Und wegen dieser Tour de France mussten wir auch zwei Mal eine kleine Streckenänderung vornehmen. Aber wir haben sie überholt und einen komfortablen Vorsprung herausgefahren Ich muss aber zugeben, dass das keine große Leistung war, denn die waren nur auf BMW unterwegs und wurden zudem noch durch ein Rudel Radfahrer behindert.
Um 8.45 Uhr waren wir schon wieder auf der Straße, und zwar auf der „routes de vins et de fruits“, weiter ging es über Gap, am Lac du Serre-Poncon entlang und durch das Tal der La Durance.
Kaffee an der La Durance Nähe Bricacon
Durch dieses Tal fuhren wir hoch zum Col du Lautaret (2057m)
Hier trafen wir diese beiden BMW-Gespanne, eine Ehepaar, welches auf Pässetour war
Blick vom Lautaret auf die Südrampe des Galibier
Falconette braust den Galibier hoch
Blick vom Col du Galibier (2642m) hinunter auf die Südrampe
Unter dem letzten Stück des Galibier ist ein ganz neuer Tunnel gebaut worden. Der alte Pass bleibt also Motorradfahrern und den Scharen von Fahrradfahrern vorbehalten. Ich hoffe, er wird nicht gesperrt.
Einfahrt des neuen Galibier-Tunnels im Süden
Ausfahrt des Tunnels im Norden mit Blick auf die Nordrampe
Ausblick vom Galibier
An der Nordrampe legen wir an einer netten Hütte eine Rast ein, setzen uns in die Sonne, schauen den Gleitschrimfliegern zu und staunen, in welchem Tempo die Radfahrer den Berg hinaufeilen.
Gleitschirmfliegen bei traumhaftem Wetter und unbegrenzter Sicht.
Weiter ging es über den recht kleinen und unspektakulären Col du Telegraph (1566m) …
… über die Routes des Grandes Alpes, wo wir an der Maurienne-Brücke eine Pause machten und das wunderbare Panorama genossen.
Kapelle im Val d´Maurienne
Da kam doch prompt eine Triumph Scrambler vorbeigebraust. Serpel, warst du das?
Blick zur Südrampe des Col de l´Iseran, die sich …
… entlang karger Hänge mit tollem Ausblick windet.
Der (je nach Literatur) höchste befahrbare Alpenpass, der Col de l´Iseran (2762m)
Wir machten einen Spaziergang im Sonnenschein bei stahlblauem Himmel und schauten uns den Pass auf beiden Seiten an.
Blick nach Norden auf das Wasserreservoir des Passes.
Und noch mal eine Türe für Wastl
Und für PeWe eine schöne leuchtend-blaue Blume!
Und diese Strecke fuhren wir dann hinunter ins Val d´Isere
In Bourg-St-Maurice versorgten wir uns wieder in einem Supermarkt und fanden bald darauf eine schön gelegene Pension weiter oben in den Bergen
Abendessen in der Abendsonne vor der Pension in Macot. Die Wirtsleute waren sehr nett, die Motorräder bekamen eine Garage, allerdings waren die Zimmer sehr eng. Es war das kleinste Zimmer unserer Reise, die Matratzen waren alt und mit unserem Gepäck hatten wir schon ein Unterbringungsproblem. Egal, zum Schlafen in frischer Gebirgsluft hat es gereicht.
Die Garage für unsere Suzies
Nach dem Essen schauten wir uns noch die Gegend an und trafen jemanden, der mit seiner Kamera auf Wolfsjagd war! Kein Scherz!
In dem Dorf hatte man - wie meistens in Frankreich - mit Blumenschmuck nicht gespart.
Vor dem Schlafengehen noch das letzte Abendlicht genießen.
Für müde Motorradfahrer ohne Ambitionen auf jeglichen Luxus: „La Petite Hauberge“, Rue des Commerces, 73210 Marcot-la-Plagne
Sicherlich werden sich Wastl und Pewe über „ihre“ Bilder freuen. Mir hast Du mit den Passbildern einen schönen Tagesanfang beschert. Grandiose Bergwelt. Einfach geil...
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
Früher war alles besser - vor allem die Vergangenheit.
Zitat von Falcone Da kam doch prompt eine Triumph Scrambler vorbeigebraust. Serpel, warst du das?
Nein, ich bin viel kleiner und zarter, würde auch nie so einen komischen Lifestyle-Hut aufsetzen, und außerdem war ich mit dem Scrambler noch nie in den französischen Alpen. Aber danke, dass Du an mich gedacht hast!
