Norbert und ich haben echt die Hosen voll. Zwar fahren wir jetzt schon 4 Jahre zusammen ohne ernste Zwischenfälle, aber eben in einer anderen Liga.
Einige Male sind wir im Rahmenprogramm der IDM und der WM gefahren. Wir haben schockierende Unfälle und kolabierende Beifahrer gesehen. Ganz ohne Zwischenfälle ging es nie ab.
Wir zweifeln vor allem an unserer körperlichen Fitness. Die Fahrt muß sehr kraftraubend sein: Brachaile Beschleunigungs- und Bremskräfte, extreme Fliehkräfte, all das wird uns beuteln.
Heute nun kam die Bestätigung für eine Woche Trainingslager im kommenden März in Frankreich. Da wird es sich dann zeigen, ob wir uns zuviel zugetraut haben.
Wir wollen es dort ruhig angehen: Zunächst ein paar Runden ohne Turnerei, einfach wie in einem dreirädrigen Formelwagen. Norbert wird sich nur festhalten und ich kann mich an das Ding gewöhnen. Dann folgen Norberts erste Übungen, Training des Zusammenspiels, Anpassungen an Karosse und Griffen. Nach einer Woche werden wir dann wissen, ob wir uns trauen können oder nicht.
Tipp von mir: Ausdauertraining... Für beide! Ohne geht gar nicht. Ich hatte schon den Genuss und dagegen ist unser F2 eine echt lahme Krücke. Ich war schon mit Festhalten überfordert, turnen war nicht drin.
Die Matten und Harze haben wir nun. Nächste Woche geht es an den Umbau.
Der speziell für dieses Gespann und dessen Umfeld eingerichtete Hänger ist auch hier. Ein Drama für sich, hatte der doch eine schweizer Zulassung.
Ausfuhr an der schweizer Grenze, Einfuhrzoll in die EU an der österreichischen Grenze. 360 Euro Zoll. Kennzeichen zurück in die CH.
Rote Nummer (Kurzzeitkennzeichen) beschaffen, zur Dekra Hauptstelle, Vollgutachten. Größe vermessen usw. 100er Zulssung nicht möglich, da keine hydraulischen Stoßdämpfer (Regel läuft 2010 aus, mal sehen, was dann kommt. Hatte sich 2006 schon mal geändert...).
Nun schnell noch zur Zulassungsstelle, Identnummer prüfen, neuer Brief usw, fertig.
Kosten rund 160 Euro.
Und 6 Stunden im Eimer.
Dafür ist das Ding top eingerichtet. Jedes Teil hat seinen Platz, sein Fach, seine Verzurröse oder Halterung. Nun müssen wir noch die schweizer Stecker auf Schuko umrüsten, um Beleuchtung, Steckdosen und Kompressor nutzen zu können.
Dachfenster und kleinen Heizer rein und fertig sit Norberts Schlafzimmer....
In Antwort auf:fertig sit Norberts Schlafzimmer....
Oh, danke, das wäre doch nicht nötig gewesen.
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Die schönste Farbe ist doch immer noch ein helles, freundliches Schwarz. ----------------------------------------------
Zwei Wochen ist es her, da haben wir uns an den Umbau der Innenverkleidung gemacht.
Um es kurz zu machen : Wir sind gescheitert.
Knieschalen ausgeschnitten und dann festgestellt, daß die Füße schon beim Sitzen auf dem Fußboden aufliegen. Also Wasserrohr genommen, unterfüttert unter die Unterschenkel, bis die Fußspitzen frei hingen.
Nun paßte aber leider mein fettes Hinterteil nicht mehr in die Verkleidung: Diese ist einfach zu kurz (und zu schmal). Also hinten losgeschnippelt.
Dazu hatten wir extra eine Diamantscheibe und einen Winkeltrieb für den Dremel angeschafft, ohne den hier nichts gegangen wäre.
Am Ende sah das Ding nach 8 Stunden aus , wie ein schweizer Käse. Stabilität auch nicht mehr so gut.
Nun hätten wir die komplette Sitzschale entfernen und neu bauen müssen (Negativ, Positiv, einkleben). Nicht unmöglich, aber zeitaufwändig und nicht professionel von uns machbar, Formen , Materialstärke, Gewicht usw.
Da erinnerte ich mich an einen Kontakt, der soetwas professionell und hauptberuflich macht. Leider 200 Kilometer entfernt.
Heute nun war er da und hat besichtigt, gemessen, geschaut. Und die Verkleidung verladen.
Wird nun etwa drei Wochen dauern und ein paar bedruckte Zettel kosten. Dafür gibt es dann eine professionel gemachte Sitzschale, die nach hinten verlängert ist und deren Knieschalen vorne neu gestaltet und verlängert sind.
