Was bewirkt denn der geringere Luftdruck in hohen Gebirgslagen - die Luft ist ja dünner, also spezifisch leichter, und hat weniger Sauerstoffmoleküle (das mir jetzt keiner damit kommt, das sowas durch vermehrtes Aufkommen an Ou-Tu-Handies ausgeglichen würde !). Lutschen sich die Vergaser dann eigentlich genausoviel Sprit durch die Düsen, wenn die Luftmasse geringer ist, oder magert das Gemisch ab?
pelegrino, dem Vergaser immer etwas unheimlich sind.
in den Bergen braucht mein Motorrad auch weniger, als im relativen Flachland. Trotz wilderer Fahrweise, den Motor ausdrehen, rechnete ich einen Verbrauch von 3,8 liter/100km aus. Im Flachland brauch sie bei der Fahrweise über einen halben Liter mehr.
Aber ganz was anneres, zur Beschleunigung: irgendwie habe ich noch im Hinterkopf, dass Beschleunigung unter anderem Geschwindigkeitsänderung ist , und der Luftwiderstand quadratisch zunimmt, d.h. wenn ich aus 20 km/h (Serpentine) auf 80 km/h (delta = 60) beschleunige, ist das irgendwie weniger energiefressend, als wie von 60 auf 120 (delta wieder = 60), verdammich, irgendwas war da. Serpel hilf, ich habe jetzt keine Lust in alten Formeln zu kramen.
Axel
edit sacht: langer Rede kurzer Sinn: im Alpenland ist das Geschwindigkeitsniveau wohl doch ne Ecke niedriger als im flachen Bergland.
Zitat Aber ganz was anneres, zur Beschleunigung: irgendwie habe ich noch im Hinterkopf, dass Beschleunigung unter anderem Geschwindigkeitsänderung ist , und der Luftwiderstand quadratisch zunimmt, d.h. wenn ich aus 20 km/h (Serpentine) auf 80 km/h (delta = 60) beschleunige, ist das irgendwie weniger energiefressend, als wie von 60 auf 120 (delta wieder = 60), verdammich, irgendwas war da. Serpel hilf, ich habe jetzt keine Lust in alten Formeln zu kramen.
Kurz: Das ist völlig richtig, Axel!
Dem höheren Geschwindigkeitsniveau und den weitaus selteneren Beschleunigungsphasen im flachen Land stehen also das niedrigere Geschwindigkeitsniveau und die häufigeren Beschleunigungsphasen in den Bergen gegenüber. Was jeweils überwiegt, hängt dabei natürlich von der speziellen Situation ab. Deshalb kann die Frage, ob in den Bergen oder im flachen Land der Spritverbrauch höher ist, nicht allgemein beantwortet werden.
Um das anschaulich noch ein wenig zu untermauern: 48 Kehren beim Stilfser Joch bedeuten 48 Mal Vollgas von 10-20 auf 60-100 km/h. Hier wird natürlich auf kürzestem Weg ein Maximum an Alkohol - äh, Ottokraftstoff verblasen ...
48 Kehren beim Stilfser Joch bedeuten 48 Mal Vollgas von 10 auf 80 bis 100 km/h. Hier wird auf kürzestem Weg ein Maximum an Alkohol - äh, Ottokraftstoff verblasen ...
Danke Serpel , hat der Alzi doch noch nicht komplett zugeschlagen . Aber, was ist denn mit runter , alles wieder zurück, was vorher raus ging . Das ist ja das Gute an den Bergen, wo ein Berg, da auch ein Tal.....
Ich will jetzt nicht prahlen, aber letzten Sommer ist mir ’ne dumme Geschichte am Stilfser Joch passiert.
Ich war (mit der Triumph) zügig, aber nicht schnell oder gefährlich unterwegs (auf der Westrampe bergab), als ich auf zwei gemütlich dahin tuckernde Kuhtreiber auflief. Der eine hat’s sofort geschnallt, dass er wohl besser Platz macht (), der andere (auf Sportboxer) fühlte sich irgendwie herausgefordert und gab sofort Gas. Durch Wheelies aus jeder Kehre wollte er mir signalisieren, dass ich wohl besser sofort klein beigebe. Aber irgendwie hat mich das nur noch mehr gereizt - noch dazu, wo ich materialmäßig total unterlegen war und von daher nix zu verlieren hatte (außer Leib und Leben ).