Die Bilder sind übrigens ganz nach meinem Geschmack - mit viel Blauanteil drinnen
Also das muß man sagen einfach Tolle Bilder da bekommt gleich Lust sich auf`s Bike zu setzen und ab geht die Post.Die Berge sind einfach faszinierend.Leider sieht es momentan nicht danach aus das Bike anzuwerfen.-18,5 Grad.
wieder mal ein toller Reisebericht von Dir, der keine Wünsche offen lässt. Und das gerade zur rechten Zeit .
Besonders schön Eure Aufnahme der Brücke von Millau, die ich eigentlich auch auf meiner Tour nach Spanien im vergangenen Jahr überqueren wollte. Leider mussten wir das wegen absolutem Sauwetter ausklammern. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das wird nachgeholt.
So schöne Reiseberichte machen immer Lust auf mehr. Danke dafür.
So long!
Andreas aus Hannover
"Von all den Dingen, die ich verloren habe, war mir der Verstand das Wichtigste" Ozzy Osbourne
Am Morgen war es schon wunderbar sonnig und warm, und so gab es das reichhaltige Frühstück draußen im Hof. Der Wirt meinte, wir sollten uns auf die Socken machen, das Wetter sähe in zwei Stunden ganz anders aus. Kaum zu glauben … Als ging es weiter das Val d´Isere hinunter. Eigentlich wollten wir über eine kleine Pass-Straße durch das Massif des Bauges, aber der Himmel verdunkelte sich rasend schnell und es fielen schon die ersten Tropfen. Also blieben wir auf der Hauptstraße und fuhren an Chambery vorbei, kamen am Südrand des Lac du Bourget entlang und bogen ab nach Belley, wo wir bei McDonalds eine Pause im McCafé einlegten. Es war wieder trocken, richtig geregnet hatte es nur kurz vor dem Abzweig nach Chambery, aber wir waren dem gerade so durch Hakenschlagen entkommen.
Nun verließen wir so langsam die Rhone-Alpen.
Hier der völlig unspektakuläre Col de la Lebe in der Nähe des Grand Colombier
Im französischen Jura, möglicherweise das Tal der Bienne – ich kann es aber nicht mehr genau nachvollziehen.
Durch den Nationalpark Haute-Jura ging es über die Bienne und weiter zu den Cascades du Herrison.
Wir ließen die Motorräder am Parkplatz stehen und wanderten zu den Wasserfällen. Blöderweise blieb die Kamera im Tankrucksack – deswegen hier ein „geklautes“ Foto:
Schon kurz hinter den Cascades in der Nähe von Champagnole holte uns die Regenfront ein. Plötzlich goss es wie aus Kübeln und wir flüchteten in ein Bushäuschen
Drinnen. Falconette mit Kuchen, gerade noch ins Trockene gekommen.
Und draußen.
Nach einer Weile konnten wir weiter fahren. Ein bisschen hatten wir immer wieder mit Regen zu tun und suchten daher bald eine Übernachtungsmöglichkeit. Die wir in einem sehr abgelegenen Dorf namens Charency in einem Bauernhof fanden. Die beiden hochbetagten Bauersleut staunten über a) zwei so große Motorräder b) eine Frau auf einem so großen Motorrad c) ein so großes Topcase d) Tachos die bis 240 km/h anzeigen e) Dass man mit zwei Motorrädern fährt, wo man doch auch nur eins nehmen kann. f) Dass die Motorräder aus Japan kamen Schwer, das alles zu erläutern, wenn man kaum französisch spricht.
Wir kamen in einem Zimmer unter, das offensichtlich früher mal das Familienschlafzimmer war, welches man durch eine Duschkabine neben dem Ehebett aufgewertet hat. Die Zeit war bei der Einrichtung so um 1960 stehen geblieben. Wir zogen die etwas feucht gewordenen Motorradklamotten aus und machten einen Abendspaziergang, denn die Sonne war wieder durchgekommen. Fotoapparat wieder vergessen, klar. Das war aber gut so! Denn als wir am weitesten vom Dorf weg waren, so etwa einen guten Kilometer, brach ein derartiger Wolkenbruch über uns herein, dass wir in wenigen Minuten bis auf die letzte Faser durchnässt waren. Keine Unterstellmöglichkeit in Sicht. Erst rannten wir noch, dann war eh alles egal und wir schlenderten nass wie die sprichwörtlichen Pudel nach Hause. Vor der Türe zogen wir die triefenden Klamotten aus, wrangen sie etwas aus und tappsten in Unterwäsche durch die Küche an den völlig verdutzten Bauersleuten vorbei in unser Zimmer, nur ein paar Pfützen hinterlassend. Hier wrangen wir alles in der Duschkabine so gut es ging kräftig aus und hängten es im ganzen Zimmer zum Trocknen auf. In der feuchten Luft all überall war das ein recht aussichtsloses Unterfangen.
