es geht ja nicht nur um Europa, in den USA werden inzwischen 40% der Maisproduktion verfeuert, wenn wir hier auch dahin kommen wird das essen in der tat knapp
es geht ja nicht nur um Europa, in den USA werden inzwischen 40% der Maisproduktion verfeuert, wenn wir hier auch dahin kommen wird das essen in der tat knapp
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@Wänna & Muck: symbolisch gemeint, oder moralisch, suchts euch aus. Sicher weis ich dass ma net des Brot mit Dieseltanker na Afrika schicken kann, ojemineh, welch Weisheit!
Aber Jörgele hat recht, in Zeiten knapper und TEURERER Mahlzeiten/ROHSTOFFE für viele Milliarden Menschen habe ich einfach ein ganz persöniches MORALISCHES PROBLEM damit GENERELL Lebensmittel zu verfeuern! Muss jeder letztlich selber wissen, aus welchem Grunde er dieses Teufelszeug (E10) tankt oder auch nicht.
es ist wie sonst auch - die Großen gewinnen, die Kleinen kriegen nen Tritt in den Arsch. Das umwidmen von bisher konventionell genutzten landwirtschaftlichen Flächen in den Enticklungsländern zu Spritäckern - ob für Zuckerrohr, Ölpalmen, Mais oder sonstwas - wird nicht von den Kleinbauern betrieben. Diesen wird das Land abgekauft, für einen im ersten Moment guten Preis, um dann von den Agrokonzernen mit gewinnbringen Energiepflanzen im großen Stil bepflanzt zu werden. Es sind garantiert nicht die Kleinbauern, die vom ökologisch grünen Mäntelchen unserer Regierung profitieren, sondern Konzerne wie Shell, BP, Syngenta und andere. Die Kleinbauern in den Entwicklungsländern können dann aber unsere subventionierten Lebensmittel kaufen, von der Entwicklungshilfe, die wir dorthin schicken. Weil, eigenes Land zur Nahrungsmittelproduktion haben sie dann ja nicht mehr.
Die Umwandlung von bisher nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen (im schlimmsten Fall intakte Naturflächen) in Monokulturen ist dabei ein weiteres Thema.
Politik in Reinkultur. Es wird alles unter den Einflußreichen und Mächtigen ausgekungelt. Zahlen muß das Volk - hier und in den Entwicklungsländern.
Bis denne der Dackel
Kole Feute un Nordenwind givt´n krusen Büddel un´n lütken Pint
Zitat von der W Jörgdas Problem ist nicht, das Brot von hier nach da zu bringen (was natürlich blödsinn ist, wenn dann müsste man das Getreide dorthin bringen) sondern das durch die Verknappung hier (durch das verfeuern) der Weltmarktpreis von Getreide nicht nur steigt, sondern wir auch weniger Getreide exportieren, wodurch es dazu kommt das es für die afrikanischen Produzenten es attraktiver ist ihr Getreide auf den Weltmarkt zu schmeißen als es im eigenem Land oder den Nachbarländern zu verkaufen. diese Effekte sind bereits nachweisbar und natürlich eine echte Katastrophe für die Afrikanischen Länder die zu arm sind um da mitspielen zu können.
Na freilich. So funzt der Markt nämlich: Bauern in EU produzieren umern zweifachen Weltmarktpreis. Würde das unterbleiben, tät der Weltmarktpreis bestimmt rasant sinken.
Die Bauern in der Dritten Welt gehen ein, weil ihre Konsumenten lieber zum Weltmarktpreis importierte Agrarprodukte kaufen statt teuer im Inland produzierte Ware. Daran eifrig beteiligt sind zB Konsumenten in De, die statt ganzer Hendl nur mehr Haxen und Brüste kaufen mögen. Daher werden die schlitzigen Haxen teuer nach Schina espediert, der Rest zum Subventionspreis von einem Euro pro Kilo nach Afrika. Schon gibts dort keine lokalen Hühnerzüchter mehr, weil denen keiner mehr was abkauft.
Wäre an deiner Verschwörungstheorie etwas dran, müssten die Hendlproduzenten reich werden statt eingehen. Sie hätten ja jetzt Zeit, um teuer fürn Weltmarkt produzieren.
@muck: schreib mal deutsch, dann versteht man vielleicht alles was du sagen willst (beim folgenden Zitat hat es ja auch geklappt).
