Zitat von phaedrus Mit dem erstn Teil dieses Satzes kann ich leben, nur der zweite Teil ist aus volkswirtschaflicher Sicht Unsinn. Es ist durchaus im Sinne von Unternehmern, gewinne zu erwirtschaften, aber aus Volkswirtschaftlicher Sicht kann Unternehmerische Handeln nur dann sinnvoll sein, wenn dadurch Waren und Dienstleistungen erwirtscaftet werden.
Hi Andreas: Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was Du meinst. Findest Du es richtig, wenn Unternehmen Gewinne erwirtschaften oder nicht? Wenn ich mich an meine VWL-Vorlesungen erinnere, dann werden alle volkswirtschaftliche Ströme in Geld ausgedrückt. Und Unternehmensgewinnen muss immer eine Leistung gegenüberstehen, weil nur Waren, für die ein anderer Geld bezahlt überhaupt in die Bewertung einfließen. Ob das und selbst wenn ja in welcher Höhe sozialverträglich ist, ist eine ganz andre Frage. Aber das bewerten zumindest die volkswirtschaftlichen Modellrechnungen nicht. Und das ist hier die zentrale Frage. Wer kriegt wieviel vom Kuchen ab. Aber genau darüber, wie man das am sinnvollsten steuert, gibt es so viele Ansätze wie Volkswirtschaftler. (Wes Brot ich es, des Lied ich sing.) Tirilüü.
Keineswegs ...
Jeder der wirtschaftlich handelt kann erwarten, dass er daraus ein Einkommen erwirtschaften kann. Nur, es ist durchaus möglich einen finanziellen Vorteil für sich zu erwirtschaften dabei der Volkswirtschaft einen Schaden zuzufügen. Ich meine nicht auf kriminelle art:
wenn also ein Herr A eine Firma kauft die international einen guten Namen hat, diese dann dicht macht und unter diesem Namen in Südost Asien produzierz kann dadurch seinen profit maximieren - aber dieser Herr A reduziert dabei die produktive Kapazität der deutschen Wirtschaft. Wenn er es zudem auch noch schafft seine steuerlichen gewinne ausserhalb Deutschlands zu machen ist das am Ende in allen ein Verlustgeschäft für die deutsche Witschaft sowohl vom cash Flow als auch von der productions Leistung als auch von der Beschäftigung.
Gleichzeitig gilt, dass durch die politischen Bewertungen und die Machverhältnisse Produktionsverfahren gewählt werden, die langfristig für das Gemwinwohl schädigend sind. Es its also möglich das wirtschftliches Handeln grösseren Schaden anrichtet - der dann von der Allgemeinheit zu zahlen ist - als der volkswirtschaftliche Nutzen, der von wenigen abgesahnt wird.
Eine Firma, die Profit macht heisst bedeutet nicht schlüssig, dass deren Handeln auch volkswirtschaftlich sinnvoll ist.
Das ist so. Auszusagen, dass im Sinne der Allgemeinheit der Sinn wirtschaftlichen handeln in den Profiten liegt, ist falsch. Das heisst aber nicht, dass die, die wirtschaftlich handeln nicht das Recht - und auch die motivation - haben sollten Profte zu machen.
Andreas
Photographiert wird auf Film, alles andere ist blos digital. Mitglied VfDKV
Wenn das Ziel wirtschaftlichen handelns nicht Gewinn wäre, würde sich kein Unternehmer die Arbeit machen. Wer gewinn macht, investiert in der Regel auch. Das schafft fast immer Arbeitsplätze. Irgendwo auf der Welt. Wenn jetzt jemand beklagt, das die in Indien oder China geschaffen werden, ist das dann nicht rassistisch?
Es gibt immer mehr als eine Perspektive.
