dann langsam das rutschen anfangen. Zeit genug, um zu reagieren. Die Accos sind bei mir damals vorwahnungslos von der Haft- zu Gleitreibung (und wenn sie gleiten, dann gleiten sie ganz gut...) übergegangen; kein sicheres Gefühl, auch wenn nie was ernstes passiert ist.
Nun ja, beim Bremsen war der acco auch auf trockener Straße keine Offenbarung. Übrigens wird gemunkelt, die Accos hätten inzwischen die gleiche Gummimischung wie die BT45 im Mittelbereich. Ob das stimmt?
Wie auch immer, Die Accolades sind Reifen, wie alle anderen auch. Sie haben Vor- und Nachteile. Vorteile: -klassische Optik -lange Lebensdauer Nachteile: -das Profil taugt nicht zum Wasser verdrängen. Im Regen sind die Reifen Scheisse, unabhängig von der Gummimischung.
Meine Erfahrungen (noch mit der alten Gummimischung, falls es eine neue gibt) sind folgende: Kalt haften die Dinger nicht. Sie laufen jeder Rille hinterher (manche Rillen bemerkt man erst, wenn man Accolades drauf hat). Bei feuchtem Straßenbelag muss man extrem vorsichtig sein, die Reifen rutschen vollkommen unvermittelt. Auf der Bremse sind sie nicht soo schlecht, solange man gefühlvoll bremst (oder eine lasche Bremse hat) und geradeaus fährt. In Kurven sind die Reifen damit beschäftigt, Seitenführung zu gewährleisten. Dass machen sie ganz manierlich (ja, man kann mit Accos zügig um die Ecken), aber nur so lange es keine weiteren Aufgaben für sie gibt. Gibt es weitere Aufgaben (Bremsen, Beschleunigen, Lastwechsel) halten sie die für wichtiger als Seitenführung. Das schlimmste war aber, dass der Grenzbereich bei den Reifen eher eine Linie ist. Im einen Moment ist noch alles gut, im Nächsten ist die Kacke am dampfen. Da kündigt sich nichts an, es macht einfach Wupp und schon hast Du den Salat.
Der Acco ist aus meiner Sicht der perfekte Reifen, für Leute, die Wert auf klassische Optik legen, keinen Bock auf Reifenwechsel haben und ihr Motorrad eher bewegen als fahren. Schönes Wetter vorausgesetzt.
Der Acco ist eine schlechte Wahl, wenn man sein Mopped braucht, also auch bei schlechtem Wetter und mäßigen Straßenverhältnissen unterwegs ist, wenn man zügig fahren möchte, wenn man auf unbekannten, schlecht einsehbaren oder viel befahrenen Straßen unterwegs ist. Zusammengefasst: Der Acco haßt Überraschungen, und wenn Du ihn montiert hast, dann hasst Du sie auch.
Die Aussage 'Kein Mensch wäre so dumm, so etwas zu tun' stimmt nicht. Irgend jemand wäre immer so dumm, etwas wirklich Dummes zu tun - nur um zu sehen, ob es möglich wäre. Wenn du in einer versteckten Höhle einen Schalter anbringst und ein Schild aufhängst 'ENDE-DER-WELT-SCHALTER. BITTE NICHT DRÜCKEN', hätte das Schild nicht einmal Zeit zu trocknen.
Zitat Der Acco ist aus meiner Sicht der perfekte Reifen, für Leute, die Wert auf klassische Optik legen, keinen Bock auf Reifenwechsel haben
Klassische Optik - und sogar noch authentische - hat aber der TT100 und er ist zudem auch noch deutlich besser als der Acco. Es gibt eigentlich absolut gar nicht, was für den Acco spricht. Er hält auch nicht länger als andere Reifen. Ich denke, er ist ein Auslaufmodell, da er speziell für die W gedacht war und inzwischen bei der W800 auch nicht mehr als Erstausrüster-Reifen verwendet wird. Wir können uns getrost von ihm verabschieden und müssen auch nicht traurig sein. Für Nostaligker: Ich habe beim aufräumen dieser Tage gesehen, dass ich noch zwei Acco-Vorderradreifen hier rumstehen habe: Einer richtig gut, einer etwa halb abgefahren. An Selbstabholer abzugeben.
