Die Reifenfreigabe macht schon Sinn. Sie kam in den 70ern auf, als immer stärkere Motorräder mit Standard-reifen nicht mehr klar kamen, sie lösten sich regelrecht auf. Da fingen die Hersteller an, die Reifen zu testen und freizugeben. Und so ist es bis heute, übrigens auch bei Autos der entsprechenden Geschwindigkeitsklassen. Inzwischen kommt es vor, dass manche Reifen schon gar nicht mehr hergestellt werden, z.B. für die Citroen CX Turbo.
Im Grunde ist die Reifenfreigabe (-bindung) schon eine vernünftige Sache - ob nun bei der W notwendig, darf mit fug und recht bezweifelt werden. Grüße falcone
Zitat von Falcone Und so ist es bis heute, übrigens auch bei Autos der entsprechenden Geschwindigkeitsklassen.
Ja klar doch, genau das meinte ich auch mit "Dimension" - es wäre doch ein Leichtes Geschwindigkeits- und Lastindizes markenunabhängig auf alle Motorradreifen zu übertragen - oder?! ... piko
Piko, das ist doch auch so. Allerdings gibt es bei manchen Motorrädern auch heute noch spezielle Reifen, die nur für diese angefertigt werden. Bei der W würde es nach meiner Einschätzung tatsächlich reichen, nur die Indizes vorzuschreiben. Suzuki macht das in den vergleichbaren Klassen (z.B. V-Strom) auch so. Und immer mehr kommen davon ab, Reifen vorzugeben, wie es in anderen EU-Ländern ja auch der Fall ist. Die EU-Zulassungsverordnungen schreiben keine Reifenbindung vor. In Deutschland besteht sie aber weiter.
dann habe ich aber noch mindestens eine Frage! Gilt diese Reifenbindung der W generell, d.h. auch in anderen Staaten oder ist es ein Alleingang der deutschen Bürokratie? Meine nur, da im europäischen Ausland auch Reifen verschiedener Hersteller für vorn/hinten zulässig sind, während man in diesem unserem Beklopptenstaat für eine solche "Tat" mit Zwangsmaßnahmen (Zahlemann&Söhne) rechnen muß!? Fährt die W im Ausland anders? Könnte man nicht gleich die W im europäischen Ausland anmelden?
Mein Kompangnon fuhr hier mit seinem alten Morris Minor immer mit englischen Kenzeichen herum, hatte wohl irgendwelche Vorteile gegenüber der Ummeldung auf deutsche Kennzeichen...
Monty, das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich habe auch keine COC-Papiere für meine Ws - da dürfte es drin stehen. Es kann aber durchaus berechtigt ein deutscher Alleingang sein und dafür gibt es einen triftigen Grund: Nur in Deutschland gibt es keine Geschwindigkeitsbeschränkung!
Ich würde das ganze daher nicht unbedingt nur als Schikane ansehen.
Und ein hier genutztes Fahrzeug im Ausland anzumelden lohnt den Aufwand nicht, Nachteile gibt es immer auch und ist nach deutschem recht schlicht unzulässig.
Es gibt eine EU-Richtlinie nach der bei Dosen es keine Reifenbindung mehr geben darf. Die hat D auch umgesetzt. Da da nix von Krädern drin steht, hat der Gesetzgeber in D nicht wie in anderen Ländern die Reifenbindung aufgehoben. Argument war u. a. das von Falcone angemerkte Nicht-Tempolimit. Wenn ich mir so anschaue, was auf dem reifenmarkt an Müll gehandelt wird, ist die Sache so unberechtigt nicht. Ich hab z. B. an meiner Enfield (ohne Reifenbindung) den vorderen Serien-Avon nach 1.000km in die Tonne getreten. Lebensgefährlich bei Nässe und das bei einem Krad, das mit max. 100km/h gefahren wird...
