Ach Falcone, haste schön beschrieben. Und trotzdem, so ne schöne alte Spitfire könnt ich mir gut neben Deinem ganzen alten Alteisen in der Scheune vorstellen
Zitat ...Fahrrad, Segelboot, Segelflieger - alles Irrungen der Menschheit...
Segelschiff hat was, finde ich , Fahrradfahren (gemütlich, mit'm Hollandrad) auch - alles andere ist doch völlig unnatürlich für ein Lebewesen, daß zwar laufen und schwimmen, aber nicht fliegen kann (oder nur sehr begrenzt, sag' ich mal ... ).
Mit 'nem Ballon würd' ich mich eventuell mal trauen - aber auch nur eventuell.
"Das Streicheln eines Hundes senkt den Blutdruck und baut Streß ab."
Wo wir schon mal bei der Fliegerei sind... Mein absoluter Traum ist die Focke Wulf 190. Alleine der Motor ist schon der Hammer. 14Zyl. Doppelstern mit Abgasturbolader. Es gabe mehrere Motorvarianten. Für mich der interessanteste, der BMW 801. Der Flieger hatte schon in einigen Varianten eine Druckkabine. Das legendäre Kommadogerät war fast ein Vorläufer heutiger PC. Alles schön mechanisch und mit Röhren bestückt.
Für mich die Schnittstelle zwischen Kolbenmotor und Strahltriebwerk. Wie mit fast allen technischen Entwicklungen, hat der Krieg einiges an Ingenieurs-schöpferkraft hervorgebracht, die uns heute noch begeistern kann. Bitte nicht falsch verstehen, ist rein technisch gemeint!!!
Auf anderer Seite finde ich auch die P-51 hochinteressant. Besonders die Variante mit den Marlin-Motoren.
Wen es interessiert und Bock hat etwas zu lesen...
Zitat daß zwar laufen und schwimmen, aber nicht fliegen kann
In den tiefen des Kellers meiner Eltern habe ich noch eine alte Flasche bulgarischen Sliwowitz von 1961 gefunden und beim Verköstigen haben Falconette und ich gestern Abend auch über die Freiheit, die "über den Wolken wohl grenzenlos" sein soll, nachgedacht. Ist es Freiheit, wenn man sich ein eine kleine Kiste setzt und in die Luft aufsteigt und sich damit in ein Medium oder besser in eine Dimension begibt, in dem man ohne technische Hilfe nicht überleben könnte. "Der Traum der Menschheit vom Fliegen" ist verwirklicht, macht doch aber nur Sinn, weil man so schneller von A nach B kommt. Ansonsten sind wir gefangen im Flugzeug und können gar nicht so recht frei entscheiden. Im Verkehrsflugzeug schon gar nicht und selbst im kleinen Sportflugzeug sind wir auf Landeplätze angewiesen.
Mir kam der Vergleich eines fiktiven Fisches in den Sinn, der sich die grenzenlose Freiheit wünscht, sich auch an Land bewegen zu können. Dazu baut er sich ein Gefährt, bestehend aus einem Aquarium und einem Antrieb. Nun kann er überall hin - sitzt aber weiterhin nur in seinem Wasser, das er nicht verlassen kann. Ein fragwürdige Freiheit.
Naja, den fiktiven Fisch würde ich dann doch eher mit einem Astronauten (oder Kosmonauten - für unsere Brüder und Schwestern aus der Z... ) vergleichen, der sich seine Überlebenszone mitnehmen muß. Vielleicht ist ja Drachen- oder Gleitschirmfliegen so ähnlich wie Motorradfahren, wer weiß. Muß ich aber auch nicht haben ...
"Das Streicheln eines Hundes senkt den Blutdruck und baut Streß ab."
