könnte man Kette und Kettenblatt nicht auf Zahnriemenantrieb umrüsten? Das müsste doch mit nicht allzuviel Änderungen am Mopped möglich sein? Gibt es evtl. einen Umrüstkit von Kette auf Zahnriemen? Es gibt schließlich für allen "Mist" Umrüstungen, warum nicht auch für die Antriebsart?
Sähe an einer W aber seltsam aus und würde das klassische Bild stören, aber das lästige Schmieren mit Kettenfett und die abgeschleuderte Pampe am Mopped fielen weg.
Schlagt mich nicht meiner Frage wegen, aber ich fände es halt angebracht.
Welche Vor-/Nachteile hat denn eine Kette i.V. zum Zahnriemen?
Und wir sind froh, dass Wantje ihre Suzi LS 650 Chopper Gurke mit Zahnriemen, gegen die W mit Kette getauscht hat. Dieser ewig quietschende Zahnriemen hat echt genervt. Knartz, Quitsch, Knartz....wiet wiet wiet...Knartz.......Die Suzi ist dafür bekannt. Bei anderen Moppeds funktionier es sicher besser...
Aber ich fahre dann doch lieber eine schön rasselnde Kette...
sollen wir mal eine richtige, klassische Zahnriemenauslegung machen? Die Frage ist ernst gemeint, zur Zeit mache ich für einen Kunden einen Kettentrieb, der ursprünglich mal ein Zahnriementrieb hat werden sollen.
Egal, was man jetzt wählt, gemäß der Formeln und Regeln des Maschinenbaus sind diese Transmissionen an Motorrädern alle total unterdimensioniert. Und da geht das Problem los. Beim Kettentrieb packt sich keiner dafür, es gibt Erfahrungen, die über 100 Jahre alt sind und man nimmt eben ein 5/8 Zoll Kette und legt los. Das ganze schön billig und als Ersatzteil erschwinglich => der Kunde weiß das und wechselt demütig. Hersteller, wie BMW reiten dann ja auch trefflich darauf rum, wie wenig ein Kettentrieb mit Maschinenbau zu tun hat - und bauen plötzlich selbst ein Modell mit Kette
Die Bruchfestigkeit einer Kette liegt um Faktoren höher, als die Dauerfestigkeit. Bei einer kraftvollen Beschleunigung mit der W kann man davon ausgehen, daß die Kette bereits gereckt wird - sie reißt aber noch lange nicht.
Beim Riementrieb ist das anders. Der ist empfindlich und zwischen Dauerfestigkeit und Bruch- bzw. Rißgrenze ist nicht viel Spielraum. Daher sind die ersten Antriebe auch gelegentlich gerissen. Die allerersten, die niemand zu sehen bekommen hat, waren so riesig, daß sie hielten, aber nicht verkaufsfähig waren.
Würde man jetzt sowas für die W wollen, dann würde einen das gleiche Schicksal ereilen. Der Riemen wär schon mal fürchterlich breit, oder man müßte den vorderen Durchmesser extrem erhöhen und das Gehäuse etc. ändern. Hinten die Riemenscheibe dürfte ebenfalls stattlich werden. Leider haben schnell laufende Zahnriementriebe auch ziemlich hohe Verluste. Eine Sache, die der W-Halter vermutlich nicht so leicht akzeptieren würde.
Mit der 440er LTD belt driven bin ich schon gefahren. Man merkt den sanfteren Kraftübergang und hört es zwitschern und zuweilen quietschen. Die Maschine fährt als Chopper eh nicht schnell, einen Vergleich zu unsrer 440er Kawa hab ich nicht so direkt ziehen können. Das Mädel, was die "belt driven" fuhr, war davon jedenfalls ganz begeistert. In der Masse aber, glaube ich, gibt für sowas niemand extra Geld aus.
das gibt es tatsächlich, aber 1240 Euro. Schon wieder "TÜV-Abnahme", so langsam langt es... Drecksverein, denn das macht die Sache wahrscheinlich so teuer!
@Friedo
Danke für den Link!
Tja, wenn hinterher so ein seltsamer "Sound" das Fahren begleitet, dann ist's nicht gar so prickelnd. Ziro, kannst es nochmal in Worte fassen, dieses Geräusch?!
