Auch Falconette und ich haben gleich an PeWe denken müssen, als wir das sahen.
Überhaupt dürfte PeWe viel Spass an der Normandie haben. Die Bewohner dort haben ein besonderes Händchen für Pflanzen und Blumen. Ich habe selten so viel Blumenschmuck in einem Landstrich gesehen.
mit einigen Gartenzwergen verteilt auf dem Anwesen wird's bestimmt ganz angenehm. Gibt's Gartenzwerge ausserhalb Deutschlands? Woher kommt denn diese "Unsitte" der schrecklichen Gartenzwerge?
4. Tag Nach dem reichhaltigen Abendessen und einer wunderbar ruhigen Nacht mit tiefem Schlaf waren wir ganz froh, „nur“ ein einfaches französisches Frühstück zu bekommen.
Auch wenn es auf dem Foto vielleicht den eindruck macht – wir hatten es an diesem morgen gar nicht so eilig, von dem schönen Platz weg zu kommen.
Nach der gestrigen Regenfahrt brauchten die Ketten auch eine kleine Fettauffrischung.
Wir waren noch nicht lange unterwegs, da zog eine dicke Wolke auf. Es sah stark nach Regen aus. Wir gaben Gas, weil wir berechtigte Hoffnung hatten, dem Regen gerade so zu entkommen. Doch dann wendete ein Sattelschlepper vor uns auf der Straße und das brauchte eine Weile. Prompt ergoss sich ein heftiger Schauer über uns. Wir flitzten gerade noch zu einem Baum in der Nähe und stellten uns dicht am Stamm unter. Genauso schnell wie er gekommen war, war der Schauer auch wieder vorbei. Der LKW fuhr davon und wir auch.
Wieder im Sonnenschein erreichten wir den wohl berühmtesten Ort der Normandie, Honfleur, bekannt für seinen malerischen Hafen. Busladungsweise werden die Touristen aus aller Welt angekarrt und knipsen die Chips ihrer Kameras voll.
Und so sieht der Hafen aus:
Natürlich gibt es noch idyllischere Eckchen, zum Beispiel diese:
Oder dieser anheimelnde Platz, der doch bei jedem das Fernweh aufkommen lassen müsste, so auch …
… bei diesem bärtigen Monsieur, der seinen Blick über die Seine schweifen lässt.
Aber da wir ja nicht blind wie dieser nette Hund waren …
… entdeckten wir auch noch das richtige Touristengebiet von Honfleur, …
… das zugegebenermaßen wirklich recht malerisch war und …
… auch einige schöne Bauwerke zu bieten hat.
Nach einer Kaffeepause winkten wir den drei netten Kätzchen in der Auslage noch mal zu und …
… warfen einen Blick auf die Pont du Normandie, bevor wir Honfleur wieder in Richtung Deauville verließen. Ob da wirklich die Hondas mit dem Baguette-Fach herkommen? An der Küste entlang fuhren wir bis Ouistreham an der Orne-Mündung, nördlich von Caen.
Der Leuchtturm von Ouistreham.
Ouistreham, die Hauptstadt des Calvados, ist ein Handelshafen und dementsprechend waren auch viele Seeleute zu sehen. Wir setzten uns ein wenig in die Sonne, aßen etwas und schauten dem Treiben zu.
Pause am Hafen
Weiter ging es an der Küste entlang. Das Gebiet der Invasion begann bei Langrune-sur-mer mit dem Juno Beach, dem Strandabschnitt, an dem die kanadischen Truppen landeten. Ab Courseulles-sur-mer folgte Gold Beach, ein englischer Landungsbereich.
Henny schaut auf die bei Ebbe aus dem Wasser ragenden Befestigungsanlagen
In der Nähe von St.-Lauren-sur-mer besichtigten wir das Museum von Omaha Beach, dem Landegebiet der amerikanischen Truppen. Sowohl die deutschen als auch die amerikanischen Truppen waren im Museum genau beschrieben, man konnte sich alles an Ausrüstung, Uniformen, Waffen etc. anschauen. Filme von den Landungsvorbereitungen und der Landung an sich werden gezeigt. Alles in Englisch oder Französisch – deutsche Besucher sind ausgeblendet.
Panzer vor dem Museum, das im Hintergrund zu sehen ist.
Von dort fahren wir etwas ins Landesinnere nach Isigny-sur-mer, ein kleines an der l´Aure gelegenes Städtchen. Hier fanden wir Unterkunft in einem Motel, das ganz wie in Amerika aufgebaut und ausgestattet war.
Der Motel-Hof – hinten links waren wir untergebracht.
