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Dieses Thema hat 77 Antworten
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 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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Falcone Offline




Beiträge: 113.817

28.12.2008 11:13
#31 RE: Frankreich 2008 Antworten

Auch Falconette und ich haben gleich an PeWe denken müssen, als wir das sahen.

Überhaupt dürfte PeWe viel Spass an der Normandie haben. Die Bewohner dort haben ein besonderes Händchen für Pflanzen und Blumen. Ich habe selten so viel Blumenschmuck in einem Landstrich gesehen.

Grüße
falcone

PeWe Offline




Beiträge: 21.971

28.12.2008 12:58
#32 RE: Frankreich 2008 Antworten

Dank Euch...

So was wäre mein Traum. Ein historisches (Fachwerk) Haus mit viel Geschichte und ein Traumgarten dabei...



Beste und liebste Grüße
PeWe

"W 650 - a real motorcycle in a sea of shit."

montcorbier Offline




Beiträge: 13.023

28.12.2008 13:06
#33 RE: Frankreich 2008 Antworten


Jau,

mit einigen Gartenzwergen verteilt auf dem Anwesen wird's bestimmt ganz angenehm.
Gibt's Gartenzwerge ausserhalb Deutschlands?
Woher kommt denn diese "Unsitte" der schrecklichen Gartenzwerge?



Gruß
Monti

----------------------------------------------------

Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas

Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm,
beim Deutschen ist's genau anders rum!

PeWe Offline




Beiträge: 21.971

28.12.2008 13:15
#34 RE: Frankreich 2008 Antworten

Monti, lass uns nicht dem Martin seinen schönen Reisebericht zumüllen!!!

Bei echter Interesse einfach mal googeln...

Grüße PeWe

"W 650 - a real motorcycle in a sea of shit."

Falcone Offline




Beiträge: 113.817

28.12.2008 18:20
#35 RE: Frankreich 2008 Antworten

4. Tag
Nach dem reichhaltigen Abendessen und einer wunderbar ruhigen Nacht mit tiefem Schlaf waren wir ganz froh, „nur“ ein einfaches französisches Frühstück zu bekommen.


Auch wenn es auf dem Foto vielleicht den eindruck macht – wir hatten es an diesem morgen gar nicht so eilig, von dem schönen Platz weg zu kommen.


Nach der gestrigen Regenfahrt brauchten die Ketten auch eine kleine Fettauffrischung.

Wir waren noch nicht lange unterwegs, da zog eine dicke Wolke auf. Es sah stark nach Regen aus. Wir gaben Gas, weil wir berechtigte Hoffnung hatten, dem Regen gerade so zu entkommen. Doch dann wendete ein Sattelschlepper vor uns auf der Straße und das brauchte eine Weile. Prompt ergoss sich ein heftiger Schauer über uns. Wir flitzten gerade noch zu einem Baum in der Nähe und stellten uns dicht am Stamm unter. Genauso schnell wie er gekommen war, war der Schauer auch wieder vorbei. Der LKW fuhr davon und wir auch.

Wieder im Sonnenschein erreichten wir den wohl berühmtesten Ort der Normandie, Honfleur, bekannt für seinen malerischen Hafen. Busladungsweise werden die Touristen aus aller Welt angekarrt und knipsen die Chips ihrer Kameras voll.

Und so sieht der Hafen aus:



Natürlich gibt es noch idyllischere Eckchen, zum Beispiel diese:



Oder dieser anheimelnde Platz, der doch bei jedem das Fernweh aufkommen lassen müsste, so auch …


… bei diesem bärtigen Monsieur, der seinen Blick über die Seine schweifen lässt.


Aber da wir ja nicht blind wie dieser nette Hund waren …


… entdeckten wir auch noch das richtige Touristengebiet von Honfleur, …


… das zugegebenermaßen wirklich recht malerisch war und …


… auch einige schöne Bauwerke zu bieten hat.


Nach einer Kaffeepause winkten wir den drei netten Kätzchen in der Auslage noch mal zu und …


… warfen einen Blick auf die Pont du Normandie, bevor wir Honfleur wieder in Richtung Deauville verließen. Ob da wirklich die Hondas mit dem Baguette-Fach herkommen?
An der Küste entlang fuhren wir bis Ouistreham an der Orne-Mündung, nördlich von Caen.


Der Leuchtturm von Ouistreham.