In Antwort auf:Schon wieder "TÜV-Abnahme", so langsam langt es... Drecksverein, denn das macht die Sache wahrscheinlich so teuer!
Hi,
schimpf mal nicht auf den TÜV. Sicher will der Umrüster auch einen Teil seiner Typprüfungskosten wieder reinbekommen, aber Zahnriementriebe sind einfach teurer. Das habe ich in meinem ersten Beitrag schon angedeutet.
Schau Dich mal im Netz um bei Herstellern und frag mal die Preise. Das ist alles nicht billig. Ein Kettenritzel dagegen kommt als Blechscheibe auf die Fräse und ist fertig. Bei Billig-Billig-Herstellern werden die sogar gestanzt (allerdings nicht für Motorräder) .
Nach dem allgemeinen Trend der Zahnriemen für PKW-Nockenwellen ist BMW vor einigen Jahren wieder zurück gerudert und hat Steuerketten eingebaut. Man hat sich schwer getan, daß den Kunden zu verkaufen, aber die Vorteile unterm Strich sind einfach da.
Wännä, schon wieder so ein Schmarrn. Schau dir mal die aktuellen schmalen Sportster- oder Buell-Riemen an, die 80.000 km Wartungsintervalle haben. Theorie von Wännä und tatsächliche Praxis eben.
Das einzige Argument, das zählt, ist der Preis. Dafür kann man 150.000 km mit Kette fahren.
Und quietschen tut beim Riemen auch nix.
Grüße Falcone
Reifen sind mir so was von wurscht ... ich hab ja meinen TT100
Das stimmt nicht ganz, Falcone. Wie gesagt, die Suzi LS 650 hat mit dem quietschen, richtig Probleme. Die Buell von meinem Kumpel (ne 9er), hat aus dem Grund auch schon den zweiten Riemen, außerhalb des Wechselintervalles.
Also, so ganz Fehlerfrei ist es dann mit den Riemchen wohl auch nicht immer. Was ich schon sagte, gibt sicher auch viele Fahrzeuge, wo es gut funktioniert.
... und der Zahnriemen der Dauertest-XB12S ist gleich zweimal gerissen (und das ist anscheinend kein Einzelfall). Trotzdem blähen die bei Harley gross rum, weil sie genau wissen, dass die meisten ihrer Maschinen pro Jahr kaum 5000 km bewegt werden.
Das merkwürdige ist, dass ein defekter Riemen immer an die große Glocke gehängt wird, bei einer kette sagt niemand was.
Insofern hat aber Wännä natürlich auch recht, eine Kette reißt halt eher selten plötzlich.
Im Grunde ist das bei einem Riemen aber genauso. Die gehen kaputt weil etwas zwischen Riemen und Pulley kommt, weil sie unsachgemäß behandelt werden (geknickt beim Reifenwechsel - immer wieder zu beobachten) oder weil unsachgemäß daran rumprobiert (gespannt) wird.
In Millionen von Autos tun sie unkompliziert ihren Dienst - seit 30 Jahren.
Und natürlich macht ein Riemen auch Geräusche. Im Vergleich zu einer Kette sind die aber minimal - nur eben für viele noch ungewohnt.
Wenn es eine schmalen Riemensatz für ca. 400,- Euro für die W geben würde, würde sich der Umbau auch lohnen.
Grüße falcone
Reifen sind mir so was von wurscht ... ich hab ja meinen TT100
als wartungsarme Alternative zum "teuren" und komisch aussehenden Zahnriemen und zur sabbernden, ungeschützten Kette gibt es ja immer noch den Kettenkasten. Wenn es ihn doch gäbe.
Die Kette bleibt sauber, sie bleibt immer schön geschmiert, kein Spritzwasser kommt drauf, die Felge und der Reifen versauen auch nicht mehr.
Und bei der klassischen Oldtimer Linie der W würde ein Kettenkasten gar nicht auffallen.
Vielleicht gibt es auch ne bessere Abdeckung für die Kette, daß sie nicht vom Spritzwasser trockengewaschen werden kann und ihrerseits das Fett nicht auf die Felge oder den Reifen verteilt.