Zitat Wenn ich mir dann allerdings vorstelle, dass der Rasenmäher meines Vaters seit über 40 Jahren ohne Ölwechsel auskommt und wie am ersten Tag läuft, komme ich mal wieder zu der Erkenntnis, dass um Motoröl generell viel zu viel Geschiss gemacht wird.
Gruß
Roger
Wie wahr !!
Ich hab jetzt n kleine Job bei der Firma Reineke*, Schmieröle. Es geht um Produktreinheit, also eine technische Qualitätsmaßnahme sozusagen.
Ich lästere jetzt mal (in der Hoffnung, daß mich keiner steinigt): das ganze erinnert mich ein wenig an einen Job bei einem Fußbodenpflegemittelhersteller, der mit seinen Produkten gleich ein ganzes Flair verkauft hat. "Natürlich", sagte er : "Kann man das gleiche Produkt einfach zusammenrühren und für 2 Mark billiger verkaufen, aber wir bieten eben ein Gesamtkonzept und sind nur in den Regalen der Fachgeschäfte zu finden!"
Ich habe versucht, die Zusammensetzung einiger Schmieröle genauer zu erfahren. Oh oooooh, das ging gar nicht. Alles geheim, alles hochwissenschaftlich nebulös, immerhin gabs n paar Viskositätsangaben. Was ich dazu gelernt habe bisher ist, daß Getriebeöl bei Raumtemperatur wesentlich zäher ist, als Motorenöl (issjanichneu!) und dann aber bei 100 °C dünnflüssiger ist, als z.B. 10 W 50. Ob unser Vorschlag, wie wir die Produktreinheit erhöhen wollen, auf Resonanz stoßen wird, wissen wir noch nicht. Wir haben aber schon einen Eindruck gekriegt, wie scharf die Labors des Herstellers und die des Kunden (in diesem Fall Autohersteller) sind.
Inwieweit diese Dinge kriegsentscheidend sind, wird überhaupt nicht mehr diskutiert. Da geht es nur noch um ppm und Indizes, Qualitätsstreungstoleranz etc.
Ich behaupte einfach mal kühn, es ist wichtiger, einen Motor pfleglich zu behandeln, als das teuerste Öl reinzukippen.
Gruß
Wännä
*Edit sagt, wir nehmen lieber mal den etwas älteren Namen
Jetzt mal nicht W, aber mein Auto. Vorgeschriebene Wechselintervalle alle 20.000km. Meine Intervalle: alle 50.000km. Ich fahr im Jahr 30.000, davon 25.000 auf der Autobahn. Da wird alle 10.000 nachgekippt was fehlt und gut ist. Mein Anspruch an die Ölqualität ist genau definiert: ich nehm was gerade im Regal steht, von der Viskosität einigermaßen passt und nicht zu teuer ist. Bei modernen Motoren wird da viel zu viel Geschisse drum gemacht - natürlich gut für die Hersteller. Bei den Mopeds bin ich ähnlich pragmatisch, da kontrollier ich nur regelmässiger und genauer und fahr die Mühlen schön lange und langsam warm. Mach ich seit 36 Jahren so. Bis jetzt ist mir noch kein Motor deshalb verreckt. Und auch wenn die Kawa retro ist, sie hat ja trotzdem einen modernen Motor. Also, was solls, das muss sie abkönnen.
Fuchs liefert die Öle für den Polo Shop, der Detlev bezieht sein Öl bei Pentosin. Beides gute Hersteller, mit deren mineralischen Ölen jeder handelsübliche Motor qualitativ auf der sicheren Seite steht.
Als extremer Wenigfahrer habe ich erweiterte Ansprüche an Motoröl - bei mir steht sich das Zeug ja mehr kaputt, als das es einem normalen, fahrbedingten Verschleiss unterliegt.