Ouistreham, die Hauptstadt des Calvados, ist ein Handelshafen und dementsprechend waren auch viele Seeleute zu sehen. Wir setzten uns ein wenig in die Sonne, aßen etwas und schauten dem Treiben zu.


Pause am Hafen

Weiter ging es an der Küste entlang. Das Gebiet der Invasion begann bei Langrune-sur-mer mit dem Juno Beach, dem Strandabschnitt, an dem die kanadischen Truppen landeten. Ab Courseulles-sur-mer folgte Gold Beach, ein englischer Landungsbereich.


Henny schaut auf die bei Ebbe aus dem Wasser ragenden Befestigungsanlagen

In der Nähe von St.-Lauren-sur-mer besichtigten wir das Museum von Omaha Beach, dem Landegebiet der amerikanischen Truppen.
Sowohl die deutschen als auch die amerikanischen Truppen waren im Museum genau beschrieben, man konnte sich alles an Ausrüstung, Uniformen, Waffen etc. anschauen. Filme von den Landungsvorbereitungen und der Landung an sich werden gezeigt. Alles in Englisch oder Französisch – deutsche Besucher sind ausgeblendet.


Panzer vor dem Museum, das im Hintergrund zu sehen ist.

Von dort fahren wir etwas ins Landesinnere nach Isigny-sur-mer, ein kleines an der l´Aure gelegenes Städtchen. Hier fanden wir Unterkunft in einem Motel, das ganz wie in Amerika aufgebaut und ausgestattet war.


Der Motel-Hof – hinten links waren wir untergebracht.

Da das angrenzende Restaurant uns zu fein erschien, schlenderten wir erst mal über den Marktplatz und machten einen Runde durch das Städtchen.


Hauptstraße und Marktplatz


Isigny entpuppte sich als sehr beschaulich.

Am Ufer der L`Aure fanden wir eine kleine Bar, in der man auch Fisch essen konnte. Das war genau das Richtige.


Links hinter der Brücke sieht man die auserkorene Bar.
Wir bestellten dort jeder einen Pott Miesmuscheln.


Jeder einen Topf frischer Muscheln und ein, zwei, drei schöne Biere dazu – fein!


Durch den guten Geruch hatten wir bald Zaun- bzw. Mauergäste, die …


… mit der Zeit auch immer zutraulicher wurden.

Ein kleiner Verdauungsspaziergang rundete den Abend ab.


Blick über die Vire, ein dort mündender Nebenfluss der L`Aure.


Ob Hunde das Schild wirklich beachten?


Eine Türe für Wastl


Und nachdem wir uns noch diesen Sonnenuntergang über der L`Aure angeschaut hatten, gingen wir zufrieden ins Bett.

Buggy Offline




Beiträge: 20.423

28.12.2008 18:29
#36 RE: Frankreich 2008 Antworten

Fein fein.
Freue mich schon auf Morgen.

Buggy

Gesegnet seien jene,die nichts zu sagen haben und den Mund halten.(Oscar Wilde)
Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas

First Member of The Spießers MC Chapter H

Mumpitz Offline




Beiträge: 100

28.12.2008 19:48
#37 RE: Frankreich 2008 Antworten

Für PeWe könnte ich da noch ein etwas preiswerteres Objekt in der Normandie vermitteln, am Garten müsste aber auch noch etwas getan werden:


Alles Gute aus dem Emsland von Gerd, der sich schon richtig auf die abendliche Reiselektüre freut!



In der Ruhe liegt die Kraft

W-iedehopf Offline




Beiträge: 8.114

28.12.2008 20:27
#38 RE: Frankreich 2008 Antworten

Habt ihr denn auch einen Abstecher nach Bayeux gemacht?

Gruß Irmi

Wo's ölt, da rostets nicht



Senior-Member of The Spießers MC Headquarter WW

Falcone Offline




Beiträge: 113.817

28.12.2008 20:54
#39 RE: Frankreich 2008 Antworten

In Antwort auf:
Abstecher nach Bayeux


Bayeux fällt schon unter Stadt - und Städte gehören nicht ins Beuteschema

Grüße
falcone

Heiko Offline




Beiträge: 1.657

28.12.2008 22:09
#40 RE: Frankreich 2008 Antworten

Das eine Hafenbild, ein gekonnter Fotoclou! Mit dem schrägen Horizont wird einem sogar leicht Seekrank

Schöner Bericht, trotzdem

Fernweh ruft - aber gegen Mai gehts nach England, Tantchen wartet schon - aber das ist hier nicht das Thema