Irgendwie hatte der Typ das mit den Kehren noch nicht so richtig drauf, so dass ich ihn am Ausgang jeder Haarnadel wieder eingeholt hatte. An Überholen war zwar nicht zu denken, aber gegen Ende ließ bei ihm die Konzentration nach, und er begann, die ersten Fehler zu machen. Gerade als ich aus Rücksichtnahme () schon demonstrativ vom Gas gehen wollte, suchte er den Ausweg in eine Parknische, um die (vermeintliche) Überrundung abzuwenden. So kam ich am Ende dann halt doch noch vorbei ...
Bergauf hätte ich natürlich nicht den Hauch einer Chance gehabt, aber bergab war die unterlegene Motorleistung durch die bessere Brems- und Kurventechnik wieder wettzumachen. Unnötig zu erwähnen, dass bei dieser (Wahnsinns-)Fahrt der Quirl auch bergab nach jeder Kehre am Anschlag stand.
Merke: Man kann auch bergab eine Menge Kraftstoff unnötig verblasen. Man muss es nur wollen ...
Gruß Serpel
PS. Im Nachhinein sehe ich diese Fahrt ziemlich zwiespältig. Einerseits hätte ich vor zehn Jahren als Späteinsteiger nicht geglaubt, dass ich mal mit erfahrenen Motorradpiloten überhaupt werde mithalten können (hatte damals auch keinerlei diesbezügliche Ambitionen), andererseits war diese Fahrt saugefährlich und idiotischer Schwachsinn. Irgendwie hatte ich einen guten Tag und das Gefühl, alles im Griff zu haben. Aber wie leicht hätte das auch schief gehen können oder der andere vor mir stürzen können. Ich mag gar nicht mehr daran denken ...
Zitat von pelegrinoWas bewirkt denn der geringere Luftdruck in hohen Gebirgslagen - die Luft ist ja dünner, also spezifisch leichter, und hat weniger Sauerstoffmoleküle (das mir jetzt keiner damit kommt, das sowas durch vermehrtes Aufkommen an Ou-Tu-Handies ausgeglichen würde !). Lutschen sich die Vergaser dann eigentlich genausoviel Sprit durch die Düsen, wenn die Luftmasse geringer ist, oder magert das Gemisch ab? pelegrino, dem Vergaser immer etwas unheimlich sind.
Moin Pele,
der Gesamtdruck an der Stelle der Zerstäubung bleibt in etwa gleich edit: falsch, der Gesamtdruck nimmt entsprechend der Höhe ab, der statische Druck bleibt in etwa gleich, sinkt minimal, d.h., bei gleichem Zulaufdruck des Sprits würde die gleiche Menge Sprit verbraucht werden und durch die dünnere Luft das Gemisch auch proportional dazu angefettet werden.
Aber der Zulaufdruck ändert sich mit der Höhe mit, weil es der Außenluftdruck ist, der letzlich den Treibstoff die Düse hochbringt. Somit fließt tatsächlich weniger Sprit durch die Düse, die Leistung nimmt auch ab.
Bei idealisierten Verhältnissen, die man für den Lastfall in etwa ansetzen kann, reduziert sich der Treibstofffluß mit der Wurzel der Änderung des Luftdruckes, anders gesagt, wenn der Luftdruck auf 81% abnimmt, reduziert sich der Treibstoff-Durchfluß auf 90 %.
Dem steht aber eben die Luftverdünnung im Saugrohr mit 81% gegenüber, so daß unterm Strich das Gemisch fetter wird, aber eben moderater, als z.B. bei einer festwert gesteuerten Einspritzanlage mit Benzinpumpe.