Zitat daß zwar laufen und schwimmen, aber nicht fliegen kann
In den tiefen des Kellers meiner Eltern habe ich noch eine alte Flasche bulgarischen Sliwowitz von 1961 gefunden und beim Verköstigen haben Falconette und ich gestern Abend auch über die Freiheit, die "über den Wolken wohl grenzenlos" sein soll, nachgedacht. Ist es Freiheit, wenn man sich ein eine kleine Kiste setzt und in die Luft aufsteigt und sich damit in ein Medium oder besser in eine Dimension begibt, in dem man ohne technische Hilfe nicht überleben könnte. "Der Traum der Menschheit vom Fliegen" ist verwirklicht, macht doch aber nur Sinn, weil man so schneller von A nach B kommt. Ansonsten sind wir gefangen im Flugzeug und können gar nicht so recht frei entscheiden. Im Verkehrsflugzeug schon gar nicht und selbst im kleinen Sportflugzeug sind wir auf Landeplätze angewiesen.
Mir kam der Vergleich eines fiktiven Fisches in den Sinn, der sich die grenzenlose Freiheit wünscht, sich auch an Land bewegen zu können. Dazu baut er sich ein Gefährt, bestehend aus einem Aquarium und einem Antrieb. Nun kann er überall hin - sitzt aber weiterhin nur in seinem Wasser, das er nicht verlassen kann. Ein fragwürdige Freiheit.
Moin moin Falcone
Na ja, rein philosophisch betrachtet, hast du natürlich recht. Aber es ist halt die Technik die begeistert. Mich haben schon von jeher alte Flugzeugmotoren begeistert. Man kann sagen das für den allgemeinen Fahrzeugbau die Luftfahrt immer der Vorreiter aller technischen Entwicklungen war. Bestes Bsp. das ABS, das heute fast jeder in seinem Auto und einige am Mopped haben.
Entwickelt wurde das von Loockheed & Martin in den 40er Jahren letztes Jahrhundert. Ziel war es den Bremsweg auf Trägergestützten Fliegern zu verringern. Es gibt genügend Beispiele...
Um auf den Grundgedanken deiner Überlegung zurück zu kommen. Freiheit fängt im Kopf an! Ich unterstelle mal wagemutig, das selbst ein Gefängnisinsasse mental freier ist, als wir alle zu denken glauben.
Zitat von pelegrinoAstronauten (oder Kosmonauten - für unsere Brüder und Schwestern aus der Z... )
Apropo ... ich habe gehört die Astronauten sind seit neuestem auf die Raketentechnik der Kosmonauten angewiesen um ihr "Wochenendhäuschen" im Orbit überhaupt noch erreichen zu können ...
da scheiden sich nun die Geister, denn das Rad existiert in der Natur an keinem Lebewesen, während Flügel schon etwas länger an Lebewesen "erprobt" sind! Willst jetzt nicht das Mopedfahren aufgeben? Ich nehm dann schon mal die Brought Superior!
Zitat ...denn das Rad existiert in der Natur an keinem Lebewesen...
Pah - und was ist mit dem Radetz einer Spinne? Und dem Pillendreherkäfer? Und dem Kugelfisch? So 'ne Kugel ist schließlich auch nur 'n Rad, irgendwie !
Zitat ...während Flügel schon etwas länger an Lebewesen "erprobt" sind...
Wie man's nimmt - ich hab' gestern leider einen Spatz erlegt, mit dem Elch . War'n Unfall: die kamen als Schwarm plötzlich von links, und einen hat's erwischt - hab' ich nicht gewollt, aber wenn der zu Fuß unterwegs gewesen wäre, wäre ich mittig drüber, und es wär' ihm vielleicht nix passiert .
"Das Streicheln eines Hundes senkt den Blutdruck und baut Streß ab."
Zitat Das legendäre Kommadogerät war fast ein Vorläufer heutiger PC. Alles schön mechanisch und mit Röhren bestückt.
Moin Peter,
mechanisch ja, aber mit Röhren ? Nein ! Das wär wohl auch nicht gut gegangen im rauhen Kriegseinsatz.