.....................................................
I natt jag drömde något som jag aldrig drömt förut
jag drömde det var fred på jord och alla krig var slut

Falcone Offline




Beiträge: 113.817

29.12.2008 12:24
#41 RE: Frankreich 2008 Antworten

Leider müsst ihr euch mit der Fortsetzung ein wenig gedulden, denn ich fahre jetzt erst mal für zwei Tage auf Verwandschaftsbesuch auf die äbsch Seit.
Seid brav und tschüß
Falcone

PeWe Offline




Beiträge: 21.971

29.12.2008 12:53
#42 RE: Frankreich 2008 Antworten

Schade....

freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bin brav und ärgere auch den Kaimann nicht in der Zwischenzeit!

Grüße
PeWe

"W 650 - a real motorcycle in a sea of shit."

Falcone Offline




Beiträge: 113.817

30.12.2008 18:20
#43 RE: Frankreich 2008 Antworten

So, unser Ausflug ist gut überstanden und es kann weiter gehen.

5. Tag

Um Carentan zu umfahren und die Autobahn zu meiden fuhren wir über kleinste Nebenstraßen durch das Delta der Taute


Bessere Feldwege im Bessin

Auf dem Kirchplatz von Ste.-Marie-du-Mont nahmen wir unser Frühstück ein: Croissants mit Milchkaffee.


Die Kirche von Ste.-Marie-du-Mont


Unsere kleine Frühstücks-Créperie. Sie hatte gerade erst geöffnet. Die Kaffeemaschine wurde angeworfen und während wir warteten, lief die Inhaberin um die Ecke zum Bäcker und holte frische Croissants.

An Nachbartisch ließ sich ein Paar nieder und blickte in die Karte. Ihrer Unterhaltung entnahmen wir, dass sie aus Amerika kamen. Wir sprachen sie an und erfuhren, dass sie eine Rundreise machen und sich die Invasions-Schauplätze anschauen. Als sie erfuhren, dass wir Deutsche sind, stellte die noch relativ junge Frau das Gespräch sofort ein. Der Mann überspielte das noch ein wenig mit small talk.
Tja, wer weiß, welche Geschichte und welche Schicksale es bewirken, dass die übernächste Generation noch so reagiert?


Frühstück und die Amerikanerin am Nachbartisch.

Aber auch andere Befremdlichkeiten erlebten wir. Wir kamen an einem Lager vorbei, das haargenau so aussah wie ein Kriegslager der Alliierten. Uniformen, Zelte, Fahrzeuge. Hier wurde die Invasion nachgespielt. Mehrmals begegneten uns amerikanische Militärfahrzeuge mit Besatzung im vollen Ornat, die sich auch rücksichtslos benahmen, als ob ihnen die Straße gehört und sie immer noch die Befreier sind.


„Befreier“ im Jeep

Wir fuhren weiter zum Utah Beach. Falconette ging an den Strand, während ich das Museum ansah. Erschreckend ist das Leid, dass dieser Krieg über alle gebracht hat.
Die gewaltige Logistik, die hinter der Invasion steckt, ist trotzdem sehr beeindruckend. Entsprechend wird insbesondere hier im amerikanischen Museum die Invasion glorifiziert.
Man hört Gespräche der überwiegend anwesenden Amerikaner mit, die alle natürlich Verwandte verloren haben, worauf sie unheimlich stolz sind, und die Verwandten waren natürlich alle im engsten Stab von General Eisenhower oder so ähnlich … na ja, ziemlich schräg, das Ganze, wenn man gestandene dicke Männer mit glänzenden Augen begeistert von den Heldentaten ihrer Väter sprechen hört …
Interessant sind aber auch andere Meinungen, die wir in Gesprächen mitbekamen. Wir gewannen den Eindruck, dass es den Franzosen gar nicht so recht ist, dass die Invasion von den Alliierten so großartig zelebriert wird. Man ist zwar ganz froh, dass dieser karge Landstrich dadurch vom Tourismus profitiert, aber eigentlich ist die Invasion doch eher ein dunkles Kapitel.
Das wahre Leiden der Bevölkerung fing demnach erst durch die Invasion an. Sie brachte den wirklichen Krieg mit Toten unter den Zivilisten, Zerstörung und das Ende der Kollaboration. Das und die Schmach (?), sich selbst nicht von den Deutschen Besatzern befreit zu haben, führt wohl dazu, dass die Einwohner von dieser Zeit möglichst nichts mehr wissen wollen. Französische Kriegerdenkmäler vor Ort haben dann auch den ersten Weltkrieg zum Thema, nicht den zweiten.
Auf jeden Fall mach alles sehr nachdenklich und ich hoffe, dass es sich in den Köpfen dauerhaft eingräbt, dass Krieg niemals eine Lösung ist.



