Zitat von FalconeEcht ist der Schädel schon - aber halt ausgestopft.
Maggi, sei schön vorsichtig auf den paar ersten 100 Kilometern. So ein Gespann kann etwas wildschweinmäßig heimtückisches haben, gerade wenn man glaubt, dass jetzt alles schon längst im grünen Bereich ist. Grüße Falcone
Das kann man nur unterstreichen.
Eigentlich ist es, wie bei jedem neu erlernten. Sobald sich erste Sicherheiten einstellen, wird die Grenze kurz überschritten und eine unkontrollierte Reaktion erfolgt.
Im Verkehr geht das zu 99,9% gut. Der Rest taucht in der Statistik bei den Fahranfängern auf... Ich denke, jeder von uns kann da so seine Geschichten erzählen.
Wenn ich hier mal etwas abschweifen darf, dann würde ich es durchaus begrüßen, wenn die Fahrausbildung für Fahranfänger geändert werden würde: Ein Fahrsicherheitstraining direkt nach bestandener Prüfung und vielleicht sogar nochmals nach einer gewissen Zeit sollte verpflichtend sein.
Es reicht einfach nicht, Schilder lesen und Fragen beantworten zu können. Das Gefühl für kritische Situationen muß vermittelt werden. Und das geht im Verkehr nicht.
So wünsche ich Dir viel Glück und viel Spaß mit Deinem neuen Gespann !
ich bin mir durchaus bewußt, daß Gespannfahren vollkommen anders ist als Solo fahren und man am Anfang nicht zuviel wollen sollte. Da ich aber gerade einen Nachtdienst hinter mir habe ist das wahrscheinlich keine gute Idee jetzt zu fahren, deswegen muß ich mich noch ein wenig gedulden.
so, den ersten Ausritt habe ich jetzt hinter mir, die Winterkombi hätte ich nicht gebraucht, ich war naß geschwitzt. Erstmal habe ich einen 25 Liter Kanister Wasser im Kofferraum verstaut und eine Kiste mit Ersatzteilen im Fußraum verstaut, gebrauchts hätte es das nicht, da ich sowiseo nicht schneller als 40 gefahren bin. Puh, gar nicht so einfach, direkt in der Hofausfahrt stand so eine blöde Mauer im Weg, die sich in die Kurve gestellt hat, durch beherztes Bremsen konnte eine Kollision gerade noch vermieden werden, aha, man muß also richtig mit Schmackes lenken. Dann raus aus dem Hof und auf die Straße, zum Glück ist heute nicht besonders viel Verkehr, so daß ich ohne große Probleme auf die Straße kam, da habe ich mich allerdings nicht lange aufgehalten und mich lieber über die Wirtschaftswege gestohlen, dooferweise lag da ein wenig Schnee und Eis, also landete ich nach kurzer Zeit erstmal in einem Graben, glücklicherweise habe ich das Teil alleine wieder rausbekommen und wichtiger, es hat keiner gesehen. Gespannfahren ist ja wirklich äußerst seltsam, aber spannend, im Moment weiß ich noch nicht so genau wo ich lande. Eins werde ich aber mit Sicherheit noch nicht machen und das ist bei starkem Verkehr mich auf die Straße wagen, da werde ich vorerst wohl nur die Weinbergswege und Parkplätze unsicher machen oder Nachts oder Sonntagsmorgens, bis ich mal das Gespannverhalten verinnerlicht habe. Ich habe gleich noch zwei Fragen, zum Einen ist das normal, wenn man im Stand auf dem Gespann sitzt, daß man das Gefühl hat, das Motorrad kippt leicht nach links? Und zum Anderen, wie sollten die Stoßdämpfer eingestellt sein, eher weich oder hart, mir kommen die im Moment recht weich vor?
Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste Ausfahrt!
Hallo . Ja , ist normal . Das Motorrad ist so eingestellt (wenn der Seitenwagen rechts angebaut ist) . Das kann , bei längeren Fahrten auch zu Rückenschmerzen führen . Spezis bauen dann die Sitzbank "schief" auf . Das muß natürlich beim Solo-fahren zurückgebaut werden ! Gruß Claus
Das war früher mal so, als die Straßen noch gewölbt waren. Wenn du heute auf ein Gespann steigst, sollte die Federung so eingestellt sein, dass es auf keinen Fall nach links hängt, sonst stimmt ganz einfach was nicht. Da du in der W vermutlich noch die Solofedern hast, musst du zumindest mal die volle Vorspannung geben - möglicherweise lohnt sich die Anschaffung von besser passenden Hagon- oder Bilstein-Stoßdämpfern Etwas federt es natürlich ein, wenn du dich draufsetzt, aber bei mit einer Person besetztem Gespann sollte auf ebenem Boden des Querrohr des Seitenwagens genau waagerecht stehen. Bei heutigen Verkehrsbedingungen steht auch das Motorrad dann genau senkrecht - früher neigte man das Motorrad ein bis drei Prozent nach links - eben wegen der gewölbten Straßen - das macht heute aber keinen Sinn mehr. Die Vorspur des Gespannes sollte so eingestellt sein, dass das leere Gespann mit einer Person bei Tempo 80 geradeaus läuft, du also nahezu keine Kräfte in den Lenker einbringen musst. Früher sagte man Tempo 60 - das ist aber überholt, denn der Verkehr ist ja auch schneller geworden. Und Tempo 80 ist ein guter Kompromiss, wenn man überwiegend Landstraße fährt. Fährst du mit einem so eingestellten klassischen Gespann, wie die W eines ist, dann unter 80 drückt der Seitenwagen die ganze Fuhre wegen der Vorspur leicht nach links, fährst du schneller, fängt er an, die Fuhre leicht nach rechts zu ziehen.
