Ein Problem. Ein viel größeres sehe ich in der Modellpolitik. Für was stehen die einzelnen Modell eigentlich? Norge - ok, das ist ein Reiseschiff. Stelvio - BMW oder doch nicht BMW? Sport - Sport oder nicht Sport ist hier die Frage Breva - ist das jetzt eine Sport oder doch keine Sport? Griso - Cruiser oder Sportler? (na ja, wenigstens ein absolut eigenständiges Design) Bellagio - Cruiser oder Tourer - oder doch auch ein bisschen sportlich? Oder lieber California für Arme?
Un weit und breit kein Nachfolger für die Lehmanns.
So viele Modelle und dann nur eine Jahresproduktion von 3500 Fahrzeugen. Kein Wunder, wenn Guzzi bald eine der ruhmreich untergegangenen Marken ist.
Schade, dass die im Piaggio-Konzern aufgegangen sind. Nun kann man die Firma nicht mehr verkaufen, nur noch den Namen. De Facto gibt es Guzzi als Firma ja leider schon gar nicht mehr. Ein Trauerspiel für eine Marke, deren Nimbus gleich hinter dem von Harley kommt.
Das ist gut möglich, dass der "Durchschnittskäufer" so vorgeht: zuerst überlegt man sich, welcher Klasse/Gruppe/Kaste man sich zugehörig fühlt/fühlen will, und dann schaut man erst, welcher Hersteller in dieser Klasse welche Modelle im Angebot hat. Dieses Käuferverhalten geht für Guzzi tatsächlich fatal aus, bedienen sie doch - wie oben detailliert beschrieben - keine "Klasse" wirklich sortenrein.
Trotzdem bin ich noch gar nicht so davon überzeugt, ob das Mandello-Werk tatsächlich schließen muss. Wer weiß, was denen nicht noch alles einfällt ...
Guzzi spricht eigentlich keine Durchschnittskäufer an, sondern überwiegend eingeschworene Fans der Marke. Die Crux ist jedoch, dass sich die Modellpolitik am 'Durchschnittsgeschmack' anlehnt, d. h. die Gestaltung der Modelle orientiert sich nicht an der Guzzi-Historie sondern an Designtrends von außen (siehe Falcones Auflistung). Diese Produktstrategie macht nur dann Sinn, wenn man Neukunden für die Marke gewinnen will. Harley-Davidson hat dies mit den wassergekühlten Modellen und der XR vorgemacht: Beide Modelle bzw. Modellinien lösen sich von den harleytypischen Gestaltungselementen und sprechen mit 'normalen' Produkteigenschaften (z. B. nennenswerte Brems- bzw. Beschleunigungswerte) 'normale' Motorradfahrer an. Die Marke Guzzi ist für diese Strategie jedoch noch nicht bereit. Voraussetzung für eine Ansprache des Massenpublikums ist, dass Motorräder dieser Marke grundsätzlich in Betracht gezogen werden. Das Markenimage von Guzzi dürfte jedoch im Massenpublikum eher schlecht sein: Italienische Motorräder gelten als eher schlecht verarbeitet und zickig im täglichen Umgang. Die Empfehlung für Guzzi muss dahingehend lauten, dem Kernpublikum der eingeschworenen Guzzisten überzeugende Motorräder anzubieten und gleichzeitig an der Produktqualität zu arbeiten. So würden diese Guzzi-Enthusiasten zu Botschaftern der Marke.
In Antwort auf:ob das Mandello-Werk tatsächlich schließen muss
Ich sage es jetzt mal ganz provokant: es wäre ein Segen, wenn das Guzzi-Werk in Mandello schließen würde. Auf diesen veralteten Anlagen lässt sich weder gute Qualität noch preislich konkurrenzfähig produzieren. Im Übrigen ging es mir ja nicht um das Werk (Gebäude) sondern um die Firma - die gibt es schon nicht mehr. Nur noch die Marke als eine unter vielen im Piaggio-Konzern.
Ansonsten finde ich Martins Ausführungen auch richtig.
Zitat von BrauchiMoin Coffeinliebhaber, ich hab letztes WE eine ziemlich tolle Kaffee-Guzzi 850ccm aus 1982 gesehen - war aus dem Lüneburger Raum mit rotem Höcker, Alutank, Stummellenker, offenen Trichtern und sonst ganz viel "nichts". - Und da sich mein Mopped-Gusto seit meiner Anwesenheit hier (vorher mochte ich die Caffers nicht und Guzzis fand ich ziemlich hässlich) irgend wie gewandelt hat (Vielleicht weil mir meine Pseudo-Renn-Wee soviel Spaß macht.) will ich hier mal Meinungen zu den Guzzis einholen - vor allem was den Motor und seine Zuverlässigkeit (oder eben auch nicht - ich hab keine Ahnung) angeht. Dank & Gruß,
Ich finde Moto Guzzi auch gut und war mal kurz davor mir eine Mille GT zu kaufen. Dann bin ich die Guzzi eines Arbeitskollegen probegefahren und ich war kuriert. Ich fand die Maschine viel zu träge und total unhandlich. Alle Bedienkräfte waren sehr hoch. der Kniewinkel war unbequem. Es war eine V 7 Sport von 1988.
.. mein Reden. Im Alltag muss man sich umgewöhnen. Allerdings gab es die v7 Sport 1988 schon lange nicht mehr. Das Modell wurde Anfang der 70er gebaut, was die Schwergängigkeit der Bedienung erklärt.
Zitat von martin58.. mein Reden. Im Alltag muss man sich umgewöhnen. Allerdings gab es die v7 Sport 1988 schon lange nicht mehr. Das Modell wurde Anfang der 70er gebaut, was die Schwergängigkeit der Bedienung erklärt.
Es war ein Retrobike das Guzzi in Ende der 80er Anfang der 90er Jahre herausgebracht hat. Es sah wie die V7 Sport aus, es kann sein das die Maschine 1000 S oder so hieß... Die neue kleine V7 Classic bin ich ja vor kurzem in Italien Probegefahren. Die ist sehr Handlich.
Gruß Lucas
Angefügte Bilder:
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Zitat von lucas[...Ich fand die Maschine viel zu träge und total unhandlich. Alle Bedienkräfte waren sehr hoch. der Kniewinkel war unbequem. ..... Gruß Lucas
1000 S...[]
träge, unbequem??? gehts noch?!
Hättest sie mal über 3750 rpm drehen sollen....von wegen träge....pfff
Vielleicht warste damals noch nicht Manns genug für. Außer dem Gasgezuge geht ja alles butterweich.