In Antwort auf:Im Grunde ist die Reifenfreigabe (-bindung) schon eine vernünftige Sache - ob nun bei der W notwendig, darf mit fug und recht bezweifelt werden.
der TÜV-tler der mir meine Reifenbindung ausgetragen hst war der meinung das eine Reifenbindung für motorräder mit 100+x PS gerade in Deutschland sehr sinnvoll ist, bei einem 50 PS möppi aber überflüssig ist ... gerade auch bei der gemeingefährliche Originalbereifung der W ... er hatte also wirklich Ahnung
Ja, Blechroller, so sieht es aus. Trotzdem würde mich mal interessieren, ob in den neuen Motorrädern mit COC-Papieren noch eine Reifenbindung drinsteht. Speziell natürlich jetzt bei den neueren Ws mit COC-Papieren. Bei unserer Griso steht weder im COC-Papier noch in der Zulassungsbescheinigung eine Bindung. Möglicherweise rückt man doch davon ab?
@P.S. so mancher TÜV/DEKRA trägt übrigens auch Reifen ein ohne TAMTAM
_________________________________________________ ____________________________________ "Die schönsten Torpedos in den Rohren, das Stück für fünfundzwanzigtausend Mark, und alles was wir brauchen ist für fünzig Pfennig alter Draht..." http://www.myspace.com/DuckDunn
Zitat von Falcone Es kann aber durchaus berechtigt ein deutscher Alleingang sein und dafür gibt es einen triftigen Grund: Nur in Deutschland gibt es keine Geschwindigkeitsbeschränkung!
Hallo Falcone, ... kann ich das also so verstehen - der Technische Überwachungsverein stellt lediglich sicher, daß die Reifen bei Tempo 200(gerne auch mehr) nicht von der Felge springen oder zerbröseln? ... ... die führen zu diesem Zweck dann sicher nur Hochgeschwindigkeitsfahrten auf trockenen und seeehhr langen Geraden durch - oder wie läßt sich die Wahl des einzig serienmäßig zugelassenen ACCO sonst erklären??? ... Ich zweifle ehrlich gesagt schon lange an der Kompetenz und Seriösität dieser Vereine - wer einen kennt kriegt (fast) alles durch, der "Rest" darf sich dann gerne mit ominösen Begründungen schikanieren lassen(siehe Forum!) Für mich erscheint deren "Arbeitsweise" gelegentlich wie eine Mischung aus "Machtmißbrauch" und der Lizenz zum GELDDRUCKEN, und das meine ich nicht spaßig!
Zitat von piko oder wie läßt sich die Wahl des einzig serienmäßig zugelassenen ACCO sonst erklären???
Falsch. Der Dunlop-Kasperles-Reifen ist ebenso "serienmäßig" zugelassen.
Und den schwarzen Peter würd ich nicht nur dem Überraschungsverein zuschieben. Da es bei uns nun mal die Möglichkeit der Reifenbindung gibt, isses doch logisch, daß Kawa diese in Bezug auf den Acco anwendet. Schließlich wird der von Bridgestone extra für die W gebaut, so haben die denen einen gewissen Mindest-Absatz gesichert. Aus dem gleichen Grund gibt's von Bridgestone auch keine BT45-Freigabe für die W, die wollen ja auch den Acco verkaufen, und den werden sie, wenn überhaupt, nur bei den W-Fahrern los.
Die Tatsache, daß viele Graukittel ein Gedöns wegen der Aus- bzw. Eintragung machen, sei es wegen Unwissen, Unlust, Geltungsbedürfnis oder sonstwas, sehe ich lediglich als Aufforderung, sich einen kompetenteren Kittelträger zu suchen.
So, das nächste Mal erklär ich Dir vielleicht, wie der Seitenständer funktioniert.
Seitenständer??? Links- oder Rechtsträger? Sind das fränkische Mutationen? Ich habe seit 43 Jahren einen mittigen Hauptständer (manchmal jedenfalls) und den muß mir niemand erklären!
Hahaha... Gruß Monti
Edit: Oha, erst Seite 1, da darf ich im Grunde noch gar nicht im Technik Forum abschweifen...