Hier das Wellness-Areal im unserem Zimmer
Da war doch irgendwo noch eine trockene Unterhose, oder?
Blick auf die Mainstreet von Charency am nächsten Morgen
Geschlafen hatten wir trotzdem gut. Und man gab sich alle Mühe, uns ein schönes Frühstück in der Wohnküche zu servieren. Es gab Milchkaffe in großen Schüsseln, Weißbrot, Butter, selbstgemachte Orangenmarmelade, und – ganz erstaunlich – Käse. Guten Käse. Das fanden auch die Fliegen, die sich begeistert über ihn hermachten, vom Geruch in Scharen angelockt. Die alte Bäuerin schrie auch gleich „La mouche, la mouche, ksch, ksch, ksch“ und wedelte immer sofort eifrig über Butter und Käse herum sobald sich auch nur 10 oder 20 Fliegen darauf niedergelassen hatten. Eine skurrile Szene, aber sehr nett auf ihre Weise.
Ich weiß nicht mehr, wie viel die Übernachtung gekostet hat, viel war es aber nicht. Und wenn es jemand auch erleben möchte, einfach nach Charency rein fahren, es gibt nur einen Hof mit Übernachtungsmöglichkeit.
Weiter ging es in leichtem Nieselregen Richtung Besancon durch ein Gebiet, das sich Franche-Comte nennt.. Einen Satz trockener Klamotten hatten wir noch dabei gehabt, die anderen vom Vortage waren natürlich nicht trocken und kamen alle zusammen in einen Koffer, wo sie vor sich hin feuchteten. Durch die Montagnes du Lomont kamen wir nach Belfort, wo wir an einer ehemaligen Tankstelle frische Croissants mit gutem Kaffee zu uns nahmen, Man konnte sogar wieder draußen in der Sonne sitzen.
Bald erreichten wir den Süden des Elsass und die Vogesen. Als erstes ging es zum Ballon du Alsace, dann weiter über den Col du Hundsrück zum Grand Ballon.
Vor dem Col du Hundsruck
Auch den Col du Platzerwasel nahmen wir noch mit.
Der Grand Ballon
Aber eigentlich hatte die Laune durch den Regen etwas gelitten. Wir beschlossen, die Reise einen Tag abzukürzen. In Munster haben wir noch mal ausgiebig eingekauft, vor allem Käse, den wir mit nach Hause nehmen wollten. Ich bin großer Fan vom stinkenden Munster-Käse. Also nur noch eine statt zwei Übernachtungen in den Vogesen und die aber bitte mit einem schönen Flammkuchen!
Wir fanden auch ein ganz nettes Hotel in Bouxwiller, dessen Koch und Sohn des Hauses Harley fuhr. Die Karte war sicher sehr gut, aber enthielt keinen Flammkuchen. Der Koch hatte aber Verständnis und wies uns eine kleine Kneipe am Ortsrand, wo wir dann auch vorzüglichen Flammkuchen bekamen und zum Nachtisch karamellisiertes Ananas-Carpacchio mit Heidelbeer-Sorbet. Das war ein schöner Abschluss, denn am nächsten Tag ging es zügig über Wissembourg und die Weinstraße, den Rhein und ein Stück Autobahn nach Hause.
Mein Gott, hat euer Hund nur ein Auge? Vielen Dank für den wunderschönen Bericht. Einiges davon hatte ich auch schon unter den Rädern, die Alpenetappe 1967 mit einer 53er Max, ein Jahr später die Cevennen und Angoulême mit einer DKW 175 VS, die Vogesenstrecke in den 80ern mit meiner MZ TS 250 mit Kawa-LTD-250-Motor, Teile in der Franche-Comté mit meiner Familie im Bully und kürzlich Normandie per Bus als Leiter einer Reisegruppe - so dass auch die Bilder tolle Erinnerungen geweckt haben! Route7 hier jetzt noch einmal bis nach Hause.
Alles Gute aus dem Emsland von Gerd, der heute ganz schön mit dem Fahrrad unterwegs war.
Danke Martin! Das war wieder Super gemacht. Ich hoffe das ihr auch dieses Jahr wieder eine schöne Urlaubstour macht.
Buggy
Nobody is perfect,call me Nobody. Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas First Member of The Spießers MC Chapter H
Schöner Bericht! Mit'm Mopped war ich noch nie in Frronkraisch, aber es ist ein schönes Reiseland abseits der Hauptverkehrsstraßen. Vielleicht klappts ja mit dem W-Treff dort.