Wenn dir die ganze Geschichte Freude macht, ziehe den Kauf einer Schwinge für vorne in Erwägung - dann geht der Spaß erst richtig los! Norbert kann dir da Auskunft geben.
Viel Erfolg und Spaß beim Üben!
Grüße falcone, der sich auch noch gut an seine erste Mauer erinnern kann.
Hallo Martin . Ich glaube , wir reden aneinander vorbei . Die Federung darf natürlich nicht hängen . Das Motorrad ist , auch heute noch , vom Seitenwagen weg gekippt . Jedenfalls die "klassischen" wie MZ und Ural usw . Bei der W würde ich das auch nicht anders machen . Das kippen stellt den Radsturz dar . Ich stelle den immer nach Seitenwagebelastung bei einer Probefahrt ein . Bei einem auf 0° eingestellten Motorrad "zieht" der Seitenwagen . Die Vorspur ist da noch eine andere Sache . Je weniger Vorspur , je indifferenter das Lenkverhalten , bis es bei zu wenig gefährlich wird . Das Maß ist aber meist vorgeschrieben . Gruß Claus
Ich habe gleich noch zwei Fragen, zum Einen ist das normal, wenn man im Stand auf dem Gespann sitzt, daß man das Gefühl hat, das Motorrad kippt leicht nach links? Und zum Anderen, wie sollten die Stoßdämpfer eingestellt sein, eher weich oder hart, mir kommen die im Moment recht weich vor?
Tschööö Maggi
Ich denke, das Kippgefühl entsteht, da das Motorrad mehr einfedert, als Der Seitenwagen.
Insbesondere beim Einlenken in Rechtskurven sackt bei weicher Federung zunächst das Motorrad ein (man denkt, es kippelt links über), bis dann irgendwann der Seitenwagen leicht wird.
Eine harte Federung mindert dieses schwammige Gefühl. Letztlich aber ist es unkritisch und man gewöhnt sich daran. Irgendwann wirst Du es lieben, den Seitenwagen jederzeit und bei jeder Geschwindigkeit mit einem kleinen Schlenker anheben zu können.
Viel gefährlicher sind die vermeintlich "sicheren" Linkskurven, wenn das Hinterrad der Maschine leicht wird. Hier heißt es ein Gespür zu entwickeln, was eben noch geht, bevor das Hinterrad steigt und die Beiwagennase sich im schlimmsten Fall Richtung Fahrbahn aufmacht.
Deine Beschreibungen der ersten Meter Richtung Mauer sind übrigens für bisherige Solisten typisch: Die meisten fahren erstmal unkontrollierte Halbkreise, bis sie die Soloreflexe abgelegt haben. Die Lenkung funktioniert nämlich genau entgegengesetzt: Will man mit einem Gespann nach rechts fahren, muß man den Lenker auch nach rechts einschlagen. Macht man das mit einem Solokrad, "stürzt" es. der Schwerkraft folgend, in eine Linkskurve....
In Antwort auf:Bei einem auf 0° eingestellten Motorrad "zieht" der Seitenwagen .
Dem setze ich aus meinen Erkenntnissen ein klares "nein" entgegen - auch was Russen und MZ betrifft. Auf geraden und nicht gewölbten Straßen gehört ein Motorrad inzwischen auch senkrecht eingestellt. Die Neigung (positive Sturz) ist einfach veraltet und unnötig und wie du selbst sagst, führt er durchaus zu Verspannungen des Fahrers. Selbst MZ empfiehlt einen Sturz von 0 Grad und gibt maximal 1 Grad frei. Und MZ war seinerzeit ein sehr modernes Gespann. Und bei der Geometrie der Solo-W würde ich mal von einer Vorspur von 2,5 cm ausgehen, eher 0,5 weniger. Mein BMW-Gespann habe ich jetzt auf 3 cm eingestellt, aber deswegen, weil ich einen sehr breiten Seitenwagenreifen fahre. Und da der Velorex sehr leicht ist, kann man den Vorlauf sicher um 30 cm halten.
