wieso 12 Jahre ? Unser Bauleiter war während der DDR-Zeit Seemann, ein seltenes Privileg, was - seiner Aussage nach - nur Leuten zustand, die ein intakten und integriertes Privatleben hatten.
Er hatte ein Auto beantragt und bekam eine Lieferzeit von 21 Jahren genannt. Dann hat er die zuständige Stelle angeschrieben, er käme häufig des Nachts spät in Rostock an und hätte dann keine Möglichkeit nach Hause zu fahren, somit wolle er sofort ein Auto genehmigt bekommen.
Man schrieb ihm zurück, daß man das einsähe und deshalb die Wartezeit um fünf Jahre verkürzt habe => echt kooperativ, die DDR-Behörden
Als einige Jahre später die Grenze offen war und er bei uns anfing, hat er sich erstmal den fettesten Opel gekauft, den es damals gab
Zitat wieso 12 Jahre ? Unser Bauleiter war während der DDR-Zeit Seemann, ein seltenes Privileg, was - seiner Aussage nach - nur Leuten zustand, die ein intakten und integriertes Privatleben hatten.
Und einen "klar definierten Klassenstandpunkt"
Zitat Er hatte ein Auto beantragt und bekam eine Lieferzeit von 21 Jahren genannt. Dann hat er die zuständige Stelle angeschrieben, er käme häufig des Nachts spät in Rostock an und hätte dann keine Möglichkeit nach Hause zu fahren, somit wolle er sofort ein Auto genehmigt bekommen.
Er war halt nicht gerissen genug: ab einer gewissen Anzahl von Kindern (ich glaube ab fünf oder sechs) konnte man einen Barkas Kleinbus erwerben!! (Barkas gabs ja eigendlich nicht neu für Privat) Das wäre schneller gegangen und hätte sogar noch Spaß gemacht! Und wenn so ein Seemann nach Monaten nach Hause kommt ... sollte er doch eigendlich ... (Rest zensiert)
Und mit so nem Bus hätte man auch nebenbei noch richtig Kohle verdienen können! Dann hättes für nen fast neuen Lada vom "Blechmarkt"* gereicht!
Schotte
*Blechmarkt hießen die privaten Automärkte, da wurden selbst uralte Rostbeulen zu ungeheuren Preisen verhökert. Mancher fuhr sein eben gekauftes Auto aber auch gleich dort hin. Man ließ dann die Scheine eien Spalt offen un die Interessenten warfen so kleine Zettelchen mit ihren Geboten rein! Ein Nachbar aus dem Ort hatte mal seinen drei Monte alten Lada 2107 (das war der letzte 1500-er, den es zu DDR Zeiten gab) dort hin, nur um mal zu sehen, was der so brächte - das höchste Gebot lag wohl bei 80.000 DDR Mark!! (neu kostete der 27.000, was zu DDR Zeiten fpür Otto Normal ungeheuerlich viel Geld war!!)
Ein drei vier Jahre alter Trabbi brachte jedenfalls auch locker 18.000 Tacken - Neupreis zuletzt glaube ich zwischen 12 und 14.000 - je nach Modell und Aussattung!!
Eid: 21 Jahre Anmeldezeit erschüttert aber selbst mich - das war sicher ein 1500-er Lada - darauf wartete man am Längsten ... aber die Meissten brauchten auch so lange um die Kaufsumme zusammenzusparen ...
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitat ...und wenn so ein Seemann nach Monaten nach Hause kommt ... sollte er doch eigendlich ...
Kann mich an einen Fall hier im Westen erinnern, wo ein Seemann "...verschiedene Bordellbesuche..." bei der Steuererklärung als Werbungskosten angegeben hatte, mit der Begründung, das er bei den heutigen kurzen Liegezeiten (der Schiffe, jetzt) keine Möglichkeit sähe, eine normale Beziehung zu einer Partnerin aufzubauen. Zur Erhaltung seiner Gesundheit sei er deswegen darauf angewiesen, Prostituierte zu bemühen - und natürlich zu bezahlen .
Ist aber abgelehnt worden, war ja klar ...
Irgendwo muß ich noch einen alten Katalog haben: da konnten Wessies allerhand Waren bis hin zur Emme und 'nem Wartburg gegen Westmark für ihre Verwandten in der DDR bestellen - lieferbar sofort !
Zitat Zur Erhaltung seiner Gesundheit sei er deswegen darauf angewiesen, Prostituierte zu bemühen
Also icg glaube in irgendeinem Land gibts sowas auf Staatskosten - für gestresste Beamte ...
Zitat Kann mich an einen Fall hier im Westen erinnern, wo ein Seemann "...verschiedene Bordellbesuche..." bei der Steuererklärung als Werbungskosten angegeben hatte,
Also Pele, Dir als Freund und Kenner des Ostens hätte ich aber bischen mehr zugetraut!! In der DDR gab es doch keine Prostitution - außer zur Leipziger Messe ... und dann im Auftrag der Stasie zum Aushorchen von Westbonzen ... und das waren dann auch keine Prostituierten, sondern sozialistische Kundschafterinnen mit Spezialausbildung ...
