Mein ältester Sohn wünscht sich zum 18. einen besseren bzw. geeigneteren PC für seine künstlerisch-kreativen Arbeiten, schulisch wie auch privat. Da er Talente in dieser Richtung hat, möchte ich ihm schon was gönnen, ohne gleich seinen (üblichen) Höhenflügen zu folgen. Er orientiert sich z.Zt. an Freundesvätern, die Architekten o.ä. sind und irgendwelche tollen (und teuren) Apple-PC´s haben. Die Diskussion spar ich mir gleich...
Ich denke, dass es zunächst reichen müsste, einen (allgemein gesehen) leistungsstarken PC zu haben und alles andere über passende Hard- und Software (Scanner/Drucker, Bearbeitungsprogramme usw.) hinzukriegen.
Ich würde gerne die Meinungen der hier vertretenen Experten hören - vor allem dazu, was bzgl. Hard&Software empfehlenswert ist.
also wie du schon erwähnt hast, nutzen viele Grafiker Apple-Rechner. Dafür gibt es heute eigentlich keinen rationalen Grunde mehr, außer dass die Dinger schön aussehen und man sich die Umgewöhnung auf einen PC sparen möchte. Ansonsten ist das Apple OS natürlich sehr zuverlässig aber bietet bei weitem nicht so viel Software wie normale Windoof PCs. Preis/Leistungstechnisch bist du mit einem PC normalerweise besser bedient - allerdings nur dann wenn du dir nicht den billigsten Schrott zulegst. Desweiteren würde ich dir auch als Heimanwender von irgendwelchen Linuxdistributionen abraten. Linux ist als Serverbetriebssystem sicher die bessere Alternative, wird aber von vielen Firmen, die Peripheriegeräte produzieren nicht richtig unterstützt. Also gibt es dann später bei Updates und der Einrichtung von Drucker, Scannern, etc. immer wieder Probleme.
Also nach diesen eingrenzenden Worten sind wir nun bei einem PC mit dem Betriebssystem Windows gelandet. Nun möchte dein Sohn den Rechner vor allem für grafische Anwendungen nutzen. Jetzt wäre es interessant, ob es hier auch um animierte grafische Anwendungen (Spiele, etc.) geht oder reine Bildbearbeitung. Entsprechend solltest du bei dem PC auf die notwendige Ausstattung des Arbeitsspeichers und eine gute Grafikkarte achten. Da Arbeitsspeicher heute kaum noch etwas kostet würde ich hier reinhauen was das Zeug hält. Damit beschleunigst du den Rechner ungemein. Also einfach mal in 1-2 GB Arbeitsspeicher investieren. Ansonsten würde ich noch darauf achten, dass dir bei der Lautstärke des Prozessors nicht die Ohren wegfliegen.
Generell hast du noch nicht erwähnt ob es eher ein Notebook oder ein normaler Desktop PC sein soll. Ich vermute dein Sohn würde ein Notebook vorziehen?! Hier wäre besonders auf die Verarbeitung zu achten. Auch hier gehen die Apple Powerbooks, I-Books oder wie die Dinger zzt. gerade heißen verarbeitungstechnisch mit gutem Beispiel voran - auch wenn sie heute zum großen Teil in Fernost produziert werden. Aber auch hier bekommst du qualitativ vergleichbare Ware von Marken wie z.B. Samsung, Sony oder Acer für gute 1000,- Euro günstiger als von Apple.
Bezüglich der Software müsstest du mal sagen, was dein Sohn denn genau damit anstellen will?! Webdesign, Grafikdesign, Animation, Videoschnitt, etc.?
ich schließe mich gleich der Kette an. Mein Filius will auch sowas machen. Er ist aber erst 13 und ich weiß nicht recht, ob wirklich solche Talente in ihm schlummern. Was er macht, find ich ganz witzig, aber das ist beim Papa ja wohl normal.
Notebook für graphische Anwendungen würde mich sehr wundern. Geht das? Ich sitze vor einem Riesenbildschirm bei meinen technischen Zeichnungen und kann mir das auf dem Notebook eigentlich nicht so richtig vorstellen.
Bezügliche Geräusch kann ich ein Liedchen singen. Mein PC hat sich erst angehört, wie ne Werkzeugmaschine. Da ich explizit "leise" bestellt hatte, hat mein Ausrüster es auf eine Klage nicht ankommen lassen und nachgerüstet. Mit dicken Kühlrippen und einem anderen Lüfter ging es dann so einigermaßen, war aber immer noch nichts für mich. Ich habe dann mal erst softwaremäßig die Drehzahl abgesenkt. Der Schalter dafür befindet sich im BIOS und läßt sich temperaturabhängig verstellen, i.e., der Lüfter läuft nur noch volle Drehzahl, wenn die CPU-Temperatur über 65 °C ansteigt. Das macht schon eine ganze Menge aus, denn die CPU ist bei normalen Arbeiten eh kaum belastet.