Die Knieschalen werden mit einem leichten Hartschaum nach unserer Vorlage gestaltet, und müssen später von uns exakt beschliffen werden.
Danach werden sie mit Harz getränkt und erhalten damit Stabilität.
Damit steht der Prototyp.
Dann müssen kurze Fahrtests und ziemlich wahrscheinlich weitere Anpassungen vorgenommen werden.
Erst dann gibt es eine Deckschicht aus Laminat.
Ziemlich sicher aber muß dann im März in Frankreich erneut geändert werden, wenn sich bei längerer Fahrzeit weitere Schwachpunkte ergeben (z.B. Engstellen, die zum Absterben der Beine führen, die blaue Flecke machen usw usw.
Übrigens habe ich bei den Sitzproben vor 14 Tagen feststellen müssen, daß meine Rennkombi hier unbrauchbar ist. Sie hat Protektoren im Beckenbereich. Mit dem Ding passe ich nicht in das Gespann. ALNE Leder baut eine neue mit speziellen Kevlareinsätzen im Beinbereich (wegen der extrem abgewinkelten Beine und der Blutzirkulation).
Das folgende Bild zeigt den Sitzbereich und seine "Problemzonen" von oben im Umbau. Man sitzt im mattschwarzen Bereich, Fahrtrichting rechts. Der weiße Bereich ist die Verkleidungsoberkante. Der fahrer verschwindet bis auf etwas Rücken und Kopf ganz in diesem Ding.
Dazu werden die Füße und ein Stück Unterschenkel durch die unteren Löcher nach links in Richtung Motor gesteckt. Dort befinden sich Schalt- und Bremspedal. Die Unterschenlel liegen in dieser Phase auf den grauen HT Rohren (2), die Knie stützen sich im Bereich der Löcher (1) ab. Das Gesäß und die Hüften befinden sich bei 3 und 4, Arme und Kopf am rechten Bildrand.
Und so passe ich da nicht richtig rein. Also geschnippelt:
Bei 1 Knieschale geöffnet, muß weiter nach vorne und tiefer. Später etwas mit Lappen ausgestopft, um die Position zu finden. Bei 2 wurde mit den Halbrohren experimentiert, um den notwendigen Anstellwinkel der Beine zu finden, damit die Zehenspitzen nicht auf der Straße schleifen. Hinten unter den Rohren wurde ein Stück Dachlatte verschraubt, so paßt das.
Der Bereich 3 und 4 ist die Katastrophe. Zunächst haben wir links und rechts die Löcher (3) geschnitten, um Platz für die Hüften zu schaffen. Zusätzlich das Material geschlitzt, um es flexibel zu machen.
Nun liegt das Steißbein im Bereich 4 an, hinter der Verkleidung sind aber noch rund 4 cm Platz. Jetzt muß also 4 weggeschnitten werden, beide Löcher müssen verbunden werden. Das ergibt eine kompeltt neue Sitzschale hinten. Zusätzlich müssen die Löcher zum Durchstecken der Füße links und rechts größer werden, da das Anwinkeln der Beine so nicht vorgesehen war. Dazu muß die gesamte Seitenführung des Gesäßes nach hinten zurückgeschnitten werden, eine neue, stabile Verbindung zum oberen, weißen Teil ist zu schaffen. An sieser Verbindung hängt später das gesamte Fahrergewicht, das sonst nur über die Knie abgestützt wird.
Hält das nicht, sackt die Sitzschale ab auf den Auspuff (die Krümmer befinden sich kanpp hinter dem Gesäß, der Topf läuft zwischen den Beinen nach vorne und geht vor dem rechten Knie ins Freie). Damit wäre jede Fahrt sehr schnell beendet.
Werde nachher mal ein Foto ohne Sitzschale aus der gleichen Perspektive einstellen, um die Platzverhältnisse aufzuzeigen.
Zitat von BSAFür € 250,- fahr ich auch mal 'ne Runde mit. Roger P.S. Diese Rapports finde ich in der Regel interessanter als drei Ausgaben MOTORRAD zusammen.
Ooooch, für 250 darfste auch zwei Runden mitfahren und einen kleinen Aufkleber auf dem Gespann anbringen.
Zitat von BSAäh, *hüstel* - da haben wir uns falsch verstanden: Ich hätte die € 250,- gerne, bevor ich mich in so ein Höllenteil setze... Roger
Ach, hatte ich das falsch verstanden?
Na ja, vielleicht sammeln ja ein paar Gönner, um Dir diesen Spaß zu finanzieren. Filmrechte und Anteile an der Frittenschmiede bitte für mich.