Gruß Norbert
---------------------------------------- Ein Motorrad darf jede Farbe haben,Hauptsache es ist schwarz.(oder Bordeaux-rot)
Zitat von 3-RadSchön zu lesen... Wenn das Ziel wirtschaftlichen handelns nicht Gewinn wäre, würde sich kein Unternehmer die Arbeit machen. Wer gewinn macht, investiert in der Regel auch. Das schafft fast immer Arbeitsplätze. Irgendwo auf der Welt. Wenn jetzt jemand beklagt, das die in Indien oder China geschaffen werden, ist das dann nicht rassistisch? Es gibt immer mehr als eine Perspektive. Gruß Norbert
ich möchte das einmal in einem Mikrokosmos einer Firma darstellen, wie das opimieren individueller Interessen nicht unbedingt dem gesamten dient:
Jeder Manager ist interessiert primär sich selber gut ausehen zu lassen. DAfür muss er seine Kosten möglichst reduzieren. John DeLorean schildert in seinem Buch "on a Clear Day you can see General Motors" sehr eindrücklich: Die Kosten für Gewährleitung wurden dem Vertrieb angelastet. Die Manager einiger Assemblsy Plants (end fertigungs- Werke) investierten nicht mehr in die Maschinen mit dem Ziel die Kosten zu reduzieren. Dabei nahmen sie in Kauf schlechte Qualität zu produzieren. Das hatte die Motivation möglichst nach drei Jahren durch gute Zahlen befördert zu werden.
Das Ergebnis war: schlechte Qualität, erhöhte Kosten aber die Verursacher sahen gut aus.
Erst als die Regeln der Kosteverteilung geändert wurden, wurde Abhilfe geschaffen.
Übertragen heisst das Die Summe individueller Egoismen bringen nicht unbedingt einen gesamten Vorteil.
Ich hatte bereits geschrieben, dass der einzelne Handelnde das Recht hat Profite zu machen. Aber die Regeln sollten so sein, dass dies nicht auf Kosten der Allgemeinheit geht. Der Kapitalismus hat sich als die derzeit effizienteste Wirtschaftform erwiesen. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Aber diese Effizienz sollte eben allen dienen und nicht nur einer Minderheit.
Ich vertrete die Meinung, dass das primäre Augenmerk der Wirtschaftspolitik eben nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen sein sollte, sondern der Produktion der notwendigen Dienstleistungen und Gütern. Unter effizienter Nutzung der Resourcen. Wer das effizient schafft soll auch gut verdienen dürfen (=Gewinn machen). Und wenn wir genügend Güter und Dienstleistungen schaffen können wir diese auch verteilen, sodass alle genügend haben.
Zum Vorwurf des Rassismusse - Beispiel Firma Grohe: Ja sollen sie doch auch in China, Indien oder Malaysien produzieren. Dort besteht letztlich auch Bedarf. Nur ein profitables Werk zu schliessen um noch mehr Profit zu machen ist nicht im Sinne der deutschen Wirtschaft. Gibt das Eigentum eines Wertes auch immer das Recht diesen Wert zu zerstören? Ich meine nicht.
Andreas
Photographiert wird auf Film, alles andere ist blos digital. Mitglied VfDKV
In Antwort auf:Die Betriebswirtschaftler sehen das ganz ähnlich - nur haben sie dazu die Globalisierung erfunden.
Das waren ned die Betriebswirtschafter. Die Globalisierung is viel älter, und meistens ist von ihr am ersten Mai die Rede. Hoch lebe die internationale Solidarität.
Welche meint, dass man den Kollegen aus Südostasien, China oder Indien auch am Zuwachs des Wohlstands profitieren lässt. Indem ma ihm schiache Arbeiten überlässt, die in Europa eh keiner mehr machen wollte.
Tatsächlich hat die Globalisierung weltweit zu einem dramatischen Rückgang der Armut geführt. Man könnte das nun, wäre man ehrlich, als Erfolg der Solidarität feiern. Das tut man aber nicht, auch wenn man weiß, dass kein Harz-4-Empfänger bereit wäre, um eine Minigage billige T-Shirts zusammenzunageln oder Nike-Schuhe. Denn gewisse politische Randgruppen ganz rinx und lechz leben hervorragend davon, den Leuten in den Sack zu lügen: Ohne Globalisierung hättest du jetzt einen hoch bezahlten schönen Job.