Zitat Die Bauern in der Dritten Welt gehen ein, weil ihre Konsumenten lieber zum Weltmarktpreis importierte Agrarprodukte kaufen statt teuer im Inland produzierte Ware.
das ist in der tat z.B. in der Milchwirtschaft so, europäisches, stark subventioniertes Milchpulver zum Dumpingpreis zerstört den Milchbauern in vielen dritte Welt Ländern die Lebensgrundlage ... beim Getreide sieht es aber anders aus.
Zitat Schon gibts dort keine lokalen Hühnerzüchter mehr, weil denen keiner mehr was abkauft.
Warum das? Wenn der die Haxen billig produzieren kann und dann nach D exportieren täte, dann wäre er reich und könnte mit dem Rest die eigenen Leute noch billiger versorgen. Also wenn die die Globalisierung nicht wollen und wir eigentlich auch nicht, warum gibts die dann überhaupt?
In vielen Fragen, die ich mir stelle, traue ich mir heutzutage kaum noch eine Meinung zu, weil es so viele Experten, Verzweigungen, Nebenwirkungen, Auswirkungen, weitreichende Folgerungen usw. gibt. Und immer, wenn ich denke: „Mensch, das ist doch mal eine prima Idee.“ Dann kommt wieder ein Argument hinzu, das die ganze schöne, eigene Meinung in Frage stellt. Globalisierung ist scheiß-kompliziert.
Was ich aber definitiv nicht akzeptieren mag, ist, warum Bauern hier Mais anpflanzen und der komplett per Biogasanlage in 45 % Energie umgewandelt wird und der Rest als Dünger wieder auf die Felder kommt. Warum ist es nicht lohnenswert, die Maiskolben zu verfüttern und nur den Rest zu vergasen? Bei mir zuhause ess ich ja auch den Blumenkohl und schmeiß nur den Strunk auf den Kompost und nicht gleich den ganzen Kohl und fahr zu McD um dort einen Burger zu mampfen...
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es hier in unseren Breiten sinnvoll ist, Felder zu bestellen, um Energie zu produzieren, und das mit Pflanzen, die man auch essen oder verfüttern kann. Müsste da nicht eine „Energiepflanze“ besser sein?
Zitat ...die Maiskolben zu verfüttern und nur den Rest zu vergasen...
So, wie ich das bei uns auf dem Land beobachte, wird der Mais mit Stumpf und Stiel geerntet, geschreddert und als Silage eingelagert - zum Komplettverfüttern.
Ansonsten hast Du das schön beschrieben - da kommt man kaum noch mit, mit der sorgfältig erarbeiteten eigenen Meinung ...
Also wenn die die Globalisierung nicht wollen und wir eigentlich auch nicht, warum gibts die dann überhaupt? ***********************************************************************************************
Ich glaube diese Frage stellt sich mittlerweile 90% der Weltbevölkerung, also ziemlich genau der Teil, der von der Globalisierung NICHT profitiert.....
ich gebe zu, daß ich nicht jede Quelle kenne, in der irgendwas steht über Welthandelspreise von irgendwas.
Das einzige Land, wo ich die Zustände so ein klein bißchen "kenne", ist der Senegal. Dort macht man sich gewaltige Sorgen (bzw. hat schon Riesenprobleme) mit den sinkenden Weltmarktpreisen für Erdnußnöl. Dieses wird dort fast überall hergestellt, sehr dezentral, auch die ärmeren Leute auf dem abgelegenen Dorf können das machen und auch davon partizipieren. Leider ist es für viele nicht mehr verkäuflich und es werden Möglichkeiten gesucht, das Öl anderweitig zu verwenden . Eine favorisierte Variante ist die Verbrennung in speziellen Dieselaggregaten zum Zwecke der Energieerzeugung. (Weswegen Wännä ja auch immer noch fleißig an seinem Kellerkind bastelt)
Inzwischen ist man in der Not leider verstärkt dazu übergegangen, illegal Drogen anzubauen, die von Landsleuten gekauft und verschoben werden, deren Moral nicht so hoch steht, wie der erklärte Wille, endlich auch mal einen Mercedes mit Klimaanlage und Beifahrerin mit Etuikleid aus Paris zu fahren und in der teuersten Bar in Dakar Sekt aus der Krim zu trinken.
Da kämpfen Entwicklungshelfer auf verlorenem Posten, müssen sogar aufpassen, daß sie mit diesen Herren nicht in Konflikt geraten. Über die E10 Diskussion in Deutschland können diese Leute nur den Kopf schütteln.