Eigendlich hätte ich gedacht, Dich würde besonders der Blechmarkt begeistern. Aber anscheinend haste ooch blos Sex im Kopp ...
Schotte
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Zitat von Duck Dunn@Falcone: Spanplatten gehören auch nicht in den Ofen, da sind dank Verleimerei jede Menge Dioxine drin, die Du durch 'Verbrennung freisetzt. Schau mal in den Baumärkten, Discountern, da gibts jetzt so gepreßte Rundlinge aus Span, die brennen hervorragend und lang. Ham Anna und ich schon ausprobiert.
also ich will die holzbriketts nicht schlecht machen, aber da sind neben den spanplattenabfällen auch noch andere zutaten, wie lackschleifstaub und kunststoffkanten drinnen. mit etwas glück auch mal ein paar hobelspäne
der vorteil, durch den höheren heizwert, verbrennt die pampe heisser, und dadurch schadstoffärmer.
smack, der in einer schreinerei mit brikettierpresse gearbeitet hat, und daher das zeug auch ab und an verschürt hat. aber nicht so gerne, weil erstens knackt nix im ofen, und die aschenentsorgung ist
Zitat von SchotteUnd besonders geschulte Mitarbeiter des Ministeriums für Handel und Versorgung schafften es gar, den Westbürgern einzureden, das man auf nen schicken Trabanten 12 Jahre warten müsse. Das war dann Abschreckung genug. Schotte
Das war doch gar nix gegen die Zustände im Westen. Bei uns muss man bis heute auf einen Trabanten warten
Zitat Er war halt nicht gerissen genug: ab einer gewissen Anzahl von Kindern (ich glaube ab fünf oder sechs) konnte man einen Barkas Kleinbus erwerben!!
Der war gerissen, da kannste aber von ausgehen !! Er hatte allerdings nur eine Tochter, mein Freund Karli (links im Bild)
Als die Wende kam, war er gerade auf einem Bananendampfer von Cuba heimwärts unterwegs. Er hat die Nacht nicht geschlafen, sagt er, weil er wußte, daß man sich in BRD selbst um einen Job kümmern muß. Er ist dann in den Kühlraum gegangen und hat von der Kälteanlage sich die Adresse abgeschrieben - unserer Firma. Kaum an Land, hat er den Brief abgeschickt und sofort bei uns den Job bekommen.
Ich trauere noch immer um ihn. Eines Tages hielt er sich auf der Baustelle den Bauch fest und runzelte die Stirn, er habe "so merkwürdige Bauchweh". 8 Monate später war er tot => Bauchspeicheldrüsenkrebs.
... das gehört aber hier gar nicht her ... hier ist doch nicht der Kuschelfred!!
Zitat Das war doch gar nix gegen die Zustände im Westen. Bei uns muss man bis heute auf einen Trabanten warten
Na denen konnte man so ne komplexe Technik doch gar nicht in die Hände geben!! Die kamen ja nie mit dem Benzinhahn zurecht ...
Aber ich hab vor ein paar Jahren mal ne unausfefüllte PKW Anmeldung gefunden und in der Bucht eingestellt. Im Text hatte ich dazugeschrieben, der Gewinner köne die dann ausfüllen und könnte dann im Jahre 2020 seinen Trabnten abholen. Gab ne ziemliche Resonanz - und die Anmeldung wurde dann auch prompt in den Westen verkauft ... da wartet also zumindest noch einer ....
Schotte
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Zitat Ich trauere noch immer um ihn. Eines Tages hielt er sich auf der Baustelle den Bauch fest und runzelte die Stirn, er habe "so merkwürdige Bauchweh". 8 Monate später war er tot => Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Das finde ich echt schlimm, so was ... und sicher hätt er sich übe die Idee mit dem Barkas scheckig gelacht, wenn Du ihm das jetzt erzählt hättest!
Aber Deine Geschichte mit der Bewerbung finde ich klasse - damals führen ja oft die seltsamsten Ideen und Zufälle zu ner neuen Berufsperspektive!
Schotte (der auch mal im richtigen Moment an der richtigen Stelle war!)
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Zitat von Schotteda wartet also zumindest noch einer ....
Da fällt mir grad ein, ich hab gelogen. Mindestens einer hatte einen Trabanten. Visavis hat einer gewohnt, der hat irgend wo einen elektrifizierten Trabbi gekeilt. Dem wurde aber die Sache bald zu blöd, weil aufladen musste er das Ding über ein langes Kabel ausm Wohnungsfenster im ersten Stock. Leider gibts bei uns wenig Parkplätze, da Innenbezirk.