Zitat Darauf würde ich mich aber jetzt nicht gerade verlassen, Martin ?
Zitat von DünnlingDie Aussage 'Kein Mensch wäre so dumm, so etwas zu tun' stimmt nicht. Irgend jemand wäre immer so dumm, etwas wirklich Dummes zu tun - nur um zu sehen, ob es möglich wäre. Wenn du in einer versteckten Höhle einen Schalter anbringst und ein Schild aufhängst 'ENDE-DER-WELT-SCHALTER. BITTE NICHT DRÜCKEN', hätte das Schild nicht einmal Zeit zu trocknen.
Jetzet ... das ist eine (neue?)"Signatur" ... ich habe krampfhaft nach einem Zusammenhang mit Accolades gesucht ...
Zitat ...habe beim aufräumen dieser Tage gesehen, dass ich noch zwei Acco-Vorderradreifen hier rumstehen habe: Einer richtig gut, einer etwa halb abgefahren. An Selbstabholer abzugeben...
Da wird demnächst ein Franfurter Taxi bei Familie Falcone auf den Hof einbiegen - wetten?
"Das Streicheln eines Hundes senkt den Blutdruck und baut Streß ab."
Nach den ganzen Geschichten bin ich froh, am kommenden Donnerstag bekommt meine W neue BT45 aufgezogen. Da heißt es am Wochenende Reifen ausbauen, bin ja schon gespannt...
ich kram mal meinen alten Thread wieder raus, da nach einige Kilometern doch noch einige Fragen aufgetaucht sind:
Getriebe: Wenn ich den 1. Gang einlege dann gibt es meist einen ordentlich Rumms! Ich habe schon vom "Klacken" des PNF gelesen, aber ich würde sagen bei meiner W ist das schon etwas intensiver. Der Rumms tritt vor allem beim Schalten nach dem Start, also mit kaltem Öl auf. Ich habe überhaupt das Gefühl, dass das Getriebe beim Schalten sehr deutlich klackt (soweit man das im Fahren beurteilen kann). Weiters kommt es hin und wieder vor, dass ich im Stand den ersten Gang nicht reinbekomme, auch wenn schon warmgefahren. Da hilft nur ein bisschen mit dem Gas spielen, voll auf den Ganghebel latschen bringt nichts! Leerlaufanzeige leuchtet dabei nicht auf, was das Ganze so spannend macht wenn man an der Kreuzung steht und statt anzufahren mal ordentlich den Motor hochdreht weil doch kein Gang drinnen ist!
Motor: Bei Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstanter Stellung des Gashahnes im Breich um die 3000rpm tritt manchmal ein Längsruckeln auf. Hab schon was von ungleichmäßig gelängter Kette gelesen, das würd ich aber mal ausschliessen. Generell kommt mir vor, als ob bei der W bei 3000rpm die Resonanzfrequenz liegt, da sich da auch immer händemassierende Vibrationen ausbreiten! Dies wird jedoch subjektiv mit warmen Motor besser.
Vielleicht kann mir ja jemand ein paar beruhigende Worte spenden!
Zumindest das laute Einlegen das ersten Gangs ist ganz normal (die meisten von uns haben sich schon dran gewöhnt und merken es gar nicht mehr) und auch das Einlegen im Stand klappt insbesondere dann nicht gut, wenn man erst zu spät oder gar erst im Stand runterschaltet. Erst runterschalten, zumindest in der Leerlauf, dann zum stehen kommen. Im Grunde liegt das "Problem" eher beim Fahrer - hat man sich erst mal darauf eingestellt, ist das "Problem" verschwunden und man macht es automatisch richtig bzw. passt sich den Eigenarten der W an.
Das Ruckeln der W bei 3000 Touren hingegen sollte nicht sein. Ist sie ein wenig zu mager eingestellt? Hat mal jemand am Vergaser rumjustiert? Mit einer sauberen Vergasereinstellung sollte das wieder wegzubekommen sein.