Im kommenden Jahr wird sich meine Älteste an den Abiturprüfungen beteiligen. Die Chancen stehen gut! Nachdem wir gestern - wie schon öfter - diskutiert haben, in welche Richtung denn nun studiert werden soll, habe ich heute mal in arbeitsagentur.de gestöbert.
Ich bin noch in der Entscheidungsfindung, ob ich das alles belustigend oder erschreckend finden soll. Vielleicht kann mir ja jemdand helfen:
Was muß ich machen, um z. B. eine Stelle als "Senior Consultant" oder "Account Manager" zu bekommen? kaufm. Angestellte, Einstellungsvorraussetzungen: Abitur, Deutsch, Endlisch, Französisch verhandlungssicher, Bezahlung nach Tarif... Hallo?
Ich habe jetzt über eine Stunde Stellenanzeigen gelesen. Was da verlangt wird ist haarsträubend. Bekommen die Unternehmen Leute, die die Vielzahl der Vorraussetzungen erfüllen? Oder sind das nur Wunschvorstellungen?
Liegt der oft zitierte Fachkräftemangel vielleicht darin begründet, dass niemand mehr die gestellten Anforderungen befriedigen kann und die meisten "Interessenten" schon durch die Stellenanzeige abgeschreckt werden?
Nachdenkliche Grüße
ThomasH
BMW G 650 XCountry SB-JT5 Kawasaki W 650 SB-JT7 Derbi Mulhacen 659 SB-TO8
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Zitat Was muß ich machen, um z. B. eine Stelle als "Senior Consultant" oder "Account Manager" zu bekommen? kaufm. Angestellte, Einstellungsvorraussetzungen: Abitur, Deutsch, Endlisch, Französisch
Um Consultant zu werden musst Du Dich erstmal entscheiden, was Du denn beraten möchtest. Ein Consultant ist einfach nur ein Berater, der im direkten Kundenkontakt Lösungen entwickelt, Projekte betreut, Geschäftsprozesse analysiert und Ideen entwickelt. (Senior ist eigentlich nur eine "Efahrungsstufe". Ich bin damals nach 5 Jahren als Consultant zum Senior Consultant ernannt worden....).
Es gibt eigentlich zwei Richtungen, die da interessant sind. Entweder ein betriebswirtschaftliches Studium mit einem fundierten Informatik Know-How oder genau umgekehrt. Man muss aber nicht unbedingt studieren. Mit einer guten ageschlossenen Lehre und guten Kommunikationsmöglichkeiten kann man sich da auch sehr gut einbringen. Der Unterschied zwischen studierten und nicht studierten Consultants (bei den Berufseinsteigern natürlich nur!) liegt eigentlich im Gehalt. Den Studientitel lassen sich Unternehmen etwas mehr kosten. Als Einstiegsgehalt für einen Berufsanfänger tippe ich mal auf 40-50 tausend Euro. Kommt natürlich stark auf die Branche und die Region an.
Der Account Manager ist in der Sales-Verantwortung für einen Kunden. Meistens sind die grössten Kunden (das sind die Accounts) eines Unternehmens mit einem Account Manager besetzt. Diese Leute werden dafür bezahlt, dass sowohl Kunde als auch Kollegen sie nicht leiden können wiel sie keine Ahnung haben und rumnerven. Dafür sorgen die Account-Manager aber auch dafür, dass Verträge abgeschlossen werden udn diese möglichst auch erfüllt werden. Zusätzlich muss ein Account Manager fehlerfrei Kaffee trinken können Für Berufseinsteiger kann ich das nicht empfehlen!
Generell werden bei Stellenausschreibungen gerne so viele Kenntnisse und Erfahrungen wie möglich angefordert. Ich empfehle immer jedem, sich davon die Fähigkeiten auszusuchen, die er richtig gut kann und die anderen zu ignorieren. Und nur weil in einer Stellenausschreibung ein abgeschlossenes Studium verlangt wird muss man sich davon nicht abschrecken lassen! Bis auf die grossen Unternehmensberatungen werden nämlich auch nicht studierte bei entsprechendem Know-How gerne genommen.
Hilft's erstmal?
--- WWL-Befugte und Anführerin des Pott-Chapters DOW --- Neuerdings Zwölfe mit Zurr, Plöpp, doing, doing, doing Buy a W and get FRIENDS for free
Das ist mir ja jetzt wirklich peinlich! Eigentlich wollte ich nur einen kritischen Beitrag zum Thema Stellenangebote verfassen. Und jetzt hast Du Dir so viel Arbeit gemacht!
Vielen Dank für Deine Mühe und viele Grüße
ThomasH
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Da ist schon was Wahres dran. Wenn ich mir die Ausbildungsziele- und vorgaben für den Beruf des Veranstaltungstechnikers ansehe - mein lieber Scholli. Da sind Dinge auf dem Plan die früher in extra Technikerkursen als Fortbildung gemacht wurden. Die Anforderungen an zukünftige Auszubildende sind extrem hochgeschraubt im Vergleich zu früher. An der Uni wird es ähnlich sein denke ich.
die Firmen wollen immer so viel... Frage nur ob sie das auch kriegen. Ich kann ja auch sagen ich hätt gern 6000€ netto im Monat. Ist genauso unwahrscheinlich das ich das kriege.
Wenn mich einer fragt, was ich kann, sag ich: Mopped fahren! Wenn jetzt einer einen Piloten sucht, komme ich damit aber nicht weiter und werde mich mit meinem Moppedschein dort auch nicht bewerben.
Sollte ich vielleicht aber doch, weil die eigentlich gar keinen Piloten suchen, sondern das nur in die Anzeige geschrieben haben, weil es sich so toll anhört, dass Müller's Kurierdienste jetzt auch Piloten einstellt...
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Zitat von thomasHHalO Claudia! Das ist mir ja jetzt wirklich peinlich! Eigentlich wollte ich nur einen kritischen Beitrag zum Thema Stellenangebote verfassen. Und jetzt hast Du Dir so viel Arbeit gemacht! Vielen Dank für Deine Mühe und viele Grüße ThomasH
kein Problem. was ich damit eigentlich nur sagen wollte war, dass der Studienwunsch Deines Sohnes nicht von Stellenausschreibungen abhängig gemacht werden sollte. Und dass er auch genausogut ohne Studium seine Chancen hat.
Wir haben bei uns Consultants und Accounter mit allen möglichen Vorbildungen. Da ist der Diplom-Physiker, ein studierter Theologe, ein Bauingenieur, ein Kaufmann, etc.. Und meine beste Freundin ist gelernte Friseurin und arbeitet heute als Major Account Manager für ein Drucker/Fax/Scanner-Unternehmen. Und die doofe Ziege verdient 6-stellig im Jahr!
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Zitat Ich habe jetzt über eine Stunde Stellenanzeigen gelesen. Was da verlangt wird ist haarsträubend. Bekommen die Unternehmen Leute, die die Vielzahl der Vorraussetzungen erfüllen? Oder sind das nur Wunschvorstellungen?
Moin,
man merkt schon ein wenig, daß Du die letzten Jahrzehnte keine Stellenangebote studiert hast. Es war eigentlich immer so und die Klagen darüber gingen genauso und die Witze übrigens auch.
Man müßte mal ne Stellenanzeige verfassen: "Alter egal, Ausbildung Nebensache, hier bei uns gibst die fette Kohle !"
wenn ich meine entwicklung der letzten 20 jahre revue passieren lasse, muss ich deinem sohn ganz dringend empfehlen, er möge das studieren (oder lernen), auf das er wirklich lust hat. wenn ihm da nichts einfällt, empfehle ich, er möge sehr intensiv suchen, d. h. praktika oder sonstwie in betriebe reinschnuppern. das leben ist viel zu kurz, um mit jobs, auf die man keinen bock hat, die zeit zu vergeuden.
für diesen Beitrag einmal ein ganz großes JAAAAAA !!!
Uns hammse immer noch erzählt, Arbeit muß weh tun, sonst isses nicht die richtige, aber irgendwie ist das alles Käse. Ich sag meinen Kindern inzwischen auch, "wennste gut bist, kannst auch was machen, also stürz Dich hinein!"