Zitat Der Ofen zeigte sich wenig beeindruckt und wärmte weiter fröhlich auf kleiner Flamme. Da diese Flaschen ja linksgewindig sind war ich mir erstmal nicht sicher, ob ich nun zu- oder aufgedreht habe. Also hab ich mich vor die Flasche, also hinter den Ofen gekniet, die Flasche wieder aufgedreht (da ist nämlich an dem Drehding oben extra für Mädchen ein Pfeil für Auf und einer für Zu eingeprägt) und sie dann ganz fest zugedreht. Weder die Druckminderungsanzeige (bis zu dem Brand wusste ich nicht dass das so heisst) zeigte ein Ergebnis noch ist die Flamme kleiner geworden. Also wollte ich nochmal aufdrehen weil ich dachte, dass der Verschluss vielleicht nicht gepackt hat. Und da ist dann plötzlich irgendwo aus der oberen Flasche oder aus dem Anschluss die Flamme rausgeschossen.
Hi,
das liest sich nach einem klassischen Ventilschaden. Wird n Problem, weil schlecht nachweisbar. Eigentlich muß der Verleiher der Flasche dafür gerade stehen, muß die Ventile überprüfen, aber wenn er sagt: "bei uns gings noch", wird das kaum einer beweisen können.
Die Flaschen werden regelmäßig geprüft, die Ventile auch. Aber die Ventile sind einem sehr unkalkulierbaren Verschleiß ausgesetzt. Manche Flasche wird nach dem Anschließen nur einmal aufgedreht und steht dann dort geduldig, bis sie leer ist (und länger). Das Ventil wird erst vor dem Abklemmen zugedreht.
Und manche drehen halt auf und zu und auf und zu und auf und zu - was ja auch ok ist.
Die Ventile können an der Dichtung fressen. Dann gehen sie erst nicht mehr zu und beim weiteren Bewegen werden sie undicht. Der Druck reicht aus, um richtig Menge austreten zu lassen.
Zitat Mensch Hobby, das ist doch selbst einer Frau wie mir klar. Vorne am Ofen brennt ne offene Flamme, hinten tritt Gas aus. Merkste was.... :-)
Nee Nee........
es gibt solche Einrichtungen die nennen sich Flammrückschlag oder Flammsicherheitsventil !!! und ich kann mir nicht vorstellen das Dein Öfchen so was nicht besitzt... wir leben ja schließlich in Deutschland !!
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit
es gibt solche Einrichtungen die nennen sich Flammrückschlag oder Flammsicherheitsventil !!! und ich kann mir nicht vorstellen das Dein Öfchen so was nicht besitzt... wir leben ja schließlich in Deutschland !!
. . Gruß Hobby
Moin Hobby,
das ist anders, als Du denkst. Die Flamme geht nicht durch die Leitung zurück, sondern das undichte Ventil entläßt Propan ins Freie und dieses krabbelt heimtückisch und listig durch die Luft - immer in Bodennähe - zu dem, der die Verbrennungsluft ansaugt und dann alles in Form von erwärmter Luft in die Höhe schickt.
Ich würd ja gern ein Bildchen dazu malen, aber ich denke, es klappt auch so mit dem Verständnis:
Heizungen saugen generell die Luft in Bodennähe an. Bei Industriekühltürmen weht der Wind immer drauf zu, egal bei welchem Wetter. Brauchst Dich nur mal näher ran zu stellen - der Effekt ist enorm.
Propan ist schwerer als Luft und damit ein ziemliches Sauzeug (Sorry, Claudia). Wenn ich mit meinem Kopf in 40 cm Abstand über einem undichten Ventil bin und vielleicht gerade auch mal mein Schnuppernäschen nicht ganz so auf Geruch geeicht habe, können durchaus schon unglücksrelevante Mengen nach unten hin ausströmen - ohne daß ich das merke. Der Druck einer solchen Flasche reicht auch nicht aus, daß es richtig laut zischt, aber doch dafür, daß schon Menge abgeht.