Zwar hatte man bei BMW die Steuerung auf Einhebelbedienung umgestellt und sich dazu einiges einfallen lassen (siehe Bild), aber es oblag weiterhin dem Piloten, sämtliche Meßwerte zu kontrollieren und in Einklang zu bringen bzw. deren Grenzen zu beachten. Ein wenig Sensorik ist schon verwendet worden, beschränkt sich aber im wesentlichen auf das Abgreifen von Drücken, die dann zur Steuerung verwendet wurden. Wie Du siehst, gibt es durchaus mehrere Hebel zu bedienen. Es ging bei dieser Steuerung eher darum, daß Leistungswechsel einfach so und ohne Nachjustieren von anderen Parametern vorgenommen werden konnten. Höhenumschaltung, Wassereinspritzung und verschiedene andere Dinge mußten immer noch vom Piloten vorgenommen werden, aber er konnte im Feindflug einfach das Gas aufreißen (oder zumachen), ohne daß ihm der Motor abgekackt ist.
Die Motoren waren für die damalige Zeit Wunderwerke der Technik und ihnen wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als z.B. den Kanonen. Der Pilot war in erster Linie Motorenbediener, die paar anderen Hebel waren nicht der Punkt. So gab es Taktiken, der Gegner in die Tiefe zu zwingen und ihn dann zu einem Manöver zu bringen, welches Leistung erforderte. In nicht wenigen Fällen hat das geklappt und dem Gegner ist dabei der Motor völlig verreckt. Die Ladedrücke überstiegen dann die zulässigen Werte und es gab Rauchzeichen - gefolgt von einem weißen Schirm mit Puppe dran.
Die Italiener hatten es schnell raus, einfach Öl per Hebelchen auf den Auspuff zu kippen. Ein Abschußfoto mit rauchender Maschine von oben geknipst galt bei den Engländeren als erfolgreicher Abschuß - freilich nicht lange, dann flog der Schmuh auf.
Die Motoren wurden absichtlich in Rechts- und in Linksausführung gebaut. Das hatte zwar theoretisch den Vorteil, mehrmotorige Maschinen symmetrisch bauen zu können, tatsächlich wurde es aber auch benutzt, den Feind zu täuschen. Man wußte, daß die Rechstkurve unter Leistung nicht so wendig ausfallen konnte und richtete die Taktik darauf ein. Wenn dann der Jäger plötzlich und unerwartet quasi rechts abbog (und tatsächlich einen Linksläufer verbaut hatte), dann konnte er sich in vorteilhafte Position bringen.
Die Engländer und Amerikaner hatter Vergasermotoren mit Schwimmerkammer. Sie konnte es sich nicht leisten, die Maschine auf den Rücken zu drehen oder schlagartig nach unten wegzutauchen - dann spotzte der Motor und was noch viel schlimmer war, es konnten dann größere Mengen Benzin durch die Entlüftung austreten und alles in Brand setzen. Natürlich hat man die Entlüftungen auch schon weggeführt (ganz wie bei der W), aber im Krieg war das nicht immer alles so gewartet und so dicht, wie es auf dem Papier vorgesehen war.
Die Deutschen mit ihren Einspritzern hatten es da leichter und wurden von den anderen Piloten darum beneidet. Ich denke nicht, daß Neid auf irgendwen dieser Zeit angebracht ist, aber technisch interessant sind diese Dinge allemale.
°°°°°°
Im übrigen war das BMW-Kommadogerät nicht das erste dieser Art, aber wohl das am weitesten entwickelte.
