Nun,wenn Sie selber fahren würde,müßte ich immer auf sie warten.Oder hinterher schleichen und einschlafen.
@Kaimann:Nix lebenslang Chaufeur.Sie steigt zum Glück auf kein Moped!
Buggy
Gesegnet seien jene,die nichts zu sagen haben und den Mund halten.(Oscar Wilde) Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas First Member of The Spießers MC Chapter H
3. Tag Recht früh waren wir schon wieder auf den Beinen. Das Zimmer hatten wir ohne Frühstück gebucht (56,- Euro), also mussten wir uns ein Frühstück suchen. Das fanden wir in diesem Ort (Leider habe ich den Namen nicht notiert – aber vielleicht findet Serpel das raus?):
Marktplatz von ???
Ein kleines Café/Bar am schönen Marktplatz und eine Konditorei – was will man mehr? Oder vielleicht doch noch …
… die Auslage beim Konditor nebenan!
Von Ham aus sind wir gefahren über Nesle, Montdidier, Moreuil, auf kleinen Straßen über Revelles, um Amiens herum, an die Somme, entlang bis Cayeux-sur-Mer-le-Hurdel. Dort haben wir an den Gestaden des Ärmelkanals Pause gemacht. Morgens hatten wir noch strahlenden Sonnenschein, aber je weiter wir an die Küste ran kamen, desto trüber wurde das Wetter, leichter Nieselregen setzte ein.
Der Leuchtturm von Le Hurdel an der Mündung der Somme.
Blick über die Somme-Mündung. Der Regen hört zum Glück auf. Wir sehen uns ein bisschen um und trinken einen Kaffee in diesem kleinen Fisch-Lokal. In dem Ort ist eigentlich überhaupt nichts los – trotzdem sind einige Touristen da.
Lokal am Hafen von Le Hurdel, die Sonne schaut auch mal kurz vorbei.
Auf kleinen Straßen fahren wir an der teilweise recht felsigen Küste entlang über Cayeux bis Ault
Felsküste in der Gegend von Ault
In Ault machen wir Pause für einen Spaziergang am Kiesel-Strand entlang. Leider nieselt es schon wieder.
Warum sind eigentlich Strände immer so grottenlangweilig?
Aber die Steine sind sehr schön bunt. Einen besonders bunten habe ich mitgenommen und er wohnt jetzt in unserem Aquarium.
Noch einen Blick am Strand entlang nach Süden und dann fahren wir weiter über Criel-sur-Mer, Dieppe bis kurz vor Fecamp. Schon bald nimmt der Regen zu und wir müssen uns die Wursthaut überstreifen.
Falconette sieht ja eigentlich recht schick darin aus, während …
… mein original Belstaff (!) Einteiler aus den 80ern doch zumindest farblich etwas arg gewöhnungsbedürftig ist.
Cote d´Albatre bei Dieppe, immer noch alles grau in grau und ziemlich feucht.
Und zu allem Überfluss kommen uns noch im Regen Autos entgegen, die eifrig Lichtsignale und Zeichen geben, die eigentlich nur eins bedeuten können: Umdrehen. Was erwartet uns auf dieser verlassenen kleinen Nebenstraße im Pays de Caux, auf der wir uns befinden. Wir fahren weiter. Nun, da sehen wir schon den Grund bzw. wir sehen keinen Grund mehr. Die Straße ist überschwemmt. Leider lässt sich nicht erahnen, wie tief die „Pfütze“ ist. Also warten wir ein Moment auf den nächsten Wagen. Der kommt auch bald in Gestalt eines Abschleppers. Alles halb so wild, die Überschwemmung ist nicht tief und ohne Tücke. Also durch – kein Problem.
Viel Wind um nix – recht flache Überschwemmung im Pays de Caux – das schafft sogar eine BMW.
Weiter geht’s bis an die Seine, die wir auf der Pont de Brotonne überqueren. Der Regen hat aufgehört. wir ziehen die Wurstpellen wieder aus.
Henny auf der Pont de Brotonne
Da wir von unserer Straße aus die durchaus sehr beeindruckende Brücke nicht richtig fotografieren konnten, habe ich dieses Bild aus Wiki hier eingestellt. Das Wetter passt sogar halbwegs.