So! Nun ist das Propan am Boden angekommen und verteilt sich. Der Ofen saugt es an und . . . . Buff! Die Claudia hat versengte Haare. Die Flamme schlägt zurück bis zum Ventil, weil auf dem Weg dahin überall brennbares Gemisch ist.
Es ist müßig, jetzt über die genaue Ursache zu spekulieren - so richtig exakt wird das niemand rückwirkend erklären können.
Die Folgen, vor allem auch die emotionalen, stelle ich mir schon schlimm vor - wobei ich glaube, das den Entrümplern der Einblick in Claudias persönliche Sphäre höchstwahrscheinlich am Arsch vorbei geht: das sind Profis, die machen das nicht zum ersten Mal, und die haben wahrscheinlich schon allerhand gesehen, und spätestens nach Feierabend ihre eigenen Sorgen.
In diesm Sinne - schönen Grüß von Janis Joplin (bzw. Kris Kistofferson):
"Freedom 's just another word for nothing left to loose."
So, dann erzähle ich mal weiter. Was ich in der Aufregung ganz vergessen hatte: Als die Flasche Feuer fing muss irgendwas weggeflogen sein. Auf jeden Fall hatte ich ein blaues Kinn und wenn ich heute überlege, dass mich das auch ohnmächtig hätte schlagen können möchte ich lieber nicht weiter drüber nachdenken.....
Am Freitag haben die ja nun meine Wohnung ausgeräumt. Alles auch nur halbwegs eventuell noch rett- bzw. restaurierbare ging raus. Gestern morgen kam ein Container für den Schutt und die Brandreste. Als ich am Wochenende in der Wohnung war und aus dem "Schutt" nich die für mich wichtigen Dinge in den Keller gebracht habe (so ein paar durchnässte Fotos, ein von mir in der Eile gepackter Sack mit Unterwäsche und anderen Textilien, die ich denen nicht mitgeben wollte.... etc..) lag da noch eine Menge rum. Wer schonmal bei mir war kann sich bestimmt vorstellen was es heisst, wenn die Hälfte des leergeräumten Wohnzimmers voll war.
Gestern war ich nicht in der Wohnung, heute morgen bin ich aber vorm Büro doch nochmal dort gewesen. Und was soll ich sagen: Die Jungs haben offensichtlich einen unfassbaren Turoschalter. Der riesige Container war schon voll, aller Schutt, die Küche und kaputten Möbel waren weg, die Tapeten waren schon runter und ein Grossteil der Deckenputze im Wohnzimmer auch schon. Ganz offensichtlich sind diese Handwerker Profis und haben auch bei ihren Vorfahren keine Beamten ;-)
Wenn die in der geschwindigkeit weitermachen kann ich vielleicht im April schon wieder einziehen. Freitag sollen bereits die neuen Fenster eingebaut werden. Für mich wird es nun Zeit, nach einer neuen Küche zu schauen....
Ich hab übrigens mal versucht aufzuschreiben, wer bereits alles in der Wohnung war und Fotos gemacht hat. Das war die Kripo in verschiedenen Teams, hatte ich ja erzählt. Dann ein Schadensgutachter der Gebäudeversicherung. Dann der Regulierer der Gebäudeversicherung. Bei ihm hatte wohl extreme Schnappatmung eingesetzt, als er den Schadensbericht des Gutachters gelesen hat. Als ich die Versicherung informiert hatte, hatte ich - handwerklich ganz unbedarft und noch immer unter Schock stehend - eine erste Schadenhöhe von ca. 10.000 Euro angegeben. Diese Summe ist offensichtlich doch um ein vielfaches überschritten.... Nachher kam dann der Schadensgutachter der Hausratversicherung. Dann die Handwerker die das Fensterloch geschlossen haben und nochmal Brandexperten die von der Versicherung beauftragt wurden (die kommen übrigens aus dem Nachbardorf der UUs). Diese Jungs waren eigentlich ganz nett. Sie kamen zwar durch die lange Anreise zu spät, ich musste aber nicht die ganze Zeit dort warten. Am nächsten Tag habe ich dann gesehen, dass die sehr gründlich nach Resten des Ofens gesucht haben. Unter anderem haben die auch meinen Hausmüll entleert und gleichmässig verteilt. Naja, ausser mir wäre das bei dem Wohnungszustand wohl keinem aufgefallen.... Der Sanierer war natürlich auch noch da. Und noch irgendwelche Leute, da weiss ich aber gerade nicht mehr genau, wer.