Die ersten Rennautos mit Einspritzung (BMW, Gruppe 5 oder wie die damals hießen, Tourenwagen, keine Ahnung mehr) haben das am Nürburgring sehr stark zu spüren bekommen, weil bei denen die Höhenänderung 1:1 durchgeschlagen ist und man überlegen mußte, für welche Höhe man den Wagen am besten einstellt.
Da wir gerade bei Formeln sind: der Luftwiderstand nimmt proportional mit der Luftdichte ab und somit auch der Leistungsbedarf des Fahrzeugs. Wenn man also ein stationär geradeaus fahrendes Fahrzeug auf "Höhe" hebt, sinkt der Luftwiderstand 1:1, der Treibstoffverbrauch sinkt unter der Wurzel, die Leistung sinkt auch in irgendeiner Funktion, die aber auf dem Prüfstand festgestellt werden muß. Bei serienmäßig sehr mager eingestellten Motoren kann der Leistungsverlust minimal sein, so das das Fahrzeug sogar schneller wird. Bei Höhenunterschieden bis 1500 Meter kann man vermutlich davon ausgehen, daß die Leistung mit der Dichte sinkt, somit also das Fahrzeug gleich schnell fährt, aber definitiv weniger verbraucht.
Hat man eine Lambda-Regelung am Motor, so sinkt der Verbraucht rechnergesteuert ebenfalls proportional und man kann den Leistungsverlust ebenso annehmen. In der Norm für die Leistungstests von Motoren wird sogar ein shiteinfacher Korrekturfaktor für Druck und Temperatur vorgesehen und ist damit amtlich. Der Verbrauch des geregelten Motors nimmt also in der Höhe definitiv und spürbar ab. Der Grund überhaupt, warum man bemüht ist, mit Flugzeugen möglichst hoch zu fliegen.
Was aber in Bergen mit Paßstrecken und Beschleunigung und Bremsung etc. los ist, ist eine andere Geschichte. Klarerweise kann der Motor auf Dauervollgas gestellt nicht so viel Sprit durchsetzen und quittiert dies auch mit Leistungsverlust. Inwieweit der Fahrer das subjektiv mitbekommt und entsprechend mehr schaltet etc., ist vermutlich nach irgendeiner statistischen Funktion verteilt.
Ich gehe davon aus, daß ein Fahrer wie Falcone sehr gleichmäßig und unabhängig vom emotionalen Eindruck der Landschaft sein Fahrzeug bewegt und somit in der Tat einen Minderverbrauch feststellt.
Zitat von SerpelMensch, Leute, es ist doch eine altbekannte Tatsache, dass der Verbrauch in den Bergen i. allg. höher ist als auf dem flachen Land. Oder etwa nicht?
Könnte ein bekennender Laie wie ich das mit der Schubabschaltung erklären?
Ma fährt mit viel Verbrauch den Berg hinauf. Beim runter fahren bremst der aufmerksame Fahrschulabsolvent vor allem mit dem Motor (es sei denn, er ist aus Holland und hat noch nie was davon gehört). Verbrauch beim Einspritzer meines Wissens nach null.
Zitat PS. Im Nachhinein sehe ich diese Fahrt ziemlich zwiespältig. Einerseits hätte ich vor zehn Jahren als Späteinsteiger nicht geglaubt, dass ich mal mit erfahrenen Motorradpiloten überhaupt werde mithalten können (hatte damals auch keinerlei diesbezügliche Ambitionen), andererseits war diese Fahrt saugefährlich und idiotischer Schwachsinn. Irgendwie hatte ich einen guten Tag und das Gefühl, alles im Griff zu haben. Aber wie leicht hätte das auch schief gehen können oder der andere vor mir stürzen können. Ich mag gar nicht mehr daran denken
Zitat
Eigentlich würde ich mich als zügig, vorausschauend, vorsichtigen, Fahrer bezeichnen.
In einer Horde W´s in den Bergen mit 2 Tagen Mittelgebirgsanreise passiert es mir dann aber auch schon mal, das ich all das obige vergesse.
Spass hat es trotzdem gemacht.
Gruß Norbert
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