Selbstverständlich wäre dieser Job nicht hoch bezahlt und das T-Shirt trotzdem drei Mal so teuer wie das aus China. Um das los zu werden, müsste man somit wieder Mauern bauen rund um Europa. Die Folge wäre allerdings, dass China so was auch machen würde, wodurch Porsche, Mercedes, BMW, Audi, VW keine Autos mehr dort hin verkaufen könnten. Man hätte also ein paar schlecht bezahlte Hilfsarbeiterjobs gewonnen und viele hoch bezahlte verloren.
Das steht übrigens in allen Statistiken zur Globalisierung drinnen. Man müsste sie nur lesen. Freilich ist es erheblich einfacher, vom zweiten Mai bis zum 30. April die Globalisierung als finstere Verschwörung geheimnisvoller Kräfte hin zu stellen und nur bei der Maifeier die internationale Solidarität zu beschwören.
In Antwort auf:dass man den Kollegen aus Südostasien, China oder Indien auch am Zuwachs des Wohlstands profitieren lässt
Na,dann ist es doch toll das die Lebensmittelpreise stark steigen, die Chance für Afrika auch mal was vom Kuchen abzubekommen. Da ist doch eher Landwirtschft, hoffentlich sehen die, die bis dahin nicht verhungert sind die Chance viel Geld zu verdienen. Werner
Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.
In Antwort auf:Nur ein profitables Werk zu schliessen um noch mehr Profit zu machen ist nicht im Sinne der deutschen Wirtschaft. Gibt das Eigentum eines Wertes auch immer das Recht diesen Wert zu zerstören? Ich meine nicht.
Ist momentan wieder mal in Genthin(Henkel) zu beobachten ... ein mit Fördergeldern ausgebautes und schwarze Zahlen schreibendes Flüssigwaschmittelwerk soll "umgelagert" werden - "um langfristig höheren Gewinn abzuwerfen und somit besser am Markt positioniert zu sein" ... irgendeine Begründung findet sich immer für sowas ... Bin ja mal gespannt, ob der neue Standort auch wieder "gefördert" wird(?) ... NOKIA lässt grüßen!
In Antwort auf:die globalisierung ist keine erfindung der betriebswirtschaftler
Wohl wahr, sondern eine "Erfindung" der Evolution - jeder Ameisenstaat bedient sich der "Gesetze der Globalisierung"
In Antwort auf:Ich hatte bereits geschrieben, dass der einzelne Handelnde das Recht hat Profite zu machen. Aber die Regeln sollten so sein, dass dies nicht auf Kosten der Allgemeinheit geht. Der Kapitalismus hat sich als die derzeit effizienteste Wirtschaftform erwiesen. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Aber diese Effizienz sollte eben allen dienen und nicht nur einer Minderheit.
Uneingeschränkte Zustimmung.
Was den "dramatischen Rückgang der Armut" anbelangt (klingt irgendwie paradox), sehe ich z.Zt. ganz andere dramatische Entwicklungen, die wir in absehbarer Zeit nicht nur im Fernseher mitkriegen werden.
In Antwort auf:Weltbank-Präsident warnt vor Folgen der Lebensmittelkrise
Weltbank-Präsident Robert Zoellick warnte vor dramatischen Folgen der steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise für die ärmsten Länder. Rund 10 Milliarden US-Dollar (6,3 Milliarden Euro) seien erforderlich, um die Not der am schwersten Betroffenen zu lindern. "Es ist eine von Menschen geschaffene Katastrophe, die von Menschen wieder in Ordnung gebracht werden muss", so Zoellick. Die Mobilisierung von einer Billion US-Dollar für die jüngste weltweite Bankenkrise sei ein Beispiel, dass die Weltführer "schnell und entscheidend handeln können, um Geld zu finden, solange der politische Wille da ist".
Aus dem Weißen Haus hieß es, die G-8-Staaten müssten ihre Glaubwürdigkeit gegenüber den Entwicklungsländern demonstrieren. Deshalb werde es eines der wichtigsten Ziele der USA sein, dass "wir unsere Verlässlichkeit zeigen und unsere Versprechungen einhalten", hatte Bushs Wirtschaftsberater Dan Price gesagt. Bush setzt bei der Hungerhilfe wie auch im Kampf gegen den Klimawandel auf die Kraft der Märkte. Dem freien Handel und dem Wirtschaftswachstum kämen in dieser Hinsicht zentrale Rollen zu.
