Zitat von Revenant im Beitrag #3450...ohne die verpflichtenden Dinge wie ... Kennzeichen...
Hast Du nicht genau geschaut. Der Kennzeichenhalter ist rechts an der unteren Federbeinaufnahme. Und nachdem das Mopped in Holland herumsteht, müßte man erst einmal klären, wie pingelig die Käsköppe beim Spiegel sind
Dieter (ich steh ja mehr auf Originalzustand, zumindestens äußerlich )
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Der jungen Generation, die die Welt neu erfindet, dabei nicht merkt, dass sie sie nur aufwärmt und sich dann darüber beschwert, dass die die Alten ihnen das etwas süffisant aufzeigt?
Aufgewärmtes schmeckt halt oftmals schal.
Ich finde es schade, dass aus einer ursprünglich guten Idee, Motorräder aufs wesentliche zu reduzieren und dabei die Fahrbarkeit und Leistungsfähigkeit zu steigern, nun nur noch das Karikieren von Motorrädern geworden ist.
Knorri schrieb mal vor Jahren, er könne diesen ganzen Caffer-Hype nicht mehr sehen. Und dabei waren die Caffer damals noch optimierte Motorräder. Inzwischen kann ich ihn gut verstehen. Die derzeit yardbuilt-Kisten gleichen sich zunehmend, zeichnen allesamt sich durch reduzierte Fahrbarkeit aus und der Einzelne versucht, sich aus dem individuellen und authentischen Einheitsbrei durch Hinzufügen möglichst abstruser Zutaten vom Schrotthaufen der Motorradgeschichte herauszuzerren.
Zitat von Falcone im Beitrag #3454Wem soll man wie auf den Leim gehen?
Sollen nicht, aber de facto nach der Identifikationsmasche, dass da Schrauber am Werk sind "wie du und ich". Dabei sind das Leute, die sich von sauteuren "Edelschraubern" für viel Geld ihr "Traumbike" maßschneidern lassen.
Ich persönlich bin mittlerweile bei dem ganzen Umbaukrempel so weit, daß ich Orginalzustände bei Motorrädern aus den 80ern und 90ern sehr gut finde. Das ist dann "die Individualität der Serie".
Kleine aber feine Verbesserungen in technischen Bereich befürworte ich da ausdrücklich, aber die ganze Liene sollte erhalten bleiben.
Wenn ich in den Zeitungen die tollen Cafe-Racer Höckerbank -Geschwülstumbauten einer CB sevenfifty sehe ist eine originale Bold'or eine Wohltat. Und wesentlich seltener..........
Daher fand ich ich das Auseinanderrupfen der XJ650 vom Martin eigentlich sehr schade........weil die XJ-650/550 im Gegensatz zur XS und XZ wirklich schön anzusehen waren.
"Individualität der Serie" gefällt mir gut. Im Kontext der heutigen Umbauwut ergibt das ja wirklich einen Sinn.
Die XZ war ja ein wirklich schräges Motorrad, entsprach aber halt dem Zeitgeist und war in ihrem Umfeld durchaus eigenständig. So etwas zu erhalten finde ich allemal besser, als es zu zerrupfen und den nächsten tiefergelegten Einheitsbobbereschrambelroadster draus zu bauen.
Aber in jeder Ära gab es Ereignisse, die Fahrzeuge dezimierten: Sei es ein Krieg mit seiner Zerstörung, des Wirtschaftswunder mit seiner exzessiven Erneuerung, Umwelthysterie mit Abwrackprämien oder eben die dem Wohlstandsüberschuss geschuldete Zerbastelwut. Aber es ist schön, wenn dann noch ein paar seltene und originale Oldtimer übrigbleiben.
Auf der anderen Seite freue ich mich über jeden, der sich mit dem Thema auseinandersetzt und sich selbst in seinem Hobby wiederfindet. Es gibt ja genug Motorräder. Und was da mancherorten handwerklich geleistet wird, verdient schon Hochachtung.
Selbst guten Geschmack könnte man lernen, auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen.
Manchmal frag‘ ich mich ernsthaft, zu welch altbackenem Verein dieses Forum avanciert ist. Vor ~10 Jahren noch haben manche hier just das gemacht was sie nun den „Jungen“ ankreiden. Als doch eher Außenstehendem erscheint mir, dass hier manche egal über welchen Trend schon aus Prinzip lamentieren. Nun sinds halt Hipster und Scrambler. Bemerkenswert finde ich, dass man anhand des Sturzhelms den jemand in einem Video trägt, auf nicht vorhandene Schrauberqualitäten schließen kann. Es soll Leute geben, die der Ansicht sind dass man einen Kopf nicht gegen ein Ersatzteil aus dem Regal ersetzen kann und deshalb keinen 100,- Euro Helm aufsetzen. (Ob es dann so ein Luxusteil sein muss lass‘ ich dahingestellt. Aber die Wirtschaft muss und soll ja leben.)