Da das angrenzende Restaurant uns zu fein erschien, schlenderten wir erst mal über den Marktplatz und machten einen Runde durch das Städtchen.
Hauptstraße und Marktplatz
Isigny entpuppte sich als sehr beschaulich.
Am Ufer der L`Aure fanden wir eine kleine Bar, in der man auch Fisch essen konnte. Das war genau das Richtige.
Links hinter der Brücke sieht man die auserkorene Bar. Wir bestellten dort jeder einen Pott Miesmuscheln.
Jeder einen Topf frischer Muscheln und ein, zwei, drei schöne Biere dazu – fein!
Durch den guten Geruch hatten wir bald Zaun- bzw. Mauergäste, die …
… mit der Zeit auch immer zutraulicher wurden.
Ein kleiner Verdauungsspaziergang rundete den Abend ab.
Blick über die Vire, ein dort mündender Nebenfluss der L`Aure.
Ob Hunde das Schild wirklich beachten?
Eine Türe für Wastl
Und nachdem wir uns noch diesen Sonnenuntergang über der L`Aure angeschaut hatten, gingen wir zufrieden ins Bett.
Gesegnet seien jene,die nichts zu sagen haben und den Mund halten.(Oscar Wilde) Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas First Member of The Spießers MC Chapter H
Das eine Hafenbild, ein gekonnter Fotoclou! Mit dem schrägen Horizont wird einem sogar leicht Seekrank
Schöner Bericht, trotzdem
Fernweh ruft - aber gegen Mai gehts nach England, Tantchen wartet schon - aber das ist hier nicht das Thema
..................................................... I natt jag drömde något som jag aldrig drömt förut jag drömde det var fred på jord och alla krig var slut
Leider müsst ihr euch mit der Fortsetzung ein wenig gedulden, denn ich fahre jetzt erst mal für zwei Tage auf Verwandschaftsbesuch auf die äbsch Seit. Seid brav und tschüß Falcone
So, unser Ausflug ist gut überstanden und es kann weiter gehen.
5. Tag
Um Carentan zu umfahren und die Autobahn zu meiden fuhren wir über kleinste Nebenstraßen durch das Delta der Taute
Bessere Feldwege im Bessin
Auf dem Kirchplatz von Ste.-Marie-du-Mont nahmen wir unser Frühstück ein: Croissants mit Milchkaffee.
Die Kirche von Ste.-Marie-du-Mont
Unsere kleine Frühstücks-Créperie. Sie hatte gerade erst geöffnet. Die Kaffeemaschine wurde angeworfen und während wir warteten, lief die Inhaberin um die Ecke zum Bäcker und holte frische Croissants.
An Nachbartisch ließ sich ein Paar nieder und blickte in die Karte. Ihrer Unterhaltung entnahmen wir, dass sie aus Amerika kamen. Wir sprachen sie an und erfuhren, dass sie eine Rundreise machen und sich die Invasions-Schauplätze anschauen. Als sie erfuhren, dass wir Deutsche sind, stellte die noch relativ junge Frau das Gespräch sofort ein. Der Mann überspielte das noch ein wenig mit small talk. Tja, wer weiß, welche Geschichte und welche Schicksale es bewirken, dass die übernächste Generation noch so reagiert?
Frühstück und die Amerikanerin am Nachbartisch.
Aber auch andere Befremdlichkeiten erlebten wir. Wir kamen an einem Lager vorbei, das haargenau so aussah wie ein Kriegslager der Alliierten. Uniformen, Zelte, Fahrzeuge. Hier wurde die Invasion nachgespielt. Mehrmals begegneten uns amerikanische Militärfahrzeuge mit Besatzung im vollen Ornat, die sich auch rücksichtslos benahmen, als ob ihnen die Straße gehört und sie immer noch die Befreier sind.