Das dürfte manche Hilfsorganisationen gänzlich anders sehen. "Rapide steigende Kosten für Öl und Nahrung mögen reichen Staaten weh tun, aber sie zerrütten das Leben der Menschen und ganze Volkswirtschaften in den Entwicklungsländern", sagte Oxfam-Sprecher Takumo Yamada. Mehr als je zuvor seien die G-8-Staaten jetzt gefordert. "Stattdessen kürzen sie Hilfe und verbrennen Nahrung als Treibstoff in ihren Autos." Um den Tank eines großen Geländewagens mit Ethanol zu füllen, brauche es so viel Getreide, wie ein Mensch in einem Jahr benötige.
In Antwort auf:Die Mobilisierung von einer Billion US-Dollar für die jüngste weltweite Bankenkrise sei ein Beispiel, dass die Weltführer "schnell und entscheidend handeln können, um Geld zu finden, solange der politische Wille da ist".
Wer bestimmt denn den politischen Willen? ... oder anders: "Wen interessieren hungernde Neger in Somalia?"
Zitat von kawaman ...auszusteigen und mein leben neu zu ordnen... mehr mut zu veränderungen! es kann sehr nützlich sein im leben eingefahrene gewohnheiten in frage stellen, aufzugeben, umzuwerfen, neu - anders zu ordnen bzw. aufzubauen... so kann man - auch ohne auszuwandern - mit weniger geld die lebensqualität steigern und glücklicher werden man muss doch hierzulande nicht jeden materiellen wahnsinn mitmachen bzw. trend nacheifern Dem Vogel ist ein einfacher Zweig lieber als ein goldener Käfig
Dafür gibt schon einen neuen Trend aus Amerika ""Downshifting" (Herunterschalten).
Er bringt uns die Muße zurück. Das dahinterstehende Prinzip ist sehr alt. Schon antike Philosophen wußten, daß nur der entspannt genießen kann, der aus den Gegebenheiten des Lebens Weniges, Wesentliches auswählt. Wer versucht, jede sich bietende Chance wahrzunehmen, um ja nichts zu verpassen, hetzt sich zu Tode. Sokrates (469-399 v. Chr.) soll beim Gang über den Markt von Athen gesagt haben: "Ich sehe mit Freude, wie viele Dinge es gibt, die ich nicht benötige."
Downshifting besteht aus folgenden Schritten:
Entrümpeln: Gehen Sie Ihre Besitztümer und Kontakte durch. Welche von ihnen bereiten Ihnen Freude und bauen Sie seelisch auf? Welche sind nutzlos oder gar eine Last? Konzentrieren Sie sich auf erstere und trennen Sie sich von den übrigen. Füllen Sie Ihre Schränke und Adreßbücher nicht länger mit Überflüssigem nach dem Motto "man weiß ja nie, ob der/die /das nicht eines Tages noch wichtig für mich sein könnte". Was zwei Jahre lang nutzlos war, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die nächsten zwanzig Jahre noch sein.
Weniger konsumieren: Viele Konsumgüter haben zwei Seiten: Beispiel Auto: Es verschafft Ihnen unabhängige Mobilität. Aber es kostet viel Geld und einiges an Zeit in der Anschaffung, Werkstatterminen, Versicherung, Tanken usw. Stellen Sie gedanklich eine Nutzen-Kosten-Bilanz auf, die nicht nur die finanzielle Belastung, sondern auch Zeitaufwand, Sorgen und Ärger dem tatsächlichen Nutzen gegenüberstellt. Geben Sie sich dann eine ehrliche Antwort, ob das Konsumgut sich für Sie wirklich rentiert. Eine solche Bilanz lohnt nicht nur technische Geräte, Garten und Wochenendhäuser, sondern auch für jeden anderen Aufwand - freiwillige Überstunden für die Karriere, Treffen mit anstrengenden Freunden, Abonnements von Zeitungen, Theaterkarten oder im Fitnessklub und vieles mehr.