ZitatVor ~10 Jahren noch haben manche hier just das gemacht was sie nun den „Jungen“ ankreiden.
Ja und nein.
Umbauten gab es schon immer. Und vor 10 Jahren begannen sie auch rund um die W650. Intension der Umbauten war es, das Motorrad zu verbessern und natürlich auch, den eigenen Vorstellungen hinsichtlich der Optik anzupassen. Die großen Blinker und das Rücklicht wurden in der Regel schnell ersetzt und ein Flachlenker angebaut. Manche leisteten sich eine Lakierung. Die meisten (sag ich jetzt mal) verbesserten alsbald das Fahrwerk (progressive Federn und andere Stoßdämpfer) und die Bremsen (GPZ-Beläge, Stahlflex usw.), viel wurde über die miese Serienbereifung und die damals auch noch recht miesen Alternativen diskutiert. Auch die Sitzbank wurde gerne kritisiert. Aber all das kann man noch gut unter einem Anstreben von Verbesserungen zusammenfassen.
Was mich heute stört, ist, dass viele dieser Umbauten das Motorrad eindeutig verschlechtern. Und nicht genug damit, es wird auch noch als Errungenschaft gelobt. Dinge die die Altvorderen längst als unbrauchbar oder zumindest wenig geeignet abgelegt hatten, werden neu entdeckt und zum Kult. Über technisches Grundwissen wird sich hinweggesetzt. Eine möglichst gute Fahrbarkeit, die eigentlich doch die Essenz des Motorradfahrens sein sollte, bleibt für die Show auf der Strecke.
Oder kurz: Erst, wenn ein Motorrad so richtig scheiße ist, ist es hipp.
Zitatdass hier mache egal über welchen Trend schon aus Prinzip lamentieren.
Wenn durch einen Trend etwas pervertiert wird, dann darf man das auch aufzeigen.
Wenn die nächste Generation sich absetzt, ist das gut. Wenn sie Bisheriges in Frage stellt, ist das gut. Wenn sie daraus Neues, Besseres entwickelt, ist das sehr gut. Wenn sie alten Kram verklärt, ist das bedenklich.
Ich finde den Film auch schick: Feine Schnitte, gutes Licht, ordentliche Mucke.
Was mich hier grad stört ist die Verallgemeinerung. Ich sehe dort Leute, die Bock auf Schrauben und "Verschönern" haben.
Haben wir das hier nicht -fast- alle auch?? Wo ist das Problem? Nur weil in irgendwelchen Filmen "Hipster" und/oder geschminkte Ischen rumfahren wird da alles mögliche draufgeholfen und über einen Kamm geschoren. Warum nimmt man es nicht einfach wie es ist?? Es ist ein Film. Mehr nicht. Dieser hier gefällt mir.
Martin, dich habe ich am wenigsten gemeint. All die von dir getätigten Umbauten an der W 650 habe ich selber auch durchgeführt. Mit sofortiger "Rückbaubarkeit" und Aufbewahrung der Originalteile. Meinst du mit "Was mich heute stört, ist, dass viele dieser Umbauten das Motorrad eindeutig verschlechtern" Starrrahmen ohne Not, Bereifung ohne Grip, usw. usf.
Mir geht dieses "Mad-Max-Gestyle! auf den Senkel! Und zwar gewaltig. Mein Reifenlieferant ist im Moment auf dem Trip und hat mit Flex und Vorschlaghammer diverse Güllepumpen zerschraddelt. Grauselig! Man kann aus einer Güllepumpe wirklich tolle Sachen machen. Aber die Dinger sehen wirklich aus, als stünde als letzter Eintrag im Brief: "Terminator". Wenn ich so manchen W-Caffer mit Alutank und schönem Beiwerk sehe, setzt schon der Haben-Wollen-Reflex ein. Das geht mir bei den Mopeds in diesem Video total ab. Allein wenn ich den Vorderreifen der 2-Ventil-Boxer sehe, stellen sich mir die Nackenhaare. Da kann der Film zugegebenermaßen noch so gut gemacht sein.
Ich habe das auch nicht persönlich genommen. Keine Sorge
Ja, ich meine solche Dinge wie Starrrahmen, schlechte Bremsen, tiefegelegte Fahrwerke, unnötig dicke Reifen, kantige Reifen, tief hängende Auspuffanlagen, aberwitzige Lenkerpositionen usw. Also Umbauten, die nach meinem Dafürhalten den Spaß am Fahren verschlechtern. Und das tun sie, denke ich, auch wenn der eine oder andere erst mal die Show in den Vordergrund stellt und völlig verbogen vom Boik steigt und stöhnt: "Mann ist das geil!" Irgendwann hört er entweder mit dem Motorradfahren auf und jagd der nächsten Sau im Dorf hinterher - oder er besinnt sich und merkt, dass gut konstruierte Motorräder durchaus einen Reiz haben. Denn eigentlich ist doch das Fahren das, wofür ein Motorrad gebaut wurde.