Am Strand ist auch eines der Landungsboote aufgestellt


Auf einem Geschütz nisteten Spatzen. Gut.


So kann Utah-Beach sogar friedlich wirken …

Wir verließen nachdenklich den letzten der Invasions-Strände und seine vielen Andenkenbuden, in denen man Militaria aller Art in Mengen kaufen kann.
Weiter ging die Fahrt nach Norden an der Küste entlang. Unser nächster Halt war in St.-Vaast-la-Hougue am Fischereihafen.


Im Hafen von St.-Vaast-la-Hougue

Wir ließen uns in einem kleinen Hafenrestaurant nieder, aßen eine Terrine (keine Suppe, es ist eine Pastete) und beobachteten das geschäftige Treiben, wenn die Fischerboote einfuhren und die oft noch zappelnde Ladung gelöscht wurde.


Ladung wird gelöscht

Von dort machten wir noch einen Abstecher zur Festungsanlage Fort de la Hougue


Fort de la Hougue, eines der Festungsbauwerke des französischen Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban


Und machten auch einen Spaziergang am Strand.

Wir fuhren von hier weiter zur nordöstlichen Landspitze der Normandie: Pointe de Barfleur


Pointe de Barfleur, sehr windig und nicht sehr spannend. Irgendwie haben wir vergessen, weitere Fotos zu machen.

An der Nordküste der Normandie entlang fahrend, umgingen wir weiträumig Cherbourg und fuhren bis zum Nordwestzipfel, dem Cap de la Hague


Das Wasser hatte sich aus dem kleinen Hafen am Kap verdrückt und so konnten wir auch recht weit hinaus wandern.


Ein Blick auf die Seenotrettungsstation, …


… in der auch ein Seenotrettungskreuzer untergebracht ist und von dort in zwei Richtungen je nach Wetter auf Schienen ins Wasser gelassen werden kann.



Die Mole von Goury, dem nordwestlichsten Zipfel der Normandie


Leuchtturm von Cap de la Hague

Weiter an der Küste nach Süden fahrend kamen wir an einem großen Industriegelände vorbei. Irritiert haben uns die gewaltigen Sicherungsmaßnamen, riesige Zäune, Stacheldraht, Sicherheitsstreifen. Klar, La Hague ist den meisten Deutschen ja nicht als Nordwestzipfel der Normandie bekannt, sondern wegen seiner Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll, der von hier nach Gorleben expediert wird.


Die Wiederaufbereitungsanlage La Hague

Langsam wurde es spät und wir suchten nach den grünen Schildern mit der Aufschrift „chambre de hote“


In diesem Einfamilienhaus mit ausgebautem Dachboden in der Nähe des Strandes von Baubigny wurden wir fündig.

Zuvor hatten wir uns wieder in einem Supermarkt versorgt, denn wir wussten ja nie, wo wir eine Unterkunft finden und ob da dann ein Lokal in der Nähe ist. Falls wir die Einkäufe am Abend nicht verbrauchten, hatten wir halt ein Piquenique für den nächsten Tag im Topkäs.

Hier jedenfalls wanderten wir an den Strand und ließen uns im Abendlicht der zwischen Wolken untergehenden Sonne über Guernsey das Essen gut schmecken, während wir der steigenden Flut zuschauten


Weg zum Strand

Ein Abendessen, wie wir es gerne mögen: In der Tüte finden sich Sandwiches selbst belegt, Cidre, Nektarinen und Caramel-Pudding.

gerry Offline




Beiträge: 3.997

31.12.2008 11:05
#44 RE: Frankreich 2008 Antworten

Sehr schöner Bericht - vieles wiedererkannt - Lust direkt los zu fahren.

Aber warum schleppst Du eine Ahrens-Tüte bis in die Normandie?

Gruß Gerry - den es schon wieder in den Fingern juckt.



Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung.

Falcone Offline




Beiträge: 113.817

31.12.2008 11:42
#45 RE: Frankreich 2008 Antworten

In Antwort auf:
Aber warum schleppst Du eine Ahrens-Tüte bis in die Normandie?


Weiß ich, ob der Franzmann schon die Plastiktüte kennt?

Grüße
falcone

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