Prioritäten setzen: Was bringt Ihnen wirklich Entspannung und Genuß? Den meisten Menschen fällt es schwer, diese Frage ehrlich zu beantworten, weil sie den Genuß dort suchen, wo nach üblicher Meinung jedermann Genuß finden sollte. Etwa beim Mallorcaurlaub, beim Erwerb eines Eigenheims oder bei rauschenden Partys bis früh um vier. Beobachten Sie sich. Finden Sie heraus, ob Ihnen andere Dinge nicht viel mehr Freude bereiten. Zum Beispiel stundenlang auf dem Sofa vor sich hinträumen, in alten Fotos kramen oder in einem Zug ans Herz gehende Liebesromane durchschmökern. Was es auch sei: Nehmen Sie sich viel Zeit dafür. Soviel, daß Sie nicht wegen des nächsten Termins dauernd auf die Uhr schauen müssen. Alle anderen Dinge, die Sie nur tun, weil "man" sie eben tut, lassen Sie wenigstens für eine Woche ausfallen. Beobachten Sie, wie Sie sich dabei fühlen. Wenn Ihnen die Veränderung gut tut, verändern Sie Ihre Prioritäten auf Dauer.
Innere Freiheit finden: Streben Sie nach Karriereerfolg, Reichtum, Beliebtheit und Anerkennung Ihrer Leistungen? Was wir unternehmen, um diese Ziele zu erreichen, gehört zu den gefährlichsten Stressfaktoren unserer Zeit. Eine neue Studie in der USA zeigt, daß die Leute dort inzwischen dreimal soviel verdienen wie vor 40 Jahren. Glücklich fühlen sich aber nur 30 Prozent - heute genauso wie damals. Die Kunst heißt: Loslassen. Weniger äußerer Erfolg bringt oft mehr Glück, wenn Sie dafür die Möglichkeit gewinnen, Ihr Leben frei zu gestalten und nur Dinge zu tun, die kreativ sind und Ihnen wirklich Spaß machen.
In Antwort auf:Dafür gibt schon einen neuen Trend aus Amerika ""Downshifting" (Herunterschalten).
Sicher, die "Amerikaner" sind wieder mal dabei das zu vermarkten ... aber wer hat's erfunden(?) ... Diogenes, ein alter Grieche ... ... was die "Sache" allerdings nicht unrichtig macht, denn: Alles was du hast hat irgendwann dich! ... aber davon sind wir ja hier im Forum, mit unseren 2.-,3.- und 4.-Motorrädern, meilenweit entfernt ...
In Antwort auf:Na,dann ist es doch toll das die Lebensmittelpreise stark steigen, die Chance für Afrika auch mal was vom Kuchen abzubekommen. Da ist doch eher Landwirtschft, hoffentlich sehen die, die bis dahin nicht verhungert sind die Chance viel Geld zu verdienen
Tut leid, verstehe ich nicht.
Tatsache ist, dass die Globalisierung in Afrika dazu führt, dass Lebensmittel zu billig sind. Die heimischen Bauern können zB Getreide nicht zu dem Preis produzieren, um die es hoch subventioniertes Getreide aus der EU gibt. Dieses unter dem Vorwand der humanitären Hilfe, die keine ist.
In Westafrika mussten bisher 90 Prozent der Hühnerfarmen zusperren. In Deutschland kauft nämlich seit etliche Jahren keine Sau mehr ganze Hühner im Supermarkt. Daher werden nur mehr Hendlbrüste und Keulen beim Aldi angeboten. Die Haxen kommen nach China, die sind dort eine Delikatesse. Der Rest wird um 50 Cent pro Kilo tiefgekühlt nach Afrika exportiert. Ein lokaler Bauer muss aber einen Euro aufwenden, um ein Kilo Hendl zu produzieren. Das zahlt ihm keiner mehr, der Abfall aus der EU ist ja billiger.
Das selbe Spiel wird mit Mais, mit Hirse, mit Paradeisern, mit Orangen gespielt. Und schon entpuppt sich die Parole von den Preissteigerungen, die arme Afrikaner bedrohen, als hohle Phrase für Leute, die sich lieber nicht um Fakten kümmern. Die afrikanische Landwirtschaft wird nicht durch die Globalisierung bedroht. Sondern durch Überschussproduktion, die unter einem billigen Vorwand dort abgeladen wird und dadurch die lokalen Produzenten ruiniert.