Kaum über die Seine gekommen, wurde das Wetter zunehmend besser, so dass wir gegen Abend über Bourneville, Bouquelon, Foulbec wieder in der Sonne fuhren. Immer mehr der schönen Fachwerkhäuser begegneten uns hier im Hinterland der Küste.
Bei Conteville suchten wir Quartier und fanden einen abgelegenen Gutshof mit chambre d´hote. Leider war das letzte Zimmer schon vergeben. Ein Stück weiter fanden wir wieder einen Wegweiser zu einem chambre d´hote. Nebensträßchen, ja Feldwege führten uns weg von der Hauptstraße. Irgendwann waren wir fast sicher, uns verfahren zu haben, doch da kam wieder ein Wegweiser. Und dann war es da: Ein wunderschönes Fachwerkhäuschen im Stil der Normandie mit einem kleinen Weiher im Garten. Und das Beste: es war ein Zimmer frei.
Flugs wurden die noch feuchten Klamotten zum Trocknen in der Abendsonne aufgehängt.
Blick auf das Gästehaus mit zwei Zimmern. Wir wohnen in der linken Hälfte.
So hieß unser Gästehaus ...
... und so sah unser Bett aus.
Die Nachbarn im Gästehaus, ein älteres Ehepaar, wunderten sich ein wenig über unsere Aktion mit den nassen Klamotten. Wir machten erst einen kleinen Rundgang auf dem Hof und dann traf man sich am Tisch im Haupthaus, auf dem das Abendessen serviert wurde, das zeitgleich in der angrenzenden Küche von Madame höchstpersönlich frisch zubereitet wurde. Eine so schöne Unterkunft gefunden zu haben war insofern ganz besonders erfreulich, weil es Falconettes Geburtstag war. Und so gab es dann passend zu diesem Anlass auch ein ganz feines Menu á la Normandie: - Mit Käse gefüllte Äpfel in Blätterteighülle - Fisch in einer Muschelcreme mit Salzkartoffeln - Apfelsorbet in Calvados - Käseplatte der Normandie mit Weißbrot - Frische Erdbeeren in Calvadosmarinade - Kaffee mit Gebäck dazu hausgemachten Cidre und Rotwein aus Bordeaux
Das Ehepaar entpuppte sich als sehr nett. Zum Glück war Falconettes Schulfranzösisch besser als vermutet und so kam sogar eine kleine Konversation in Gang. Ein gelungener Abend, den wir noch mit einem kleinen Spaziergang in der Umgegend abschlossen.
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen von „La-ferme-du-pressoir“
Als wir wieder zu Hause in Deutschland waren, schaute ich übrigens noch mal in den „Tourenfahrer“, in dem ein Reisebericht über die Normandie zu lesen war – und siehe da, unsere ehemalige Kelterei war das Aufmacherfoto des Artikels – allerdings ohne jede Ortsangabe. Quasi ein geheimer Geheimtipp. Aber den habt ihr ja jetzt. Sehr zu empfehlen.
Glückwunsch. Da habt Ihr es aber wirklich schön getroffen. Man kann ja Reisevorbereitungen so genau und liebevoll wie nur irgendmöglich vornehmen. Zufälle sind doch einfach viiiel geiler.
(Ob die Kapuzinerkresse noch zu gebrauchen war?)
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
Früher war alles besser - vor allem die Vergangenheit.
Danke für den interessanten Reisebericht, Falcone, toll gemacht!
Diese Zeilen brachten mich besonders zum Schmunzeln:
Zitat von FalconeDort machten wir eine Pause, weil auf der einen Seite Esel friedlich grasten und auf der anderen Seite eine alte Tankstelle mit noch eingerichteter Werkstatt und großem Garten zu verkaufen war. Man darf ja mal träumen.
Und besser als in der LA FERME DU PRESSOIR bei Odile kann man es in der Normandie ja wohl nicht treffen. Sehr schön, dass Falconette dort ihren Geburtstag feiern konnte.
Bitte bald weiter mit dem Reisebericht.
Alles Gute von Gerd, der in der Normandie kürzlich auch in einem solchen Haus gewohnt hat: