An zwei W habe ich seit letztem Herbst ein Ölthermometer angebaut, dass die Temperatur über einen Geber unten an der Ölablassschraube misst. Inzwischen sind nun ein paar Erfahrungswerte zusammengekommen.
Bei Temperaturen bis und um 10 Grad braucht die W bis zu 20 Kilometern um die Mindest-Betriebstemperatur von 60 Grad zu erreichen. Im normalen Fahrbetrieb auf Landstraßen bleibt die Temperatur immer konstant um 90 Grad. An warmen Tagen mit Temperaturen über 20 Grad geht die Temperatur auf bis zu 120 Grad hoch, das ist dann aber schon Autobahnfahrt mit konstant 125 km/h oder - wie kürzlich - Alpenpässefahrten. Auch bei kurzzeitiger Geschwindigkeitserhöhung auf 150 km/h auf der Autobahn bleibt die Anzeige bei 120 Grad. Eine längere Vollgasjagd bei höheren Außentemperaturen habe ich noch nicht gemacht. Sicher wird die Temperatur dann noch etwas ansteigen. Bei Regen fällt die Temperatur sofort auf ca. 60 Grad - bei kaltem Regen wie letztlich in den Alpen sogar auf unter 40 Grad. Der Ölsumpf des Motors wird dann doch ziemlich stark "wassergekühlt" - wobei das etwas verfälscht wird, denn der Geber liegt ja im Spritzwasserbereich des Vorderrades. Sicherlich ist die tatsächliche Öltemperatur auch bei Regen höher als angezeigt.
Mein Fazit ist jedenfalls, dass die W thermisch sehr gesund ist. Für einen Normal-Fahrer ist ein Ölkühler unnötig. An kalten Tagen sollte man ihr eine längere Warmfahrphase gönnen. Bei Kurzstreckenfahrten erreicht der Motor seine Betriebstemperatur nicht, weißlicher Ölschlamm kann sich bilden.
Zitat Eine längere Vollgasjagd bei höheren Außentemperaturen habe ich noch nicht gemacht.
und ich habe es bleiben gelassen am Montag auf den letzten Kilometern auf der Autobahn... 120° auf meinem RR-Dingens empfand ich als kritisch und deshalb bin ich nicht schneller gefahren als wie 125km/h !! und habe auf den 150km glaube ich drei mal angehalten um die Kiste bisschen "abkühlen" zu lassen... der Klarlack hat trotzdem bös gelitten bei der Hitze am Montag...
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit
Zitat von Wännä120 °C ist ok. Da passiert noch nix.
Sind die niedrigen Temperaturen nicht kritischer? Ich hab' mal gelesen, alles unter 80°C sei überproportional verschleissfördernd... Da ging es um Zusatzkühler für Oldtimer, die dann aus Versehen permanent mit 40°C durch die Gegend zockeln, weil kühle Motoren ja sooo wichtig sind. Ich glaub', der Artikel stand sogar im Markt oder so...
Ich hab meine W schon mehrmals bei (und auch schon über) 140 grad gehabt (auf dem RR) zum Beispiel bei Stadtfahrten im Sommer kein Kunststück- oder bei Autobahnstau bei 30 Grad innerhalb einer Baustelle letztes Jahr(schwitz). Der Klarlack hat sich gelb verfärbt, aber sonst hab ich keinerlei Beeinträchtigungen festgestellt. Ansonsten kann ich Falcones Werte in etwa bestätigen- wobei ich das Gefühl habe,auch im Winter schneller als nach 20km die Betriebstemperatur zu erreichen.
Ja, finde ich auch ... gut zu wissen, daß man sich keine Gedanken um die Öltemperatur bei der W machen muß ... Aber das haben wir doch irgendwie alle geahnt, oder?
Bei meiner Neuerwerbung sieht das schon anders aus - so ein kompakter und luftgekühlter Vierzylinder heizt sich ganz schön ein ... ... das Termometer zeigte gestern nach gerade mal 10min BAB mit 150 schon 120°C an - da ist Vorsicht geboten bei der Hitze?!
120 Grad sind auch mit Mineralöl noch vollkommen OK.´Bei höheren Temperaturen sollte man sehr niedrige und sehr hohe Drehzahlen sowie Vollast vermeiden. Bei 140 Grad und mehr würd ich irgendwo ranfahren und den Motor abkühlen lassen. Ölkühler gibt es übrigens auch mit Thermostat.
ich habe das selbe ja schon seit einigen Jahren: bei längerem Vollgas auf der Autobahn und z.B. beim 3-Stunden-Rennen auf dem Harzring oder auch im Freitagabend-London Stau geht das Thermometer auch schon mal auf über 150°C
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Kann das Abkühlen lassen nicht auch Nachteile haben? Die Wärmeverteilung ist ja dann so, daß es außen schneller kalt wird als innen. Meint, die Laufbuchse zieht sich erst mal mehr zusammen als der Kolben. Dadurch verringert sich der Spalt doch erheblich. Hab sowas mal von Turbinen mit engen Tolleranzen gehört. Die mussten nach dem Abstellen sehr gut auskühlen, weil es vorkam, daß sonst nach dem erneuten Anstellen der Läufer zu "groß" war und die Dinger demontierten. Werner
Arbeit macht Spaß - man kann stundenlang zuschauen.