Sodann habe ich die Kanten der Lüfterflügel gebrochen und immer aperiodisch etwas gekappt. Damit verwandelte sich das Sirren sofort in ein Rauschen ohne festen Oberton - der ja am meisten nervt. Warum Leiselüfter keine ungleiche Propeller-Flügelteilung haben, ist mir nicht klar. Im Automobilbau weiß man schon seit den 60er Jahren, daß man damit nervende Lüftergeräusche wegkriegt.
Zitat von Richard Bezüglich der Software müsstest du mal sagen, was dein Sohn denn genau damit anstellen will?! Webdesign, Grafikdesign, Animation, Videoschnitt, etc.?
Er will sicher auch "spielen" ... ... DirektX 10-Grafikkarte einbauen(lassen) ... eine Geforce8800GTS müsste mittlerweile schon für 250,- zu haben sein, die entlastet einen durchschnittlichen Proz. ungemein und ist obendrein für Vista und Grafikanwendungen sehr empfehlenswert!
In Antwort auf:ob es eher ein Notebook oder ein normaler Desktop PC sein soll
Letzteres.
In Antwort auf:Webdesign, Grafikdesign, Animation, Videoschnitt, etc.?
Mehr in Design-Richtung, bin aber nicht sicher. Sowas kann sich bei den Jungs wöchentlich ändern. Ich frag mal nach, wenn er wieder zuhause ist.
Schon mal danke für die Infos!
Was sind denn das eigentlich für "Apple-Rechner", die "viele Grafiker" nutzen, und in welchen Preiskategorien liegen die ? Nur dass ich mal ´ne Vorstellung kriege.
Zitat von uli estrellaDie Fixierung auf Mac bei Grafikanwendungen halte ich für historisch berechtigt, heutzutage obsolet.
Dieser Satz bringt es wohl auf den Punkt. Auch wenn es den ein oder anderen Appleanwender ärgern dürfte. Apple ist halt einfach sehr teuer, aber schön! Also wer mit dem Ding arbeiten und experimentieren will und nicht irgend wen beeindrucken will sollte davon Abstand nehmen. Außer die Kohle spielt keine Rolle, denn auch Zubehör für den Apple kostet immer deutlich mehr als bei anderen Anbietern.
Na, die Pforzeheimer werden sich doch bestimmt auch noch äußern, da sie mit diesen Macs tagtäglich arbeiten und die Unterschiede bei den grafischen Anwendungen bestimmt erklären können.
Gruß Wolli
"Unsere größten Erlebnisse sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden." (Nietzsche)
Darauf warte ich auch schon gespannt. Diese Diskussion bietet kontinuierlichen Gesprächsstoff über Jahre wie ich mit einem befreundeten Grafiker feststellen durfte. Generell ist das Mac OS Linux basiert und einfach sehr ausgereift.
Nachteile gegenüber Windows: - Geringerer Verbreitungsgrad - Deutlich höhere Kosten - Weniger Software
Abgesehen mal davon kann ja heute auf dem Mac auch Windows gebootet werden. Damit bleiben dann eigentlich auch nur noch die Kosten als Nachteil! Wer das Geld hat braucht sich nicht davor zu scheuen einen Apple zu kaufen.
Apfel ist fein und schön und teuer. Aber die aktuellen Äpfel sind auch nichts anderes als apfelmäßig angestrichene PC. Die haben schon lang keine Motorola-Prozessoren mehr, sondern gewöhnliche Intel. Das ist praktisch für Apfelisten, denn die können jetzt auch Windows auf ihren Apparaten installieren.
Die Frage reduziert sich also aufs Betriebssystem. Windows oder OSX.
Um die Kohle, die du für einen mageren Apple ausgeben musst, kriegst du einen Top-PC. Namen sind Schall und Rauch. Selber bauen ist überhaupt keine Kunst und hat den Vorteil, dass man die geeignetsten Komponenten kombinieren kann. Beim Computerhändler ums Eck kriegst du das maßgeschneidert, wenn du es nicht selbst zusammenschrauben willst.
Wichtig: Viel RAM, zwei Gigabyte aufwärts. Grafikprogramme sind Speicherfresser. Großer Monitor, eventuell etwas kleinerer zweiter Monitor. Flachbildschirme sind wunderbar, leider haben sie eine miese Auflösung, maximal 1600 mal 1200. Für Grafik ist eine große Röhre ab 20 Zoll besser, die können 2048 mal 1536. Als Zweitmonitor reicht ein flacher, da sind eh keine Arbeitsflächen drauf.