Hallo Martin . Ich staune . Du hast recht . Da hat sich was geändert . Motorrad und Seitenwagen haben 90° . Ich bin , bis heute , mit falsch eingestelltem Gespann gefahren . Gemerkt hab' ich allerdins nichts . Nächste Woche wird um-eingestellt (MZ Silverstar). Versucht hatte ich das schon Mal. Da ging das überhaupt nicht gut . Ich werde mich mal damit beschäftigen . Bei'm W-Gespann hatte da wohl auch jemand was falsches im Kopf . Gruß Claus
Ich habe z.B. auch lange an die Geschichte geglaubt - mit voller Überzeugung -, dass man in einer Rechtskurve einen hochkommenden Seitenwagen wieder runter bekommt, wenn man nur beherzt genug Gas gibt. Heute weiß ich es besser. Aber so was stand damals in Gespannbüchern, im MOTORRAD und sogar der Fahrlehrer hat es gewusst (rein theoretisch).
Das ist mir "früher" auch so erzählt worden ...allerdings nur von Leuten , die selber keine Praxis mit dem Gespann hatten (z.B Fahrschule). Als ich dann merkte , daß es quatsch ist , hab' ich das auf die DKW RD250 geschoben , weil das da mit dem gasgeben sowiso nichs gebracht hatte . Bei der ETS natürlich auch nicht . Dann habe ich das bei PS-stärkeren Gespannen auch versucht . Auch da war es Quatsch und teilweise ganz schön kritisch .
danke für Eure Anmerkungen, dann scheint die W ja wohl doch eine gewisse Neigung zu haben, muß ich mir morgen mal im Hellen ansehen, da ich aber eher weniger Ahnung von Gespannen habe, weiß ich gar nicht was ich da wo einstellen kann. Zu den Stoßdämpfern, da sind Konis verbaut und so wie ich das gesehen habe auf der weichsten Stufe, aber das muß ich mir auch noch mal genauer ansehen.
@Kaimann: Das Problem waren weniger die Soloreflexe sondern das ich nicht beherzt genug eingelenkt habe, ich hatte nicht damit gerechnet, daß man doch einen gehörigen Kraftaufwand benötigt um das Ding um die Kurve zu bekommen. Als ich dann mal wußte wieviel da nötig ist, ging's schon wesentlich besser (aber nicht wirklich gut)
Das mit dem Gasgeben bei steigendem Seitenwagen liest man überall, wie macht man's denn nun richtig?
Also mit Konis bist du ja schon prima ausgestattet! Spann sie mal auf die vorletzte Stufe vor und probiere aus. Wie ich Werner kenne, hat er sicher auch die Gabel mit guten Federn versehen und etwas vorgespannt. Er kennt sich schließlich aus. Ansonsten würde ich sonst an deiner Stelle erst mal nichts anders einstellen - schnell ist was verschlimmbessert. Fahr erst mal eine Weile damit, dann wirst du alles auch viel besser beurteilen können. Oder frage bei Werner ("Judas" hier im Forum) mal direkt nach, wenn du irgendwo nicht sicher bist.
Und wenn der Seitenwagen unfreiwillig steigt, sofort die Geschwindigkeit verringern - dann ist er auch sofort wieder unten. Meist reicht zum Glück schon das erschrockene Gas wegnehmen aus, ansonsten kurz auf die Hinterradbremse tappen. Nicht nur vorn bremsen, weil die Tele eintaucht. Bei einer Schwinge kannst du auch vorne bremsen. Grüße falcone
Hallo Maggi . ...ich trau`mich ja schon fast nicht mehr . In deiner Stelle würde ich mich erst mit der Theorie beschäftigen und einiges lesen . Es gibt da viele Sachen , die bei so einem assymetrischen Fahrzeug zu beachten sind . Z.B. kannst du durch das eigene Fahrverhalten die Lenkkräfte stark beeinflussen. Das Seitenwagensteigen wird durch Gewichtsverlagerung beeinflusst . Aber auch da kannst du einiges falsch machen . Wenn du dich z.B. in Richtung Seitenwagen bewegst und dich dabei am Tank abdrückst , verstärkst du das steigen noch . Ein Gespann hat mit Motorrad und Auto eben nichts gemein . Aber , wenn es dann läuft (nach viel Übung) macht es richtig Spass ! Gruß Claus
Auch mit Gas und Bremse je nach Kurve kann die Lenkung unterstützt werden. Rechts angebautes Boot beim Gasgeben versucht die Fuhre nach rechts zu drücken und beim Bremsen (ungebremstes Boot) drückts nach links. Kann man bei langsamen Tempo gut zum auf der Stelle wenden benutzen.