Zitat Kann das Abkühlen lassen nicht auch Nachteile haben?
ich geh mal davon aus, dass das Kolbenspiel groß genug ist - einen klemmer hat es jedenfalls nie gegeben, wenn ich im Stau (in London oder wo auch immer) mal für 2 Minuten den Motor aus gemacht habe ... dem Temperaturhaushalt hat es aber gut getan
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Zitat Kann das Abkühlen lassen nicht auch Nachteile haben?
Naja, nach einer "Vollgasfahrt" sollte man die Karre natürlich nicht direkt abstellen ... ... vorm Stop einzwei km in mittleren Drehzahlen "kaltfahren", so mache ich das.
Mir fiel das nur auf. An der Tankstelle, direkt nach dem Tanken, geht der Kickstarter bei meiner immer deutlich schwerer als bei kaltem Motor, oder wenn er etwas länger ( 15-20min) abgekühlt ist. Dachte, daß könnte daran liegen.
Werner
Arbeit macht Spaß - man kann stundenlang zuschauen.
Zitat von Wännä120 °C ist ok. Da passiert noch nix.
Sind die niedrigen Temperaturen nicht kritischer? Ich hab' mal gelesen, alles unter 80°C sei überproportional verschleissfördernd... Da ging es um Zusatzkühler für Oldtimer, die dann aus Versehen permanent mit 40°C durch die Gegend zockeln, weil kühle Motoren ja sooo wichtig sind. Ich glaub', der Artikel stand sogar im Markt oder so...
Moin,
die 80 °C kommen daher, weil man davon ausgeht, wenn 80 °C erreicht sind, wird es an der Schmierstelle selbst gerade über 100 °C, der Temperatur, bei der Wasserreste verläßlich ausdampfen. Wasserfreies Öl ist auch unterhalb 80 °C voll schmierfähig, nur bleibt es halt in der Regel nicht wasserfrei, weil Wasserdampf und andere Verbrennungsrückstände sich gerne im Öl einfinden.
Schmierfähig für volle Belastung ist ein Mehrbereichsöl schon ab ca. 60 °C .
Zitat von TurtleKann das Abkühlen lassen nicht auch Nachteile haben? Die Wärmeverteilung ist ja dann so, daß es außen schneller kalt wird als innen. Meint, die Laufbuchse zieht sich erst mal mehr zusammen als der Kolben. Dadurch verringert sich der Spalt doch erheblich. Hab sowas mal von Turbinen mit engen Tolleranzen gehört. Die mussten nach dem Abstellen sehr gut auskühlen, weil es vorkam, daß sonst nach dem erneuten Anstellen der Läufer zu "groß" war und die Dinger demontierten. Werner
Moin,
ganz so ist das nicht. Die Kolben sind aus Alu und "gehen" wie die Sucht, wenn sie warm werden. Du kannst mit einer einfachen Schieblehre feststellen, daß ein Kolben oben "dünner" ist, als unten. Oben wird er am heißesten und dort geht er bei Betriebstemperatur auf sein Sollmaß. Das Kolbenspiel ist dabei freilich so gewählt, daß eben noch ausreichend Platz bleibt für die Bewegung. Die Temperatur kommt immer vom Zylinderkopf, nicht so sehr vom Zylinder selbst. Deshalb ist dort auch am stärksten verrippt.
Stellt man nun einen heißgelaufenen Motor ab, so ist die Wärmeabgabe (großteils durch Strahlung) zunächst mal gleich, die fehlende Verbrennung bringt aber eine rasche Abkühlung des Zylinderkopfes im Innern. Außen ist das noch nicht so schnell zu bemerken, aber z.B. rotglühende Auslaßventile sind nach dem Abstellen nach wenigen Sekunden wieder schwarz. So kann der Kolben auch zügig abkühlen und gesundschrumpfen. Die Wärmespeicherung von Aluminium ist rel. geringt und die Wärmeleitfähigkeit extrem gut. Alu ist einer der besten Wärmeleiter.
Bei großen Kolbenverdichtern, die keine Brennräume haben, sondern durch Verdichtungswärme heiß werden, sieht das anders aus.
Bei dieser Maschine z.B. soll gemäß Hersteller die Wasserkühlung maximal 10 Minuten nach Abstellen des Verdichters weiterlaufen - genau aus dem von Dir angegebenen Grund.
Trotz allem kann aber ein heißer Motor auch schon mal etwas haken, weil das Öl einfach zu dünn ist und/oder sich einfach von der Schmierstelle entfernt hat bei der Hitze. Ideal wäre es dann, die Ölpumpe schon mal alleine etwas laufen lassen zu können. Aber sowas gibts erst ab Diesellok oder Schiffsmaschine (irgendein Ferrari hatte das doch auch mal ??)