„Befreier“ im Jeep
Wir fuhren weiter zum Utah Beach. Falconette ging an den Strand, während ich das Museum ansah. Erschreckend ist das Leid, dass dieser Krieg über alle gebracht hat. Die gewaltige Logistik, die hinter der Invasion steckt, ist trotzdem sehr beeindruckend. Entsprechend wird insbesondere hier im amerikanischen Museum die Invasion glorifiziert. Man hört Gespräche der überwiegend anwesenden Amerikaner mit, die alle natürlich Verwandte verloren haben, worauf sie unheimlich stolz sind, und die Verwandten waren natürlich alle im engsten Stab von General Eisenhower oder so ähnlich … na ja, ziemlich schräg, das Ganze, wenn man gestandene dicke Männer mit glänzenden Augen begeistert von den Heldentaten ihrer Väter sprechen hört … Interessant sind aber auch andere Meinungen, die wir in Gesprächen mitbekamen. Wir gewannen den Eindruck, dass es den Franzosen gar nicht so recht ist, dass die Invasion von den Alliierten so großartig zelebriert wird. Man ist zwar ganz froh, dass dieser karge Landstrich dadurch vom Tourismus profitiert, aber eigentlich ist die Invasion doch eher ein dunkles Kapitel. Das wahre Leiden der Bevölkerung fing demnach erst durch die Invasion an. Sie brachte den wirklichen Krieg mit Toten unter den Zivilisten, Zerstörung und das Ende der Kollaboration. Das und die Schmach (?), sich selbst nicht von den Deutschen Besatzern befreit zu haben, führt wohl dazu, dass die Einwohner von dieser Zeit möglichst nichts mehr wissen wollen. Französische Kriegerdenkmäler vor Ort haben dann auch den ersten Weltkrieg zum Thema, nicht den zweiten. Auf jeden Fall mach alles sehr nachdenklich und ich hoffe, dass es sich in den Köpfen dauerhaft eingräbt, dass Krieg niemals eine Lösung ist.
Am Strand ist auch eines der Landungsboote aufgestellt
Auf einem Geschütz nisteten Spatzen. Gut.
So kann Utah-Beach sogar friedlich wirken …
Wir verließen nachdenklich den letzten der Invasions-Strände und seine vielen Andenkenbuden, in denen man Militaria aller Art in Mengen kaufen kann. Weiter ging die Fahrt nach Norden an der Küste entlang. Unser nächster Halt war in St.-Vaast-la-Hougue am Fischereihafen.
Im Hafen von St.-Vaast-la-Hougue
Wir ließen uns in einem kleinen Hafenrestaurant nieder, aßen eine Terrine (keine Suppe, es ist eine Pastete) und beobachteten das geschäftige Treiben, wenn die Fischerboote einfuhren und die oft noch zappelnde Ladung gelöscht wurde.
Ladung wird gelöscht
Von dort machten wir noch einen Abstecher zur Festungsanlage Fort de la Hougue
Fort de la Hougue, eines der Festungsbauwerke des französischen Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban
Und machten auch einen Spaziergang am Strand.
Wir fuhren von hier weiter zur nordöstlichen Landspitze der Normandie: Pointe de Barfleur
Pointe de Barfleur, sehr windig und nicht sehr spannend. Irgendwie haben wir vergessen, weitere Fotos zu machen.
An der Nordküste der Normandie entlang fahrend, umgingen wir weiträumig Cherbourg und fuhren bis zum Nordwestzipfel, dem Cap de la Hague
Das Wasser hatte sich aus dem kleinen Hafen am Kap verdrückt und so konnten wir auch recht weit hinaus wandern.
Ein Blick auf die Seenotrettungsstation, …
… in der auch ein Seenotrettungskreuzer untergebracht ist und von dort in zwei Richtungen je nach Wetter auf Schienen ins Wasser gelassen werden kann.
Die Mole von Goury, dem nordwestlichsten Zipfel der Normandie
Leuchtturm von Cap de la Hague
Weiter an der Küste nach Süden fahrend kamen wir an einem großen Industriegelände vorbei. Irritiert haben uns die gewaltigen Sicherungsmaßnamen, riesige Zäune, Stacheldraht, Sicherheitsstreifen. Klar, La Hague ist den meisten Deutschen ja nicht als Nordwestzipfel der Normandie bekannt, sondern wegen seiner Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll, der von hier nach Gorleben expediert wird.
Die Wiederaufbereitungsanlage La Hague
Langsam wurde es spät und wir suchten nach den grünen Schildern mit der Aufschrift „chambre de hote“
In diesem Einfamilienhaus mit ausgebautem Dachboden in der Nähe des Strandes von Baubigny wurden wir fündig.
Zuvor hatten wir uns wieder in einem Supermarkt versorgt, denn wir wussten ja nie, wo wir eine Unterkunft finden und ob da dann ein Lokal in der Nähe ist. Falls wir die Einkäufe am Abend nicht verbrauchten, hatten wir halt ein Piquenique für den nächsten Tag im Topkäs.
Hier jedenfalls wanderten wir an den Strand und ließen uns im Abendlicht der zwischen Wolken untergehenden Sonne über Guernsey das Essen gut schmecken, während wir der steigenden Flut zuschauten
Weg zum Strand Ein Abendessen, wie wir es gerne mögen: In der Tüte finden sich Sandwiches selbst belegt, Cidre, Nektarinen und Caramel-Pudding.