Besonders froh bin ich aktuell eigentlich darüber, dass die Sanierer die Tiefkühltruhe, welche voller Lebensmittel aber 3,5 Wochen ohne Strom rumstand, einfach zugeklebt haben duun auch in dem Container versenkt haben. Ich hatte schon Befürchtungen, dass ich die erst leeren müsste... Mit ner Klammer auf der Nase sicher machbar, aber das Gekreische welches sich aus der Truhe breit machte von den neu zum Leben erweckten toten Fischen war schon heftig laut :-)
Weiteres in Kürze...
--- WWL-Befugte und Anführerin des Pott-Chapters DOW --- Neuerdings Zwölfe mit Zurr, Plöpp, doing, doing, doing Buy a W and get FRIENDS for free
Zitat So, dann erzähle ich mal weiter. Was ich in der Aufregung ganz vergessen hatte: Als die Flasche Feuer fing muss irgendwas weggeflogen sein. Auf jeden Fall hatte ich ein blaues Kinn und wenn ich heute überlege, dass mich das auch ohnmächtig hätte schlagen können möchte ich lieber nicht weiter drüber nachdenken.....
Moin,
ein Zeichen dafür, daß sich schon ein übles Volumen zündfähigen Gemisches gebildet hatte.
Zitat von Wännä....ein Zeichen dafür, daß sich schon ein übles Volumen zündfähigen Gemisches gebildet hatte.
Das kannst wohl laut sagen und dazu brauchste gar nich mal viel Flüssiggas.....: - spez. Vol. von Propan: 1,96 dm3/kg - Volumenvergrößerung flüssig - gasförmig: ca. 264 - untere Zündgrenze in Luft: bei 2,1 Vol.% Nehmen wir mal an, es war eine 11kg Flasche aus der lediglich 50 gr Flüssiggas entwichen sind, dann entspricht das einem Gasvolumen von 0,050 kg x 1,96 dm3 x 264 = 25,9 dm3. Daraus ergeben sich dann bereits 0,0259 m3 / 0,021 = 1,2 m3 ex-fähiges Gas-Luft-Gemisch!
Mannomann Claudia, da haste ganz schön Massel gehabt. Wär die ganze Pulle unbemerkt leergelaufen, hätteste möglicherweise den ganzen Häuserblock atomisiert. Als Zündtemperatur reichen übrigens so um die 500 °C, d. h. mit 'ner glimmenden Kippe z. B. könnte man dabei durchaus ein beeindruckends Unheil anrichten....
Es ist zwar so schon schlimm genug, aber sei froh, dass nicht mehr passiert ist!
Gruß skifreak
Nichts tun macht keinen Spaß, wenn man nichts zu tun hat...
Zitat ...- untere Zündgrenze in Luft: bei 2,1 Vol.%...
Ja gut, aber in der Gegend gibt's erstmal nur 'ne ziemlich schlappe Verbrennung. So richtig rund geht das (wenn ich mich recht erinnere) etwa bei 7% - aber, was ich eigentlich sagen wollte (außer klugzuscheißen ): Propangasflaschen (oder auch diese Campinggaskartuschen) bitte nie in 'n Keller stellen! Ist eh verboten, und da das Zeug schwerer ist als Luft, sammelt sich das an der tiefsten Stelle, falls die Pulle/Kartusche irgendwie undicht sein sollte (z.B. winzige Durchrostungen, spez. bei alten Kartuschen), und wenn dann irgendwann die richtige Mischung erreicht ist, kann das ganz böse enden. Also immer: besser in den Garten damit, oder aufn Balkon .