Zitat Jetzt mal nicht W, aber mein Auto. Vorgeschriebene Wechselintervalle alle 20.000km. Meine Intervalle: alle 50.000km. Ich fahr im Jahr 30.000, davon 25.000 auf der Autobahn. Da wird alle 10.000 nachgekippt was fehlt und gut ist. Mein Anspruch an die Ölqualität ist genau definiert: ich nehm was gerade im Regal steht, von der Viskosität einigermaßen passt und nicht zu teuer ist. Bei modernen Motoren wird da viel zu viel Geschisse drum gemacht - natürlich gut für die Hersteller. Bei den Mopeds bin ich ähnlich pragmatisch, da kontrollier ich nur regelmässiger und genauer und fahr die Mühlen schön lange und langsam warm. Mach ich seit 36 Jahren so. Bis jetzt ist mir noch kein Motor deshalb verreckt. Und auch wenn die Kawa retro ist, sie hat ja trotzdem einen modernen Motor. Also, was solls, das muss sie abkönnen.
Na ja, aber die Wechselintervalle sind von 5.000 auf 30.000 (beim Diesel!) gewachsen. Das ist'n Wort! Und das geht vermutlich nur, weil die Öle immer besser geworden sind. Da ich nicht mal Öl zwischen den Intervallen nachfüllen muss (jedenfalls so gut wie nix), überziehe ich diese - für mich erstaunlich langen - Intervalle nicht. Seltsam, aber den Ölwechsel muss ich immer noch selbst machen. Das ist so ziemlich das einzige, was man an der Dose noch selbst machen kann / muss.
He !!! dann erzähle doch mal bitte für wen die alles produzieren !!! das ist mal was was mich wirklich sehr interessiert !!! ist da das Öl von Heini Gpunkt auch dabei ???
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Zitat Na ja, aber die Wechselintervalle sind von 5.000 auf 30.000 (beim Diesel!) gewachsen. Das ist'n Wort! Und das geht vermutlich nur, weil die Öle immer besser geworden sind.
Moin Soulie,
das ist so nicht ganz richtig. Sicherlich werden die Öle heute noch genauer untersucht und per Molekül-Zählmaschine erfaßt, aber der Stoff aus dem die Schmierträume sind, ist schon älter, als wir alle zusammen und lagert seit Jahrmillionen in der Erde. Die Schmierölindustrie muß letzlich auch das nehmen, was sie bekommen kann. Da ist die Wahl des Rohöls auch nicht beliebig. Um Schmieröle herstellen zu können, muß der Anteil an Olefinen hoch sein und wenn er es nicht ist, muß wesentlich aufwändiger und energieintensiver ein weniger geeignetes Öl "aufgekocht" werden.
Die Qualität der Rohölsorten wechselt. Bezugspreise spielen eine wichtige Rolle - aber nicht nur. Es kommt auch sehr oft vor, daß die Bezugspreise für die Treib- und Brennstoffindustrie diesen Markt einfach mitbestimmt. Dann wird halt gekauft, was billig ist und geht und der Schmierfritze muß schauen, wie er damit klar kommt.
Es ist nicht etwa so, daß eine Firma Castrol nach Venezuela fährt und dort Proben nimmt und dann Öl einkauft, damit wir alle mit unseren Rennmaschinchen rumfahren können. Sowas wäre zwar prinzipiell möglich, aber dann würdest Du pro Liter Öl ab 500 EUR aufwärts bezahlen müssen. Selbst Turbinenöle und Hi-Tech-Schmierstoffe, die richtiges Geld kosten und in bewachten Lagern gelagert werden, werden nicht aus Rohölen gewonnen, die extra dafür ausgesucht wurden. So entsteht der Preis eben aus den vielen Verarbeitungsprozessen.
Altöl ist für die Schmierstoffindustrie begehrter Einsatzstoff. Das ist ein echtes Geschäft und technisch auch ok. Je mehr sich von dieser Substanz im Wirtschaftskreislauf anreichert, desto besser können die Hersteller mit den Produkten umgehen. Daß der Standardautofahrer kein aufbereitetes Öl in sein Auto möchte, weiß man. Deswegen wird sowas ja auch nicht groß verbreitet.
00==============00
Kurz und gut, der entscheidende Unterschied von früher und heute sind die Motorenkonstruktionen und die Fertigungsmöglichkeiten. Die bringen solche Intervalle, nicht das Öl.