Aber ernsthaft, so wild wird das schon nicht werden. Andere können das schließlich auch. Und kaum ist der erste Gang drin, sind eh alle Sorgen vergessen. Dann geht es immer nur um die nächste Kurve und den Fahrer vor Dir...
@Kaimann: Du bist einfach zuviel Mensch für ein F1... Was müsst ihr denn noch ändern? Haut das denn mit der Pedalerie noch hin oder wird das auch so ein wildes Gebaue bis das passt?
Zitat von magicfireGibts da Geld für?? @Kaimann: Du bist einfach zuviel Mensch für ein F1... Was müsst ihr denn noch ändern? Haut das denn mit der Pedalerie noch hin oder wird das auch so ein wildes Gebaue bis das passt?
Das mit dem Menschen sag mal hier nicht zu laut ...
Pedalerie ist diesmal kein Problem. Die Bremse ist schn rechts, verschiedene, verstellbare Pedalsätze gehören zum Lieferumfang. Schalthebel ist leicht anpaßbar (Bilder folgen dann).
Was mich etwas sorgt, ist das Bremssystem, das so zulässig ist:
Bei allen Oldies und den F2 sind immer und ohne Ausnahme zwei unabhängige Bremssysteme vorgeschrieben: Die Fuß - Betriebsbremse auf alle Räder und Scheiben und eine Alibihandbremse auf eine Scheibe vorne. Hydraulisch getrennt.
Beim LCR gibt es auch zwei Kreise. Die aber werden über ein einziges Gestänge und um ein paar Ecken nur vom Fußpedal gesteuert. Gibt es also einen Fehler vor der Hydraulik, wie z.B. einen Bruch des Hebels oder einer Welle, gibt es keine Bremse mehr.
Norbert meinte dazu übrigens recht kühl: "Na und, die eine Scheibe nützt uns dann auch nichts mehr." Wo er Recht hat.... Damit wäre ein Stunt wie in Hildesheim mit dem T500 Gespann wieder möglich.
Noch zwei Neuigkeiten aus dem Relement 2010: Die Renndistanzen werden verlängert (Gemeinheit, wo ich doch so schon zu schlapp bin). In der WM werden Stockmotoren wie in der IDM eingeführt. Damit haben wir zwei getunte WM Motore übrig. Andererseits ist es so leichter, vielleicht irgendwann man als Gaststarter in einem WM Lauf die rollende Schikane zu spielen.
Jaaa, so ein Stund wie in Hildesheim.. Du hats ja mitbekommen dass dieses Ding unwesentlich schneller ist wie das T500-Gespann? Da kommt ihr dann wahrscheinlich irgendwo Hildesheim Innenstadt zum Stehen...
Hm, ob wir euch mal vor die Flinte bekommen? Das wär mal zu schön wenn wir mit der Weissen um euch Kreise fahren würden...
Zuerst das unverkleidete Motorrad zur besseren Übersicht:
Und hier wieder die Perspektive von oben, jedoch ohne Verkleidung. Habe nochmal Nummern eingefügt, zu denen ich unter dem Bild etwas schreibe:
1. ist wieder die Position der Knie (vergl Lappen). Der Raum für das rechte Knie wird durch die Verkleidungsaufnahme begrenzt, deren "Einfädeltrichter" ich jetzt bereits längs der senkrechten Linie kürzen muß. Die Kniespitze befindet sich später etwas unter der Halterung. Ein heftiger Einschlag würde sich daher ungünstig auf mein Wohlbefinden auswirken.
2. Das Bodenloch für die Schaltung. Der Fuß wird in ein Metall U gesteckt, das hinten und in einem Lager oben rechts neben dem Loch geführt wird, gesteckt.
3. Bremse. Das kleine Blech ist verstellbar, der Hebel einteilig bis oben rechts über dem Rahmenkasten. Erst dort erfolgt der Übertrag auf zwei Bremskreise. Vertrauenswürdig???
4. Die Airbox über dem Motor. Im Falle eines Überschlages höchster Punkt (unter der Verkleidung). Sie ist also recht stabil, da man im negativen Fall auf Ihr , dem Rücken und Helm und ev. der vorderen Verkleidung umherrutscht.
5. Die Gesäßwärmplatte oder auch Krümmerabdeckung. Ein kleines Kohlefaserteil. Den Raum darüber bis zur Bremswelle will ich für mein Gesäß mit nutzen.
6. Unter dieser Abdeckung werden die Krümmer gesammelt und gehen in den Auspuff über. Die Abdeckung ist ein Verschleißteil, das im Laufe der Zeit verbrennt.
Spannend wird hier die Wärmedämmumg im Bereich des linken Knies, das bei mir dem Rohr deutlich näherkommt, als bei meinem Vorgänger.