Die Amerikaner haben das erbeutete Kriegsgerät sehr aufmerksam studiert. Aber die BMW-Motoren interessierten sie nur am Rande. Immerhin waren es ursprünglich Pratt & Whitneys, die man in Deutschland auf metrisches System gebracht hatte und daraus die Weiterentwicklung vorangetrieben hatte. Für die Amerikaner waren "Radials" schon zu Beginn des zweiten Weltkrieges Auslaufmodelle, die sie nur noch widerwillig eingesetzt hatten. Nach dem Krieg dann gabs nix anderes, womit man soviel Leistung hätte erzeugen können und so wurden die Radials weitergebaut und in ihrer Leistung gesteigert. Aber solch komplizierte Steuergeräte sind nicht eingebaut worden. An Bord einer Super Constellation saß ein Ingenieur, der nur für die Motoren zuständig war und der hat das alles gemanagt. Die siebenköpfige Besatzung bestand aus drei Piloten (Captain, Co und Reserve), zwei Ingenieuren, einem Funker und einem Navigator.
Zitat "Der Traum der Menschheit vom Fliegen" ist verwirklicht, macht doch aber nur Sinn, weil man so schneller von A nach B kommt. Ansonsten sind wir gefangen im Flugzeug und können gar nicht so recht frei entscheiden.
Hallo Falcone,
das kann man verstehen, aber es ist eine emotionale Angelegenheit - denke ich. Auf dem Motorrad bist Du bei allem, was schneller ist, als 4 m/s auch nicht mehr in "Deinem" Element. Sicher kannst Du überall anhalten, aber gerade das Motorrad geht schon eher in Richtung Fliegen, weil es eben nicht so einfach stehen bleibt und fertig. Nein, Du mußt geordnet Deinen Vorgang runterfahren, sonst kippst Du um. Freilich geht das alles schneller und intuitiver, als beim Flugzeug, aber ein Auto könnte man sogar noch mit etwas Glück zum Halten bekommen, wenn einem bereits schwarz vor Augen ist.
Fliegen mit Motorradfahren zu vergleichen paßt vielleicht an einigen Stellen. Es aber als Substitut zu betrachten, ist völlig abwegig. Warum sollte ich für meinen Flugsport die W aufgeben ? Es gibt doch nicht schöneres, als mit dem Motorrad auf den Flugplatz zu fahren und schon mal die Luft vorher geschnuppert zu haben. Schräglage und Dynamik das Fahrens sind schon vertraut und es kann losgehen. Nach einem schönen Flugtag wieder auf der Maschine zu sitzen ist ein genußvoller Abschluß des Tages - was will man mehr?
Es ist zu beobachten, daß Motorradfahrer wesentlich schneller den Flugschein erlangen, als Nichtmotorradfahrer. Das hängt sicher mit der Mentalität zusammen, aber auch mit der Erfahrung der Schräglage etc. Genauso (oder sagen wir: ähnlich), wie ein Motorrad bei zu wilder Kurve wegrutschen kann, kann auch das Flugzeug abschmieren durch Strömungsabriß bei zu hohem Anstellwinkel.
Den kühlen Kopf bewahren und auch aus der Schräglage heraus die Geometrie des Geländes beurteilen zu können, also immer noch zu wissen, wo oben und unten ist - das sind Stärken, die beim Motorradfahren gebildet werden.
Ok, mit dem Motorflugzeug einfach nur über die Rhön zu fliegen, ist jetzt nicht die Herausforderung. Das Starten und vor allem Landen auf der Wasserkuppe dagegen ist schon etwas für die richtig guten Piloten .
Aber wenn man sich in einen Segler setzt (ich weiß, Du willst es nicht) und die Kuppen der Rhön abfliegt nach Aufwind . . . . dann ist das Herausforderung pur. Jeder Tag ist ein bißchen anders, keine Wetterlage gleicht der anderen aufs Haar. Dagegen sind Asphaltkurven von menschenhand gemachte Dinge, die sich nicht von einem auf den anderen Tag so wirklich verändern.
Wenn Du also den Anpassungsstreß liebst, dann setze Dich in ein Segelflugzeug und versuche, eine halbe Stunde oben zu bleiben. Ich garantiere Dir, Du fühlst Dich anschließend wie der King.
Skifahrer lernen übrigens das Segelfliegen auch erstaunlich schnell - woran das nur liegt