Kosten sollte das Ganze 300 für den PC, 300 für einen 21-Zöller. Farblaser gibts schon für 200 Eier, Scanner gibts um weniger als 100.
Teuer wird die Software, vor allem unter OSX. Weidl Windows-Kids können sich da sehr viel Geld sparen
DTP-Standard ist Quark Xpress. Herr Quark ist eine Räuberbande, der will 1.500 Dollare für eine Lizenz. Alternative ist Adobe Indesign.
Fotobearbeitung heißt Adobe Photoshop. Gezeichnet wird mit Adobe Illustrator.
Es gibt bei Adobe die Creative Suite (Fotoshop, Indesign, Illustrator und Acrobat). Kostet für Schüler und Studenten (Nachweis erforderlich) 355 Eier.
lg Muck (der sich bisher nicht ins Forum getraut hat, weil er immer noch keine W hat)
Zitat von MuckApfel ist fein und schön und teuer. Aber die aktuellen Äpfel sind auch nichts anderes als apfelmäßig angestrichene PC. Die haben schon lang keine Motorola-Prozessoren mehr, sondern gewöhnliche Intel. Das ist praktisch für Apfelisten, denn die können jetzt auch Windows auf ihren Apparaten installieren. Netterweise geht das auch umgekehrt. Apfel-OS X läuft seit Jahren auf stinknormalen PC: http://www.zdnet.de/enterprise/os/0,39023263,39137802,00.htm Die Frage reduziert sich also aufs Betriebssystem. Windows oder OSX.
Nur dass die Komponenten wirklich gut abgestimmt sind und die Verarbeitung der äußeren Bauteile wirklich erste Sahne ist. Ich habe noch niemanden kennengelernt, der Wirklich das OSX auf irgendeinem PC zum Laufen gebracht hätte und damit dauerhaft arbeitet! Die Apfelbande versucht auch alles dies zu verhindern.
Zur Software nur kurz angemerkt: Alle genannten teuren kommerziellen Lösungen finden eigentlich ihr Pendent in einer kostenlosen Linuxsoftware, für die es oft auch Windowsversionen gibt. Beispielsweise ein (fast) gleichwertiger Photoshopersatz wäre Gimp!
Jou, die Äpfel bestehen schon aus feinen Teilen. Aber das rechtfertigt den Preis noch lange nicht. Also müssen die sich allerhand einfallen lassen, damit nicht sparsame Anwender auf die Idee kommen, aus bekannten Teilen fast echte Apples zusammenzuschrauben.
Nützen wirds letzten Endes eh nix. Ich war schon dabei, als noch die IBM ihre PC durch eine BIOS-Abfrage im PC-DOS abgesichert hat. IBM war ein geschützter Begriff, aber als die Taiwanesen ins BIOS magdadieleIBMagd geschrieben haben wars vorbei.
Im Prinzip fällt mir aber nur ein einziger Grund ein, das OSX zu installieren. Und das ist Final Cut. Es gibt nichts Genialeres fürs Video schneiden.
Linux tät ich bleiben lassen. Gimp kann noch immer keine gescheite CMYK-Farbtrennung. Ohne die geht im Grafikgeschäft nix. Es gibt Krücken, aber die sind nur was für bekennende Linusianer, die sich nicht beruflich mit Grafik beschäftigen. Einem Jungen, der da hin will, kannst nur den Branchenstandard empfehlen. Leider ist das der Fotoschop, den ich persönlich so was von überhaupt nicht leiden kann. Weil wenn der in ein, zwei Jahren beruflich irgend wo einsteigt, hat er den garantiert auf seinem PC. Oder Apple.
In Antwort auf:für seine künstlerisch-kreativen Arbeiten,
... auf welchem Gebiet sollen die den stattfinden? Reine Grafikbearbeitung oder auch bzw. vor allem auf 'animiertem' Sektor, Videos, Spiele ?
Für Photoshop und Co. tuns auch geläufige Geräte der Vorgeneration, die - wie immer günstiger zu haben und aufrüstbar sind. Wichtig wäre vor allem, dass er die verwendeten Tools ordentlich beherrscht - ansonsten hilft ihm auch der modernste Rechner mit Vista und 4 GB RAM nix.
Und nach wie vor: Eine gute Grafikkarte sollte dabei sein - nicht OnBoard ... und (meine ganz ich persönliche Meinung) ein altbackener Röhrenbildschirm 21"/22" aufwärts.