Zitat von magicfire Dass Arbeit keinen Spaß machen muß weiß wohl jeder, da ist der Wunsch nach einer Arbeit die Spaß macht wohl natürlich. Und dafür macht man/Frau im Normalfall Ausbildungen, oder? Damit man auch einen besseren Job bekommt... Aber da hier viele sind die anscheinend Glück im Job haben werden das viele hier einfach nicht nachvollziehen können. Konnte ich übrigens früher auch nicht, aber inzwischen ist mein Bild der "wohltätigen und fairen Arbeitgeber" schwer ins Rutschen gekommen. Vorher hatte ich die guten Jobs für faires Geld. Ich war genauso herablassend wie viele andere. Jetzt weiß ich wie blauäugig ich geurteilt habe.
Bei allem Respekt vor Deiner persönlichen Situation und den Problemen der Überqualifizierung sei aber doch mal diese Anmerkung gestattet:
Angebot und Nachfrage regeln den Markt. Werden also Qualifikationen derzeit nicht benötogt, muß man eben umdenken und auch unter Wert arbeiten. Oder eben mit Stütze leben (ob das richtig ist , will ich hier nicht ansprechen, das führte zu weit).
Auch muß bedacht werden, wer denn die Ausbildungen / Qualifizierungen bezahlt hat, während der Zeit den Unterhalt gezahlt, die Lehrer und Schulen bezahlt hat.
In den meisten Fällen andere, also die Gesellschaft. Und nun zahlt diese weiter den Unterhalt wegen Überqualifizierung? Auch so entsteht Staatsverschuldung.
Nach meinem zweiten Staatsexamen wurde ich auch nicht wirklich gebraucht. Zeitverträge, die pünktlich zu den Ferien ausliefen und danach verlängert wurden (die Kosten liefen aber auch in den Ferien weiter) usw. Eine Totgeburt , wenn man so will. Also habe ich dem Beamtentum in den Popo getreten und Hilfsarbeiterjobs gemacht, um einen Taxenschein zu finanzieren. Dazu kam es aber nicht, da ich vom Hilfsarbeiter zum Angestellten zum Vorarbeiter, Schichtleiter, Betriebsleiter mutiert bin. Heute gehört mir das Unternehmen. Hat viele Jahre und viele Nebenjobs mit Arbeitszeiten bis zu 17 Stunden gedauert.
Ach ja, und Bafög habe ich zurückgezahlt. Und meine Studienkosten in Form von Steuern vielfach. Und Stutze hatte ich nie.
Norbert, schau doch mal, wie viel Zinsen die Banken derzeit für das von der EZB geliehene Geld bezahlen und wie viel Zinsen sie verlangen, wenn du einen Kleinkredit aufnimmst. Insofern hat Dierk schon recht. Da wird kein Zinsvortel weitergegeben und das Leihen von Geld für notwendige Investitionen wird auch noch erschwert.
Zitat von Kaimann... Nach meinem zweiten Staatsexamen wurde ich auch nicht wirklich gebraucht. Zeitverträge, die pünktlich zu den Ferien ausliefen und danach verlängert wurden (die Kosten liefen aber auch in den Ferien weiter) usw. Eine Totgeburt , wenn man so will. Also habe ich dem Beamtentum in den Popo getreten ....
Nimmt mich Wunder, dass es im Beamtentum Zeitverträge gibt...
Wäre nett von Dir, wenn Du mich hier mal genauer Informieren könntest.
Zitat Nimmt mich Wunder, dass es im Beamtentum Zeitverträge gibt...
Doch,doch, Swenni. Ist bei Junglehrern so üblich. Dadurch, das die Schule jetzt aber bei der Einstellung ein Wörtchen mitzureden hat, soll sich da was geändert haben. Zumindest in NRW.
Gruß Norbert
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Im Beamtentum gibt es natürlich keine Zeitverträge (wäre ja ein Widerspruch in sich) - aber Junglehrer sind ja noch keine Beamten. Und da gibt es Zeitverträge. teilweise sogar nur für wenige Wochen für Vertretungen und so. und dass die vor den Ferien aufhören, ist leider wirklich so. Verbeamtet wirst du auch gar nicht mehr so leicht als Lehrer, die Zeiten sind vorbei. Was mich verblüfft hat: In Hessen wird man nur noch verbeamtet, wenn man kein Übergewicht hat! Das hat eine Kollegin von Falconette leidvoll erfahren müssen. Mann, was hat die gehungert. Aber inzwischen hat sie sich wieder "erholt".
@Kaimann: Ich zahle immer noch an meinen Weiterbildungen herum, die hat mir kein wohlmeinender Chef/Staat usw bezahlt, das habe ich in meiner Freizeit selber durchgezogen und finanziert. Wie mal erwähnt, ich hätte mir besser die Ducati gekauft und nen fetten Urlaub gemacht.... Und nen unbefristeten Job hatte ich nicht mehr seit über 6 Jahren. Ich kenne die "flexible Seite unter dem Ausbildungsniveau zur Genüge. Ich hätte nur niemals gedacht dass sich Weiterbildung so wenig auszahlt und ich bin kein Einzelfall.
Du Lehrer?? Die armen Schüler...
Arbeitnehmer die fliegen wenn sie Mist bauen? Frag mal die kleinen Verkäuferinnen wenn die Kasse aus irgendeinem Grund nicht stimmt (da ist mal flott falsch rausgegeben...)oder den Mechaniker der einen blöden Fehler macht und es kommt zu Unfällen oder die Krankenschwester die einen Patienten falsch versorgt oder die Kellner die einem Gast das Essen auf dem Schoß servieren und der Gast hat kleine Verbrennungen... Die haften für diese Fehler und zwar richtig. Und nicht nur die, sondern auch die Leute die Kontrollen durchführen sollten. Das fehlt bei Bankern/Managern völlig. Das ist Pokern mit hohem Einsatz ohne großes Risiko.
Zitat Arbeitnehmer die fliegen wenn sie Mist bauen? Frag mal die kleinen Verkäuferinnen wenn die Kasse aus irgendeinem Grund nicht stimmt (da ist mal flott falsch rausgegeben...)oder den Mechaniker der einen blöden Fehler macht und es kommt zu Unfällen oder die Krankenschwester die einen Patienten falsch versorgt oder die Kellner die einem Gast das Essen auf dem Schoß servieren und der Gast hat kleine Verbrennungen... Die haften für diese Fehler und zwar richtig.
Nö, nicht richtig.
In allen von dir aufgeführten Fällen haftet zuerst die Firma. Oder deren Betriebshaftpflicht, wenn man den noch eine solche bekommen kann. Die kann sich das Geld dann aber vom Verursacher zurückholen, aber nur wenn Vorsatz oder zumindest grobe Fahrlässigkeit vorliegt.
Gruß Norbert
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Danke für die "Aufklärung" hatte ich also doch das rechte Gespür dass es sich hierbei nicht um den Beamten handeln kann sondern eher um den Angestellten!
Was die Ausgestaltung der Zeitverträge angeht, benimmt sich der Staat also wie die freie Wirtschaft. Wollten wir das nicht alle, bzw. fordern es immer wieder unisono ein?!? Ziel also teilweise erreicht!
Ist Übergewicht als Kriterium für eine Nichtverbeamtung eigentlich rechtlich haltbar? Eine interessante Frage wie ich finde! Schön, dass Falconettes Kollegin es dennoch geschaft hat, und es ihr jetzt wieder besser geht